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Gewichtskontrolle ist wichtig für eine gesunde Balance. Übergewicht und Adipositas können Diabetesrisiko erhöhen. ©Bild shutterstock_92585899 auf Alterix

Diäten – ein Überblick

Wenn wir das Wort Diät hören, assoziieren wir damit in der Regel eine Schlankheitskur. Abnehmen, damit das schöne Kleid aus dem letzten Jahr wieder passt, damit der Hosenknopf wieder zu geht oder damit du dich einfach wieder wohler fühlst. Doch was zeichnet eine Diät tatsächlich aus? Welche Diätformen gibt es und kann eine Diät auch der Gesundheit schaden?

Inhaltsverzeichnis

Was ist eine Diät?

Die Bezeichnung Diät kommt aus dem Altgriechischen und wurde ursprünglich im Sinne von „Lebensführung/Lebensweise“ verwendet. Heute bezeichnet der Begriff neben einer Ernährungsweise, die der Gewichtsabnahme oder -zunahme dienen soll, auch eine dauerhafte Ernährungsumstellung zur unterstützenden Behandlung einer Krankheit, zum Beispiel Zöliakie, Laktose- oder Fructoseunverträglichkeit. Umgangssprachlich benutzen wir den Begriff häufig als Synonym für das Wort Schlankheitskur.

Wie funktioniert eine Diät?

Die Grundlage jeder Diätform ist die Verminderung oder Vermehrung eines Nahrungsbestandteils gegenüber den anderen, oder eine Erhöhung oder Erniedrigung der zugeführten Gesamtenergie. Durch die gezielte Unter- oder Überversorgung des Körpers mit einem bestimmten Nahrungsbestandteil soll das gewünschte Ziel erreicht werden. Im Klartext heißt das: täglich weniger Fett oder weniger Kohlenhydrate aufzunehmen hilft dir dabei, Gewicht zu verlieren. Wenn du unter Fructoseintoleranz leidest, mindert die Reduzierung von Fruchtzucker die Beschwerden.

Welche Diätformen gibt es?

Reduktionsdiäten

Ziel einer Reduktionsdiät ist die Verminderung des Körpergewichts. Dazu gibt es zahlreiche unterschiedliche Methoden, und für jede Methode existieren viele Diäten. Jede Illustrierte verspricht zu jeder Jahreszeit mit der angepriesenen Diät in kürzester Zeit das Wunschgewicht zu erreichen – natürlich ohne zu hungern…Tatsächlich sind nur wenige Diäten wissenschaftlich überprüft und empfehlenswert.

Die zahlreichen Methoden lassen sich in wenige Gruppen einteilen.

  • Low-Carb-Diät: Die Kohlenhydrate werden vermindert, je nach Diät stammen fünf bis 40 Prozent der Kalorien aus Kohlenhydraten. Bekannte Diäten nach dieser Methode sind die Atkins-, Mayo-, Paleo-, Dunkan- oder Keto-Diät.
  • Low Fat-Diät: Die Fette werden reduziert, nur zehn bis 30 Prozent der Kalorien stammen aus Fetten. Nach diesem Prinzip funktionierten beispielsweise die Low-Fat-30, die Ornish- oder die Macrobiotic-Diät.
  • High-Protein-Diät: Der Proteinanteil wird erhöht, Eiweiß liefert 15 bis 40 Prozent der Energie. Nach dieser Methode arbeiten die Dunkan- oder die Paleo-Diät.
  • Balance-Diät oder Low-Calorie-Diät: hierbei wird die Gesamtenergiezufuhr auf 800 bis 1500 Kilokalorien täglich reduziert. Die Brigitte-Diät oder Weight Watchers funktionieren nach diesem Prinzip, aber auch Diät-Shakes wie Slimfast, Yokebe oder Almased, die mit einem hohen Eiweißanteil etwa 800 Kilokalorien täglich liefern.

Viele Diäten, die auf den ersten Blick keiner dieser Gruppen zuzuordnen sind, basieren auf einer Reduzierung der Gesamtenergiezufuhr. Wenn du dich zum Beispiel strikt an die Trennkost nach Dr. Hay hältst, wirst du Gewicht verlieren, da 70 Prozent einer Mahlzeit aus Obst, Gemüse und Salat bestehen sollen. Damit wird häufig nicht die benötigte Energiemenge aufgenommen. Ähnlich verhält es sich mit der Schlank-im-Schlaf-Diät, wo durch den Verzicht auf Zwischenmahlzeiten und die Kohlenhydrate am Abend etwa 500 Kilokalorien eingespart werden.

Diäten in der Krankheitstherapie

Diäten können Krankheiten nicht heilen, aber sie können die Heilung begünstigen oder den Verlauf verbessern. So wie eine ungesunde Ernährung den Ausbruch oder Verlauf einer Krankheit beschleunigen kann, wird eine gesunde, der Krankheit angepasste Ernährung selbst bei schweren Erkrankungen in die Therapie einbezogen. Beispielhafte Erkrankungen sind:

Adipositas

Die bekannteste Krankheit, die mit einer Diät behandelt wird, ist Adipositas, also Fettleibigkeit. Die empfohlene Ernährung ist eine Reduktionsdiät, bei der weniger Kalorien aufgenommen als verbraucht werden. Da die Betroffenen häufig 20 und mehr Kilogramm abnehmen müssen, um wieder normalgewichtig zu werden, wird die Ernährung langfristig umgestellt. Der Arzt sollte regelmäßig kontrollieren, ob der Mineralstoff- und Vitaminhaushalt in Ordnung ist.

Krankhaftes Untergewicht

Für die meisten ist es unvorstellbar, dass es auch Menschen gibt, die zunehmen wollen – oder müssen. Untergewicht kann schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben, viele Betroffene fühlen sich auch rein optisch nicht wohl in ihrem Körper. Andere streben bewusst ein Untergewicht an, sie leiden an Magersucht oder Bulimie. In jedem Fall ist es sinnvoll, dem Untergewicht mit einer gezielten Diät entgegenzuwirken. Hier geht es dann nicht um die Reduzierung von Fett, Kohlenhydraten oder der Gesamtenergiezufuhr, sondern um eine gezielte Erhöhung. Im Falle einer Magersucht oder Bulimie ist die Diät eine unterstützende Maßnahme zur psychotherapeutischen Behandlung.

Allergien und Unverträglichkeiten

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Allergien, Unverträglichkeiten können Diäten erschweren, besonders bei Kuhmilch-Produkten. Eine ausgewogene Ernährung und fachliche Beratung sind wichtig, um geeignete Alternativen zu finden und gesund zu bleiben. ©Bild shutterstock_1505860184 auf Alterix

Nahrungsmittelallergien oder -unverträglichkeiten zwingen die Betroffenen zu einer Diät, bei der bestimmte Bestandteile der Nahrung gemieden werden müssen. Wenn du unter einer Allergie leidest, reagiert dein Immunsystem auf bestimmte Lebensmittel, zum Beispiel Kuhmilch, Fisch oder Nüsse, mit einer allergischen Reaktion. Das kann zum Beispiel ein Hautausschlag, ein Juckreiz oder eine laufende Nase sein, aber auch Atemnot oder Kreislaufversagen. Bei einer Unverträglichkeit, die auch als Intoleranz bezeichnet wird, kann der Körper bestimmte Bestandteile der Nahrung, beispielsweise Lactose, Fructose oder Histamin, nicht abbauen oder aufnehmen, da dem Körper bestimmte Enzyme oder Transportmoleküle fehlen. Bauchschmerzen, Blähungen und Durchfall sind die Folgen.

Die Glutenunverträglichkeit Zöliakie ist weder eine Allergie noch eine klassische Unverträglichkeit, sondern eine hauptsächlich im Dünndarm lokalisierte Auto-Immunerkrankung. Aufgrund einer Überempfindlichkeit gegen Bestandteile von Gluten entsteht eine chronische Entzündung der Dünndarmschleimhaut. Gewichtsverlust, Durchfall, Erbrechen und Appetitlosigkeit sind typische Symptome.

Bluthochdruck

Bluthochdruck kann verschiedene Ursachen haben. Neben Übergewicht treibt häufig auch ein hoher Salzkonsum den Blutdruck in die Höhe, sodass die verordnete Diät häufig salzarm ist. Jeder zweite Patient reagiert bei der Reduzierung von Salz mit einer deutlichen Senkung des Blutdrucks.

Können Diäten der Gesundheit schaden?

Ständig neue Diäten ausprobieren, essen nur nach Plan und strenger Verzicht auf alles was schmeckt: Dadurch purzeln zwar kurzfristig die Pfunde, aber langfristig kann die Gesundheit Schaden nehmen. Durch den Jojo-Effekt steigt das Risiko, an Diabetes oder Krebs zu erkranken, eine ständige Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper kann zu einer Essstörung führen, und einseitige Ernährungsweisen versorgen den Körper nicht ausreichend mit allen notwendigen Vitaminen und Mineralstoffen. Auch der Stress, den du dir mit dem akribischen Nachhalten aller verzehrten Lebensmittel oder Getränke machst, kann sich negativ auf dein Immunsystem auswirken.

Diese Diätform setzt auf eine kohlenhydratarme Ernährung. Je nach Art der Diät stammen 5 bis 40 Prozent der Kalorien aus Kohlenhydraten, möglichst aus gesunden Lebensmitteln wie Hülsenfrüchten, Nüssen und Kartoffeln. Süßigkeiten, Kuchen oder Nudeln werden vom Speiseplan gestrichen. 

Diese fettreduzierte Ernährungsform empfiehlt maximal 30 Prozent der Gesamtkalorienmenge als Fett aufzunehmen. Wenn dein Tagesbedarf etwa 2300 Kilokalorien beträgt, dürfen 690 Kilokalorien aus Fett stammen, das sind knapp 80 Gramm Fett pro Tag. Diese Diät lässt viele Freiheiten und kann gut in den Alltag integriert werden.

Die Eiweiß-Diät setzt auf verminderte Kalorienzufuhr bestehend aus viel Eiweiß, wenig Kohlenhydraten und wenig Fett. Die eiweißreiche Ernährung kann dazu beitragen, dass beim Abnehmen keine Muskelmasse abgebaut wird, wie es häufig bei Diäten passiert. Ähnlich wie bei der Low-Carb-Diät soll auf Süßigkeiten und Weißmehlprodukte verzichtet werden.

Diese Bezeichnung steht für eine Ernährungsform mit reduzierter Kalorienzufuhr ohne weitere Einschränkungen. Um wöchentlich 0,5 bis 1 Kilogramm abzunehmen, wird empfohlen, die tägliche Zufuhr um 500 bis 1000 Kilokalorien zu reduzieren. Du darfst essen, was du möchtest, solange du nicht die empfohlene Kalorienmenge überschreitest.

Diese eiweißreichen Diät-Shakes werden auch als Formula-Diät bezeichnet. Sie ersetzen eine oder mehrere Mahlzeiten am Tag und können auch langfristig eine Mahlzeit am Tag ersetzen. Das Pulver wird mit Wasser und je nach Anbieter auch etwas Öl angerührt. Es handelt sich um ein Diätprodukt, dessen Anteil an Eiweiß, Kohlenhydraten und Fett den Empfehlungen der deutschen Gesellschaft für Ernährung entsprechen muss. Außerdem sind Vitamine und Mineralstoffe enthalten, um eine Unterversorgung auszuschließen.

Fazit

Als Diät wird eine Ernährungsform zur gezielten Gewichtsabnahme oder zur unterstützenden Behandlung einer Krankheit bezeichnet. Dabei werden dem Körper bestimmte Nahrungsbestandteile oder die Gesamtenergiemenge vermehrt oder vermindert zugeführt. Reduktionsdiäten haben das Ziel, das Körpergewicht zu reduzieren, andere Diäten unterstützen den Heilungsprozess von Krankheiten. Häufig angewandte, ständig wechselnde Diätenführen zwar kurzzeitig zum Erfolg, können jedoch langfristig der Gesundheit schaden.

Quellen

https://www.apotheken-umschau.de/Lebensmittelunvertraeglichkeit
https://de.wikipedia.org/wiki/Diät
https://de.wikipedia.org/wiki/Zöliakie
https://www.fitforfun.de/news/intuitiv-statt-nach-plan-haeufige-diaeten-machen-krank-290700.html
https://www.apotheken-umschau.de/Lebensmittelunvertraeglichkeit
https://de.wikipedia.org/wiki/Formula-Diät

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