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Umfassender Überblick über Atemwegserkrankungen

Jeder Mensch macht im Laufe seines Lebens eine Vielzahl von Atemwegserkrankungen durch. Die meisten sind zwar lästig, aber harmlos. Die Krankheiten einfach zu übergehen, ist aber wenig ratsam, denn wer sich nicht auskuriert, riskiert gefährliche chronische Krankheiten. Leider gibt es nicht gegen jede Krankheit eine Impfung und vieles muss das eigene Immunstem bekämpfen, da es auch keine Medikamente gegen die Krankheit gibt.

Inhaltsverzeichnis

Einstufung der Krankheiten

Mediziner unterscheiden zwischen

  • Akuten Infektionen, die auf eine kürzliche Infektion mit Keimen zurückgehen
  • Chronischen Erkrankungen, die sich meist aus nicht behandelten akuten Infektionen entwickeln
  • sonstigen Atemwegserkrankungen, die meist nicht auf einer Infektion beruhen.

 Häufige akute Infekte sind Rhinitis, Sinusitis, Laryngitis und grippale Infekte. Eine bekannte chronische Erkrankung, die oft im höheren Alter auftritt, ist COPD. Lungenemphyseme und Lungenkrebs gehören in die dritte Gruppe.

Akuten Infektionen vorbeugen und ausheilen

Egal welcher Keim die Atemwege bedroht, eine gute Immunabwehr ist gegen viele Erreger der einzige Schutz. Bewege dich an der frischen Luft, esse vitaminreich und gesund. Impfungen gibt es derzeit nur gegen wenige Erreger.

Du kannst dich lediglich impfen lassen gegen:

  • Influenzaviren, die eine Virusgrippe auslöst
  • SARS-CoV-2, die Covid-19 auslöst
  • Pneumokokken, die Lungenentzündungen auslösen.

Bei allen Atemwegserkrankungen ist viel trinken und ein Befeuchten der Schleimhäute wichtig, damit die Sekrete sich verflüssigen und leichter abfließen oder abgehustet werden können. Nasenspray auf Meerwasserbasis und inhalieren mit Salzwasser lindern die Beschwerden. Ein gestärktes Immunsystem in Verbindung mit diesen Maßnahmen führt bei vielen Erkrankungen zur Heilung.

Wusstest du schon?

Nicht alle Kräutertees eignen sich zum Inhalieren, denn sie können allergische Reaktionen auslösen und die Schleimhäute reizen. Ätherische Öle wie Pfefferminz- oder Eukalyptusöl lindern nur kurzfristig die Symptome, verschlimmern aber die Krankheit, weil sie die Schleimhäute reizen und austrocknen.

Einzelheiten zu verschiedenen akuten Atemwegserkrankungen

Infekte der oberen Atemwege

Umgangssprachlich ist von Erkältung die Rede, wenn die oberen Atemwege und Teile der Bronchien entzündet sind. Auch leichte grippale Infekte werden oft so bezeichnet. Medizinisch gesehen handelt es sich in der Regel um eine Kombination verschiedener Infekte, an denen oft auch mehrere Erreger beteiligt sind.

Bei der akuten Rhinitis, die umgangssprachlich als Schnupfen bezeichnet wird, handelt es sich um eine Infektion der Nasenschleimhaut, meist durch unterschiedliche Viren wie Rhinoviren, Coronaviren oder Adenoviren. Der Körper wehrt sich gegen die Attacke durch Absonderung von Schleim, Niesen und Anschwellen der Schleimhäute. Mittel, welche die Schleimhaut abschwellen lassen, lindern die Symptome, können aber auch dazu führen, dass die Keime tiefer in den Körper eindringen.

Hinweis: Auch allergische Reaktionen auf Pollen, Staub, Nahrungsmittel etc. können diese Symptome auslösen.

Bei der akuten Sinusitis breitet sich die Infektion auf die Nebenhöhlen aus. Ursache sind neben den genannten Viren auch Pilze oder Bakterien. Typische Symptome sind Kopfschmerzen, Druckgefühl im Kopf, eingeschränkter Geruchssinn, Sekretproduktion, oft begleitet von Fieber und Abgeschlagenheit.

Als Hausmittel haben sich inhalieren, Kochsalz-Nasentropfen und warme Kompressen bewährt. Bei bakteriellen Infekten, die sich meist durch eitriges Sekret bemerkbar machen, wende dich an einen Arzt. Er kann bei Bedarf Antibiotika verschreiben. Um den Abfluss des Sekrets zu beschleunigen, kannst du kurzfristig Medikamente nehmen, welche die Schleimhäute abschwellen lassen.

Unbehandelt kann die Krankheit chronisch werden. Es besteht auch die Gefahr der Ausbreitung in tiefere Atemwege. Du bekommst eine Bronchitis oder sogar eine Lungenentzündung.

Von Laryngitis (Kehlkopfentzündung) spricht man, wenn die Keime auch die Schleimhaut des Kehlkopfes besiedeln und diese sich entzündet. Viele Betroffene bemerken dies lediglich durch Heiserkeit. Es kann aber auch ein trockener Husten und Atemnot hinzukommen. In der Regel reichen Halswickeln und ein Schonen der Stimme aus, um eine Laryngitis auszuheilen.

Infekte der unteren Atemwege

Bei der akuten Bronchitis befallen die Keime die Bronchien, also das reich verzweigte Röhrensystem zur Leitung der Atemluft in den Lungen. Sie begleitet meist eine Rhinitis, kann aber auch durch andere Keime unabhängig davon entstehen. Hauptsymptom ist ein quälender Husten, durch den ein Wundgefühl im Brustkorb entsteht. Es kann auch zu starken allgemeinen Krankheitssymptomen wie Fieber, Hals-, Kopf- und Gliederschmerzen, Heiserkeit und Nachtschweiß kommen.

Grundsätzlich solltest du viel trinken und mit Salzlösungen oder z.B. verdünntem Apfelsaft inhalieren. Bei eitrig- gelblichem oder grünlichem Auswurf suche einen Arzt auf. Er verabreicht in der Regel ggf. ein Antibiotikum und ein Mittel, das eine Verengung der Bronchien verhindert. Wenn selbst unter Antibiotika keine nachhaltige Besserung eintritt, muss ein Lungenfacharzt hinzugezogen werden. Es besteht die Gefahr, dass die Krankheit chronisch wird.

Mittel Wirkung Hinweis
Brustwickel, Einreibungen Verbessern die Durchblutung im Brustbereich, wirken lindernd  
Sekretolytika Verflüssigen den Schleim und erleichtern das Abhusten Bekannte Substanzen zum Einnehmen: Acetylcystein, Ambroxol, Bromhexin
Mukolytika Vermindern die Zähigkeit des Schleims und erleichtern das Abhusten Bekannte Substanzen: Acetylcystein, Carbocystein, Guaifenesin, Mesna, Fenchel-, Anisöl, Myrtol
Sekretomotorika Erweitern die Bronchien, um das Abhusten zu erleichtern Bekannte Substanzen zum Einnehmen:
Theophyllin, Betamimetika, Öle aus Thymian, Menthol oder Efeu
Antitussiva Blockieren den Hustenreiz im Gehirn  
Hinweis

Antitussiva, also Hustenblocker, dürfen nur in Ausnahmefällen eingenommen werden, wenn der Husten extrem quälend ist. Sie dürfen nicht zusammen mit Mitteln eingenommen werden, die den Schleim verflüssigen oder weniger zähflüssig machen. Die Einnahme von Sekretolytika und Mukolytika zusammen mit Antitussiva führt zu Atemnot, da große Mengen Schleim entstehen, die nicht abgehustet werden können.

Eine Lungenentzündung (Pneunomie) ist für Laien schwer von einer Bronchitis zu unterscheiden. Lediglich auf Röntgenaufnahmen sind die Krankheiten sicher zu unterscheiden. Während bei der Bronchitis lediglich das Röhrensystem der Lunge betroffen ist, sind bei einer Lungenentzündung die Lungenbläschen (alveoläre Pneumonie) oder das Lungengewebe (interstitielle Pneumonie) betroffen. Aus diesem Grund ist der Gasaustausch behindert. Der Sauerstoff der Atemluft kann nicht in das Blut übergehen und das Kohlendioxid im Blut nicht in die Luft, die sich in der Lunge befindet. Das führt zu starker Atemnot.

Typisch für eine Lungenentzündung ist der plötzliche Krankheitsbeginn. Bei einer Bronchitis werden die Beschwerden in der Regel langsam schlimmer, die Entzündung der Lunge zeigt sich durch plötzliches Fieber, Schüttelfrost und starken Husten. Es scheint oft, als würden die Symptome von einem Tag auf den anderen aus dem Nichts auftauchen. Häufig tritt auch ein zunächst trockener Husten auf, der später in produktiven Husten übergeht, bei dem der Patient Sekret aushustet. Da bei älteren Menschen die Adern weniger elastisch sind, kommt es häufig zu leichten Einblutungen, was zu einer bräunlichen Farbe des Sekrets führt.

Ursache der Krankheit können unterschiedliche Keime wie Viren, Pilze oder Bakterien sein. Gegen einen Erreger, die Pneumokokken, gibt es seit einigen Jahren eine Impfung. Auch Coronaviren, insbesondere SARS-CoV-2, können eine Lungenentzündung auslösen, auch gegen diese gibt es seit Dezember 2020 in der EU einen Impfstoff.

Die Behandlung beschränkt sich weitgehend auf die Linderung der Symptome (siehe Bronchitis), Schonung und Stärkung des Immunsystems. Sofern es sich um eine bakterielle Infektion handelt, verschreiben die Ärzte Antibiotika, gegen manche Pilze gibt es Antimykotika und bei einem Befall mit Parasiten kann der Arzt in der Regel ebenfalls Mittel geben, welche die Erreger abtöten. Gegen Viren gibt es derzeit keine spezifische Therapie.

Wichtig

Viren, Parasiten und chemische Stoffe lösen oft eine atypische Lungenentzündung aus, bei der die beschriebenen Symptome weniger deutlich auftreten. Auch können Krankheiten wie Asthma, Herzschwäche oder die Aspiration von Nahrungsmitteln zu einer sekundären Pneumonie führen, die nicht auf Keimen beruht.

Eine Rippenfellentzündung entsteht, wenn die Infektion des Lungengewebes auf das Rippenfell beziehungsweise das Lungenfell übergreift. Es handelt sich um die Bindegewebshüllen, die Lunge und Innenwand des Brustkorbs bekleiden. Die Krankheit macht sich durch Schmerzen beim Atmen bemerkbar. Oft tritt auch ein schmerzhafter Husten auf. Typisch ist außerdem ein knarrendes oder reibendes Atemgeräusch, das als Lederreiben bezeichnete wird. Es entsteht durch Reiben des Lungenfells am Rippenfell in den entzündeten Bereichen. Wenn es zu Flüssigkeitsansammlungen zwischen den Fellen kommt, lassen die Schmerzen nach. Mediziner sprechen dann von einer feuchten Rippenfellentzündung (Pleuritis exsudativa). Die Flüssigkeit behindert die Atmung.

 

Rippenfellentzündungen können auch durch andere Erkrankungen wie Tumore im Bereich des Rippenfells, Bindegewebserkrankungen (Kollagenosen) wie Lupus erythematodes oder rheumatoide Arthritis, Lungenembolie, Lungeninfarkt und auch Harnstoffvergiftung (Urämie) entstehen. Die Behandlung beginnt damit, die Grunderkrankung zu therapieren.

Die Tuberkulose (TBC) wird durch Tuberkulosebakterien (Mycobakterien) ausgelöst, die beim Husten, Sprechen oder Singen einer akut an TBC erkrankten Person verbreitet werden. Bei intaktem Immunsystem werden nur 5 % der Infizierten akut krank. Patienten mit verminderter Immunabwehr, beispielsweise bei einer HIV-Infektion, Tumorerkrankung, immunsuppressiver Therapie, Niereninsuffizienz oder Diabetes mellitus sind stärker gefährdet.

Bei einem intakten Immunsystem bildet sich nach der Infektion ein Wall um die Erreger, sie werden vom umliegenden Gewebe abgekapselt (Granulombildung). Im Zentrum solcher Kapseln können auch vitale Erreger überleben. Es liegt eine latente tuberkulöse Infektion (LTBI) vor. Aus dieser oder direkt nach der Infektion kann sich eine behandlungsbedürftige Erkrankung entwickeln. Patienten erkranken an einer Rippenfellentzündung oder einer Lungenentzündung. Die meldepflichtige Krankheit lässt sich heute durch spezielle Medikamente heilen.

Andere Infekte

Sofern du noch deine Mandeln hast, lösen Keime oft eine Mandelentzündung aus. Typische Symptome sind Schluckbeschwerden, Halsschmerzen, geschwollene und stark gerötete Mandeln mit gelblichem Belag, geschwollene und schmerzende Halslymphknoten, Kopfschmerzen, Abgeschlagenheit und Müdigkeit. Eine Behandlung durch einen Arzt ist nicht unbedingt erforderlich. Hilfreich sind warme Halswickel, Gurgeln und die Einnahme von Schmerzmittel wie Paracetamol oder Ibuprofen. Wenn sehr starke einseitige Halsschmerzen und Beschwerden beim Schlucken, einseitige Ohrenschmerzen, ein Gefühl, beim Sprechen einen Kloß im Hals zu haben oder Schwierigkeiten den Mund zu öffnen, auftreten, musst du zum Arzt. Es hat sich dann möglicherweise ein Abszess gebildet, der zu einer Blutvergiftung führen kann.

Hinweis

Die Mandeln (Tonsillen) sind lymphatische Organe im Bereich von Mundhöhle und Rachen. Eine Mandelentzündung ist daher keine Krankheit der Atmungsorgane.

Der grippale Infekt wird im Volksmund oft fälschlicherweise als Grippe bezeichnet. Es handelt sich um eine Mischung aus Schnupfen und beginnender Bronchitis, die durch unterschiedliche Keime ausgelöst wird. Kennzeichen sind Schnupfen mit verstopfter Nase, Husten, begleitet von Halsschmerzen, mäßigen Kopf- und Gliederschmerzen. Typisch ist auch ein leichtes Fieber (bis 38° C) und ein Gefühl der Schwäche. Die Krankheit entwickelt sich innerhalb einiger Tage und klingt nach etwa 9 Tagen ab. Eine Volksweisheit beschreibt den typischen Verlauf des Infekts mit dem Spruch „drei Tage kommt er, drei Tage steht er, drei Tage geht er.“ Diese Beschreibung gibt den üblichen Verlauf sehr genau wieder. Die ersten drei Tage nehmen die Beschwerden kontinuierlich zu, dann scheint sich drei Tage lang nichts zu ändern und anschließend klingen die Symptome über drei Tage ab.

Eine Influenza, also einen Grippe, die auf Influenzaviren zurückgeht, entsteht extrem schnell. Innerhalb weniger Stunden steigt das Fieber auf über 38° C. Schnupfen und Halsschmerzen sind weniger heftig, der Husten ist trocken. Typisch sind starke Kopf- und Gliederschmerzen sowie eine plötzlich auftretende Erschöpfung. Eine Impfung gegen Influenza bietet keinen sicheren Schutz vor der Krankheit, sie verläuft aber oft weniger dramatisch. Wenn es zu keinen Komplikationen kommt, klingt die Krankheit nach etwa 14 Tagen ab, es dauert oft Monate, bis du wieder vollkommen fit bist. Da die Krankheit bei Vorerkrankungen und für ältere Menschen gefährlich werden kann, solltest du unbedingt bei den ersten Anzeichen einen Arzt aufsuchen.

Chronische Erkrankungen erkennen und behandeln

Diese Krankheitsbilder entwickeln sich in der Regel aus akuten Erkrankungen, die nicht oder unzureichend behandelt wurden. Es kommt auch vor, dass eine Behandlung aufgrund eines geschwächten Immunsystems nicht anschlagen konnte.

Die chronische Sinusitis (Nebenhöhlenentzündung) weist die gleichen Symptome auf wie die akute, aber die Beschwerden sind dauerhaft. Üblicherweise gelten Entzündungen der Nebenhöhle als chronisch, wenn die Beschwerden öfter als viermal pro Jahr auftreten oder länger als drei Monate anhalten. Ein HNO Arzt kann abklären, ob anatomische Besonderheiten die Krankheit auslösen, beispielsweise eine verkrümmte Nasenscheidewand oder Nasenpolypen die Ursache sind. Es kann auch eine Allergie vorliegen.

Von einer chronischen Bronchitis sprechen die Ärzte, wenn durch eine dauerhafte Entzündung der Bronchien es über ein Jahr zu Husten mit Auswurf kommt. Häufig ist jahrelanges Rauchen oder eine andauernde Belastung mit Staub der Auslöser, seltener eine nicht ausgeheilte akute Bronchitis. Die Krankheit ist lästig, aber nicht gefährlich.

Problematisch wird es, wenn zusätzlich eine dauerhafte Verengung (Obstruktion) der Atemwege vorliegt, die sich durch Medikamente nur teilweise beheben lässt. Die sogenannte chronisch-obstruktiven Bronchitis (COB), besser bekannt als COPD (chronic obstructive pulmonary disease, also dauerhafte, fortschreitende Lungenerkrankung mit Einengung der Atemwege): Es besteht die Gefahr der Überblähung der Lungenbläschen (Lungenemphysem), denn bei dem Krankheitsbild ist das Ausatmen stark behindert.

Wie sich das anfühlt, kann jeder ausprobieren, indem er durch einen Trinkhalm atmet. Das Einatmen ist kein größeres Problem, aber durch den Halm auszuatmen ist kaum möglich. Der Atemreflex setzt ein, wenn im Blut eine gewisse Konzentration von Kohlendioxid erreicht wird. Obwohl du kaum Luft durch den Halm ausgeatmet hast, setzt der Reflex ein, der dich dazu zwingt einzuatmen.

Bei verengten Bronchien versucht der Patient also ständig in die noch gut mit Luft gefüllte Lunge neue Atemluft zupressen. Die sauerstoffreiche Luft mischt sich mit der kohlendioxidhaltigen in der Lunge, daher gelangt nur noch wenig Sauerstoff ins Blut und auch die Abfuhr des Kohlendioxids ist nicht möglich, weil in der Lunge stark kohlendioxidhaltige Luft ist. Das Einatmen bringt daher keine Erleichterung und der Patient drückt mit Kraft immer mehr Luft in das prall gefüllte Organ. Er schädigt mit jedem Atemzug die Lungenbläschen.

Daher ist eine konsequente Überwachung einer chronischen Bronchitis wichtig. Durch Atemtraining und Medikamente, welche die Bronchien erweitern, lassen sich diese Folgeschäden verhindern. Eine einmal eingetretene Überblähung lässt sich nicht mehr rückgängig machen. Aber ein Eingriff (siehe Emphysem) kann Linderung verschaffen.

Asthma bronchiale ist eine chronische, anfallartig auftretende entzündliche Erkrankung der Atemwege mit einer erhöhten Empfindlichkeit der Bronchien gegenüber verschiedenen Reizen. Auslöser können Allergien, mechanische Reize und körperliche Anstrengung sein. Häufig kommt es bei trockener Kälte zu einem Anfall. In etwa 20-30 % der Asthma-Erkrankungen entwickelt sich eine chronisch-obstruktiven Bronchitis (COPD). Die Patienten husten nicht nur während des Asthmaanfalls oder Infekts, sondern leiden ständig unter Husten mit Auswurf und Enge der Atemwege.

Bei einer entsprechenden Behandlung durch einen Lungenfacharzt ist zwar keine Heilung des Asthmas möglich, aber die Anfälle lassen sich weitgehend vermeiden. So werden auch Schäden des Lungengewebes verhindert sowie die Ausbildung von COPD.

Andere Atemwegserkrankungen

Das Lungenemphysem, also die Lungenblähung, ist eine irreversible Überblähung der kleinsten luftgefüllten Strukturen (Lungenbläschen, Alveolen) der Lunge. Es in der Regel die Folge einer Reihe von chronischen Lungenerkrankungen. Eine ständige Belastung mit Tabakrauch sowie Silikate, Staub, entzündliche Veränderungen des Lungengewebes, eine chronische Bronchitis oder Asthma können zum Emphysem führen.

In der Regel ist lediglich ein Teil der Lunge betroffen. Da die überdehnten Alveolen aber Platz beanspruchen, kann das gesunde Gewebe sich nicht mit Atemluft füllen. Lungenfachärzte können Coils einsetzen. Das sind Spiralen, die im gestrecktem Zustand in die mit Luft gefüllten Bronchien eingesetzt werden. Diese ziehen sich zur Spiralform zusammen und nehmen auch das umgebende Lungengewebe mit. Es kommt zu einer Lungenvolumenreduktion (LVR), die dem Patienten große Erleichterung verschafft:

  • Das gesunde Lungengewebe hat wieder Platz
  • Die Elastizität der Lunge verbessert sich
  • Die Beweglichkeit der Atemmuskulatur steigt.

Lungenkrebs, also bösartige Tumore in der Lunge verursachen keine Symptome, die eindeutig auf Krebs schließen lassen. Lediglich im fortgeschrittenen Stadium weist eine plötzliche starke Gewichtsabnahme auf ein Karzinom hin. Ein hohes Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken haben Raucher oder Menschen, die ständig in deren Rauch leben, also Passivraucher. Wer zu dieser Risikogruppe gehört, sollte ab dem 55 Lebensjahr regelmäßig eine Computertomografie der Lunge zur Früherkennung durchführen lassen. Kommen weitere Risikofaktoren wie Strahlen- oder Staubbelastung am Arbeitsplatz beziehungsweise erbliche Komponenten hinzu, ist eine solche Diagnostik zur Früherkennung ab dem 50. Lebensjahr sinnvoll. Wenn also in der Familie bereits entsprechende Krebserkrankungen vorkamen, ist das Risiko deutlich erhöht.

Die Therapie hängt vom Einzelfall ab. Meist besteht sie aus einer Operation, bei der das betroffene Lungengewebe entnommen wird in Verbindung mit einer Strahlen- und Chemotherapie.

Die Lungenembolie ist eindeutig keine Atemwegserkrankung, denn bei dieser Krankheit verstopft ein Blutgerinnsel, das meist aus Bein- oder Beckenvenen stammt, einige Blutgefäße der Lunge. Es kommt zu plötzlich einsetzender Luftnot, Schmerzen beim Atmen und blutigem Auswurf, obwohl die Atmung nicht behindert ist. Außerdem kann Herzrasen und eine plötzliche Bewusstlosigkeit eintreten. Eine Embolie ist lebensbedrohlich und kann auch zum sofortigen Tod führen. Die Blutgerinnsel stammen fast immer aus größeren Adern, die das Blut von den Füßen zum Herz transportieren. Aber auch Luft, Fett, Fruchtwasser, Zellen oder Fremdkörper können eine Embolie auslösen.

Um einer Embolie vorzubeugen, versucht man heute die Bildung der Thromben, also der Blutgerinnsel zu vermeiden. Halte die Venen fit, indem du dich viel bewegst. Wenn du längere Zeit sitzen oder liegen musst, denke daran viel zu trinken und die Venenpumpe in den Beinen zu aktivieren. Ideal sind Bewegungen, als würdest du den Fußantrieb einer Nähmaschine bedienen, also die Zehenspitzen zum Körper und anschließend den Fuß in einer Linie zu den Beinen strecken. Führe diese Bewegungen immer wieder für einige Minuten im Sekundenrhythmus aus. Auch viel trinken ist wichtig. Bei Bettruhe oder speziellen Erkrankungen verschreibt der Arzt sogenannt Blutverdünner, um die Bildung der Gerinnsel zu verhindern.

Bei Verdacht einer Embolie muss sofort der Notarzt verständigt werden. Je nach Art und Größe des Verschlusses löst der Arzt den Thrombus mit Medikamenten auf oder zertrümmert ihn über einen Katheter. Die Gabe von Sauerstoff lindert die Atembeschwerden.

Fazit

Diese Übersicht über häufig auftretende Atemwegserkrankungen hilft dir, Erkrankungen besser einzuordnen, gezielt vorzubeugen und zeigt dir, wie du die Heilung einer Infektion unterstützen kannst. Für Diagnose und Behandlung ist aber immer ein Arztbesuch angeraten. Weitere Artikel über Influenza, Bronchitis, Lungenentzündung, Asthma bronchiale und COPD, informieren dich über die jeweiligen Krankheitsbilder.

Es gibt zwei Gründe, wieso eine Impfung unter Umständen nicht wirkt. Zum einen kann es vorkommen, dass dein Immunsystem nicht reagiert und keine beziehungsweise zu wenige Antikörper aufbaut. Zum anderen gibt es sehr viele Keime und Viren, die eine Krankheit auslösen können und Impfungen erfassen nur einen Teil davon.

Impfstoffe aktivieren dein Immunsystem. Dadurch ist den Körper bereiter für die Abwehr gegen Krankheitserreger. Erfahrungen haben gezeigt, dass viele Krankheiten einen deutlich leichteren Verlauf haben, wenn der Patient geimpft war.

Nein, Asthma (Link zur Seite „Asthma“) ist durch anfallsartige Atemnot sowie trockenen Husten mit wenig klarem Auswurf gekennzeichnet, COPD (Link zur Seite „COPD“) wird von einem produktiven Husten mit größeren Mengen eitrigem Auswurf begleitet und die Atemnot ist beständig.

Typische Erkältungssymptome wie Niesen, eine verstopfte Nase oder Halsweh müssen einer Lungenentzündung (Link zur Seite „Lungenentzündung“) nicht vorausgehen. Außerdem kann sich das Lungengewebe über Keime, die sich im Blut befinden, entzünden.

Als Betroffener ist es kaum möglich, die Krankheiten zu unterscheiden. Verengungen der Bronchien treten bei Asthma, COPD und Bronchitis auf. Du kannst schlecht ausatmen, daher füllt sich die Lunge mit CO2-haltiger Luft. Durch kräftiges Auspusten bessert sich die Atemnot. Bei einer Entzündung des Lungengewebes ist der Gasaustausch zum Blut behindert. Du kannst normal atmen, aber empfindest Atemnot.

Quellen

https://www.apotheken-umschau.de/Schnupfen
https://www.netdoktor.de/krankheiten/nasennebenhoehlenentzuendung/
https://www.hno-aerzte-im-netz.de/krankheiten/kehlkopfentzuendungen/kehlkopfentzuendungen-laryngitis-pseudokrupp-epiglottitis.html
https://www.lungenaerzte-im-netz.de/krankheiten/bronchitis-akut/was-ist-akute-bronchitis/
https://www.gesundheitsinformation.de/mandelentzuendung.html
https://www.apotheken-umschau.de/Grippe/Ist-es-eine-Grippe-oder-Erkaeltung-328009.html
https://www.netdoktor.de/krankheiten/rippenfellentzuendung/
https://www.lungenaerzte-im-netz.de/krankheiten/tuberkulose/ursachen-risikofaktoren/
https://www.hno-aerzte-im-netz.de/krankheiten/nasennebenhoehlenentzuendung-chronische/wann-ist-eine-entzuendung-chronisch.html
https://www.lungenaerzte-im-netz.de/krankheiten/bronchitis-chronisch-obstruktive/was-ist-chronisch-obstruktive-bronchitis/
https://www.lungenaerzte-im-netz.de/krankheiten/asthma-bronchiale/was-ist-asthma/
https://www.leichter-atmen.de/copd-news/coils-bei-lungenemphysem
https://www.krebsinformationsdienst.de/tumorarten/lungenkrebs/index.php
https://www.apotheken-umschau.de/Lungenembolie

Kommentar von Susanne M. |

Inzwischen wissen wir längst, dass auch die Impfstoffe gegen Corona keinen vollständigen Schutz vor einer Infektion bieten. Das liegt zum einen daran, dass es immer wieder neue Varianten des Virus gibt. Weitere Gründe sind der weitgehende Wegfall der Beschränkungen seit April, z. B. der Maskenpflicht in Innenräumen, und die damit verbundene Sorglosigkeit. Noch sind die Menschen, die beim Einkaufen eine medizinische oder eine FFP2-Maske tragen, in der Minderzahl. Doch das wird sich vermutlich mit den ab dem 1. Oktober 2022 geltenden neuen Schutzmaßnahmen wieder ändern.

Quelle:
https://www.bundesregierung.de/breg-de/themen/coronavirus/infektionsschutzgesetz-2068856

Kommentar von Mia |

Reagieren die Atemwege eigentlich auch auf Stress? Wenn ich angespannt bin, muss ich immer stark husten. Der Reizhusten ist sehr unangenehm. Ich habe schon zahlreiche Lungenuntersuchungen hinter mir. Eine körperliche Ursache wurde nicht gefunden. Das ist ja schon mal gut. Trotzdem würde ich gerne ohne Husten durchs Leben gehen. Meine letzte Diagnose sind überempfindliche Bronchien. Ich habe auch den Eindruck, dass es schlimmer geworden ist, seit ich im Erwachsenenalter die Mandeln entfernt bekommen habe. Da fehlt ja schon mal ein Filter auf dem Weg zur Lunge.

Kommentar von Samira |

Die Gaumenmandeln erfüllen einen sehr wichtigen Zweck für das Abwehrsystem. Sie schützen durch ihre grobe Oberflächenstruktur den Rachenraum vor dem Eindringen von Bakterien und Viren. Kommt es jedoch zu einem Kontakt von Erregern mit den Mandeln, so aktivieren bestimmte Zellen der Immunabwehr (Makrophagen) spezielle weiße Blutkörperchen (die Lymphozyten). Diese leiten dann die weitere Abwehrantwort des Körpers gegen die Krankheitserreger ein.] Durch eine operative Entfernung der Gaumenmandeln fällt dieser Schutzmechanismus weg; Bakterien und Viren haben einen leichten Zugang in den Rachenraum sowie zur Luft- und Speiseröhre. Weniger bekannt ist, dass Entzündungen des Rachenraums ebenso schmerzen wie Entzündungen der Gaumenmandeln. Halsschmerzen, Schluckbeschwerden und Heiserkeit (Dysphonie) können die Folge von Rachenentzündungen, Kehlkopfentzündungen oder belegten Stimmbändern sein – Entzündungskrankheiten, die auch nach Entfernung der Gaumenmandeln auftreten können und deren Entstehungshäufigkeit dann sogar erhöht ist.

Betroffene haben nach Entfernung der Gaumenmandeln ein erhöhtes Risiko, an einer Seitenstrangangina (Angina lateralis) zu erkranken. Dabei geht – meist im Rahmen eines Erkältungsgeschehens – die Entzündung des Rachens auf die seitlichen Lymphbahnen der hinteren Rachenschleimhaut über, da die erste Schutzbarriere durch die Mandelentfernung fehlt. Die Seitenstrangangina wird meist durch Bakterien verursacht und führt zu Schluckbeschwerden, Hustenreiz und in die Ohren ausstrahlenden Halsschmerz.

Kommentar von Susanne M. |

@ Mia
Tatsächlich kann Husten nicht nur im Rahmen einer Erkältung auftreten, sondern auch als Reaktion auf Stress. Bei dem sogenannten psychogenen Husten handelt es sich wie in deimem Fall um einen trockenen Reizhusten. Ein Merkmal des nervösen Hustens ist, dass dieser im Gegensatz zu einem infektbedingten Husten nur tagsüber auftritt. Ich kenne das auch von meinem Freund, der berufsbedingt sehr viel telefonieren muss.
Wenn du unter Stress-Husten leidest, können Entspannungsmethoden wie Yoga oder progressive Muskelentspannung bzw. spezielle Atemübungen helfen.

Quelle:
https://www.praxisvita.de/psychogener-husten-an-diesen-symptomen-erkennen-sie-ihn-21613.html

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