Facelifting im Wandel der Zeit

Wenn es um das äußere Erscheinungsbild geht, tragen die Menschen seit jeher Probleme und Sorgen mit sich herum. Spätestens, wenn sich stark ausgeprägte Reifeanzeichen im Gesicht bemerkbar machen, fragen sich viele Männer und Frauen, wie sie ihr Hautbild und damit ihr Wohlbefinden verbessern können. In der Vergangenheit gab es dafür nicht viele Möglichkeiten, doch mit den heutigen Straffungstechniken und Facelifting-Methoden lässt sich das Rad der Zeit (zumindest optisch) um viele Jahre zurückdrehen.

Inhaltsverzeichnis

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Schon die Ägypter strebten nach dem perfekten Antlitz ©Bild pixabay auf Alterix

Schönheit - früher wie heute ein Thema

Der Wunsch, den natürlichen Abbauprozess der Haut aufzuhalten, ist so alt wie die Menschheit selbst. Schon in frühen Aufzeichnungen ist dokumentiert, wie die Menschen versucht haben, ihr Äußeres zu verändern und zu optimieren. Berichte aus dem alten Ägypten belegen, dass damals schon kosmetische Operationen durchgeführt wurden. So wie sich Männer und Frauen vor Tausenden von Jahren den Vorbildern ihres Stammes angepasst haben, eifern sie auch heute noch den Schönheitsidealen ihrer Zeit nach. Die große Präsenz der sozialen Netzwerke befeuert den Wunsch nach einem möglichst makellosen Aussehen. Insbesondere das Gesicht rückt dabei immer wieder in den Fokus. Eine jung aussehende, glatte Haut wird weltweit als attraktiv und ästhetisch angesehen. Ab einem gewissen Alter lässt sich jedoch der Traum von einem faltenfreien Gesicht nur noch mit einer Schönheitsbehandlung realisieren. Zum Beispiel mit einer Rhytidektomie (operatives Facelifting).

Facelifting-Pioniere in Deutschland

Die ästhetisch-plastische Chirurgie wie wir sie kennen, entwickelte sich erst im Laufe des letzten Jahrhunderts. Die erste kosmetische Gesichtsstraffung in Deutschland wurde von dem Chirurgen Erich Lexer dokumentiert. Bei der Operation im Jahre 1906 verwendete er die sogenannte S-Schnitt-Methode, welche große Ähnlichkeit mit den heute vorherrschenden Schnitttechniken hat. Er löste die Haut vor dem Ohr ab und straffte anschließend die Hautoberfläche. Etwa zu dieser Zeit führte auch der Chirurg Eugen Holländer operative Versuche im Gesicht durch. Glaubt man seinem zu einem späteren Zeitpunkt verfassten Buch, vollzog er bereits im Jahre 1901 eine „Hautresektion zur verbesserten Gesichtsspannung“. Sein operatives Vorgehen unterschied sich jedoch deutlich von der Facelift-OP Erich Lexers, dessen Methode um einiges ausgereifter war.

Individualität statt Standardbehandlung

In den vergangenen Jahrzehnten wurde bei einem Face Lift nur die Haut nach hinten gestrafft. Dabei konnte es passieren, dass die charakteristischen Merkmale des Gesichts verloren gingen. Es kam zu einem maskenartigen Ausdruck, der starr und unnatürlich wirkte. Heute legt die Schönheitschirurgie viel Wert auf ein natürliches Ergebnis. Mit modernen Operationstechniken wird versucht, die „alten“ Gesichtsproportionen wiederherzustellen, ohne die Individualität des Menschen zu verlieren. Nach Möglichkeit wird der Eingriff minimalinvasiv, also mit kleinsten Schnitten in wenig sichtbaren Bereichen vorgenommen. Ist für das gewünschte Ergebnis eine große OP notwendig, wird die Haut nach dem Straffen möglichst spannungsfrei über dem neu konturierten Gesicht angelegt, um eine natürliche Mimik zu gewährleisten. Der Alterungsprozess geht nach einem Facelift zwar weiter, ist jedoch um die entsprechenden Jahre verschoben. Der Satz „Ich hätte dich mindestens 10 Jahre jünger geschätzt!“ ist der beste Beweis für ein gelungenes Facelift.

Langanhaltende Ergebnisse mit der SMAS-Methode

Bei großen Facelift-Operationen wird heute in den meisten Kliniken das sogenannte SMAS-Verfahren angewendet (Superficial Musculo Aponeurotic System). Dafür setzt der Arzt möglichst verdeckt, zum Beispiel unter dem Haaransatz, hinter den Ohren und in natürlichen Hautfalten mehrere Schnitte. Dann löst er die Gesichtshaut inklusive der darunter liegenden Gewebe- und Muskelschicht ab, strafft sie in verschiedene Richtungen, schneidet Überschüsse ab und näht die Ränder mit dünnen Fäden wieder fest. Der Verjüngungseffekt kann dabei bis zu 15 Jahre betragen. Doch nicht immer ist eine solch umfangreiche Operation notwendig. Die Medizin kennt inzwischen auch schonendere Behandlungsmethoden.

Minimalinvasive Möglichkeiten der Gesichtsstraffung

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Minimalinvasive Verfahren können eine Alternative zur großen OP sein ©Bild pixabay auf Alterix

Neueste Techniken machen es möglich, die Haut auch ohne größere Schnittwunden zu glätten. Bei mäßiger Faltenbildung ohne Hautüberschuss kann beispielsweise das endoskopische Gesichtslift zum Einsatz kommen. Anders als beim großen Facelifting wird hier mit sehr kleinen Schnitten gearbeitet. Durch diese fährt der Arzt mit einer Kamera und chirurgischen Instrumenten unter die Haut, hebt die Gewebestrukturen an und fixiert sie. Auch beim Fadenlifting wird minimalinvasiv gearbeitet. Das Verfahren eignet sich insbesondere für abgesunkene Wangen, schlaffe Kinnlinien oder Stirn- und Nasolabialfalten. Die Straffung erfolgt mit selbstauflösenden Fäden, welche mit einer Nadel oder einen feinen Kanüle in das Unterhautfettgewebe eingebracht werden. Spezielle Widerhaken verhindern, dass der Faden nach dem Einsetzen verrutscht.

Fazit

Der Wunsch nach Attraktivität und Jugend ist keine Modeerscheinung der Neuzeit. Doch im Gegensatz zu früher kann die Schönheitschirurgie heute mit ausgefeilten Techniken und Geräten aufwarten, die ein natürliches Ergebnis ohne den gefürchteten Maskeneffekt versprechen. Minimalinvasive Methoden kommen mit wenigen, kleinen Schnitten aus, die eine schnelle Erholung bei reduzierter Narbenbildung ermöglichen. Dennoch sollte man eine Schönheitsbehandlung niemals vom Zaun brechen und sich vom Arzt ausführlich über die verschiedenen Möglichkeiten und Risiken beraten lassen.

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Einen qualifizierten Arzt findest du unter anderem auf folgenden Internetseiten: Deutsche Gesellschaft für Ästhetisch-Plastische Chirurgie (DGÄPC), Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen e. V. (VDÄPC) und Deutsche Gesellschaft für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie e. V. (DGPRÄC).

Die öffentliche Darstellung von Bildmaterial in der ästhetisch-plastischen Chirurgie ist in Deutschland seit April 2006 verboten. Vorher-Nachher-Fotos dürfen auf den Internetseiten der Praxen oder Kliniken nicht mehr gezeigt werden (Heilmittelwerbegesetz § 11, Nr. 5).

Die Behandlungskosten enthalten häufig eine kostenlose Korrektur, zumindest wenn der Arzt/die Ärztin diese verschuldet hat. Frage beim Beratungsgespräch danach!

Eine Gesichtsstraffung kann in Vollnarkose durchgeführt werden. Aber auch eine Mischung aus Dämmerschlaf (ohne Intubation und Beatmung) und einer lokalen Anästhesie (Betäubung eines begrenzten Körperbereichs) ist möglich.

Während der Behandlung treten keine Schmerzen auf, da die Operation in Vollnarkose oder mit Lokalanästhesie durchgeführt wird. Nach der OP kann es zu Hämatomen, vorübergehenden Spannungsgefühlen und Druckschmerzen durch Schwellungen kommen. Diese können mit herkömmlichen Schmerzmitteln behandelt werden.

Quellen & Hinweise

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https://vdaepc.de/
https://www.dgpraec.de/
https://de.wikipedia.org/wiki/Erich_Lexer
https://www.gesetze-im-internet.de/heilmwerbg/__11.html
https://epaper.zwp-online.info/epaper/1325/export-article/48

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