Buffetschränke – Heute aktueller als jemals zuvor

In den 1950ern war die Küche erst gut eingerichtet, als ein Buffetschrank darin war. Lange galt er als altmodisch und heute gehört er in jede Wohnung.

Inhaltsverzeichnis

Mit dem Buffetschrank sind Kindheitserinnerungen verbunden

Ab den 1930er-Jahren konnten sich viele Menschen etwas bessere Wohnungen leisten und damit wuchsen auch die Ansprüche an die Einrichtung. Die Küche war nicht länger ein Raum, der lediglich der Zubereitung von Nahrung diente. Sie wurde zur Wohnküche und meist zum Mittelpunkt der Familie. Das Wohnzimmer als „gute Stube“ nutzte man meist nur an Feiertagen, wie zu Weihnachten oder Ostern. Die Menschen sehnten sich nach Gemütlichkeit und Geborgenheit in der eigenen Wohnung und daher wurden Küchen nun wohnlich eingerichtet.

Die kühle Sachlichkeit, die das Bauhaus und der Werkbund hervorbrachten, war in diesen Küchen nicht gefragt. Höhepunkt der wohnlichen Einrichtung der Küche war ein prunkvoller Buffetschrank mit kunstvollen ausgelegtem hochglänzendem Furnier. Der Stil, den man ironisch als Gelsenkirchener Barock bezeichnet, war geboren.

Hinweis

Gelsenkirchen, die Stadt im aufstrebenden Ruhrgebiet wurde zum Stellvertreter eines dank der Kohle- und Stahlindustrie recht wohlhabenden Arbeitermilieus, das sich bessere Wohnungen und auch Möbel leisten konnte.

Die Bezeichnung Barock ist der wuchtige und ornamentreiche Gestaltung der Schränke und Kommoden im Stil der einst handwerklich gefertigten altdeutschen Möbel zu verdanken. Heute erfreut sich der Stil als nostalgisch wieder wachsender Beliebtheit.

Mit Beginn des Wirtschaftswunders in den fünfziger Jahren des letzten Jahrhunderts zogen Buffetschränke in zahlreiche Wohnküchen ein. Auch die Wohnzimmerschränke dieser Zeit erinnerten oft an Buffets. Bis heute löst der Anblick der Schränke wohlige Kindheitserinnerungen aus. Nach dem Siegeszug der Einbauküche verschwanden die Buffetschränke aus den Küchen und meist herrscht dort wieder kühle Sachlichkeit. Der Trend kehrt sich in den letzten Jahrzehnten aber wieder um.

Abgrenzung zwischen Buffetschrank und anderen Möbelstücken

Der Buffetschrank, der auch als Anrichte oder Kredenz bezeichnet wird, war ursprünglich eine Kombination von zwei Möbelstücken. Basis sind Klassiker wie Kommoden oder Sideboards in Kombination mit Vitrinen.

Die Anrichte im klassischen Sinn ist ein halbhoher Schrank mit Türen. Sie ist ein Nachfolger von einfachen Tischen. Typisch für die moderne Anrichte ist die Höhe, die sich zum Anrichten von Speisen, also kalten oder warmen Buffets eignet. Sie sind oft das Unterteil eines Buffetschranks.

Das Buffet, im klassischen Sinn, hat identische Funktionen wie eine Anrichte. Sein Vorläufer war aber eine Truhe, in der früher Wäsche und auch Geschirr aufbewahrt wurde. Alte Anrichten waren oft auch auf der Rückseite dekoriert und zum Aufstellen im Raum geeignet, Buffets gehörten aber schon immer an die Wand.

Kommoden sind Möbel mit Schubladen und eignen sich bestens zum Verstauen von Besteck und kleineren Wäschestücken. Sie gilt als funktioneller Nachfolger von Truhen.

Bei Highboards, Sideboards und Lowboards handelt es sich um Kommoden oder Schränken mit Türen. Die Bezeichnung hängt von der Höhe des Möbelstücks ab. Das Highboard hat mit 110 cm und 130 cm etwa Brust- oder Schulterhöhe. Das Sideboard hat eine Höhe von 70 cm bis 100 cm und kann als Anrichte im klassischen Sinn genutzt werden oder als Unterschrank für einen zweiteiligen Buffetschrank dienen. Das Lowboard ist mit einer Höhe von 25 cm bis 50 cm für diesen Zweck zu niedrig. Es wird meist als TV-Möbel genutzt.

Ein Vertiko ist kein Musikinstrument, wie oft angenommen, sondern eine „VERTIkal-KOmmode“. Es handelt sich also um eine Kommode, die höher ist als breit. Es verfügt immer über zwei Türen und eine darüber befindliche Schublade. Moderne zweiteilige Buffetschränke können aus einem Vertiko mit Vitrinenaufsatz bestehen.

Vitrinen sind Schränke mit Glastüren oder Türen aus Holz mit Fenstern. Du siehst also, was in der Vitrine untergebracht ist. Anders als im Regal ist der Inhalt aber vor Staub geschützt. Da Vitrinen der Präsentation dienen, haben Sie oft eine Beleuchtung und verspiegelte Rückwände.

Was ist eigentlich ein Buffetschrank?

Laut Wikipedia handelt es sich um ein halbhohes, zwei- oder mehrtüriges Möbelstück mit einer Arbeitsfläche zum Anrichten von Speisen. Das Küchenbuffet erreicht üblicherweise Schrankhöhe.

Typisch für den Büffetschrank im klassischen Stil ist, dass sich auf einem Unterschrank ein Aufbau befindet, der auf Sockeln oder Säulen steht, damit auf dem unteren Möbelstück ausreichend Platz zum Anrichten von Speisen bleibt. Da in der heutigen Zeit der Buffetschrank meist nicht diesem Zweck dient, haben sich folgende Konstruktionen durchgesetzt:

Auf einer Kommode, einem Vertiko oder einem Sideboard, steht

  • eine gleichtiefe Vitrine. Es gibt keine Ablagemöglichkeit zwischen den beiden Möbelstücken.
  • eine Vitrine gleicher Tiefe wie das Unterteil auf Säulen oder Stützen, damit es eine Ablage zwischen den beiden Möbelstücken gibt.
  • eine Kombination aus Vitrine und Regal mit geringerer Tiefe. Es bleibt eine schmale Ablagefläche auf dem unteren Möbelstück vor dem oberen.

Der moderne Buffetschrank muss nicht aus einem Unterschrank bestehen, der sich vom oberen Schrank trennen lässt. Oft unterteilt er sich lediglich optisch. Es handelt sich technisch gesehen um einen hohen Schrank mit einer Unterteilung, die den Eindruck erweckt, es würde ein Oberschrank auf einem Unterschrank stehen.

Grenzenlose Vielfalt bei Buffetschränken kreativ nutzen

Lebe deine Kreativität aus. Kein anderes Möbelstück eignet sich besser, um einen individuellen Stil zu kreieren. Vielleicht findest du einen alten Schrank aus den 1950ern oder sogar ein Modell, das vor dem Krieg gefertigt wurde. Die Möbel wurden damals für die Ewigkeit gefertigt. Manche sind zwar verstaubt, aber noch so gut wie neu, selbst nach Jahren im Keller oder in der Garage. Es reicht, sie zu entstauben und mit Möbelpolitur aufzuarbeiten.

Tipp

Falls du einen alten Buffetschrank findest, der zwar stabil, aber unansehnlich ist, schleife die Oberfläche ab und streiche das Möbel. Die Schränke sehen besonders gut aus, wenn du sie kontrastreich gestaltest. Kombiniere einen zarten Pastellton mit kräftigem Rot, Purpur oder Petrol. Einen neu erworbenen Buffetschrank der unteren Preisklasse kannst du ebenfalls derartig aufarbeiten. Für unbehandelte Echtholzmöbel eignen sich farbige Beizen oder Lasuren, alle anderen Möbel kannst du meist anschleifen und streichen.

Einen edlen Buffetschrank wirst du natürlich nicht derartig verändern wollen, aber auch diesen kannst du individuell veredeln.

  • Wenn die Vitrinen eine Rückwand aus Holz haben, klebe Spiegelfliesen auf diese.
  • Sorge für Licht in der Vitrine und klebe (farbiges) LED-Band und passende Profile hinein.
  • Es bietet sich auch an, die vorhandenen Möbelknöpfe durch einen bunten Mix keramischer Knöpfe zu ersetzen oder
  • den Schrank mit glitzernden Kristallknöpfen zu veredeln.

Stelle in der Vitrine deine Lieblingsstücke aus, vielleicht sogar Kunstwerke, die du selbst geschaffen hast. In den Schränken und Schubladen ist Platz für deine Bastelutensilien beziehungsweise deine Vorräte an Wolle oder Stoffen, die du für dein Hobby benötigst.

Warum du einen Buffetschrank brauchst

Es hat einen guten Grund, wieso sich Buffetschränke so großer Beliebtheit erfreuen. Du kannst in ihm deine „Schätze“ ausgezeichnet präsentieren, wie in einer Vitrine. Aber du hast gleichzeitig viel Stauraum, um die Dinge zu verstauen, die du nicht jedem zeigen willst. Im Büffetschrank bringst du fast so viel unter wie in der klassischen Schrankwand (Wohnwand), die sich bis um Ende des 20. Jahrhunderts großer Beliebtheit erfreute. Diese ist aber extrem wuchtig und erfüllt meist nicht mehr die heutigen Ansprüche.

In den 1970ern war man glücklich, in der Schrankwand den Fernseher verstecken zu können und auch die Schallplatten aus Vinyl und die Audiogeräte fanden in ihr einen geschützten Platz. Heute hat sich die Einstellung zur Unterhaltungselektronik geändert. Diese wiederum ist mit der Technik des letzten Jahrhunderts nicht vergleichbar.

Moderne Fernseher sind dünn wie ein Bild und haben einen riesigen Bildschirm. Sie passen in kein Fernsehfach der Schrankwand. Daher hängen sie oft an der Wand oder stehen auf einem Lowboard. Statt Schallplatten hast du CDs oder einen MP3-Player, der kleiner als eine Zigarettenschachtel ist und mehr Musik auf der Speicherkarte hat, als du jemals als Schallplatten in deiner Wohnwand unterbringen könntest. Die Schrankwand wirkt in dieser Umgebung wie ein Dinosaurier im Kleintiergehege.

Es ist an der Zeit, sie auszurangieren und stattdessen Möbel anzuschaffen, die zweckmäßiger sind. Ideal ist ein Lowboard für eine Entertainmentausrüstung und ein Büffetschrank, in dem du die restlichen Sachen aus der Schrankwand verstaust und in dessen Vitrinenteil du deine schönsten Objekte präsentierst.

Der Buffetschrank wirkt leichter als eine Schrankwand, die den Raum optisch „erschlägt“. So wird dein Wohnzimmer luftiger und erscheint sogar deutlich größer als zuvor.

Buffetschränke passen in jeden Raum

Im Esszimmer hast du mit einem Buffetschrank endlich optimale Möglichkeit, edle Weine für die Gäste bereitzustellen. Die passenden Gläser und vielleicht in Dekanter stehen griffbereit in der Vitrine. In den Schubladen verstaust du Korkenzieher sowie Untersetzer und hinter den Türen befindet sich die Tischwäsche. Im Esszimmer erfüllt der Buffetschrank oft noch zum Teil seine ursprünglich Funktion, das Anrichten von Speisen und Getränken.

Auch in Küchen zieht zumindest die Optik des Büffetschranks wieder ein, denn die kühle Zweckmäßigkeit weicht zunehmend wieder einer wohnlichen Atmosphäre. Oft bleibt es zwar bei der klassischen Kombination aus Unterschrank und Hängeschrank, aber Letztere scheinen oft auf feinen Säulen zu ruhen. So entsteht der Eindruck eines Buffetschranks. Der Effekt ist besonders beliebt, wenn die Räumlichkeit es nicht zulässt, einen echten Schrank dieser Bauart aufzustellen.

Neuerdings stehen schmale Buffetschränke auch oft in Dielen. Dort ist er meist Schuhschrank und nimmt kleine Accessoires wie Handschuhe, Schals und Tücher in den Schubladen auf. Die Vitrine im Oberteil ist dezente Beleuchtung und dank ansprechender Dekoration auch Raumschmuck.

Wir möchten dich noch weiter in die Welt der Buffets entführen und dich gerne über die Historie der Schränke sowie die verschiedenen Stilrichtungen informieren. Natürlich bekommst du auch Tipps zu den verschiedenen Materialien aus denen die Schränke gefertigt werden und zur richtigen Pflege.

Die einfachste Art, einen Buffetschrank zu verändern ist, im Landhausstil die Fächer mit Spitzenborten zu verzieren und Bistrogardinen an den Glastüren anzubringen.

Du kannst in der Regel alle Schränke aus massivem Holz oder mit einem Furnier aus Holz streichen. Ferner ist es möglich, bereits gestrichene Buffets neu zu streichen.

Beizen ist in der Regel ausschließlich bei Massivholz möglich. Eventuell gelingt es auch, einen Schrank mit Furnier aus echtem Holz zu streichen. Bei diesen besteht aber die Gefahr, dass sich das Furnier ablöst.

Büffetschränke aus den späten 1950ern haben oft eine Resopaloberfläche. Auf dieser haften in der Regel keine Farben oder Lacke. Beizen funktioniert ebenfalls nicht, da sie nicht in das Material eindringen kann.

Klebe auf die Türen der Schränke fertige Ornamente aus dem Baumarkt, die du farblich anpasst. Nutze gedrechselte Säulen, die du ebenfalls in den Märkten findest, um vorzutäuschen, dass die Oberschränke auf den Unterschränken stehen.

Bitte addieren Sie 3 und 2.

Quellen

https://de.wikipedia.org/wiki/Anrichte
https://www.wohnen.de/magazin/unterschiede-zwischen-kommode-anrichte-sideboards-lowboards-und-highboards.html#anrichte
https://www.pinterest.de/elkepeschke/vitrine-streichen/
https://www.shabby-it-yourself.de/buffetschrank/

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