Hunde für Senioren
Dieser Beitrag geht frei nach Loriot: "Ein Leben ohne Hunde für Senioren ist möglich, aber nicht sinnvoll!“ Wir erklären dir die Vorteile, die Hunde im Alter dem Menschen bieten. Zudem geben wir Tipps zu Rasse, Haltung und Pflege des befellten Hausgenossen. Außerdem beantworten wir die Frage, wo du den richtigen Hund für dich findest. Kompakt, proaktiv und voller Begeisterung: So wird Alterix dir den Mehrwert des Haustiers näherführen!
Inhaltsverzeichnis
Vorteile des Zusammenlebens mit Hunden
Es fehlt einfach Leben im Haus; die gewohnte Begrüßung, wenn du nach Hause kommst. Die Kinder sind aus dem Haus und du lebst allein. Du fühlst dich einsam. Dies ist Alltag einiger älterer Menschen. Ein Hund bietet einen Ausweg aus diesem tristen Alltagsgeschäft!
Das Leben mit einem Hund verbessert deine Gesundheit. Der Vierbeiner animiert dich, bei jedem Wetter aus dem Haus zu gehen. Du bleibst in Bewegung, was einen Vorteil für Herz-/Kreislaufsystem sowie den Bewegungsapparat darstellt.
Hinzu kommen soziale und psychische Aspekte: Du kommst unter Menschen und der Vierbeiner an der Leine hilft, Kontakte zu knüpfen. Dies erlebte ein Witwer aus meinem Bekanntenkreis, als er kurz mit dem Hund seiner Tochter vor einem Geschäft wartete. In den wenigen Minuten erfreute er sich zahlreicher Gesprächer mit Menschen verschiedenster Altersstufen. Insbesondere dieser Aspekt des Kontakte Knüpfens macht Hunde für Rentner interessant, da es nach dem Berufsleben häufig an Kontakten zu anderen Menschen fehlt.
Nun, nach dem Berufsleben, liefert dir der Hund die Chance, mehrere Lücken zugleich zu stopfen: Du hast viel Zeit, die du in die Fürsorge für den Vierbeiner investieren kannst, und optimierst dadurch die Teilhabe am gesellschaftliche Leben. Denn beim Kontakt zu Mitmenschen fungiert der Vierbeiner als begnadeter Türöffner! Dies sind nur einige der Gründe, wieso Hunde für Senioren eine große Bedeutung haben.
Ein Hund verändert dein Leben, denn er…
- …wartet, um dich freudig zu begrüßen.
- …liebt dich bedingungslos.
- …strukturiert deinen Tag durch regelmäßige Spaziergänge.
- …sorgt dafür, dass du dich bewegst.
Nachteile, die keine sind
Menschen, die niemals ein Haustier hatten, scheuen des Öfteren das Experiment „Hund“. Sie führen an, das Tier schränke die Freiheit ein. Wer selbst einen Hund besitzt, weiß, dass Hunde weniger einschränken, als viele Menschen annehmen. Urlaub mit dem Auto und der Bahn ist jederzeit möglich. Unterkünfte für Reisende mit Hund sind reichlich vorhanden.
Natürlich ist für alle Hundehalter einen Notfallplan wichtig. Denn manchmal ist es unumgänglich, den lieben Freund bei fremden Menschen unterzubringen. Dies betrifft allerdings alle Arten von Hundehaltern.
Wir stellen also unterm Strich fest, dass Hunde für ältere Menschen möglicherweise die Schließung einiger Kompromisse im Rahmen von Ausflügen erfordern. Doch mittlerweile gibt es kaum ein Fleckchen Erde, das nicht reichlich hundefreundlich wäre.
Hunderassen für Senioren
Internetseiten bieten lange Listen von Hunderassen für Senioren. Diese sind weitgehend nutzlos, denn kein Hund ist wie der andere und auch Senioren sind keine genormte Erscheinung. Aus diesem Grund liefern wir hier keine Liste, sondern Ratschläge, was bei der Auswahl von Hunden für Senioren zu beachten ist.
Die Krux mit der Größe
Die eigene Körperkraft, die Kondition und die Wohnsituation sind ausschlaggebend. Ein rüstiger und starker Mann, der ebenerdig wohnt, kommt auch im Alter mit einem ruhigen Schäferhund zurecht. Eine zierliche, gesundheitlich angeschlagene Frau, die im dritten Stock eines Hauses ohne Fahrstuhl wohnt, ist mit einem Schäferhund überfordert.
Doch mit dem Beispiel des Schäferhundes ertappen wir uns bei einem Gedanken, dem einige Personen automatisch nachgehen: Sie setzen die Größe des Hundes mit der Pflegefreundlichkeit gleich. Zwar stimmt das Beispiel mit dem Schäferhund voll und ganz. Doch wenn du denkst, ein kleiner, temperamentvoller Schnauzer sei stets unproblematisch, dann bewegst du dich auf dünnes Terrain. Als Beispiel sei hier der ruhige und schmächtige Shih Tzu angeführt, dessen Haare bei der Pflege das Potenzial zur Überforderung haben. Und ein Zwergspitz benötigt zwar wenig Auslauf, neigt aber dazu, die Nachbarn durch sein exzessives Bellen zu stören.
Worauf es wirklich ankommt: Die inneren Werte
Wir sind überzeugt, dass es keine Hunderassen speziell für Senioren gibt, aber zahlreiche Hunde für ältere Menschen. Statt nach bestimmten Rassen zu suchen, überlegst du dir also besser, welche Eigenschaften eines Hundes für dich wichtig sind, damit Hund und du harmonisch zusammenleben:
Eigenschaft des Hundes | Das ist zu bedenken |
---|---|
Temperament | Soll der Hund dich stark fordern? Brauchst du eher einen ruhigen Hund? |
Größe und Gewicht | Wie stark bist du? Welches Gewicht kannst du bändigen oder tragen? (Denke an Treppen, die ihr beide mehrmals täglich überwinden müsst.) |
Gesundheit des Hundes | Große Hunde bekommen im Alter Probleme mit Treppen. Wenn das Tier Gelenkerkrankungen hat, ist eine ebenerdige Wohnung von Vorteil. |
Bewegungsdrang | Einige Rassen sind ausdauernde Läufer. Dies gilt auch für gemischtrassige Abkömmlinge. Kannst du dem Hund ausreichend Auslauf bieten? |
"Langhaarigkeit" | Die Pflege des Fells ist eine ständige Herausforderung. Hast du Zeit und Lust, das Tier täglich zu kämmen? |
Die Ausführungen über die Hunderassen für Senioren weisen dir den Weg zu den charakterlichen Werten. Nicht umsonst heißt es: „Wie der Besitzer, so auch der Hund!“
Ein Welpe ist unglaublich süß und niedlich, aber selbst Fachleute können nicht abschätzen, was aus dem kleinen Racker wird. Jungtiere sind selten geeignete Hunde für Rentner. Sie erfordern viel Aufmerksamkeit, müssen bis zu zehn Mal am Tag raus und rauben für Wochen den Schlaf. Abgesehen davon lebt ein robuster, gesunder Hund zwischen 12 und 18 Jahre. Es muss also ein Plan dafür existieren, wie im Falle des eigenen Ablebens für den Hund gesorgt wird.
Das Tierheim als die perfekte Anlaufstelle
Der Weg führt somit von den Welpen zu bereits gestandenen Hunden: Im Tierheim findest du viele Vierbeiner, die sich als perfekte Hunde im Alter erweisen. Das Personal gibt dir Auskunft über das Wesen des Hundes, sodass du bereits bei der Auswahl an deinen eigenen Charakter anpassen kannst. Du lernst deinen Freund ausgiebig kennen, spielst mit ihm und gehst mit ihm spazieren, bevor du dich endgültig entscheidest. Wenn du über 70 bist, bekommst du oft in den Heimen keinen Hund, aber es gibt spezielle Organisationen, die Hunde für Senioren durch eine Vermittlung von Senioren anbieten.
Bedenke bei alledem, dass du im Falle einer Wahl aus dem Tierheim etwas Gutes tust: Denn allem voran alte Hunde fristen in Heimen ihr Dasein, weil sie keiner haben möchte. Sie sind perfekt für ältere Senioren, denn diese Tiere haben wenig Temperament und sind sehr dankbar, wenn sie das Glück haben, noch mal von einem Herrchen oder Frauchen adoptiert zu werden.
Car Sharing? Schnee von gestern! Heute gibt es Dog Sharing!
Auch eine Art Dog-Sharing (um es Neudeutsch auszudrücken) bietet sich an. Es passiert, dass sich ältere Menschen von ihrem geliebten Hund trennen, weil sie ins Krankenhaus müssen. Sie möchten nicht auf den Hund verzichten, denn sie wissen, dass es einen Betreuer für den Liebling gibt. Suche im Internet, bei Facebook und in Tageszeitungen nach Anzeigen, die verkünden, dass ein Hund aus Alters- oder Krankheitsgründen abzugeben ist. Biete dann an, den Hund zu betreuen und gegebenenfalls ganz aufzunehmen.
Einige letzte Hinweise mit auf den Weg: Was du unbedingt beachten musst!
Wir sind der festen Überzeugung, dass Hunde für Rentner eine echte Bereicherung sind. Trotzdem gilt: All der Fürsprache und dem Enthusiasmus zum Trotz, möchten wir nur ein überlegtes Engagement von deiner Seite aus fördern! Denn alles andere wäre dem Vierbeiner und allen anderen Personen gegenüber unfair. Falls du für die folgenden Punkte einen Plan hast, dann kannst du das Experiment „Vierbeiner“ angehen:
Darfst du ein Haustier halten?
- Erlaubnis des Vermieters
- Beschluss der Eigentümerversammlung
Wer kümmert sich im Urlaub oder in Notfällen um den Hund?
- Kinder
- Enkelkinder
- Freunde
Reichen die finanziellen Mittel für einen angemessenen Lebensstandard des Hundes aus?
- Spielzeug
- Nahrung
- Schlafplatz
Wie werden Besuche beim Tierarzt finanziert?
- Versicherung
- Notgroschen
- Familie
Passt der Hund, den du dir ausgesucht hast, zur Wohnsituation?
- Garten mit eigener Hütte
- Rückzugsort in der Wohnung
Tipp: Kümmere dich um eine Krankenversicherung für den Hund. Diese gibt es zu günstigen Bedingungen und du brauchst dir keine Sorgen zu machen: Du hast dann immer die Mittel, um deinen kleinen Freund ärztlich versorgen zu lassen.
Fazit: Es wird eine Bereicherung, sofern es wohl durchdacht ist!
Du siehst an diesen Ausführungen, dass Hunde im Alter viele Vorteile bieten. Denn sie bereichern dein Leben und halten dich fit. Außerdem hast du immer einen treuen Freund an deiner Seite. Wir sind sicher, dass die Vorteile eines Hundes für Senioren die Nachteile deutlich überwiegen. Aber denke daran: Du trägst dem Tier gegenüber eine Verantwortung.
Kommentar von Susanne M. |
Nicht nur Hunde aus dem Tierheim brauchen dringend ein neues Zuhause. In meinem Bekanntenkreis gibt es etliche Tierfreunde, die einen Vierbeiner aus Spanien oder Osteuropa haben. Auch Vereine wie Tiere in Not oder lokale Tierschutzvereine sind auf der Suche nach Menschen, die bereit sind, einen Hund bei sich aufzunehmen.
Für die Suche nach einem vierbeinigen Freund bietet sich natürlich das Internet an. Auf zahlreichen Webseiten findest du nicht nur Bilder, sondern auch Informationen zu Herkunft und Charakter eines Hundes.
Wer Hunde liebt und nicht die Möglichkeit hat, sich einen zuzulegen, findet beispielsweise auf betreut.de Leute, die einen Hundesitter brauchen.
Quelle:
https://tierschutz-spanien.de/zuhause-gesucht/
http://tiere-in-not-bayern.de/hundesuche/index.php
Kommentar von VJ |
Mein Opa wollte sich nach dem Tod meiner Oma nicht mehr wirklich bewegen. Er verweigerte in seiner Trauer alles und gab sich ebenfalls auf. Um ihn aus seiner depressiven Stimmung zu holen, haben wir ihn ein paar Mal mit Therapiehunden besucht und die haben ein Wunder gewirkt. Dank dieser sanften Hunde hat er sich so gut erholt, dass er nun wieder alleine leben kann und sogar überlegt, sich nicht selbst vielleicht noch einen Hund zuzulegen. Denn die tägliche Bewegung täte ihm gut und auch die Gesellschaft, wenn wir ihn mal nicht besuchen können.
https://www.medizin.uni-tuebingen.de/de/patienten-und-besucher/expertentipps/gesundheit/hund-auf-station
Kommentar von Susanne M. |
Ich finde es so schön, dass die Therapiehunde deinem Opa seinen Lebenswillen zurückgegeben haben. Und es wird ihm bestimmt guttun, wieder jemanden zu haben, der ihm Gesellschaft leistet und ihm das Gefühl gibt, gebraucht zu werden.
Doch für ältere Hundebesitzer kommt möglicherweise irgendwann der Tag, an dem sie körperlich nicht mehr in der Lage sind, mit ihrem vierbeinigen Freund Gassi zu gehen. Es geht dann also nicht mehr bloß um einen Urlaub oder einen vorübergehenden Notfall, der überbrückt werden muss, sondern um eine Dauerlösung. Könntet ihr denn regelmäßig einspringen oder gibt es jemanden im Bekanntenkreis? Wie wichtig und zugleich schwierig es ist, dafür jemand Zuverlässigen zu finden, habe ich selbst bei meiner Mutter miterlebt. Man hängt dann ja immer noch an dem Hund und will ihn nicht aufgeben, nur weil man selbst nicht mehr mit ihm raus kann.
Kommentar von Elke Krämer |
Nicht nur die Krankenversicherung ist wichtig, sondern besonders auch eine Hundehaftpflicht. Viele Gemeinden bestehen inzwischen darauf und auch die meisten Vermieter finden das sehr wichtig. Eine Hundehaftpflicht hat mich zuletzt 99 Euro gekostet, ich denke die gibt es aber schon für weniger Geld. Der Hund muss ja nur aus der Wohnungstür durch die Beine laufen und auf die Straße rennen. Entsteht ein Unfall muss der Hundehalter haften. Die meisten Versicherer versichern bis zu 1 Mio Euro Sach- und Personenschaden. Auch unverschuldete Beißvorfälle oder nicht grob fahrlässige Beißvorfälle mit anderen Hunden sind hier abgedeckt. Beispiel: Mein Hund hat mich mal umgerissen, mit Leine, und hat einen vorbeigehenden Hund gebissen. Das passiert unter anderem, wenn bei unkastriert sind und territorial veranlagt sind. Alles ging sehr schnell. Der gebissene Hund musste genäht werden, meine Hundehaftpflicht hat bezahlt.