Fellpflege bei Hunden

Lang und seidig, kurz und weich oder dicht und lockig - jede Hunderasse besitzt ihre ganz eigene Haarstruktur. Die Pflege des Hundefells gehört zu den Aufgaben jedes Hundehalters. Je nach Rasse braucht es dafür mehr oder weniger Zeit und mehr oder weniger Ausrüstung. Doch der Aufwand lohnt sich! Denn glänzt das Hundehaar, fühlt sich auch der Hund glänzend!

Inhaltsverzeichnis

Langes Hundehaar pflegen

Langhaarfell braucht eine intensive Fellpflege. Es kann wenig oder viel Unterwolle besitzen. Langes Deckhaar in Verbindung mit viel Unterwolle braucht etwas mehr Aufmerksamkeit (zum Beispiel beim Bobtail oder Shih Tzu). Kleine Knoten müssen mehrmals wöchentlich ausgebürstet oder mit den Fingern entknotet werden, um Verfilzungen zu vermeiden. Kritischen Stellen befinden sich hinter den Ohren, unter den Achseln und an den Pfoten der Tiere. Einmal im Jahr sollte jeder langhaarige Vierbeiner zum Frisör. Er kümmert sich neben der Fellpflege auch um die Krallen des Hundes.

Sind kurze Hundehaare pflegleichter?

Der Pflegeaufwand wird bei kurzhaarigen Hunden von der Fellstruktur und -dichte bestimmt. Hunderassen mit kurzem, glattem Fell (etwa Dobermann oder Boxer) besitzen meist nur eine Haarschicht. Diese Deckhaare fallen ganzjährig vereinzelt aus. Einmal pro Woche sollte das Fell mit einer Bürste durchgekämmt werden. Bei Hunden mit Fellwechsel ist es notwendig, diese in dieser Zeit häufiger zu bürsten, um einen schnellen und unkomplizierten Wechsel zu unterstützen.

Besonderheiten beim Rauhaarfell

Hunderassen mit Rauhaarfell, wie etwa der Schnauzer oder Rauhaardackel, brauchen viel Pflege. Ihre Deckhaare haben einen Wachstumszyklus von sechs Monaten. Die abgestorbenen, losen Haare fallen jedoch nicht von alleine aus. Sie müssen vom Besitzer oder Hundefrisör etwa dreimal im Jahrgetrimmt werden. Dabei werden reife Haare herausgezupft. Beim Scheren würden diese in der Haut verbleiben und das neue Haar am Nachwachsen gehindert. Juckreiz und Entzündungen könnten die Folge sein. Ein regelmäßiger Rhythmus beim Trimmen sorgt dafür, dass bereits ausreichend neues Deckhaar nachgewachsen ist und keine Löcher im Fell entstehen

Tipp

Das Trimmen des Fells kann sich über mehrere Stunden hinziehen. Anstatt das gesamte Fell auf einmal zu trimmen, ist es daher ratsam, alle paar Wochen nur einen Teilbereich zu bearbeiten. Am besten wird dieses Ritual immer am selben Platz durchgeführt, damit der Hund sich darauf einstellen und entspannen kann.

Wie pflege ich krauses und gelocktes Haar?

Hunde mit lockigem oder krausem Haar, wie etwa der Pudel oder Bedlington Terrier, verlieren im Alltag nur wenige Haare, da diese im Fell hängen bleiben. Diese sollten häufig ausgekämmt und das Fell in regelmäßigen Abständen geschoren oder geschnitten werden. Trimmen ist bei diesen Hunden unnötig, da sie sehr wenig oder gar keine Unterwolle haben.

Warum haaren manche Hunde mehr als andere?

Einige Hunderassen verlieren das ganze Jahr über Haare, andere hauptsächlich während des Fellwechsels im Frühjahr und Herbst, andere so gut wie gar nicht. Beim Fellwechsel fallen über einen Zeitraum von mehreren Wochen abgestorbene Haare aus und machen Platz für neue. Das Winterfell der Hunde hat mehr Wollhaare und ein dichteres Unterfell. Dadurch sind die Hunde besser vor Kälte geschützt. Bei einigen Hunderassen verfangen sich die losen Haare im Deckhaar und bleiben dort, bis sie ausgekämmt, geschnitten oder abgeschoren werden (zum Beispiel beim Pudel). Je weniger Haare der Vierbeiner verliert, desto mehr Pflege braucht sein Fell.

Grundausstattung für die Fellpflege

Für langhaarige Hunde eignen sich Bürsten mit Naturborsten oder ummantelten Drahtborsten. Sie entfernen lose Haare ohne Ziepen. Während des Fellwechsels ist ein Kamm mit feinen Zinken zu empfehlen. Für  kurzhaarige Hunde eignen sich Bürsten mit weichen Naturborsten oder Gumminoppen. Damit wird zuerst gegen und dann mit dem Strich gebürstet, um abgestorbenes Fell zu entfernen. Bei Hunden mit viel Unterwolle sollten eine sogenannte Entfilzungsharke und eine Unterwollbürste vorhanden sein. Effilierscheren dünnen dichtes und lockiges Fell aus. Zum Trimmen wird ein spezielles Trimmmesser benötigt. Und für das Baden braucht der Hund ein geeignetes Hundeshampoo.

Wie oft sollte ich meinen Hund baden?

Es empfiehlt sich, Hunde nur nach Bedarf zu baden. Also wenn sie sich im Dreck gewälzt haben oder einen unangenehmen Duft verströmen. Das verhindert, dass der Säureschutzmantel der Haut angegriffen wird. Shampoo entfernt den Talg aus dem Fell und somit den natürlichen Schutz gegen Kälte und Nässe. Einige Hunderassen mit kurzem, glattem Fell haben eine besonders empfindliche Haut. Ihre Hautflora regeneriert sich nur langsam, weshalb von häufigem Waschen abgeraten wird.

Für das Reinigen des Hundes sollte ein spezielles, auf das Fell abgestimmtes Hundeshampoo benutzt werden. Menschenshampoo ist wegen des unterschiedlichen pH-Werts von Mensch und Tier ungeeignet. Bei leichten Verschmutzungen kann auch das Abwaschen mit klarem Wasser ausreichend sein. Oder ein kurzes Bad in einem sauberen Bach.

Was tun, wenn das Fell verfilzt ist?

Verfilze Haare können durch Reibung an der Haut des Hundes zu juckenden und schmerzhaften Ekzemen führen. Für Herrchen oder Frauchen ist es eine schwierige und zeitraubende Aufgabe, die Knoten wieder zu entwirren. Wird zu lange gewartet, können sich sogar Filzplatten bilden, was ein komplettes Abscheren des Fells notwendig macht. Wenn es doch passiert ist, müssen die Knoten vorsichtig entfernt werden.

Benötigt werden dafür ein Kamm, eine Effilierschere und ein Entfilzungsspray. Zuerst werden die Haarspitzen mit dem Kamm entwirrt, anschließend ist der Rest des Fells dran. Die vorhandenen Knoten werden mit dem Entfilzungsspray eingesprüht und sanft herausgelöst. Stark verfilzte Haare können mit der Effilierschere entfernt werden. Wenn sich bereits Filzplatten gebildet haben, muss der Hund zum Hundefriseur. Er kann die Verfilzungen fachgerecht entfernen oder abrasieren.

Fazit

Hunde sind darauf angewiesen, dass sich ihre Besitzerin oder ihr Besitzer um die Fellpflege kümmert. Das kann je nach Hunderasse eine zeitintensive Aufgabe sein. Geeignete Hilfsmittel erleichtern die Arbeit. Wenn Haut und Haare des Vierbeiners gesund sind, haben Hautirritationen, stumpfes Fell und Verfilzungen keine Chance! 

Quellen

Feingemacht: So fühlt sich der Hund wohl in seiner Haut (Franziska Knabenreich-Kratz)
Hunderassen: Die 200 beliebtesten Hunde (Eva-Maria Krämer)
https://einfachtierisch.de/hunde/hundehaltung
https://www.hundund.de/gesundheit/pflege/

Kommentar von Anita Jasek |

Das mit der Fellpflege ist ja schön und gut, doch was tut man, wenn der Hund während der Fellpflege einfach nicht stillsitzen bleibt. Ich habe nämlich das im Artikel aufgezählte Zubehör und versuche es jeden Tag aufs Neue, doch mein Hund rennt jeden Tag davon, wenn er nur die Bürste sieht. Könnte mir ein Hundetrainer weiterhelfen? Der ihm bei bringt, sitzen zu bleiben, auch wenn es unangenehm sein sollte? Denn Leckerli und strenge Kommandos helfen nicht. Die Rasse haart nicht wirklich, doch es entstehen Knoten im Fell. Das bedeutet, ich müsste alle paar Wochen zum Friseur und das geht ins Geld.

Kommentar von Susanne M. |

Wenn dein Hund nicht vom Welpenalter an bei dir ist, hat er möglicherweise in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen gemacht, was das Bürsten betrifft. Die Folge davon ist, dass er sich nun davor fürchtet und schon beim bloßen Anblick der Bürste die Flucht ergreift. Strenge Kommandos sind da eher kontraproduktiv, damit erreichst du mit Sicherheit das Gegenteil.
Wie wäre es mit einem Fellpflegehandschuh statt der Bürste? Clickertraining soll ebenfalls eine gute Möglichkeit sein, dem Hund seine Angst vor den Pflegeutensilien zu nehmen.
Vielleicht kannst du ihn auf diese Art schrittweise an die Fellpflege gewöhnen und wenn das auch nicht funktioniert, die Hilfe eines Hundetrainers in Anspruch nehmen.

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