Museumsnächte: Das Highlight unter den Ausflügen
In fast jeder Stadt und mit Sicherheit in jeder Region Deutschlands finden sich zahllose Museen und feste Ausstellungen, die sich über Besucher freuen. Selbstverständlich richten sich solche Angebote auch an die ältere Generation. Oder sollte wir sagen? Insbesondere an die ältere Generation! Denn zweifellos hast du in deinem Leben bereits vieles gelernt und kannst bei den einzelnen Ausstellungen gut mitreden. Wie du dir im Museum die Zeit vertreibst - ob allein oder mit Gesellschaft - zeigt dir Alterix auf!
Inhaltsverzeichnis
Die meisten Museen spezialisieren ihre Ausstellungen auf ein bestimmtes Thema. In einer Kunsthalle findet man vollkommen andere Inhalte als zum Beispiel in dem lokalen Heimatmuseum. Dies hat den Vorteil, dass du als Besucher ganz gezielt ein Museum wählen kannst, welches deinen Interessen entgegenkommt oder aber auch deinen Horizont besser erweitern kannst. Nun ist es in den meisten Fällen, auch für ganz junge Leute, wenig erbaulich mutterseelenallein durch die langen Galerien von Ausstellungen zu schleichen. Dies wissen auch die Museumsbetreiber, die zu diesem Zweck oftmals besondere Veranstaltungen oder auch Gruppenführungen organisieren.
Ein wahres Highlight: Die Museumsnächte
Ein inzwischen in vielen Städten etabliertes Highlight des kulturellen Angebotes sind sogenannte Museumsnächte oder die Lange Nacht der Museen, zu denen sich mehrere Ausstellungen einer Stadt zusammenschließen und an einem Abend des Jahres die Öffnungszeiten verlängern und auch mit besonderen Angeboten aufwarten. Dabei wird dann ein einziges Ticket für den Besuch aller teilnehmenden Museen ausreichen und in den meisten Fällen beteiligen sich auch die Verkehrsbetriebe des Ortes an diesem Event, sodass Besucher an diesem Abend bequem mit Bus und Bahn alle Ausstellungen erreichen können. Dies alles mit einem gültigen Ticket für die Museumsnacht.
Die Museumsverbände arbeiten hierzu in der Regel eng mit den Touristenverbänden zusammen. Das örtliche Touristenbüro wird also viel Auskunft über Termin und Preis der nächsten Museumsnacht geben können. Alternativ kann man sich auch bei jedem beliebigen Museum erkundigen, ob so eine Veranstaltung geplant ist, wann sie stattfindet und was es kostet.
Für Senioren sind solche Termine charmant, weil sie nicht nur einen festen Stein in den kulturellen Setzkasten eines Jahres legen, sondern auch, weil hier ein großes kulturelles Angebot zu sehr moderaten Preisen geboten wird. Insbesondere bei geringeren Renten ergibt sich ein großer Anreiz. In den vergangenen Jahren verzeichneten Museumsnächte einen steigenden Besucherzuwachs.
Gesellschaft über den ganzen Abend
Insbesondere durch das Rahmenprogramm dieser Veranstaltung ist sichergestellt, dass es den ganzen Abend über Gesellschaft gibt. Viele Museen bieten besondere Führungen oder Vorträge an oder laden aus umliegenden Theatern oder Opernhäusern Musiker, Solisten oder gar Tänzer/innen ein, um ein wenig Programm zu gestalten. Mitarbeiter der Museen organisieren oftmals ein kleines kulinarisches Angebot, sodass die Besucher auch kleine Speisen und Getränke erwarten.
Charmant ist selbstverständlich auch das Publikum solcher Museumsnächte. Anstatt lärmender Schulklassen begegnet man überwiegend älteren Semestern oder Familien. Selbst stillen oder introvertierten Menschen wird es einfach fallen, auf einer solchen Veranstaltung mit anderen Besuchern ins Gespräch zu kommen.
Wo finden Museumsnächte statt?
In Kiel, Hamburg, Leipzig, Hannover, Frankfurt, Bonn, Lüneburg und Dresden haben sich diese Museumsnächte bereits als Höhepunkte des jeweiligen Kultursommers fest etabliert und zahlreiche Besucher nehmen bereits seit Jahren immer wieder an den Angeboten teil. Ob so eine Museumsnacht auch in deiner Stadt oder Region stattfindet, klärt ein Telefonat mit einem beliebigen Museum deiener Stadt. In den meisten Fällen wird auch die Städtewerbung auf solche Termine hinweisen, sodass es schwer ist, einen solchen Termin zu verpassen.
Wie laufen Museumsnächte ab?
Eine Museumsnacht hat keine feste Route. Alle Museen öffnen an einem Abend des Jahres ihre Türen und jeder Besucher kann selbst bestimmen, wann und ob er dieses oder jenes Haus besucht. Hilfreich dabei ist ein Blick in das aktuelle Programm der Museumsnacht (erhältlich im Touristenbüro oder in den Büros teilnehmender Museen), in welchem alle zeitlich gesetzten Termine des Abends aufgelistet sind. Es wäre schade, zum Beispiel eine Opern-Solistin um 20 Uhr in der Kunsthalle zu verpassen, während man sich die Führung einer pharmazeutischen Sammlung anhört... Dies als Beispiel. Mit einem aktuellen Programm kann man schauen, was wo und wann stattfindet und dann seine Route für den Abend planen. Selten werden sich dabei die Highlights an Programmpunkten überschneiden, da die Häuser diese untereinander abstimmen; dies so, dass Besucher den nächsten Punkt rechtzeitig erreichen.
Museumsnächte sind inzwischen ein liebevoll organisierter Höhepunkt des Kultursommers vieler Städte und jedem ans Herz zu legen, der Interesse an Kultur oder Museen generell hat. Ferner bietet es die Möglichkeit, sich zu einem bestimmten Termin aufraffen zu müssen, um an dem Event teilzunehmen. Ein fester Termin eignet sich besser dazu, zu einer kleinen „Tradition“ zu werden, als ein spontaner Bummel durch alle Museen der Stadt an einem x-beliebigen Tag. Dazu kommt die Begegnung mit all den anderen Besuchern solcher Veranstaltungen, die häufig ganz ähnliche Gründe für eine Teilnahme haben wie man selbst.
Was gibt es bei der Museumsnacht zu beachten?
Trotz des hohen Umfanges an Organisation der teilnehmenden Museen und Galerien sollte man ggf. im Vorfeld eine Barrierefreiheit klären. Nicht alle Museen sind immer zu hundert Prozent barrierefrei. Dies ist darin begründet, dass sie sich in historischen Gebäuden befinden können, deren bauliche Besonderheiten aus Gründen der Denkmalpflege nicht verändert werden dürfen. Hier reicht tatsächlich ein klärendes Telefonat mit dem Museum, ob alle Bereiche mit speziellen Gehilfen oder auch Rollstühlen zugänglich sind. Insbesondere ältere Menschen, die schon länger in ihrer Stadt wohnen, werden diese Hürden in den meisten Fällen bereits kennen und wissen, dass zum Beispiel die örtliche Kunsthalle nur über eine große Galerie mit vielen Stufen zugänglich ist. Durch den warmherzigen Charakter solcher Museumsnächte wird es allerdings stets tatkräftige Hilfe anderer Besucher vorhanden sein, um die eine oder andere Hürde zu überwinden.
Ein Event für ganze Gemeinschaften & Familien!
Wer im Umfeld oder in der Familie Verbündete findet, kann einen solchen Termin als gemeinschaftliches Event planen. Gemeinsam verbrachte Lebenszeit, ganz besonders in einem solchen Rahmen, ist viel wert und öffnet vielleicht auch die eine oder andere Tür zu Gemeinsamkeiten, von denen man bisher nichts wusste... Sei es nun beim Betrachten eines Gemäldes oder auch beim Gang durch einen besonderen Abschnitt der Stadtgeschichte: Was ist spannender als Senioren in einem Heimatmuseum, die tatsächlich die Zeit noch erlebt haben, die dort ausgestellt wird? Womöglich sogar noch in derselben Stadt... Da gäbe es sicher viel zu erzählen und ganz sicher auch für all jene, die unter Umständen zufällig Zeuge solcher Unterhaltungen werden.
Sofern du einen „Kulturkalender“ besitzt... Plane einen Besuch der nächsten Museumsnacht in deiner Stadt. Termin und Informationen dazu findest du ganz sicher in einem beliebigen Museum, der Touristeninformation oder auch im Internet.
Es bliebe zu beachten, dass die Termine solcher Events selbstverständlich lange im Voraus geplant werden, einzelne Programmpunkte jedoch nachträglich ergänzt oder geändert werden können.
Kommentar von VJ |
An für sich sind die Museumsnächte eine ganz tolle Erfindung. Doch gerade in Großstädten wie Frankfurt sollte man sich vorher anhand des Programms ein paar Museen raussuchen, die man besuchen möchte. Die Entfernungen zwischen den einzelnen Museen ist nämlich nicht zu unterschätzen, erstens von der Zeit her und zweitens von der Gesundheit her. Es bilden sich nämlich oft Schlangen vor den einzelnen Museen oder Veranstaltungen. Leider gibt es keinen Extraeingang für Senioren, die nicht mehr so gut zu Fuß sind. Außerdem sind es älteren Menschen oft nicht mehr gewohnt, nach einer bestimmten Uhrzeit noch unterwegs zu sein, egal wie spannend das Programm ist. Irgendwie schade.