Eisen: ein essenzielles Spurenelement
Eisenerz, Stahl und Brückenbau, Adjektive wie schwer, magnetisch und fest: diese Worte fallen dir wahrscheinlich spontan zu Eisen ein. Aber Eisen ist auch noch etwas anderes, nämlich eines der wichtigsten essenziellen Spurenelemente im menschlichen Körper. Es ist unverzichtbar für die Sauerstoffversorgung des gesamten Körpers, beteiligt am Energiestoffwechsel und wichtig für die geistige Leistungsfähigkeit. Es ist lebensnotwendig für unseren Körper und muss täglich mit der Nahrung aufgenommen werden.
Inhaltsverzeichnis
Der Mineralstoff Eisen
Eisen ist ein chemisches Element mit dem Symbol Fe, abgeleitet von dem lateinischen Wort Ferrum. Im Periodensystem steht Eisen mit der Ordnungszahl 26 in Gruppe 8, die auch als Eisengruppe bezeichnet wird. Eisen hat einen Massenanteil an der Erdkruste von 4,7 % und ist damit das vierthäufigste Element der Erdkruste. Das meiste Eisen in der Erdkruste ist mit anderen Elementen verbunden und bildet verschiedene Eisenmineralien. Wirtschaftlich bedeutsam sind die Eisenoxidmineralien Hämatit, Magnetit und Siderit, die zur Stahlherstellung abgebaut werden.
Doch Eisen befindet sich auch in Lebensmitteln: in pflanzlichen Nahrungsmitteln wie Gemüse oder Vollkornprodukten, und in tierischen Nahrungsmitteln wie Fleisch oder Ei. Auch in unserem Körper befindet sich Eisen: 2,5 bis 5 Gramm des essenziellen Mineralstoffs erfüllen lebenswichtige Funktionen in unserem Körper. Mehr zu der Bestimmung der Eisenwerte im Blut.
Eisen und seine Funktionen im Körper
In unserem Körper sind 2,5 bis 5 Gramm Eisen enthalten, wovon der größte Teil an den roten Blutfarbstoff Hämoglobin gebunden ist. Etwa ein Fünftel des Eisens ist in der Milz und Leber gespeichert und steht dem Körper zur Verfügung, wenn nicht ausreichend Eisen aufgenommen wird. Mit einer täglichen Aufnahme von ein bis zwei Milligramm werden die Verluste ausgeglichen. Eisen transportiert den Sauerstoff im Blut und versorgt die Zellen, außerdem spielt es eine wichtige Rolle bei der Energiegewinnung. Es unterstützt das Immunsystem und spielt als Bestandteil der CYP-Enzyme eine wichtige Rolle bei der Entgiftung des Körpers.
Hier erfährst du mehr über die Funktionen von Eisen im Körper.
Wieviel Eisen braucht dein Körper?
Der Mensch verliert pro Tag ungefähr ein bis zwei Milligramm Eisen über Ausscheidungen, Schweiß und Haut- und Schleimhautzellen. Um den Verlust auszugleichen muss eine deutlich höhere Menge täglich über die Nahrung zugeführt werden, da die Resorptionsrate von Eisen nur bei 5 bis 30 % liegt. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. gibt als Referenzwerte 10 mg Eisen pro Tag für Männer und 15 mg für Frauen im gebärfähigen Alter an. Schwangere und stillende Frauen, aber auch Kinder und Jugendliche im Wachstum, Sportler und Blutspender haben einen höheren Eisenbedarf. Ab ca. 51 Jahren, wenn Frauen nicht mehr menstruieren und damit Blut verlieren, gleicht sich die empfohlene, täglich aufzunehmende Eisenmenge an die des Mannes an.
Bestimmung der Eisenwerte im Blut
Hämoglobin, Ferritin, Transferrin – es gibt viele Werte, die die Qualität deines Blutes kennzeichnen. Um einen Eisenmangel oder eine Eisenmangel-Anämie festzustellen, werden mehrere Blutwerte bestimmt. Der Hb-Wert gibt die Konzentration des Hämoglobins im Blut an. Mit dem Ferritinwert wird das Speichereisen bestimmt. Serum-Eisen gibt das gelöste Eisen im Blut an. Transferrin beziehungsweise die Transferrinsättigung gibt Aufschluss über den Eisentransport und dessen Auslastung im Blut. Nur die Betrachtung mehrerer Werte lässt eine Aussage über den Eisenstatus im Körper zu.
Hier erfährst du mehr über die Bestimmung der Eisenwerte im Blut.
Was ist Eisenmangel und wie entsteht er?
Eisenmangel ist die Verminderung des Gesamtkörpereisens; unterschreitet die Hämoglobinkonzentration im Blut einen Grenzwert, liegt eine Eisenmangel-Anämie vor. Eisenmangel entwickelt sich häufig schleichend und wird je nach Schwere in drei Stadien unterschieden.Eisenmangel entsteht durch einen erhöhten Bedarf, erhöhten Verlust oder die verminderte Aufnahme an Eisen. Funktioneller Eisenmangel tritt als Begleiterscheinung chronischer Krankheiten wie Entzündungen, Infektionen, Tumorerkrankungen, rheumatoide Arthritis und Herzinsuffizienz auf.
Typische Symptome bei Eisenmangel
Eisenmangel zeigt sich in vielfältigen Symptomen, die zum einen die äußeren Extremitäten betreffen, zum anderen die verminderte Energiebereitstellung im Körper. Kalte Hände und Füße, Schäden an Nägeln und Haaren sind typische Anzeichen für unzureichende Sauerstoffversorgung der äußeren Extremitäten. Anhaltende Müdigkeit, Schlappheit und Kurzatmigkeit bei körperlicher Belastung resultieren aus der verminderten Energiebereitstellung. Bei einer Eisenmangel-Anämie verstärken sich die Symptome des Eisenmangels, weitere Symptome wie Blässe, Herzrasen und psychische Veränderungen kommen dazu.
Hier erfährst du mehr über die typischen Symptome bei Eisenmangel.
Ernährung bei Eisenmangel
Viele Lebensmittel enthalten Eisen, wobei der Körper tierisches Hämeisen deutlich besser als pflanzliches Nicht-Hämeisen verwerten kann. Einige Stoffe fördern oder hemmen die Eisenaufnahme. Gesunde Menschen können einem Eisenmangel durch ausgewogene Mischkost vorbeugen, auch Vegetarier und Veganer können mit zielgerichteter Ernährung ihren Tagesbedarf an Eisen decken. Besteht ein erhöhter Bedarf oder liegt bereits ein Eisenmangel vor, sollte mit dem Facharzt abgeklärt werden, ob eventuell eine Eisensubstitution notwendig ist.
Eisensubstitution
Im Supermarkt, in der Drogerie oder der Apotheke sind zahlreiche unterschiedliche Mittel zur Eisensubstitution erhältlich. Nahrungsergänzungsmittel mit einer Kombination verschiedener Vitamine und Mineralstoffe aber auch natürliche Eisenpräparate wie Mikroalgen oder Curryblatt sind meistens niedriger dosiert als Tabletten. Eisensäfte sind meist niedrig dosiert und bestehen aus eisenreichen Früchten, sie können auch vorbeugend gegen Eisenmangel getrunken werden. Hochkonzentrierte Säfte werden als besser bekömmliche Alternative zur Tablette bei bestehendem Eisenmangel eingenommen. Bei schwerem Eisenmangel oder einer Eisenmangel-Anämie ist die intravenöse Eisengabe der schnellste Weg, dem Körper das notwendige Eisen zuzuführen. Wegen der Gefahr eines allergischen Schocks und der Überdosierung wird die intravenöse Eisengabe nur in besonderen Fällen eingesetzt.
Fazit
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Etwa 4 – 5 g des Spurenelements Eisen (Fe) befinden sich bei einem Erwachsenen im Körper, davon etwa zwei Drittel im roten Blutfarbstoff Hämoglobin. Das restliche Eisen wird in der Leber, der Milz, der Darmschleimhaut und im Knochenmark gespeichert. Der Normwert für Eisen im Blut hängt stark von Alter und Geschlecht ab. Er beträgt bei Frauen 23 - 165 µg/dl und bei Männern 35 - 168 µg/dl. Um den Eisenstatus des Körpers zu bestimmen, sind jedoch auch die Ferritin- und Hämoglobinwerte wichtig.
Andere Bezeichnungen für Eisen sind „Fe“ (chemisches Zeichen) und „Ferrum“ (lateinisch). Der Normalwert im Blut beträgt bei Frauen 23 - 165 µg/dl und bei Männern 35 - 168 µg/dl. Zur Bestimmung des Eisenspiegels im Körper sind jedoch auch die Werte von Hämoglobin (Hb) und Ferritin(FERR, FER oder FT) im Blutbild wichtig.
Der behandelnde Frauenarzt kontrolliert die Eisenversorgung der Schwangeren, indem er den Hb-Wert (Hämoglobin-Wert) bestimmt. Zu Beginn und am Ende der Schwangerschaft ist ein Hb-Wert von mehr als 11 g/dl (Gramm pro Deziliter) normal. Im vierten bis sechsten Monat ist ein leichter Abfall auf 10,5 g/dl erlaubt.
Zu viel Eisen im Blut kann auf eine genetische Veranlagung oder eine eisenhaltige Ernährung mit viel rotem Fleisch, Vollkornprodukten und Nüssen zurückzuführen sein. Bei langfristig hohen Werten besteht die Gefahr, dass sich das überschüssige Eisen in den Organen ablagert. Diabetes oder Schäden an Leber, Bauchspeicheldrüse, Herz und Gelenken können die Folge sein.
Die Normwerte für Eisen (chemisches Zeichen: Fe, lateinisch: ferrum) im Blut bewegen sich bei Frauen zwischen 23 und 165 µg/dl und bei Männern zwischen 35 und 168 µg/dl. Zu niedrige Werte können Symptome wie Müdigkeit, Kopfschmerzen oder Haarausfall hervorrufen. Zur Bestimmung eines Eisenmangels werden weitere Parameter, wie Hb-Wert und Ferritinwert, benötigt.