Typische Symptome bei Eisenmangel
Müdigkeit, Haarausfall, brüchige Nägel – das können Anzeichen für einen Eisenmangel sein! Eisen ist ein essenzielles Spurenelement: es ist lebensnotwendig, aber der Körper kann es nicht selbst herstellen. Eisen muss dem Körper in ausreichender Menge über die Nahrung zugeführt werden, da sich sonst ein Eisenmangel entwickeln kann. Wird einem beginnenden Eisenmangel nicht durch Eisenaufnahme entgegengewirkt, kann eine Eisenmangel-Anämie entstehen.
Eisenmangel ist eine der am meisten verbreiteten Mangelerkrankungen weltweit. Etwa 2 Milliarden Menschen, also ca. ein Viertel der Weltbevölkerung leiden an Eisenmangel.
Inhaltsverzeichnis
Was ist Eisenmangel und wie entsteht er?
Eisen ist ein essenzielles Spurenelement und an vielen lebenswichtigen Prozessen des Körpers beteiligt. Es ist unabdingbar für die Blutbildung und den Sauerstofftransport. Damit die Prozesse im Körper reibungslos ablaufen können, muss eine ausreichende Menge Eisen im Körper vorhanden sein. Ist der Körper nicht ausreichend versorgt, liegt ein Eisenmangel vor. Was ist Eisenmangel und wie entsteht er?
Symptome
Eisen spielt eine wichtige Rolle in unserem Körper: es ist der zentrale Baustein des roten Blutfarbstoffes Hämoglobin. Hämoglobin nimmt den Sauerstoff in der Lunge auf und transportiert ihn zu den verschiedenen Geweben und Organen. Alle Zellen brauchen Sauerstoff um die notwendige Energie für das Überleben der Zellen und die Erfüllung ihrer Funktionen bereit zu stellen. Die entscheidende Rolle spielt dabei das Eisen: nur wenn sich im Zentrum des Hämoglobins ein Eisenatom befindet, kann Sauerstoff gebunden und transportiert werden. Vereinfacht heißt das: hat der Körper zu wenig Eisen, wird weniger Sauerstoff transportiert, und damit weniger Energie bereitgestellt. Viele der Anzeichen eines Eisenmangels resultieren aus der verminderten Energiebereitstellung.
Eine zweite große Gruppe von Symptomen basiert auf einer Schutzreaktion des Körpers: ist die Durchblutung des Körpers gestört, werden in erster Linie die wichtigen inneren Organe versorgt, während die äußeren Extremitäten unterversorgt bleiben. Kalte Hände und Füße, aber auch Haarausfall und brüchige Nägel sind die Folge.
Vielfältige Symptome können auf einen Eisenmangel hinweisen, eine gesicherte Diagnose kann jedoch nur anhand einer Blutanalyse gestellt werden. Wenn du mehrere dieser Symptome bei dir beobachtest, solltest du mit deinem behandelnden Arzt darüber sprechen.
Symptome bei Eisenmangel
- Kalte Hände und Füße: Die Durchblutung des Körpers ist durch die mangelnde Sauerstoffversorgung gestört. Zum Schutz der inneren Organe wird die Durchblutung der äußeren Organe reduziert.
- anhaltende Ermüdung, Schlappheit, Kurzatmigkeit: Da die Muskeln nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden, wird die körperliche Leistungsfähigkeit gesenkt. Auf körperliche Belastung, wie zum Beispiel Treppen steigen, was normalerweise keine Anstrengung darstellt, reagiert der Körper mit Kurzatmigkeit.
- Veränderungen am Mund: Eingerissene Mundwinkel (Mundwinkelrhagaden), immer wiederkehrende offene Stellen (rezidivierende Aphthen), trockene Mundschleimhaut, schmerzende Zunge und Schluckbeschwerden
- Haarbruch: die Haare werden spröde und brechen
- Nägel: Die Nägel an Fingern und Zehen werden brüchig, blättrig und rissig, sie zeigen Querrillen, sind nach oben gewölbt, oder in der Mitte eingesenkt und vorne nach oben gebogen
- Vergesslichkeit und Konzentrationsschwäche: Das Gehirn reagiert auf den Sauerstoffmangel mit einer Verschlechterung der Lern- und Merkfähigkeit und Konzentrationsschwäche.
- Schwindel und Kopfschmerz: ein leichter Sauerstoffmangel im Gehirn äußert sich in einem unsicheren Gang, Ohrensausen und Schwindel, häufig treten auch Kopfschmerzen auf.
Ein paar Haare auf dem Kopfkissen, im Waschbecken oder in der Haarbürste: das ist noch kein Haarausfall, sondern völlig normal. Pro Tag verlieren wir etwa 100 Haare, und mit zunehmendem Alter wird das Haar bei den meisten Menschen etwas lichter. Zweidrittel der Männer und etwa die Hälfte der Frauen sind von anlagebedingtem Haarausfall betroffen. Bei den Männern zeigt er sich häufig in wachsenden Geheimratsecken, bei den Frauen wird das Haar im Scheitelbereich lichter. Erst wenn Haare über einen längeren Zeitraum stark vermehrt ausfallen oder auch einzelne haarlose Stellen entstehen spricht man von Haarausfall.
Symptome bei Eisenmangel-Anämie
Entwickelt sich aus einem Eisenmangel eine Eisenmangel-Anämie, verstärken sich die Symptome des Eisenmangels und es können zusätzlich folgende Symptome auftreten:
- Entwickelt sich aus einem Eisenmangel eine Eisenmangel-Anämie, verstärken sich die Symptome des Eisenmangels und es können zusätzlich folgende Symptome auftreten:
- Blasse Haut: Eisenmangel zeigt sich in einem fahlen Teint und blassen Lippen. Auch die Schleimhäute können einen Hinweis geben: ein auf der Innenseite nur schwach durchblutetes Augenlid zeigt eine zartrosa statt roter Färbung.
- Herzrasen: Der Körper versucht durch erhöhten Herzschlag die Sauerstoffversorgung sicher zu stellen, Herzrasen oder Herzklopfen sind die Folge. Wenn du bereits unter Herz-Kreislauf-Störungen leidest, kann die erhöhte Belastung des Herzens zu Schweißausbrüchen, Ohnmachtsanfällen und sogar Infarkten führen.
- Pica: Der Drang, bestimmte Lebensmittel, aber auch nicht Essbares wie Erde oder Münzen zu essen, wird als Pica bezeichnet. Menschen mit Eisenmangel-Anämie spüren vermehrt Appetit auf Erde, Metall, Sellerie, Tomaten, Erdnüsse und Eiswürfel.
- Haarausfall: Die mangelnde Durchblutung der Kopfhaut kann zum Absterben der Haarzellen führen, es kommt zu Haarausfall.
- Restless-Legs-Syndrom: Das Restless-Legs-Syndrom (RLS) ist eine neurologische Erkrankung mit verstärktem, nicht kontrollierbarem Bewegungsdrang, vor allem in den Beinen. Häufig tritt der Bewegungsdrang nachts auf und führt zu Schlafstörungen. Im Gegensatz zum primären RLS, das oft familiär gehäuft auftritt, kann das sekundäre RLS durch Eisenmangel ausgelöst werden.
- Libidostörungen und Impotenz: Die mangelnde Sauerstoffversorgung kann sich auch auf die männlichen Geschlechtsorgane auswirken und zur Impotenz führen, auch die Lust auf Zärtlichkeit und Sex nimmt ab.
- Psyche: Eisenmangel stört das seelische Gleichgewicht und kann depressive Verstimmungen und psychische Labilität hervorrufen. Eisen ist an der Bildung verschiedener Hormone beteiligt, die die Psyche positiv beeinflussen.
Eisenmangel bei Männern und Frauen
Frauen sind fünfmal häufiger von Eisenmangel betroffen als Männer, das ist schon allein durch die Tatsache begründet, dass viele der Auslöser nur Frauen betreffen können: Menstruation, Schwangerschaft und Stillzeit. Doch auch Männer können unter Eisenmangel leiden. Die Symptome bei einem Mann sind die gleichen wie die einer Frau. Da Eisenmangel jedoch eher mit Frauen in Verbindung gebracht wird, können die Symptome bei einem Mann leicht falsch gedeutet und ein Eisenmangel als Ursache übersehen werden.
Fazit
Eisenmangel macht sich durch zahlreiche Symptome bemerkbar, je schwerer der Mangel ist, desto ausgeprägter werden die Symptome. Schreitet der Eisenmangel bis zur Eisenmangel-Anämie fort, treten weitere Symptome wie Herzrasen und Haarausfall auf. Bei Männern und Frauen treten grundsätzlich die gleichen Symptome auf, häufig wird jedoch bei Männern ein Eisenmangel als Ursache übersehen. Wenn du bei dir mehrere Symptome beobachtest, kann dein Arzt anhand einer Blutanalyse einen Eisenmangel diagnostizieren.
Quellen
https://www.internisten-im-netz.de/krankheiten/eisenmangel/auswirkungen-schwangerschaft.html
https://www.eisen-netzwerk.de/eisenmangel-symptome/muede-abgeschlagen.htm
https://www.gesundheit.de/ernaehrung/naehrstoffe/mineralstoffe-und-spurenelemente/eisenmangel-ursachen-und-symptome
https://bessergesundleben.de/wie-blutarmut-die-psyche-beeinflusst/