Der Buffetschrank als Ausdruck eines neuen Lebensgefühls

Dein Leben hat sich verändert und du möchtest deine Wohnung den neuen Umständen anpassen. Unser Tipp – richte dich neu und zweckmäßig ein.

Inhaltsverzeichnis

Materiellen Ballast abwerfen, um sich frei zu fühlen

Die Kinder sind aus dem Haus, aber die Wohnung blieb, wie sie ist. Es wird Zeit, sich neu einzurichten. Aktuell lebst du in der Wohnung, in der sich dein bisheriges Leben abgespielt hat. Du hast das Gefühl, dass dir keine andere Wahl bleibt, denn du besitzt viel zu viel, um dich von klotzigen Schrankwänden zu trennen oder vielleicht sogar in eine kleinere Wohnung zu ziehen, die dir den Alltag erleichtert. Finde heraus, was du wirklich brauchst.

Gehe durch jedes Zimmer deiner Wohnung. Achte auf deine Gefühle. Ist der Aufenthalt darin angenehm? Oder wirst du traurig, weil es dich an eine Zeit erinnert, die vergangen ist? Schau dich um und überlege, welche Veränderungen dir gefallen könnten. Erstelle eine Checkliste für jeden Raum. Was kann weg und was möchtest du stattdessen haben? Eine Checkliste hilft dir bei der Entscheidung.

Beispiel einer Checkliste für Wohn- und Jugendzimmer (nach dem Auszug der Kinder)

Raum Einrichtung Bemerkung
Wohnzimmer - -
  Schrankwand Buffetschrank wäre schöner
  Sideboard Lowboard für Fernseher wäre schöner
  Kommode Zu viele Kleinmöbel, Raum wirkt vollgestellt
  Nähtisch dito
  Fernsehtisch dito
  Wohnlandschaft Unpraktisch, zu niedrige Sitzfläche, keine Schlafmöglichkeit
  Couchtisch gefällt
  Beistelltisch gefällt
  Deko Ist verstaubt und sollte weg
  Bilder Es sind zu viele, weniger wäre besser
Jugendzimmer - -
  Bettcouch Für Gästezimmer sollte ein größeres Bett angeschafft werden
  Kleiderschrank ok
  Schreibtisch Leider sehr abgenutzt und bemalt, also besser entsorgen
  Kommode Vitrine oder kleiner Buffetschrank wäre schöner
  Schreibtischstuhl Kaum noch zu gebrauchen, also entsorgen

Bedenke:

Das Jugendzimmer ist nach dem Auszug der Kinder ein Raum mit Erinnerungen. Es sollte auf keinen Fall so bleiben, wie es ist, denn dort fehlen dir die Kinder am meisten.

  • Wird das Zimmer noch benötigt?
    • Brauchst du einen Hobbyraum zum Basteln oder Nähen?
    • Hättest du gerne ein Bügelzimmer?
    • Soll es ein Gästezimmer werden?
  • Ist ein Umzug in kleinere Wohnung eine Option?

Nutze diesen Trick:

Bitte einen Bekannten, der dich nicht oft besucht in deine Wohnung und stelle ihm die Frage, was er als erstes entfernen würde. Bitte ihn, dir bei der Auswahl zu helfen. Die eigene Wohnung aus den Augen eines Fremden zu betrachten hilft, herauszufinden, was dich vermutlich unbewusst schon lang stört.

Deine Entscheidung ist gefallen. Du möchtest zumindest das Wohnzimmer umgestalten und Wohnwand, Sideboard, Kommode, sowie die Wohnlandschaft entfernen. Du liebäugelst mit einer gemütlichen Couch, die sich in eine Liege verwandeln lässt und einem geräumigen Buffetschrank (*). Das mit dem Sofa ist kein Problem, doch ein Blick in die Schränke lässt dich erschaudern. Sie sind bis obenhin gut gefüllt. Der Traum vom Buffetschrank scheint in weiter Ferne zu rücken.

Besinne Dich auf das, was Du brauchst

Angeblich hat jeder Haushalt im Durchschnitt 10.000 Gegenstände. Du bist also in guter Gesellschaft, wenn sich in deinen Schränken Zierrat und Hausrat türmt. Im Wohnraum hebst du üblicherweise keine Küchengeräte und Töpfe auf. Daher sollten sich in deinen Schränken maximal 270 Teile befinden, denn du brauchst maximal:

  • 12 Gedecke eines Tafel- und Kaffeeservice. Inklusive Schüsseln und Platten sind dies höchstens 100 Teile.
  • Bestecke für 12 Personen inklusive Vorlegebesteck ergibt dies etwa 80 Teile.
  • Tischwäsche und Servietten ergeben höchstens 40 Teile.
  • Vasen, Dekorationen und Zierrat ergeben meist nochmals 50 Teile.

Schau in deine Schränke und frage dich, wie es möglich ist, dass diese so voll sind. Meist gibt es in der Küche weiteres Besteck und Geschirr, in der Regel hohe Stapel von einzelnen Tellern, die von Servicen übrig blieben. Mache dich beherzt an das Ausmisten. Sobald die Schränke fast leer sind, kannst du sie durch dein Traumbuffet ersetzen. Denke beim Ausmisten an die Zukunft, die schöne neue Einrichtung nicht an den „Trennungsschmerz“ beim Entsorgen.

Der Weg zu leeren Schränken

Frage am besten deine Kinder, Freunde und Bekannte, ob Sie beim Räumen helfen wollen. Dies ist die letzte Möglichkeit, etwas vom Hausrat, den du nicht mehr behalten wirst, abzubekommen. In Gesellschaft fällt das Ausräumen leichter. Außerdem ist es ein gutes Gefühl, den Besitz zu verschenken, statt ihn wegzuwerfen.

  • Entferne zunächst die Deko aus dem Raum, die du ohnehin entsorgen willst, denn du brauchst Platz im Raum.
  • Nun brauchst einige Umzugskartons. Beschrifte einen mit „Entsorgen“, einen mit „Verschenken“ und einen mit „Behalten.“. Jeder der Helfer soll sich ebenfalls mit einem Karton bewaffnen, in den er die Sachen packt, die er mitnehmen möchte.
  • Räume den Inhalt der Schränke ohne nachzudenken zunächst komplett aus. Verteile ihn einfach auf Tischen und Regalen. So bekommst du einen Überblick über das, was in den Schränken ist.
  • Jetzt nimmst du jedes Teil bewusst in die Hand. Du fragst dich „Wozu brauche ich das?“ „Habe ich es in den letzten beiden Jahren jemals benutzt?“. Auch die Frage: „Hänge ich an dem Teil?“, ist erlaubt. Denke aber nicht in der Kategorie „Das könnte ich vielleicht eventuell doch noch mal gebrauchen“. Orientiere dich an der Vergangenheit und der aktuellen Situation.
  • Falls die Antwort auf die Fragen „Ja“ lautet, gib das Teil in die „Behalten“-Kiste. Bei einem „Nein“ frage die Helfer, ob sie es wollen. Falls keiner das Teil mag, überlege, ob es für andere einen Wert haben könnte. Nur wenn die Teile wirklich noch brauchbar sind, gebe sie in die Kiste „Verschenken“.
Hinweis

Einzelne Teller sind bestenfalls noch etwas für einen Polterabend, auch angeschlagene Vasen will selten jemand besitzen.

Trenne dich von geflickter Tischwäsche, du wirst sie niemals auflegen.

Auch wenn du kein Messi bist, ist die Hilfe eines Messie-Therapeuten oft sehr hilfreich. Dieser erkennt sehr schnell, welche Probleme du mit dem Ausmisten hast.

Wenn du fertig bist, befinden sich nur wenige Dinge in den Kisten, auf denen "Behalten" steht. Deine Schränke sind leer. Du kannst sie entsorgen und dir die Möbel anschaffen, die dir gefallen. Bringe die Sachen, die sich in den Kisten „Verschenken“ befinden zu einem Sozialkaufhaus und den Rest zu einem Recyclinghof.

Warum Du nicht beim Ausräumen über den Verbleib entscheiden solltest

Vielleicht fragst du dich, wieso du erst alles aus den Schränken räumen sollst, bevor du die Entscheidung triffst, ob du etwas behältst oder dich davon trennst. Das hat einen psychologischen Hintergrund.

Wenn du beim Herausnehmen entscheidest, ob etwas aussortiert werden soll, triffst du eine negative Entscheidung. Du fragst dich. „Soll das Weg?“. In dem Moment kreisen deine Gedanken um das Thema, wofür du das Teil noch brauchen könntest. Außerdem denkst du gleichzeitig darüber nach, ob du das Teil wegwirfst oder ob du es verschenkst. Es gibt drei Optionen, das Teil kommt in den Karton „Behalten“, „Entsorgen“ oder „Verschenken“. In diesem Konflikt ist es naheliegend, etwas „zunächst zu behalten“. Du entziehst dich der Entscheidung, indem du sie auf später verschiebst.

Beim Einräumen fragst du dagegen, „Lohnt es sich, das Teil aufzuheben?“ Du entscheidest also nicht darüber, ob etwas entfernt wird, sondern ob du etwas behalten willst. Wenn dir spontan keine konkreten Gründe einfallen, ist es sinnlos, das Teil in den Schrank einzuräumen. Erst nachdem feststeht, dass du etwas nicht brauchst, denkst du über die weitere Verwendung nach. Die Entscheidung, dass du das Teil nicht mehr brauchst, steht fest, es bleiben also lediglich die beiden Optionen, es in den Karton „Verschenken“ oder „Entsorgen“ zu packen.

Diese Tipps sollen dir helfen, dich von Hausrat zu lösen, den du nicht brauchst. Erst nach dieser Entrümpelung ist der Weg offen, dir die Möbel anzuschaffen, die dir gefallen. Du brauchst keine riesige Schrankwand, weil du so viel „Zeug“ hast, was du verstauen musst. Du kannst auch kleinere Möbel anschaffen, die den Raum wohnlicher und weiter erscheinen lassen.

Die Methode eignet sich auch, um die Küche zu entrümpeln. Sieht sie nicht gleich wohnlicher und gemütlicher aus, wenn du ein paar der Einbaumöbel entfernst und stattdessen ein helles Büffet darin aufstellst?

Die Gestaltung deines Lebensraums soll immer zu deinem Leben passen. Alles andere ist ein Ballast, der daran hindert, dich frei zu entfalten. Daher ist es wichtig, darauf zu achten, dass deine Einrichtung dir keinen Lebensstil aufzwingt, der aktuell nicht zu dir passt.

Der von Designern meist propagierte nüchterne und sachliche Stil setzte sich nie völlig durch. Menschen wünschen sich Behaglichkeit in der eigenen Wohnung. Buffetschränke sind als geniale Kombination aus Stauraummöbel und Vitrine ein Bindeglied zwischen der gewünschten Gemütlichkeit und der empfohlenen Sachlichkeit.

Bitte rechnen Sie 1 plus 5.

Quellen & Hinweise

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https://www.focus.de/immobilien/experten/einrichtungs-profis/moebelkauf-seniorengerechtes-wohnen-tipps-fuer-die-einrichtung_id_6765545.html
https://www.apotheken-umschau.de/pflege/10-tipps-wie-sie-richtig-entruempeln-828647.html
https://www.emotion.de/schoenes-neues/lifestyle-mode/ballast-abwerfen#:~:text=Materielles%20reduzieren%20und%20loslassen,Sachen%20zu%20reduzieren%20und%20loszulassen.

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