Phosphor für deine Gesundheit
Für unseren Körper ist er lebensnotwendig: der essenzielle Mineralstoff Phosphor. Unser Körper kann ihn nicht selbst herstellen, deshalb müssen wir Phosphor mit der Nahrung aufnehmen. Es hat zahlreiche Funktionen im Körper und ist auch für die Wirksamkeit anderer Mineralstoffe und Vitamine notwendig.
Inhaltsverzeichnis
Aufbau und Festigung von Knochen und Zähnen
Unsere Knochen bestehen zu etwa 25 Prozent aus Wasser, 30 Prozent aus organischen und 45 Prozent aus anorganischen Anteilen. Der anorganische Anteil ist ein Calciumphosphat, also eine Verbindung aus Calcium und Phosphat. Erst durch die Einlagerung des Hydroxylapatits, also des Calciumphosphats, erhält der Knochen Struktur und Festigkeit. Etwa 85 Prozent des Phosphors in unserem Körper sind im Knochen gebunden. Der Knochenstoffwechsel hängt neben steuernden Hormonen maßgeblich von der Verfügbarkeit von Calcium, Phosphat und Blutplasma ab. Hydroxylapatit verleiht auch unseren Zähnen die Härte und Festigkeit: der Zahnschmelz, das härteste Material in unserem Körper, besteht zu 95 Prozent aus diesem Mineral und schützt das darunter liegende Zahnbein und Zahnmark.
Baustein für die Herstellung der Erbsubstanz
Phosphorverbindungen sind Bestandteile der DNA- und RNA-Moleküle, der Trägersubstanz der Erbinformationen aller Lebewesen. Jedes Nukleotid der DNA und RNA enthält eine Phosphatgruppe.
Regulierung des Säure-Basen-Haushalts
Im menschlichen Körper sind Säuren und Basen vorhanden. In einigen Organen, zum Beispiel im Magen, ist es sehr sauer, dort wird Salzsäure produziert. In anderen Bereichen, zum Beispiel im Speichel oder im Zwölffingerdarm, herrschen basische Werte. Nur im Blut liegt der pH-Wert konstant bei 7,4. Der pH-Wert gibt an, ob ein Milieu sauer oder basisch ist, der Wert 7 ist neutral und 7,4 leicht basisch. Der Wert im Blut muss immer konstant bei 7,4 liegen, da bereits geringe Abweichungen zu schweren Organschäden führen können. Für den konstanten pH-Wert im Blut sorgt der Blutpuffer, ein sehr komplexes Puffersystem, welches den pH-Wert des Blutes in engen Grenzen abpuffert. Es ist Teil des Säure-Basen-Haushaltes. Es besteht aus vier verschiedenen Puffern, einer von ihnen ist der Phosphatpuffer. Damit hat Phosphat eine regulierende Wirkung des Säure-Basen-Haushalts.
Energiestoffwechsel
Phosphat ist Bestandteil vom Adenosintriphosphat, kurz ATP. ATP ist der universelle und unmittelbar verfügbare Energieträger in unseren Zellen und ein wichtiger Regulator energieliefernder Prozesse. Jede einzelne Zelle und viele Stoffwechselvorgänge in unserem Körper beziehen ihre Energie aus ATP. Ohne ATP bist du nicht lebensfähig und kannst weder körperliche noch geistige Leistung bringen. ATP speichert kurzfristig die Energie, die du mit der Nahrung aufnimmst, und stellt sie den Zellen zur Verfügung.
Unterstützung der Muskelkontraktion
Auch unsere Muskeln benötigen Adenosintriphosphat, also ATP, als Antrieb. Es liefert die notwendige Energie zur Muskelkontraktion. Je mehr Energie dem Muskel zur Verfügung steht, desto besser funktioniert er; ist dagegen zu wenig Energie vorhanden, strengt dich jede Bewegung an. Wenn du gezielt Muskeln aufbauen möchtest, benötigst du mehr ATP.
Phosphor in der Zellmembran
Jede menschliche oder tierische Zelle ist von einer Membran eingehüllt, die das Zellinnere vor schädlichen Einflüssen von außen schützt und den notwendigen Stoffaustausch von außen nach innen oder von innen nach außen zulässt. Die Hauptbestandteile dieser Membran sind Phospholipide, eine Verbindung aus Fettsäuren, Phosphorsäuren und verschiedenen Wirkgruppen. Unser Körper stellt die Phospholipide selbst her oder nimmt sie über die Nahrung auf und transportiert sie an die Körperzellen. Hohe Phospholipid-Konzentrationen finden sich beispielsweise im Knochenmark (bis 10 Prozent) oder im Gehirn (bis 6 Prozent).
Phosphor, Calcium und Vitamin D
Calcium und Phosphat sind die wichtigsten Grundstoffe unserer Knochen. Der Stoffwechsel dieser beiden Mineralstoffe unterliegt in unserem Körper einer engen Regulation. Zur Aufrechterhaltung des Gleichgewichts sind die tägliche Zufuhr der beiden Mineralstoffe mit der Nahrung, die Aufnahme im Darm sowie die geregelte Ausscheidung über die Niere und den Urin erforderlich. Die Hormone Vitamin D, Parathormon und FGF23 (fibroblast growth factor 23) regulieren den Calcium-Phosphat-Stoffwechsel. Sie fördern oder hemmen sich gegenseitig in ihrer Freisetzung. So wird die Aufnahme von Calcium und Phosphat im Darm, die Ausscheidung in der Niere und der Auf- und Abbau von der Knochenmatrix reguliert. Schon bei einem geringen Abfall des Calciumspiegels wird zum Beispiel vermehrt Parathormon PTH von der Nebenschilddrüse ausgeschieden. PTH regt die Umwandlung von Vitamin D in seine aktive Form Calcitriol an, welches die Calciumaufnahme aus dem Darm erhöht. PTH sorgt außerdem für eine verringerte Urinausscheidung von Calcium und eine erhöhte Urinausscheidung von Phosphor. Dadurch erhöht sich zum einen der Calcium-Serumspiegel, gleichzeitig sinkt der Phosphor-Serumspiegel, was sich wiederum positiv auf die Bildung der aktiven Form von Vitamin D in den Nieren auswirkt.
Fazit
Phosphor liegt in unserem Körper als Phosphat vor und hat zahlreiche Funktionen. Zusammen mit Calcium sorgt es für die Struktur und Festigkeit der Knochen und für die Härte der Zähne. 85 Prozent des gesamten Phosphors in unserem Körper sind in den Knochen und Zähnen gebunden. Phosphor ist wichtiger Bestandteil der DNA und RNA, der Trägersubstanz der Erbinformationen. Die Energiewährung unseres Körpers, Adenosintriphosphats ATP enthält als wesentlichen Bestandteil Phosphor. Ohne ATP, und damit ohne Phosphor, gäbe es kein menschliches Leben.
Quellen
https://de.wikipedia.org/wiki/Hydroxylapatit#Vorkommen_in_Lebewesen
https://de.wikipedia.org/wiki/Knochen#Aufbau
https://de.wikipedia.org/wiki/Blutpuffer
https://flexikon.doccheck.com/de/Knochenstoffwechsel
https://de.wikipedia.org/wiki/Calcium-_und_Phosphathaushalt
https://amedes-experts-hamburg.de/osteologie/kalzium-phosphat-stoffwechselstoerungen.html
http://www.vitalstoff-lexikon.de/Mineralstoffe/Phosphor-/Interaktionen.html