Sind wir allein in unserem Bett? Wechseln Briten oder Deutsche häufiger die Bettlaken? Antworten auf diese und andere Bett-Fragen findest du hier.

Inhaltsverzeichnis

Skurrile Fakten rund um Bett und Schlafen

War dir bewusst, dass du fast ein Drittel des Tages im Bett verbringst? Im Alter mag es vielleicht etwas weniger sein, aber Babys, Kleinkinder und auch Teenager verbringen gerne einmal ein paar Stunden mehr mit Schlafen. Auf eine durchschnittliche Lebenserwartung von 75 Jahren hochgerechnet bedeutet das, dass wir insgesamt 25 Jahre friedlich in unseren Kissen schlummern. Doch ist die Nacht bei allen Menschen friedlich? Wer schläft mehr, wer weniger? Und bist du dir sicher, nachts wirklich ganz alleine im Bett zu sein? Wir verraten dir mehr!

So schlafen wir

In welcher Position schläfst du am besten ein? Wachst du morgens in derselben Stellung auf? Von den Deutschen gibt eine Mehrheit von 68 % an, bevorzugt auf der Seite zu schlafen. Weitere 17 % entscheiden sich für eine Position auf dem Bauch und nur 7 % verbringen die Nacht am liebsten auf dem Rücken liegend. Natürlich wälzen wir alle uns nachts immer wieder von einer Seite auf die andere. Je nachdem, wie oft und ausladend wir das tun, brauchen wir entweder ein zwei Meter breites Polsterbett oder es reicht uns ein simples Metallbett von 90 Zentimetern Breite.

Wie es oberhalb der Matratze aussieht, unterscheidet sich zwischen den Ländern dieser Erde ganz erheblich. Während in tropischen Regionen Decken eher selten sind, kommt in nördlicheren Gefilden kaum jemand ohne ihre Wärme aus. Selbst bei Kopfkissen gehen die Vorlieben weit auseinander: So schlafen zum Beispiel 8 % der Japaner und 10 % der Mexikaner ganz ohne weiches Polster unter ihren Ohren. Wir Deutschen, aber auch die Briten, Kanadier und die meisten Mexikaner kommen mit einem bis zwei Kissen sehr gut durch die Nacht. In US-amerikanischen Betten kannst du hingegen bis zu fünf der plüschigen, weichen Kopfunterlagen gleichzeitig finden.

Während die Briten sich gerne eine Tasse Tee genehmigen, ehe sie in ihren Pyjama hüpfen, hören Mexikaner lieber etwas Musik. Hättest du gedacht, dass die Hälfte der Amerikaner vor der Nachtruhe bevorzugt betet bzw. meditiert?! 8 % von ihnen nimmt im Anschluss ein Haustier mit unter die Decke. Auch wenn du den meisten Menschen mit vierbeinigen Mitschläfern mangelndes Durchsetzungsvermögen unterstellen möchtest, so hat eine Studie aus Arizona doch einen Vorteil von Hunden oder Katzen im Bett nachweisen können: Nächtigt das Haustier auf derselben Matratze wie Frauchen respektive Herrchen schlafen diese besser! Dasselbe lässt sich übrigens von Personen sagen, die im Bett die Hüllen fallen lassen. Kein Wunder also, dass ein Drittel der Weltbevölkerung sich nackt zur Ruhe begibt. Hierzulande tut das allerdings nur jeder Achte …

Bettenhygiene

Vielleicht bevorzugen wir auch das Tragen eines Schlafanzuges, weil es bei uns Frischluftfanatikern eher kühl ist im Schlafgemach!? Das Schlafen bei offenem Fenster ist in deutschen Landen weit verbreitet und spätestens einmal pro Woche werden die Fenster minutenlang sperrangelweit aufgerissen. Amerikaner lassen sich damit hingegen gut und gerne mal drei Wochen Zeit. Dabei ist regelmäßiges Lüften für die Matratze überlebenswichtig. Muss sie doch rund drei Liter Schweiß pro Woche und somit an die 1800 Liter in 10 Jahren aufnehmen. Aber selbst wer die Verdunstung mithilfe von regelmäßiger Frischluftzufuhr fördert, wird feststellen können, dass seine Matratze bei der Entsorgung mehr wiegt als beim Kauf.

Um noch einmal auf Haustiere zurückzukommen: Keiner von uns verbringt die Nacht alleine unter seiner Decke! Untersuchungen zufolge krabbeln bis zu eineinhalb Millionen Milben neben, unter und über uns. Du findest das erschreckend? Dann solltest du deine Matratze mindestens zwei Mal pro Jahr vor die Tür bringen. UV-Licht tötet die kleinen Mitschläfer nämlich effizient ab. Auch mit dem Bettenmachen solltest du es nicht zu eng nehmen. Je mehr Luft an die Matratze gelangt, umso weniger Milben sammeln sich dort. Darauf berufen sich womöglich auch die 34 % der US-Amerikaner, die ihr Bett nicht jeden Tag machen.

Insgesamt scheinen wir Deutschen keine Leuchtfeuer in puncto Betthygiene zu sein. Während 86 % der Briten das Laken einmal in der Woche wechselt, tun das in Deutschland gerade einmal 22 %. Sogar unter den Mexikanern waschen gut 80 % einmal pro Woche ihre Bettwäsche. Bei uns sieht das Laken im Schnitt nur alle drei Wochen die Waschmaschine von innen. Doch haben auch andere Nationen ihre Schwächen. So ergab eine Umfrage in Großbritannien, dass die männlichen Bewohner ihren Schlafanzug bis zu 13, Frauen sogar bis zu 17 Tage am Stück tragen.

Tipp

Experten empfehlen aus hygienischen Gründen, den Schlafanzug mindestens jede Woche einmal bei 60° Celsius zu waschen.

Vom friedlichen Schlummern und gemütlichem Ausschlafen

Schlafexperten empfehlen ein Minimum von sechs Stunden Schlaf pro Nacht. Mit 6 Stunden und 22 Minuten schaffen das im Durchschnitt sogar die emsigen Japaner. Die entspannten Mexikaner legen noch einen drauf und lassen die Augen täglich über sieben Stunden lang geschlossen. Bei den Deutschen sind es die 40- bis 59-Jährigen, die am häufigsten nicht auf das Mindestmaß von sechs Stunden kommen. Dabei braucht insgesamt jeder siebte Deutsche länger als die empfohlene halbe Stunden, um einzuschlafen.

Was die Qualität des Schlafs anbelangt, geben hierzulande gut drei Viertel der Singles an, gut zu schlafen. Dasselbe trifft nur auf 60 % der Personen in Beziehungen zu. Dabei scheinen die Frauen die Leidtragenden zu sein: Jede Vierte von ihnen fühlt sich durch das Schnarchen ihres Partners nachts gestört. Von den Männern berichten das nur 8 %. Da wird es die Damen sicherlich erfreuen, dass die Bettenindustrie inzwischen auch Betten mit integrierten Schallschutzwänden anbietet! Diese könnten auch dem Drittel der Einwohner von Großbritannien, Russland und der Schweiz das Leben erleichtern, die sich durch den Lärm der Nachbarn beim Schlafen gestört fühlen.

Ein weiteres Hindernis auf dem Weg ins Land der Träume sind Schmerzen. Immerhin leiden 40 % der Deutschen unter Muskelverspannungen oder Rückenschmerzen. Für diese Gruppe sind perfekt abgestimmte Matratzen der Schlüssel zum Schlaf-Glück. Außerdem gilt die Empfehlung, für eine gleichbleibend angenehme Liegefläche die Schlafunterlage spätestens alle sieben Jahre zu erneuern.

Wer liegt am längsten im Bett?

Allgemein ist Deutschland für seine Frühaufsteher bekannt. In kaum einem anderen europäischen Land beginnen Arbeit und Schule so früh am Morgen. Da wundert es einen kaum, dass vor einem Arbeitstag fast jeder Zweite spätestens um 23 Uhr im Bett liegt. Ein weiteres Drittel folgt diesem Beispiel dann bis Mitternacht. Um 7 Uhr sind dann 60 % schon wieder munter. Lediglich 16 % der Deutschen schlafen selbst an einem Arbeitstag länger als 8 Uhr. Dabei ist es so, dass die Bewohner im Osten der Republik tendenziell früher zu Bett gehen, aber auch früher aufstehen als ihre Mitmenschen in den westlichen Bundesländern. Frauen gehen unter der Woche deutlich eher schlafen als Männer. Diese holen die verpassten Nachtstunden vermehrt am Wochenende nach. Der weibliche Schlafrhythmus ist somit der Gleichmäßigere.

Die Bedeutung von regelmäßigem und vor allem ausreichend Schlaf ist nicht zu unterschätzen! Laut ADAC ist der Verkehrstüchtigkeit einer Person, die 17 Stunden lang nicht geschlafen hat, mit jemandem zu vergleichen, der 0,5 Promille Blutalkohol aufweist. Nach 24 schlaflosen Stunden sinkt die Zurechnungsfähigkeit sogar auf ein Äquivalent von einem Promille Blutalkohol.

Befragungen ergaben, dass nur 22 % der Deutschen ihr Bettlaken jede Woche erneuern. Im Schnitt waschen wir unsere Laken nur alle drei Wochen. Wenn man bedenkt, wie wohl sich Milben in dem warm-feuchten Klima zwischen Matratze und Bettdecke fühlen und, dass wir pro Woche bis zu drei Liter Schweiß im Bett zurücklassen, sind das wirklich erstaunliche Zahlen.

Europaweit sind die Deutschen dafür bekannt, früh auszustehen. In keinem unserer Nachbarländer fangen Arbeit und Schule so zeitig an wie bei uns. Darum ist es naheliegend, dass wir abends auch recht bald in die Kissen fallen. Tatsächlich sucht an einem Abend vor einem Arbeitstag fast die Hälfte aller Berufstätigen bis 23 Uhr ihre Schlafstätte auf. Bis 0 Uhr liegen dann weitere 33 % im Bett.

Die Deutschen schlafen am liebsten auf der Seite. In einer Umfrage gaben rund 68 % der Personen an, diese Schlafposition zu bevorzugen. Damit liegen sie voll im weltweiten Trend. Generell ist es gesünder, auf der rechten Seite zu liegen, da sich in der linken Körperhälfte wichtige Organe wie das Herz und der Magen befinden. Sie finden beim Liegen auf der linken Seite weniger Platz. Laut Umfrage verbringen außerdem 17 % die Nacht gerne auf dem Bauch liegend. Nur 7 % gaben an, auf dem Rücken zu schlafen.

Da gibt es zum einen die Menschen, die sich wohl bewusst sind, dass sie sich das Bett nachts mit jemandem teilen. So schlafen in unserer Kultur Paare meist gemeinsam auf ein bis zwei Matratzen innerhalb eines Bettgestells. Bei Familien kommt des öfteren noch das eine oder andere Kind mit unter die Bettdecke. Rund 8 % der Amerikaner lassen sogar Haustiere wie Hunde oder Katzen in ihre Schlafstätte. Doch auch wer glaubt, die Nacht ganz alleine im Schlafzimmer zu sein, der irrt: Es umgeben ihn ständig Milben, die eine Anzahl von bis zu 4000 Stück pro Gramm Bettstaub annehmen können.

Der ADAC hat festgestellt, dass eine Person, die seit 17 Stunden nicht geschlafen hat, ein ähnliches Fahrverhalten an den Tag legt wie jemand, der 0,5 Promille im Blut hat. Setzt sich jemand nach 24 Stunden ohne Schlaf hinter das Steuer, ist seine Fahrtüchtigkeit sogar ähnlich stark eingeschränkt wie bei jemandem, der sich 1 Promille angetrunken hat.

Bitte rechnen Sie 3 plus 8.

Quellen

https://www.betten.de/magazin/schlafkultur-schlafen-weltweit.html
https://www.tk.de/resource/blob/2033604/118707bfcdd95b0b1ccdaf06b30226ea/schlaf-gut-deutschland-data.pdf
https://www.merkur.de/leben/gesundheit/diese-fakten-ueber-deutsche-betten-kannten-noch-nicht-zr-8416323.html
https://www.betten.de/magazin/schlafen-schlaf-fakten-ueber-den-schlaf.html
https://www.geo.de/natur/tierwelt/17517-rtkl-haustiere-gehoeren-hund-und-katze-mit-ins-bett
https://youtu.be/Qp_ppvmqens (Galileo: So schläft die Welt)

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