Einsamkeit im Alter

Einsamkeit im Alter: Was kommt auf mich zu? Die Einsamkeit holt dich im Alter schnell ein. Was du dagegen tun kannst, erfährst du hier. Niemand muss sein Leben in Einsamkeit verbringen. Es gibt Wege und Möglichkeiten, die dir helfen aus der Einsamkeit heraus zu kommen. Der Umgang mit der Einsamkeit im Alter sollte bewusst erkannt, verändert und minimiert werden. Einsamkeit und Trauer müssen nicht zum Alltag werden.

Inhaltsverzeichnis

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Einsamkeit - Meine Freunde sterben alle vor mir!

Irgendwann kommt das Alter, wo wir uns dem Lebensende augenscheinlich nähern. Je älter wir werden, umso öfter denkt man darüber nach. Deine Freunde, mit denen du viel Zeit deines Lebens verbracht hast, sind nach und nach am Sterben. Du kannst nicht mehr mit ihnen ausgehen, sondern erteilst ihnen die letzte Ehre auf dem Friedhof. - Zeit zum Umdenken! Freue dich, dass du das Leben hier auf dieser Erde noch erleben kannst und konzentriere dich auf dich. Was wolltest du schon immer mal unternehmen? Wofür warst du nie verrückt genug? Wovon haben dich deine Freundschaften abgehalten, weil sie dich nicht verstanden haben?

Jeder Abschied fällt schwer!

Das Gefühl der Einsamkeit wird immer größer, je mehr Menschen in meinem Umfeld sterben. Warum nutzt du nicht die Chance und schreibst ihnen, als würden sie noch leben. Schreibe auf, was dich berührt und was du bisher nicht ausgesprochen hast. Verstorbenen Freunden Briefe zu schreiben kann erleichtern und Platz für Neues in deinem Kopf geben. Wenn dich die Einsamkeit einholt, geh an einem Ort des Wohlfühlen und rede mit ihnen. Die Seele eines Verstorbenen ist nach dem Tod noch eine gewisse Zeit anwesend, sodass du bisher unausgesprochenes entweder schriftlich oder mündlich loswerden solltest. Der Abschied von Freunden ist oft schwer zu verstehen. Diese Schwere kann das Gefühl der Einsamkeit verstärken. „Wir hatten noch soviel vor!“ Was hält dich davon ab, diese Aktivitäten nun in Angriff zu nehmen? Die Trauer? Die Einsamkeit? Der Mut?

Der Weg aus der Einsamkeit!

Lebe! Lebe das, was du mit deinen Freunden und Verwandten gemeinsam erleben wolltest. Berichte es ihnen dann auf deine Art und Weise. Das erleichtert nicht nur deine Seele bezüglich Trauer und Einsamkeit, sondern es wird dir gut tun und deine Lebenszeit positiv beeinflussen. Nimm dir ein Stück Papier und notiere den Namen deiner Freundschaft darauf. Dann stell das Stück Papier gut sichtbar auf und nutze es als Ansprechpartner für die Themen, die dich zurzeit bewegen. Das ist eine Möglichkeit dir und deiner Seele mehr Freiraum zu verschaffen – auch wenn es ein bisschen verrückt klingt – probiere es mal aus! Einsamkeit heißt nicht aufgeben, sondern aufstehen! Du weißt, dass niemand von den Verstorbenen deine Einsamkeit gewollt hat.

Meine Familie stirbt aus!

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Einsamkeit hat viele Gesichter! Deine Eltern sind schon lang nicht mehr am Leben, deine Geschwister und deine Verwandtschaft sind nur noch in jüngerer Generation vertreten. Das Gefühl der Einsamkeit steigt auf und lässt dich ratlos wirken. Das muss nicht sein! - Du kannst es ändern! Gespräche mit noch lebenden Familienangehörigen kann dir neuen Schwung geben. Sprich über deine Erlebnisse und die verrückten Erinnerungen. Teile die Freude am Leben mit deinen Liebsten und es wird dir Kraft, Mut und neue Lebensfreude bringen. Keine schmutzige Wäsche waschen, sondern das Positive deines Lebens aufleben lassen. Es gibt bestimmte Themen, über die man einfach nicht mehr spricht, weil man sie nicht ändern kann. Aber das was du verändern kannst, ist deine Einstellungen zu bestimmte Kapitel deines Lebens. Jeder hat eine zweite Chance verdient und wenn du nicht versuchst mit der Zeit zu gehen, dann wird dich die Einsamkeit quälen, mit den Gedanken: Du hast etwas verpasst.

Lass die Jüngeren davon profitieren!

Gerade wenn es sich um jüngere Generationen handelt, hast du sicherlich vieles, was du ihnen erzählen, berichten oder als nützlichen Ratschlag mitgeben kannst. Doch versuche nicht irgendjemand eine Vorschrift zu machen. Bleib bei dir und höre auf dein Herz. Es wird dich aus der Einsamkeit führen und du wirst es nicht bereuen. Lade deine Kinder und Kindeskinder mal wieder ohne jeglichen Grund zum Essen ein. Wenn du ihnen sagst, was du von ihnen denkst und wie du empfindest (z.B. das du stolz bist), kann das allgemein zum Frieden der Familie und in erster Linie zu deinem persönlichen Glück beitragen. Familienfeste, die glücklich machen! Wann hattest du das zum letzten Mal bewusst erlebt?
Nimm an, was vorhanden ist und denke nicht zu viel darüber nach wann, wie und warum „das Ende“ kommt bzw. bei einigen schon gekommen ist. Jeder hat seine Zeit, die er hier erleben darf und jeder bestimmt selbst, wie diese Zeit gestaltet wird. Es ist nicht zu spät! Erinnere dich an positive Erlebnisse mit der Familie. Lass diese Erlebnisse in deiner Erinnerung aufleben und lache nochmal, als würdet ihr das gerade zusammen erleben. Wichtig ist, dass du dich nicht an Streit und Unstimmigkeiten festhältst oder beteiligst, sondern die positiven Themen sehr hoch hängst und es wird dir besser gehen. Probier ihn aus, den Weg aus der Einsamkeit.

Meine Kinder kennen mich nicht mehr ...

Es ist nicht schön von der eigenen Familie ausgeschlossen zu werden. Dadurch wird das Gefühl der Einsamkeit erzeugt und das Gemüt ist schwer. Leider bist du dahingehend nicht der einzige Mensch, der sich mit diesem Schicksal beschäftigt. Jeder gibt sein Bestes und möchte nicht allein und in Einsamkeit zu Hause verkümmern. Je mehr Zeit du mit Grübeln und Nachdenken verbringst, umso schlimmer werden die Gefühle der Einsamkeit. Es gibt mehrere Wege, sich von den Gedanken nicht beherrschen zu lassen. Der erste Weg ist der, die Situation so wie sie ist anzunehmen und mithilfe anderer Beschäftigungsmöglichkeiten seinem Leben neuen Schwung zu geben. Du wirst schnell merken, ob das der wahrhaftig richtige Weg für dich ist. Oft kommen die Gedanken wieder. Meistens dann, wenn ein Bedürfnis dahinter steckt. - Also wie kannst du deinem Bedürfnis mehr Ausdruck verleihen und Gehör schenken? Die Einsamkeit ist nicht ausschließlich negativ, auch wenn sich das Gefühl mit einer gewissen Schwere verbinden lässt. Das Bedürfnis, welches sich oft in der Einsamkeit zeigt, ist nicht selten die Sehnsucht. Sehnsucht nach Nähe, Wärme und Geborgenheit.

Kommentar von Susanne M. |

Ich finde die Idee, lieben Freunden, die verstorben sind, Briefe zu schreiben, sehr schön. Das gilt auch für den Ehepartner, der plötzlich nicht mehr da ist. Möglicherweise gibt es Dinge, die zu Lebzeiten ungesagt blieben und die dich gerade deshalb jetzt belasten und deine Trauer zusätzlich verstärken. Du kannst auch jetzt noch mit dem geliebten Menschen Zwiesprache halten. Wenn du das an einem eurer Lieblingsplätze tust, merkst du vielleicht, dass du dich weniger einsam fühlst.
Wichtig ist es aber auch, soziale Kontakte zu pflegen, evtl. in einer Trauergruppe im Austausch mit Menschen, die ebenfalls einen schweren Verlust erlitten haben.

Kommentar von Paul Jusek |

Leider gibt es auch Familien, bei denen es keine weiteren Angehörigen mehr gibt, an die man sich wenden kann oder denen man von früher erzählen kann. Ich war ein Einzelkind und bin der letzte meiner Linie und meiner Frau ging es ähnlich. Schlimm war es als ich sie dann vor zwei Jahren aufgrund Corona ganz plötzlich verloren habe, ohne mich wirklich von ihr zu verabschieden zu können. Um die Gefühle zu verarbeiten, trat ich dann einer Online-Trauergruppe dabei, doch ich habe schnell gemerkt, dass dies nicht der richtige Ort war, um mich von ihr zu verabschieden, denn es hat das Gefühl der Trauer und Einsamkeit nur noch verstärkt. So habe ich ein Bild von ihr aufgestellt und mit ihr gesprochen. Das half und Freunde treffen.
https://alterix.com/de/aktiv-leben/einsamkeit/einsamkeit-im-alter-1028.html

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