Magnesiummangel

Wadenkrämpfe, Rückenschmerzen, Antriebsschwäche, Bluthochdruck: diese und noch viele weitere Symptome können auf einen Magnesiummangel hinweisen! Magnesium ist ein essenzieller Mineralstoff: lebensnotwendig, aber der Körper kann ihn nicht selbst herstellen. Deshalb muss Magnesium täglich über die Nahrung, oder auch über Nahrungsergänzungsmittel aufgenommen werden. Wird der Bedarf nicht gedeckt, ist der Körper nicht optimal mit Magnesium versorgt und zeigt Mangelsymptome. Wie entsteht ein Magnesiummangel und was sind die Symptome? Wie kann ein Mangel behandelt werden?

Inhaltsverzeichnis

Symptome

Mitten in der Nacht erwachst du plötzlich vor Schmerz: ein Krampf in der Wade! Schmerzhaft und unangenehm überrascht er dich und geht erst wieder, nachdem du die Wadenmuskulatur längere Zeit gedehnt hast. Krämpfe sind ein typisches Symptom für Magnesiummangel. Auch die folgenden Symptome können auf einen Magnesiummangel hindeuten [1], [2]:

Körperliche Symptome: Muskelzittern, Augenlidzucken, Muskelschwäche, Muskelverspannungen, vor allem im Nacken- und Schulterbereich, Rücken- und Nackenschmerzen, Taubheitsgefühl und Kribbeln in Armen und Beinen

Allgemeines Wohlbefinden: Müdigkeit, allgemeine Erschöpfung, Antriebsschwäche, Konzentrationsschwäche, innere Unruhe, Kopfschmerzen und Migräne, erhöhte Reizbarkeit, depressive Verstimmung, Geräuschempfindlichkeit und Ohrensausen

Herz-Kreislaufsystem: Herzrhythmusstörungen, Kreislaufprobleme, Bluthochdruck, Schwindel

Verdauung: Magenkrämpfe, Übelkeit, Verstopfung, Durchfall, Appetitlosigkeit

Menstruation: Zyklusstörungen, Regelschmerzen, verstärkte Menstruationsblutung

Nicht alle Symptome sind spezifisch für einen Magnesiummangel, sie können auch auf einen anderen Nährstoffmangel oder auf andere Erkrankungen hindeuten. Deshalb kann eine Selbstdiagnose gefährlich sein! Beobachtest du ein oder mehrere Symptome über einen längeren Zeitraum, solltest du dich auf jeden Fall an deinen Arzt wenden.

Wie entsteht Magnesiummangel?

Ein Mangel kann auf unterschiedliche Arten entstehen: durch zu geringe Aufnahme mit der Nahrung, durch verminderte Absorption im Darm oder durch intensive Ausscheidung über Nieren und Haut. In seltenen Fällen ist er genetisch bedingt.

Magnesiummangel durch verminderte Aufnahme

Eine häufige Ursache für Magnesiummangel ist eine unausgewogene Ernährung. Wer Weißmehlprodukte den Vollkornprodukten vorzieht und Samen, Kerne und Nüsse komplett von seinem Speiseplan gestrichen hat, läuft Gefahr, regelmäßig zu wenig Magnesium aufzunehmen. Essstörungen wie Magersucht oder Bulimie und häufige Diäten können durch verminderte Magnesiumaufnahme ebenfalls zu Magnesiummangel führen.

Magnesiummangel durch verminderte Absorption im Darm

Bei einer chronischen Darmentzündung wie Zöliakie oder Morbus Crohn, aber auch bei einer Aufnahmestörung (Malabsorption), kann das Magnesium im Darm nicht korrekt absorbiert werden.

Magnesiummangel durch zu intensive Ausscheidung über Nieren und Haut

Beim Sport, in der Sauna, aber auch bei schwerer körperlicher Arbeit gerät der Körper ins Schwitzen und verliert über die Haut Mineralstoffe: etwa 36 mg Magnesium je Liter ausgeschwitzter Flüssigkeit [3].

Auch Dauerstress kann zu erhöhter Magnesiumausscheidung führen: Stresshormone verengen die Blutgefäße, daraufhin wird mehr Magnesium ins Blut abgegeben, um die Gefäße wieder zu entspannen. Überschüssiges Magnesium wird dann über die Nieren ausgeschieden. Einige Medikamente können die Ausscheidung von Magnesium über die Nieren verstärken. Dazu gehören zum Beispiel Abführmittel und entwässernde Medikamente (Diuretika), Antibiotika oder die Anti-Baby-Pille. Bei der Einnahme über einen längeren Zeitraum kann es zu einem Magnesiummangel kommen.

Diabetiker haben häufig einen erhöhten Magnesiumbedarf, da bei nicht optimal eingestelltem Blutzuckerspiegel Magnesiumverluste über den Urin entstehen. Auch Personen mit Nierenfunktionsstörungen scheiden vermehrt Magnesium aus. Wird dieser nicht durch zusätzliche Magnesiumaufnahme gedeckt, kann Magnesiummangel entstehen. Auch bei häufigem, hohem Alkoholkonsum, wird regelmäßig zu viel Magnesium ausgeschieden.

Genetisch bedingter Magnesiummangel

0,1 % bis 1 % der Bevölkerung leidet an einem genetisch bedingten Magnesiummangel. Bei dieser Erbkrankheit wird Magnesium nur unzureichend im Darm absorbiert. Der tägliche Bedarf kann nicht ausreichend über die Nahrung gedeckt werden, nur über Nahrungsergänzungsmittel oder verschreibungspflichtige Arzneimittel.

Ausgelaugte Böden

Doch selbst wenn du dich gesund ernährst, an keiner Krankheit leidest und wenig schwitzt, nimmst du eventuell nicht genug Magnesium über die Nahrung auf. Denn Monokulturen und die Verwendung von Schädlingsbekämpfungsmitteln verhindern eine Regenerierung der Böden, so dass immer weniger freies Magnesium im Boden verfügbar ist. Dadurch enthalten auch die Pflanzen einen geringeren Anteil an Magnesium.

Wie wird ein Magnesiummangel nachgewiesen?

Magnesiummangel, in der Fachsprache Hypomagnesiämie genannt, ist nicht so leicht nachweisbar. Viele Symptome sind unspezifisch, das heißt sie können auch auf einen anderen Nährstoffmangel hinweisen. Eine Blutuntersuchung gibt Auskunft über den tatsächlichen Magnesiumgehalt im Blut. Der Wert wird im Blutserum bestimmt, dafür ist eine Blutabnahme beim Arzt notwendig. Der Normalwert der Magnesiumkonzentration im Blut liegt bei 0,8 bis 1,1 mmol/l. Ist der Wert kleiner als 0,7 mmol/l liegt eine Hypomagnesiämie (Magnesiummangel) vor, ist der Wert größer als 1,6 mmol/l liegt eine Hypermagnesiämie (Magnesiumüberschuss) vor.

Zu beachten ist, dass nur ein sicherer Mangel im Blut nachgewiesen werden kann. Unser Körper hat nämlich eine Schutzreaktion: er versucht den Magnesiumspiegel im Blut immer konstant zu halten, auch in Mangelsituationen. Da der Großteil des Magnesiums in unserem Körper intrazellulär in den Knochen und Muskeln vorliegt, jedoch nur etwa ein Prozent im Blut, wird fehlendes Magnesium aus den Speichern freigesetzt. Erst wenn aus diesen Speichern kein weiteres Magnesium freigesetzt werden kann, sinkt auch der Magnesiumspiegel im Blut. Das heißt im Umkehrschluss: auch wenn der Laborwert im Normalbereich liegt, kann im Körper schon ein Magnesiummangel vorliegen.

Zur Absicherung einer Blutuntersuchung wird eine Urinprobe untersucht. Dazu wird der 24-Stunden-Urin ausgewertet, das heißt ab nach dem Morgenurin wird über 24 Stunden sämtlicher Urin gesammelt, endend mit dem Morgenurin des nächsten Tages. Im Idealfall liegt der Wert bei drei bis fünf mmol je 24 Stunden, Werte unter 3 mmol zeigen einen gesicherten Magnesiummangel an. Eine ganzheitliche Betrachtung ist wichtig: neben den Blut- und Urinwerten wird auf Mangelsymptome geachtet und die Ernährung und die Lebensweise mit einbezogen. Auch bestehende Vorerkrankungen werden berücksichtigt.

Wie wird Magnesiummangel behandelt?

In den meisten Fällen lässt sich ein Magnesiummangel durch den Verzehr magnesiumreicher Lebensmittel behandeln. Besonders viel Magnesium ist zum Beispiel in Samen und Nüssen, in Vollkornprodukten und grünem Gemüse enthalten. Wenn du dich ein wenig mit dem Magnesiumgehalt verschiedener Lebensmittel beschäftigst, findest du sicher magnesiumreiche Produkte, die dir schmecken. Auch bei der Wahl deines Mineralwassers solltest du auf magnesiumreiches Wasser achten: auf dem Flaschenetikett findest du Angaben über die enthaltenen Mineralstoffe.

Treten trotz magnesiumreicher Ernährung weiterhin Beschwerden auf, können Magnesiumpräparate zusätzliches Magnesium liefern. Es gibt zahlreiche Präparate, die Auswahl des für dich am besten geeigneten solltest du mit deinem Arzt oder Apotheker treffen. Die Anwendung des Präparats sollte mindestens zwei bis drei Monate dauern, da erst dann die Magnesiumspeicher des Körpers wieder aufgefüllt sind.

Fazit

Krämpfe, Muskelschmerzen, Müdigkeit und Herzrhythmusstörungen sind nur einige Symptome von Magnesiummangel. Magnesiummangel kann durch eine magnesiumarme Ernährung, vermehrte Ausscheidung über die Haut oder krankheitsbedingt entstehen. Zur Diagnose eines Magnesiummangels werden neben den Blutwerten die Symptome und die Ernährung und Lebensweise des Patienten betrachtet. Häufig kann ein Magnesiummangel durch magnesiumreiche Ernährung behandelt werden, alternativ können Magnesiumpräparate helfen.

Quellen

[1] https://www.magnesium-ratgeber.de/magnesiummangel/
[2] https://www.t-online.de/gesundheit/krankheiten-symptome/id_46246178/magnesiumm
[3] https://www.magnesium-ratgeber.de/anwendungsgebiete/magnesium-sport/
https://zechstein-magnesium-oil.com/de/magnesiumbedarf
https://www.magnesium-mangel.net/
https://www.netdoktor.de/laborwerte/magnesium/magnesiummangel/

Kommentar von Sven |

Ich nehme regelmäßig Magnesium – als Tabletten oder auch Pulver. Je nach Dosierung habe ich Darmprobleme. Ist das eine Reaktion auf eine Überdosierung? Kann ich mir mit einer falschen Dosierung schaden? Oder scheidet der Körper das überschüssige Magnesium einfach wieder aus? Ich würde mir gerne was Gutes tun, anstatt zu schaden.

Bitte rechnen Sie 9 plus 6.
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