Asthma bronchiale, keuchender Husten bis zum schweren Erstickungsanfall

In Deutschland erkranken etwa 5 - 7 % der Erwachsenen an Asthma bronchiale. Frauen sind von der Krankheit häufiger betroffen als Männer. Die Krankheit ist unangenehm und viele Asthmatiker berichten, dass sie bei einem Anfall Todesängste haben. Glücklicherweise ist die Sterblichkeit aber gering. In Deutschland sterben nur 4 - 8 Menschen pro 100.000 Einwohnern pro Jahr an Asthma.

Inhaltsverzeichnis

Kennzeichen von Asthma bronchiale

Viele Atemwegserkrankungen werden von Husten und Atembeschwerden begleitet, daher ist die Abgrenzung gegenüber Asthma bronchiale schwierig. Das wichtigste Kennzeichen ist das anfallsartige Auftreten der Beschwerden. Diese beruhen auf einer spontan auftretenden entzündlichen Erkrankung der Atemwege, verbunden mit einer erhöhten Empfindlichkeit der Bronchien gegenüber verschiedenen Reizen. Ärzte sprechen von einer bronchialen Hyperreagibilität.

Typische asthmatische Beschwerden sind pfeifender Atem, Husten und ein Engegefühl in der Brust, die zu Kurzatmigkeit und Luftnot führt. Die Beschwerden gehen zumindest nach der Einnahme von Medikamenten spontan zurück.

Asthma kann unterschiedliche Ursachen haben

Mediziner unterscheiden Asthma nach dem Auslöser und zum Teil nach der Ausprägung in. In der Tabelle sind die Bezeichnungen und typischen Auslöser sowie Merkmale zusammengestellt.

Bezeichnung Merkmale
Allergisches (extrinsisches) Asthma Allergene lösen meist eine allergische Frühreaktion aus, bei der sich im Blut Immunglobulin E bildet. Erst bei der allergischen Spätreaktion treten asthmatypische Beschwerden auf. Die Krankheit ist genetisch bedingt und beginnt meist in der Kindheit oder im Jugendalter. Typisch ist auch ein sogenannter Etagenwechsel eines Heuschnupfens, der sich zu einem Asthma ausweiten kann. Wenn der Patient dem Allergen nicht ausgesetzt ist, verschwinden die Beschwerden in der Regel vollkommen.
Nicht-allergisches (intrinsisches) Asthma Die allergische Frühreaktion mit dem Anstieg von Immunglobulin E bleibt meist aus. Die Spätreaktion versetzt die Entzündungszellen in Abwehrbereitschaft, was zu den asthmatypischen Beschwerden führt. Die Nasennebenhöhlen sind üblicherweise chronisch mit entzündet. Diese Art des Asthmas beginnt meist erst im 4. Lebensjahrzehnt nach einer Virusinfektion der Atemwege.
Gemischtförmiges Asthma Mischform zwischen allergischem und nicht-allergischem Asthma, die sich oft aus einem ursprünglich allergischen Asthma entwickelt. Im zeitlichen Verlauf gewinnen nicht-allergische (intrinsische) Ursachen die Oberhand.
Berufsbedingtes Asthma Die asthmatischen Beschwerden entwickeln sich durch einen langfristigen Kontakt mit potenziellen Allergenen wie Mehlstaub, Schalentieren oder Stoffen, welche die Schleimhäute reizen.
Asthma durch Arzneimittel Auslöser sind oft Schmerzmittel (mit Acetylsalicylsäure), Entzündungshemmer (nicht-steroidale Antiphlogistika) oder Anti-Rheumamittel (nicht-steroidale Antirheumatika). Diese Form des Asthmas äußert sich häufig außerdem durch Niesen und wässrigen Nasenfluss. Betablocker können ebenfalls Asthmaanfälle auslösen oder diese verstärken.
Anstrengungsasthma (Belastungsasthma) Die Beschwerden treten zu Beginn von und nach körperlicher Anstrengung auf. Da die Betroffenen oft ansonsten beschwerdefrei sind, wird diese Asthmaform besonders bei Kindern meist mit einer Konditionsschwäche verwechselt.
Brittle-Asthma Diese Asthma-Variante basiert wahrscheinlich auf ganz anderen Entzündungsmechanismen als die übrigen Asthma-Formen. Die schweren und lebensbedrohlichen Asthmaanfälle setzen ohne vorausgehende Anzeichen einer Verschlechterung des Krankheitszustands ein.
Variant-Asthma Es handelt sich vermutlich um eine Vorstufe, die sich lediglich durch Reizhusten bemerkbar macht. Erstickungsanfälle treten selten auf.
Asthma-Formen mit Übergang zur COPD Die Patienten leiden ständig unter Husten und Auswurf, auch wenn kein Infekt oder Asthmaanfall vorliegt.

Auslöser der Anfälle

Zu unterscheiden ist zwischen Asthma, also der Veranlagung zu den genannten plötzlich eintretenden entzündlichen Prozessen und dem Asthmaanfall, dem Auftreten der Entzündungen. Die Ursachen für Asthma sind weitgehend ungeklärt, ebenso gibt es keine Behandlung der Krankheit. Die Ursachen der Anfälle dagegen sind bekannt.

Bei allen Asthmaformen gibt es neben den spezifischen Auslösern (beispielsweise bei Allergikern der Hausstaub) auch andere Gründe, wieso es zu einem Anfall kommt. Dazu gehören alle Infektionen der oberen und unteren Luftwege.

Typisch ist auch, dass Kälte und Nebel sowie Luftschadstoffe zu Anfällen führen können. Alles, was die Schleimhäute reizt oder austrocknet, ist ein möglicher Auslöser, beispielsweise:

  • Staub, der bei der Reinigung des Hauses aufgewirbelt wird
  • Küchendünste und Duftstoffe
  • Abgase
  • Rauch aus Feuerstellen,
  • aktives und passives Rauchen

Solche Reize verursachen kein Asthma, sie stoßen aber eine Entwicklung an, die zu einem Anfall führt.

Früher galt Asthma zumindest zum Teil als psychosomatisch. Heute gehen die Mediziner davon aus, dass psychische Belastung und Stress die Atmung beeinflussen und durchaus

bei bestehendem Asthma einen Anfall auslösen können. Psychische Konflikte sind aber nicht die Ursache einer Asthmaerkrankung.

Wer neigt dazu, Asthma bronchiale zu bekommen?

Du hast wenig Einfluss darauf, ob bei dir Asthma auftritt, du kannst daher die Neigung zu der Krankheit kaum verringern. Die Kenntnis der Risikofaktoren ist aber hilfreich, um ein auftretendes Asthma schnell zu erkennen. Das ist sinnvoll, da einige der Symptome auch auf anderen Ursachen beruhen können. Atemnot beim Sport beispielsweise kann sowohl an Asthma liegen als auch an einer schlechten Kondition.

Denke nicht nur an deine eigene Gesundheit. Vielleicht sind deine Kinder oder Enkel betroffen und ein Hinweis auf mögliches Asthma und eine rechtzeitige Behandlung hilft, Spätfolgen zu verhindern. Wenn du den Verdacht hast, an Asthma zu leiden oder eine Person kennst, bei der du die Krankheit vermutest, beantworte folgende Fragen:

1) Litt oder leidet die Person unter Allergien, Neurodermitis, Milchschorf oder Ekzemen, also wiederkehrende juckende Hautstellen?
2) Leiden andere in der betreffenden Familie unter Allergien wie Heuschnupfen oder Neurodermitis?
3) Gibt es Asthmatiker in der Familie?
4) Lag bei der Geburt ein erhebliches Untergewicht vor?
5) Wurde die Person früh abgestillt?
6) Rauchen die Eltern oder haben sie während der Kindheit der betreffenden Person geraucht?
7) Gab es eine übertriebene Hygiene mit häufigem Einsatz von Desinfektionsmitteln?
8) Hatte die betreffende Person häufig diversen Infekte?

Vielleicht kennst du nicht auf alle Fragen die Antwort. Das ist kein Problem. Eine hohe Wahrscheinlichkeit für Asthma besteht, wenn du eine der ersten drei Fragen mit „ja“ beantworten kannst. Auf je mehr Fragen die Antwort „ja“ lautet, umso höher ist das Risiko, Asthma zu bekommen.

Typische Symptome eine Asthmaerkrankung

  • Die ersten Anzeichen sind Schmerzen hinter dem Brustbein und Reizhusten. Außerdem zeigen sich Atembeschwerden mit Geräuschen beim Ausatmen und einer Steigerung der Atemfrequenz (mehr als 20 Atemzüge pro Minute) und der Herzschlagfrequenz (mehr als 100 Schläge pro Minute).
  • Die Atemnot tritt anfallsartig häufig nachts und am frühen Morgen auf. Typisch ist, dass die Ausatmung erschwert ist. Ein zäher, glasiger Schleim, der sich kaum abhusten lässt, verstärkt die Atemnot.
  • Die meist beschwerdefreie Zeit zwischen den Anfällen bezeichnet der Arzt als Intervall. Im fortgeschrittenen Stadium klingen Atemnot und Husten nie völlig ab.
  • Die Atemnot-Beschwerden verschwinden oft völlig nach der Einnahme bestimmter Asthma-Medikamente. Bei anderen Lungen-Krankheiten kommt es nicht zu diesem plötzlichen Rückgang der Beschwerden.

Ärzte unterscheiden zwischen Asthmaanfall, Dauerasthma, schwersten Anfällen und Status asthmaticus. Beim Anfall nehmen die Beschwerden innerhalb weniger Stunden, bei allergischem Asthma sogar innerhalb von Minuten zu. Nach Behandlung klingen diese völlig ab. Dauerasthma bedeutet, dass die Beschwerden in Ausprägung und Schwere zu- und abnehmen. Der Patient ist aber nie ganz beschwerdefrei.

Ein Status asthmaticus liegt vor, wenn trotz Einsatz aller verfügbaren Medikamente (Cortison, Beta-2-Sympathomimetika und/oder Theophyllin) der Anfall länger als 24 Stunden andauert. Schwerste Anfälle können innerhalb von Minuten zur Bewusstlosigkeit führen, sind aber zum Glück sehr selten.

Bei schwersten Anfällen und dem Status asthmaticus setzen Patienten die Atemhilfsmuskulatur ein. Sie setzen sich aufrecht und stützen sich mit den Armen ab, um die Brust-, Rücken-, Schultergürtelmuskulatur mit in die Atmung einzubeziehen.

Den Schweregrad des Asthmas teilen Ärzte in 4 Stufen ein.

Stufe Symptome Häufigkeit
1 Leichtes, gelegentlich auftretendes (intermittierendes) Asthma
Peak-Flow (PEF oder FEV1): über 80 % vom Sollwert.
PEF-Werte schwanken um weniger als 20 % vom Sollwert.
Im Intervall: beschwerdefrei mit normaler Lungenfunktion, keine Atmungsbehinderung
Beschwerden: kurzdauernd, maximal 1x pro Woche
Nächtliche Beschwerden: weniger als 2x im Monat
2 Leichtes, anhaltendes (geringgradig persistierendes) Asthma
Peak-Flow (PEF oder FEV1): bis 80 % vom Sollwert
PEF-Werte schwanken um weniger als 20 – 30 % vom Sollwert
Im Intervall: keine Atmungsbehinderung
Beschwerden: öfter als 1x pro Woche, aber nicht täglich.
Nächtliche Beschwerden: öfter als 2x pro Monat.
Die Beschwerden beeinträchtigen den Schlaf und schränken die Leistung ein.
3 Mittelschweres, anhaltendes (mittelgradig persistierendes) Asthma
Peak-Flow (PEF oder FEV1): auf 60 – 80 % vom Sollwert erniedrigt
PEF-Werte schwanken um weniger als 20 – 30 % vom Sollwert
Beschwerden: täglich.
Nächtliche Beschwerden: öfter als 1x pro Woche
Die Beschwerden beeinträchtigen die körperliche Aktivität und den Schlaf.
4 Schweres, anhaltendes (schwergradig persistierendes Asthma)
Peak-Flow (PEF oder FEV1): morgens unter 60 % vom Sollwert.
Deutliche tageszeitliche Schwankungen: PEF-Werte schwanken um mehr als 30 %.
Beschwerden: bestehen ständig, d.h. tagsüber und nachts Dauersymptome
wechselnder Intensität.
Verschlechterungen und nächtliche Beschwerden sind häufig.
Körperliche Aktivitäten sind deutlich eingeschränkt.
Hinweis

Der englische Begriff „peak-flow“ lässt sich mit „die stärkste Strömung“ übersetzen. Mit einem sogenannten Peak-Flow-Meter misst du die höchstmögliche Strömungsgeschwindigkeit beim Ausatmen und damit den PEF-Wert. Der FEV1-Wert gibt das ausgeatmete Volumen innerhalb der ersten Sekunde an. Der jeweilige Messwert wird am Peak-Flow-Meter abgelesen. Die in der Tabelle genannten Prozentwerte beziehen sich auf einen zuvor zu ermittelnden persönlichen Bestwert.

Diagnose von Asthma bronchiale

Die Feststellung der genannten Symptome ist bereits Teil der Diagnose. Außerdem gibt der Stickstoffmonoxid-Anteil (NO) in der ausgeatmeten Luft einen Hinweis auf Asthma oder COPD. Bei entzündlichen Prozessen der Bronchien gelangt besonders viel dieses Gases in die Atemluft. Gesunde Menschen haben maximal 16 ppb Stickstoffmonoxid in der ausgeatmeten Luft. Beträgt der Wert mehr als 46 ppb, bist du mit 80-prozentiger Sicherheit erkrankt, ab einem Wert von 76 ppb mit nahezu absoluter Sicherheit.

Wichtig ist die Abklärung, ob du an COPD oder Asthma leidest. Der Arzt zieht einen üblichen Test der Lungenfunktion, bei dem dein Atemvolumen und die Strömungsgeschwindigkeit gemessen werden, für die Diagnose heran. Er misst die Werte vor und nach der Gabe eines Asthmamedikaments. Wenn sich die Atmung nach der Verabreichung des Medikaments deutlich verbessert, handelt es sich im Asthma. Reagieren die Atemwege nicht darauf, hast du vermutlich COPD, also eine dauerhafte Verengung der Bronchien.

Die Diagnose ist wichtig, um zu entscheiden, welche Behandlung erfolgt.

Behandlung = verhindern der Anfälle

Asthma ist keine Krankheit, bei der du ein Medikament bekommst, das dich heilt. Darin unterscheidet sich die Behandlung von Asthma von denen, die bei vielen anderen Lungenkrankheiten üblich sind. Es geht darum, das Asthma unter Kontrolle zu bringen.

Dies geschieht über Medikamente sowie ergänzende Maßnahmen, beispielsweise eine Schulung des Patienten und eine ständige Kontrolle des Krankheitsverlaufs. Bei allergischem Asthma kann auch eine Desensibilisierung helfen.

Überblick über Asthma-Medikamente

Zu unterscheiden ist zwischen Bedarfsmedikamenten (Reliever) und Dauermedikamenten (Controller). Reliever bekämpfen die Beschwerden, also Atemnot und den Sekretstau. Sie verhindern aber nicht die Entzündung der Bronchien, also die Ursache der Beschwerden.

Der Arzt verordnet dir bei leichtem Asthma (Stufe 1) lediglich ein Bedarfsmedikament (meist Fenoterol, Salbutamol oder Terbutalin) zum Inhalieren. Es bewirkt, dass sich der Krampf der Bronchien löst. Solche kurzwirksamen Beta-2-Sympathomimetika (SABA) wirken innerhalb von 3 - 10 Minuten. Die Wirkung hält bis zu 5 Stunden an. Die Mittel eignen sich lediglich zur Vorbeugung bei Belastungsasthma. Es wird zum Beispiel vor einer sportlichen Betätigung genommen, um einen Anfall zu vermeiden. Eine vorbeugende Wirkung bei anderen Asthmaformen ist nicht zu beobachten.

Spätestens, wenn der Arzt ein Dauerasthma (ab Stufe 2) vermutet, setzt er auch Controller ein.
Er verordnet meist Cortisonsprays (mit Wirkstoffen wie Beclometason, Budesonid, Flunisolid, Fluticason oder Mometason), um die Entzündungsbereitschaft der Atemwege zu unterdrücken. Sie bewirken, dass Schwellung, Schleimbildung und chronische Entzündung in den Bronchien zurückgehen.

Ab Stufe 3 kommen meist langwirksame Beta-2-Sympathomimetika (LABA), meist Formoterol oder Salmeterol) zum Einsatz. Diese Reliever wirken ebenfalls bereits nach 3 - 10 Minuten aber die Wirkung hält bis zu 12 Stunden an. Sie eignen sich auch zur Vorbeugung und werden meist zusammen mit Controllern eingesetzt.

Hinweise zu den Inhalatoren

Die Inhalation entsprechender Medikaments ist bei Asthma sinnvoll, da sie so direkt an den Ort gelangen, wo die Wirkung erwünscht ist. Aber der Umgang mit den Inhalatoren muss geübt werden.

Überblick über Inhalationssysteme

System Funktion Anwendung
Dosieraerosol
Treibgas-getriebenes Systeme
Aus dem Behälter wird der Wirkstoff durch Druck auf das Ventil in Form winzigster Tröpfchen (Aerosol) freigesetzt. Wichtig ist das synchrone tiefe einatmen, während der Auslöser gedrückt wird,
Pulverinhalator
Atemzug-gesteuerte Inhalatoren
In dem Behälter ist in der Regel Pulver, dass durch starkes Ansaugen verwirbelt und inhaliert wird. Es gibt kein Problem mit der Synchronisierung vom Einatmen mit der Freisetzung des Werkstoffs. Dafür ist eine gewisse Ansaugkraft erforderlich, die bei Asthmatikern nicht immer vorhanden ist.
Vernebler Die Wirkstofflösung wird im Gerät vernebelt. Es entsteht ein Aerosol aus zahllosen feinsten Tröpfchen. Der so entstehende Nebel wird inhaliert. Da das Aerosol relativ langsam austritt, steht für das Einatmen des Wirkstoffes mehr Zeit zur Verfügung. Ein kräftiger Atemzug ist ebenfalls nicht erforderlich.

Wenn du den Inhalator korrekt anwendest, gelangt etwa 20 bis 30 Prozent des Medikaments dorthin, wo es wirken soll. Bei falscher Technik kann es geschehen, dass nichts davon die Bronchien erreicht. Für Patienten, die mit Dosieraerosolen nicht klarkommen, gibt es Inhalierhilfen (Spacer).

Sonstige Maßnahmen

Schwere Asthmaanfälle oder gar ein tödlicher Ausgang sind kein unabwendbares Schicksal, denn durch richtiges Handeln des Patienten und des Umfeldes kann ein tragischer Ausgang verhindert werden. Aus diesem Grund bieten die meisten Krankenkassen eine Patientenschulung an. Diese ist wichtig, da du die vom Arzt verordnen Medikamente in eigener Regie einnehmen kannst. Asthma lässt sich nur dann kontrollieren, wenn du diszipliniert die Medikamente nach dem genannten Schema nimmst.

Bei der Patientenschulung lernst du:

  • Ein Peak-Flow-Meter zu verwenden, die Messwerte zu protokollieren und ein Asthma-Tagebuch über die Beschwerden zu führen.
  • Selbstständig die Dosierung der Medikamente an den Schweregrad der Krankheitsbeschwerden anzupassen.
  • Wie Asthma entsteht und was in der Lunge während eines Asthmaanfalls passiert
  • Techniken, die das Atmen erleichtern
  • Was im Notfall zu tun ist

Bei allergischem Asthma versucht der Arzt den oder die Auslöser zu finden, damit du den Kontakt damit vermeiden kannst. Ferner besteht eventuell die Möglichkeit, dich durch Hyposensibilisierung von der Allergie zu befreien.

Risiken der Krankheit

Die Verengung der Bronchien bewirkt, dass Asthmatiker nahezu ungehindert einatmen könnten, sie aber Schwierigkeiten haben, die sauerstoffarme Luft aus den Lungen auszuatmen. Die Lunge bleibt zum Teil gefüllt, daher kann der Asthmatiker nur eine geringere Menge sauerstoffreiche Luft einatmen. Die frische Luft vermischt sich mit der sauerstoffarmen Luft in der Lunge, daher gelangt immer weniger Sauerstoff ins Blut und der Kohlendioxidanteil im Blut steigt.

Da das Gehirn für die Steuerung der Atmung verschiedene Rezeptoren auswertet, kann das fatale Folgen haben. Wird viel Kohlendioxid (CO2) im Blut gemessen, erhöht das Atemzentrum die Atemfrequenz, um das überschüssige Kohlendioxid in den Lungenbläschen an die Atemluft abzugeben. Es löst einen Atemreflex aus. Bei einem schweren Anfall setzt dieser Reflex oft ein, während der Patient noch einatmet. Er versucht mit Gewalt Luft in die noch gefüllte Lunge zu pressen.

Bei häufigen schweren Anfällen oder wenn diese sehr lange andauern, überdehnt sich die Lunge. Es ist daher wichtig, dass du jeden Anfall ernst nimmst und durch rechtzeitige Medikamenteneinnahme beendest. Außerdem konzentriere dich beim Atmen darauf, so kraftvoll wie möglich auszuatmen, aber ohne Kraft einzuatmen.

Die Vorgänge sind schwer zu verstehen. Gesunde Menschen sollten versuchen, durch einen Trinkhalm ein- und auszuatmen, das ist etwa die Situation eines Asthmatikers während eines Anfalls.

Warum Sport wichtig ist

Du kannst durchaus einiges tun, um einen Anfall zu verhindern. Das Wichtigste ist, dich körperlich insgesamt fit zu halten. Natürlich leiden Asthmatiker schnell unter Husten, pfeifender Atmung und Luftnot, wenn sie sich anstrengen. Das heißt aber nicht, dass du dich schonen sollst und körperliche Aktivität vermeidest. Im Gegenteil, wenn du gut trainiert bist, strengt dich Bewegung weniger an. Außerdem hilft das Belastungstraining den Schleimtransport aus den Lungen zu steigern.

Ideal sind Laufen, Schwimmen, Wandern und Tanzen. In vielen Städten gibt es außerdem Gruppen, die Lungen- oder Asthmasport betreiben. Jeder Ausdauersport stärkt das Herz, den Kreislauf und führt zu einer größeren Atemtiefe. Beginne langsam, du willst lediglich deine Kondition verbessern, keine olympischen Rekorde brechen. Drossele das Tempo, wenn du außer Atem kommst. Übertreibe es nicht und lege Pausen ein.

Wichtig: Normalerweise ist eine tägliche Leistungssteigerung das Ziel. Als Asthmatiker musst du das Training aber der momentanen Lungenfunktion anpassen. Wenn du mithilfe des Peak-Flow-Meters feststellst, dass diese schlechter ist als am Vortag, fahre auch das Training etwas zurück.

Maske – ja oder nein

Viele Asthmatiker fragen sich, ob sie in der aktuellen Zeit eine Maske tragen sollen oder ob sie den Arzt bitten sollen, sie von der Pflicht, eine zu Tragen zu befreien. Generell ist Asthma kein Grund, in Geschäften oder öffentlichen Verkehrsmitteln keine Maske zu tragen. Die Tagesform kann dies aber unter Umständen zu einer Tortur werden lassen. Spreche mit deinem Arzt darüber. Er kann dir eine entsprechende Bescheinigung ausstellen. Sicher ist es besser, die Maske zu tragen, wenn es ohne Atemnot zu erzeugen möglich ist.

Für Allergiker kann es sogar sinnvoll sein, eine Maske im Freien zu tragen, denn sie hält mit Sicherheit Pollen ab.

Insgesamt ist zu erwähnen, dass Asthma bronchiale eine Krankheit ist, die das Leben kaum beeinträchtigen muss, sofern du einige der erwähnten Regeln beachtest. Du musst täglich die Lungenfunktion überwachen und Medikamente nehmen, ansonsten kannst du fast alles unternehmen, was gesunde Menschen können.

Quellen

https://www.lungenaerzte-im-netz.de/krankheiten/asthma-bronchiale/was-ist-asthma/
https://www.lungeninformationsdienst.de/krankheiten/asthma/index.html
https://www.netdoktor.de/krankheiten/asthma/
https://www.apotheken-umschau.de/Asthma
https://www.asthma.de/alltag/peak-flow-meter

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