COPD – wenn die Luft immer knapper wird

Etwa 8 - 12 % der Bevölkerung in Deutschland leidet an COPD. Die Krankheit tritt häufiger auf als Asthma, Lungenentzündung und Lungenkrebs zusammengenommen. Dabei ist die Dunkelziffer hoch, denn viele Betroffene deuten die ersten Symptome falsch.

Inhaltsverzeichnis

Kennzeichen einer COPD

Der internationale Fachausdruck „chronic obstruktive pulmonal disease“ kurz „COPD“ ist genau genommen ein Sammelbegriff. Ärzte erfassen mit ihm eine chronisch-obstruktive Bronchitis (COB) und ein Lungenemphysem zusammen. Obstruktiv bezieht sich auf eine Verengung der Atemwege, das Emphysem auf eine Schädigung der Lungenbläschen. Beides macht sich durch massive Probleme beim Ausatmen bemerkbar.

Was in den Atemwegen geschieht

Die Atemluft gelangt über Mund oder Nase in die Luftröhre, die sich zu Bronchien verzweigt, die sich wiederum weiter aufteilen. Das System ist vergleichbar mit einem Baum, der sich über Stamm und Äste bis zu kleinsten Zweigen verästelt. Die kleinsten Ästchen im Bronchialsystem, die Bronchioli respiratorii führen in das atmende Lungengewebe, das etwa 300 Millionen Lungenbläschen (Alveolen) enthält.

Bei der chronisch-obstruktiven Bronchitis (COB) sind die Ästchen einerseits mit eitrigem Schleim verstopft und andererseits durch das Zusammenziehen der Muskeln, welche die Bronchien umgeben, verengt. Außerdem schwillt die Schleimhaut in den Bronchien an. Du kannst durch die verengten Bronchien noch relativ gut einatmen, aber das Ausatmen ist deutlich erschwert.

Beispiel: Durch einen Trinkhalm können gesunde Menschen problemlos einatmen, aber es ist kaum möglich, die Lungen durch diesen zu entleeren. Das ist die Situation, in der sich ein COB-Patient befindet.

Beim Einatmen erreicht die frische Luft durch den Unterdruck noch die Lungenbläschen. Du kannst sie beim Ausatmen aber nicht mehr ganz hinauspressen. Beim nächsten Atemzug bleibt wieder Restluft in den Bläschen und mit jedem Atemzug steigt der Druck in der Lunge an. Die Lungenbläschen beginnen sich untereinander zu verbinden, es entstehen sogenannte Emphysemblasen. Bei gleichem Fassungsvermögen haben viele kleine Bläschen eine größere Oberfläche als eine große Blase. Folglich ist der Gasaustausch zwischen Luft in der Lunge und dem Blut erschwert.

Außerdem schädigen Schadstoffe und Lungeninfekte das Lungengewebe. Es wird instabiler und die Wandstruktur der kleinen Lungenbläschen (Alveolarsepten) wird zerstört. So entsteht ein Lungenemphysem.

Symptome und Krankheitsverlauf

Ohne körperliche Anstrengung atmen erwachsene Menschen etwa einen halben Liter ein und aus, die Lunge fasst aber fünf bis sechs Liter. Aus diesem Grund bemerken Patienten eine Verschlechterung der Lungenfunktion oft erst sehr spät.

Das erste Symptom ist ein chronischer Husten mit Auswurf. Er tritt häufig bei Rauchern auf, kann aber auch durch andere äußere Einflüsse entstehen wie einem staubigen Arbeitsplatz. Betroffene betrachten das Anzeichen als „Raucherhusten“ und messen ihm keine große Bedeutung bei. Nach dem Abhusten fühlen sie sich in der Regel wohl, sie gehen also davon aus, dass kein Schaden in der Lunge entsteht.

In dem Organ spielen sich aber dramatische Szenen ab. Im Atmungssystem sorgen Flimmerhärchen dafür, dass eindringender Staub und Sekrete schonend entfernt wird. Die Härchen werden durch Rauchen allmählich zerstört und der Körper kann die Bronchien nur noch durch Abhusten reinigen. Morgens nach dem Aufstehen hat sich der Schleim der Nacht angesammelt und der Husten ist daher besonders quälend. In dieser Phase haben die Patienten selten Atemnot, aber es kommt zu häufigen Infektionen der Bronchien und der Lunge.

Da nicht rauchende Familienmitglieder zum Teil ebenfalls diese Beschwerden haben, erkennen viele Raucher nicht den Zusammenhang zwischen Rauchen und dem Husten. Massives Passivrauchen ist etwa gleich gefährlich wie aktives Rauchen.

Der weitere Krankheitsverlauf ist von zunehmender Atemnot gekennzeichnet. Dies wiederum führt zu vielfältigen Problemen, denn die Organe werden nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt. Ärzte betrachten COPD daher nicht als reine Lungenkrankheit, sondern als Systemerkrankung. Mit Fortschreiten der Krankheit kommt es zu Veränderungen der Knochendichte, der Muskelmasse und des Herz-Kreislauf-Systems. Eine akute oder chronische Drucksteigerung im Lungenkreislauf als Folge der Sauerstoffarmut (Hypoxämie) überlastet die rechte Herzhälfte (Rechtsherzinsuffizienz). Dies führt zu Ödemen in den Beinen.

Es bilden sich zwei typische Erscheinungsbilder (rosa Keucher und blaue Huster), die aber selten in Reinform auftreten. Meist gibt es Mischformen, die einer der beiden Ausprägungen mehr ähneln.

 

Typ Merkmale
Rosa Keucher (Pink Puffer) Das Lungenemphysem beherrscht die Beschwerden. Der Patient beansprucht die Atemhilfsmuskulatur, um trotz der überblähten Lunge zu atmen. Das verbraucht extrem viel Energie, daher sind Patienten dieses Typs meist untergewichtig. Die Sauerstoffwerte im Blut sind nahezu normal, da genügend Kohlenstoffdioxid abgeatmet wird. Husten tritt nur gelegentlich als Reizhusten auf. Bei dieser Ausprägung kann es zu einem Versagen der Atmung kommen.
Blaue Huster (Blue Bloater) Ärzte sprechen auch vom „Bronchitis-Typ“, denn die Beschwerden beruhen auf der Entzündung. Husten und Auswurf prägen das Krankheitsbild, die Atemnot ist eher gering. Die Patienten sind meist übergewichtig und leiden unter Sauerstoffmangel. Sie sind zyanotisch, Lippen und Nägel verfärben sich bläulich, aber sie empfinden nur geringe Atemnot. Dieser Typ neigt zur Bildung einer Rechtsherzschwäche.

Stadien der Krankheit beziehungsweise Schweregrad

Bis zum Jahr 2011 erfolgte die Einstufung überwiegend aufgrund der Einsekundenkapazität (FEV1), also des größtmögliche Lungenvolumens, das du innerhalb von einer Sekunde maximal ausatmen kannst. Ab 2011 erfolgt die Einstufung nach den COPD-GOLD-Stadien die zusätzlich die Häufigkeit von plötzlichen Verschlechterungen (Exazerbationen) sowie die empfundene Atemnot oder eingeschränkte körperliche Belastbarkeit berücksichtigen. Nach diesem Standard gibt es vier Patientengruppen: A, B, C und D.

Ab 2017 wurde die Einteilung weiter verfeinert. Die FEV1-Werte sind nach wie vor für die Beurteilung der Krankheit wichtig, aber der Einfluss auf die Lebensqualität steht nun im Vordergrund, welcher über einen Fragebogen (COPD-Assessment-Test/CAT) ermittelt wird. Dir werden 8 Paare von Alternativen vorgestellt und du vergibst Punkte von 0 (du stimmst Option 1 zu) bis 5 (du stimmst Option 2 zu).

Die 8 Paare sind:

  • Ich huste nie/Ich huste ständig
  • Ich bin überhaupt nicht verschleimt/Ich bin völlig verschleimt
  • Ich spüre keinerlei Engegefühl in der Brust/Ich spüre ein sehr starkes Engegefühl in der Brust
  • Wenn ich bergauf oder eine Treppe hinaufgehe, komme ich nicht außer Atem/Wenn ich bergauf oder eine Treppe hinaufgehe, komme ich sehr außer Atem
  • Ich bin bei meinen häuslichen Aktivitäten nicht eingeschränkt/Ich bin bei meinen häuslichen Aktivitäten sehr stark eingeschränkt
  • Ich habe keine Bedenken, trotz meiner Lungenerkrankung das Haus zu verlassen/Ich habe wegen meiner Lungenerkrankung große Bedenken, das Haus zu verlassen
  • Ich schlafe tief und fest/Wegen meiner Lungenerkrankung schlafe ich nicht tief und fest
  • Ich bin voller Energie/Ich habe überhaupt keine Energie

Beispiel: Du hustest häufig, aber nicht ständig, Du vergibst 3 oder 4 Punkte.

Maximal sind 40 Punkte möglich. Bei der Einstufung kommt es darauf an, ob du mehr oder weniger als 10 Punkte erreichst.

Angenommen, du hast einen FEV1 von weniger als 50 Prozent. Nach der alten Einstufung bedeutet das eine sehr schwere COPD. Du verzeichnest aber lediglich eine Verschlechterung im Jahr und der CAT beträgt 9. Da du offensichtlich im Alltag kaum Einschränkungen hast, stuft der Arzt dich in die Gruppe A ein, also leichte COPD. Umgekehrt kommt ein Patient mit einem FEV1 von 70 Prozent aufgrund von 3 Verschlechterungsschüben im Jahr und einen CAD von 15 in die Gruppe D (sehr schwere COPD).

Die Einstufung ist wichtig, damit der Arzt einem Patienten mit leichten Beschwerden nicht zu viele Medikamente verabreicht beziehungsweise Menschen mit starken Beschwerden, aber einem guten FEV1-Wert zu wenig verordnet.

Diagnose einer COPD

Im Rahmen einer Anamnese erfasst der Arzt deine Krankengeschichte. Die geschilderten Symptome sind ein erster Anhaltspunkt, dass du unter COPD leidest. Der Arzt wird vermutlich auch den CAD-Test durchführen. Ohne körperliche Untersuchung ist allerdings keine exakte Diagnose möglich.

Außerdem sucht der Arzt nach Anzeichen einer verminderten Sauerstoffversorgung, die sich unter anderem durch blaue Verfärbungen an Lippen oder Finger (Zyanose) bemerkbar macht beziehungsweise einer Herzschwäche, die sich durch Wassereinlagerungen an den Knöcheln zeigt.

Es folgt eine apparative Untersuchung wie Spirometrie, Ganzkörperplethysmografie oder eine Blutgasanalyse. Je nach Praxisausstattung und Symptomen nimmt der Arzt nur einige der Untersuchungen vor.

Spirometrie/kleiner Lungenfunktionstest: Du atmest, nach dem du tief eingeatmet hast, durch ein Mundstück in ein Messgerät (Spirometer), das die Luftmenge ermittelt, die du in einer Sekunde maximal ausatmen kannst. Du musst versuchen, so schnell und so viel Luft auszuatmen, wie es dir möglich ist. Das Gerät ermittelt den sogenannte FEV1-Wert. Den Normalwert ermittelt der Arzt an Hand von Tabellen, die Geschlecht, Körpergröße und Alter des Patienten berücksichtigen. Er geht von COPD aus, wenn dein Wert unter 70 % des Normwertes liegt.

Ganzkörperplethysmografie/großer Lungenfunktionstest: Du sitzt in einer geschlossenen gläsernen Kammer, deren Volumen bekannt ist und atmest über einen Schlauch ein und aus. Durch deine Atembewegungen ändert sich der Druck in der Kammer, den ein Sensor misst. Die gemessenen Werte entsprechen der entgegengesetzten Druckveränderung in dem Brustkorb und den Lungenbläschen. Über den Schlauch wird zusätzlich der Atemstrom gemessen. Das Gerät erstellt ein grafisches Druck-Volumen-Diagramm. Der Test eignet sich auch für Menschen, die nicht mehr in der Lage sind, forciert auszuatmen. Das Verfahren ermöglicht außerdem zuverlässig verschiedene Lungenkrankheiten, die sehr ähnliche Symptome haben, zu unterscheiden.

Blutgasanalyse: Der Arzt nimmt Dir Blut ab und misst den Anteil an Kohlendioxid und Sauerstoff, die im Blut enthalten sind. Sauerstoffmangel beziehungsweise ein Überschuss an Kohlendioxid lässt das Blut "sauer" werden. Der Körper versucht das auszugleichen, in dem er "Säurefänger" wie Bikarbonat einsetzt. Die Blutgase geben Auskunft darüber, ob du tatsächlich Atemnot hast, also ein Sauerstoffmangel vorliegt oder ob du diese lediglich empfindest. Wer beispielsweise unter Stress hyperventiliert (zu schnell atmet), hat das Gefühl zu ersticken, ob wohl im Blut sogar zu viel Sauerstoff ist. Im Rahmen der Blutuntersuchung testet der Arzt auch, ob du eine erbliche Veranlagung zu COPD hast.

Unter Umständen wird der Arzt außerdem noch eine Röntgenuntersuchung, eine Computertomografie (CT) und ein EKG durchführen. Röntgen und CT ermöglichen eine Lungenentzündung, Lungenödem, Pneumothorax (Luftansammlung zwischen Lunge und Rippenfell) oder Tumore zu erkennen. Das EKG gibt Auskunft über die Herzfunktion.

Behandlung der Krankheit

Die Behandlung ist darauf ausgelegt, ein Fortschreiten zu unterdrücken und Komplikationen zu verhindern. Außerdem soll deine körperliche Belastbarkeit gesteigert werden, um dir das Leben mit der Krankheit zu erleichtern.

Die wichtigste Maßnahme ist natürlich, dass du sowohl aktives wie passives Rauchen unterlässt. Spezielle Programm unterstützen Raucher bei der Entwöhnung. Zusätzlich sollte jeder Patient an einer COPD-Schulung teilnehmen. Dort lernst du die Erkrankung besser kennen sowie Selbstkontrolle, korrekte Inhalationstechniken und das richtige Atmen. Du übst beispielsweise, die Atemhilfsmuskulatur einzusetzen und beim Ausatmen den Druck in der Lunge zu erhöhen, um die Atemwege daran zu hindern, sich zusammenzuziehen.

Die Schulung ist immens wichtig, damit du akute Verschlechterung (Exazerbation) rechtzeitig erkennst und richtig handeln kannst. Zusätzlich ist die oft Teilnahme an eine Lungensportgruppe sinnvoll, um deine Kondition zu verbessern.

Gezielte Medikamentation ist bei COPD wichtig. Je nach Grad der Krankheit verordnet der Arzt in der Regel Bronchodilatatoren, zu denen Anticholinergika, Beta-2-Sympathomimetika und Theophyllin zählen, Kortison oder Mukolytika.

Die Leitlinie der Deutschen Atemwegsliga empfiehlt eine stufenweise angepasste Behandlung.
Zunächst verordnet der Arzt daher kurzwirksamen Bronchodilatatoren, die nur bei Bedarf eingesetzt werden. Nehmen die Symptome zu, ergänzen langwirksame Bronchodialatatoren die Therapie. Wenn die COPD weiter voranschreitet und die Beschwerden deutlich zunehmen, verordnet der Arzt zusätzlich inhalatives Kortison. Im Endstadium der Erkrankung ist eine Langzeit-Sauerstoff-Therapie nötig und bei einem Emphysem eventuell ein chirurgischer Eingriff.

Überblick über die verschiedenen Medikamente:

Mittel Beschreibung Einstufung
Beta-2-Sympathomimetika (SABA) Mittel erweitern die Bronchien und wirken nach Inhalation bei akuter Atemnot innerhalb weniger Minuten. Wirkung lässt rasch nach. Meist wird Fenoterol, Salbutamol und Terbutalin eingesetzt. kurzwirksamer Bronchodilatator
Beta-2-Sympathomimetika (LABA) Mittel erweitern die Bronchien und wirken nach Inhalation ebenfalls sofort. Salmeterol und Formoterol wirken etwa zwölf Stunden, Indacaterol rund 24 Stunden. Nebenwirkung: mögliche Herzrhythmusstörungen langsamwirksamer Bronchodilatator
Anticholinergika Mittel erweitern die Bronchien und vermindern die Schleimproduktion. Die volle Wirkung tritt meist nach 20 bis 30 Minuten ein, sie hält je nach Wirkstoff (Ipratropium, Tiotropiumbromid, Aclidiniumbromid oder Glycopyrroniumbromid) bis zu 24 Stunden an. langsamwirksamer Bronchodilatator
Theophyllin Der Wirkstoff erweitert langfristig die Bronchien. Je nach Darreichungsform wirkt das Mittel sofort oder nach etwas 30 Minuten, Theophyllin wird meist nur eingesetzt, wenn eine Medikamentenkombination von Anticholinergika plus Beta-2-Sympathomimetika nicht ausreicht. Der Wirkstoffspiegel im Blut kann schwanken, daher besteht ein erhöhtes Risiko für Nebenwirkungen. langsamwirksamer Bronchodilatator
Kortison Das Medikament verhindert die Entzündungsneigung der Atemwege und kann so akute Verschlimmerungen verhindern. Es wird in der Regel immer bei Patienten eingesetzt, die zusätzlich unter Asthma leiden. Die Anwendung von inhalativem Kortison wird außerdem in Erwägung gezogen, wenn der FEV1-Wert unter 50 % sinkt und bei Verschlimmerungen, wenn zusätzlich Steroide und/oder Antibiotika angewendet werden. Kortison wird längerfristig nicht in Tablettenform eingesetzt. Verringert die Entzündungsneigung
Mukolytika Sie kommen nur bei massiver Verschleimung und akuten Infekten zum Einsatz, die meist zusätzlich mit Antibiotika behandelt werden. Schleimlöser

Die meisten Medikamente (außer Theophyllin und Mukolytika) werden inhaliert. Aktuell gibt es eine Vielzahl von Systemen auf dem Markt. Das Inhalieren ist zum Teil an gewisse körperliche Voraussetzungen gebunden und muss eingeübt werden. Bei falscher Anwendung gelangt häufig kein Wirkstoff in die Bronchien. Einen Überblick über die Inhalationssysteme findest du in unserem Artikel über Asthma .

Das Wichtigste in Kürze

  • Etwa 90 Prozent der Patienten mit COPD sind Raucher oder haben über längere Zeit geraucht. Du kannst den Ausbruch der Krankheit verhindern, verzögern beziehungsweise den Verlauf positiv beeinflussen, wenn du auf das Rauchen verzichtest.
  • Außerdem solltest du vermeiden, dich in staubiger, kalter oder schadstoffbelasteter Luft aufzuhalten. Natürlich musst Du auch Räume meiden, in denen geraucht wird.
  • Influenza oder eine Lungenentzündung gelten nicht als Auslöser von COPD, können aber die Krankheit verschlimmern. Da viele Menschen einen leichte COPD nicht bemerken, ist eine Impfung gegen Grippe (Influenza) und Pneumokokken sinnvoll.
  • Ein Mangel an Alpha-1-Antitrypsin (AAT) ist genetisch bedingt. AAT schützt die Lungenbläschen vor Enzymen (sogenannte Proteasen), die Eiweiß in der Lunge abbauen und bei der Immunabwehr eine Rolle spielen. Ohne AAT schädigen die Enzyme ungebremst das Lungengewebe mit der Folge, das chronische Entzündungen mit Verengung der Bronchien ausgelöst werden. AAT-Mangel ist die häufigste Ursache für COPD bei Nichtrauchern.
  • Bei AAT-Mangeln besteht in schweren Fällen (FEV1 zwischen 35-60 Prozent vom Sollwert) die Möglichkeit einer Substitutionstherapie. Du bekommst wöchentlich Alpha-1-Antitrypsin (AAT) aus gereinigtem menschlichen Blutplasma in eine Vene gespritzt. Neuerdings ist auch ein Alpha-1-Proteinase-Inhibitor auf dem Markt verfügbar, welcher die schädlichen Proteasen ausschaltet.

Fazit

Zusammenfassend ist festzustellen, dass COPD eine Krankheit ist, die ohne Behandlung oft tödlich endet beziehungsweise die Lebensqualität stark einschränkt. Patienten, die sich beim Lungenfacharzt medikamentös einstellen lassen, die Medikamentation genau beachten und das Rauchen einstellen, haben oft weniger Beschwerden. Wer zusätzlich Lungensport und Atemgymnastik betreibt, kann fast das Leben eines gesunden Menschen führen.

Wenn du über Jahre die Flimmerhärchen durch Rauchen zerstört hast, können diese sich nicht erholen. Daher lassen die Beschwerden kaum nach. Wenn du mit dem Rauchen aufhörst, verhinderst du aber weitere Schädigungen des Lungengewebes und eine Verschlechterung der Krankheit.

Du lernst Atemtechniken, die dir das Atmen erleichtern und die gleichzeitig bewirken, dass du deiner Lunge durch falsche Atmung schadest.

Nein, wenn du das Rauchen aufgibst, dich richtig medikamentös einstellen lässt und an einer Patientenschulung teilnimmst, kommt die Krankheit eher zum Stillstand. Wenn du weiter rauchst, wird sich eine COPD verschlechtern.

Du bist durch deine Krankheit anfälliger, da sich die Erreger in dem geschädigten Bronchialsystem besser festsetzen können. Außerdem verschlimmern Infektionen meist die COPD. Daher ist es wichtig, dich optimal gegen Infektionen der Atmungsorgane zu schützen.

Bei leichter bis mittelschwerer COPD ist ein Training der Ausdauer ideal, etwa Wandern, Nordic Walking, leichtes Joggen, Radfahren, Schwimmen und Gymnastik. Wenn du bedingt durch eine mittelschwere bis schwere COPD Muskelmasse verloren hast, solltest du ein fachlich betreutes Krafttraining absolvieren, bevor du mit Ausdauersport beginnst.

Quellen

https://www.lungeninformationsdienst.de/krankheiten/copd/index.html
https://www.lungenaerzte-im-netz.de/krankheiten/copd/was-ist-copd/
https://www.netdoktor.de/krankheiten/copd/
https://www.copd-deutschland.de
https://www.patienten-information.de/kurzinformationen/copd

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