Herausforderungen und Lernaufgaben bei neurodegenerativen- und Stoffwechselerkrankungen

Klar, wer die Nase voll hat von seiner Arbeit oder dem Ehepartner bekommt schneller einen Schnupfen, als derjenige, der voller Begeisterung dabei ist. Aber können wir auch Krankheiten wie Diabetes oder Parkinson vorbeugen oder heilen, indem wir ihre symbolischen Aussagen zu verstehen suchen? Der Schauspieler und Produzent Michael J. Fox leidet seit über 20 Jahren an Parkinson. Er hat ein Buch [1] geschrieben, worin er seinen Kampf gegen die Parkinson-Krankheit beschreibt, wie er immer wieder nach dem Positiven Ausschau hielt und das Leben weiterhin mit Humor anging. Ganz ernsthaft ging er hingegen die Gründung einer Stiftung zur Erforschung von Parkinson an.

Diabetes und Parkinson zählen zu den sogenannten Volkskrankheiten Deutschlands. An Diabetes mellitus leiden etwa 4,5 Millionen Menschen und an Parkinson sind es 4,1 Millionen weltweit, davon in Deutschland knapp 300.000. Obwohl beide Erkrankungen wenig gemeinsam haben und komplett anderen Ursprungs sind, ist ihr Verlauf eigentümlich eng mit der Psyche gekoppelt. Besonders bei Diabetes behindert eine psychische Nebendiagnose die effektive Behandlung des Diabetes und so können Komplikationen auftreten oder sich längerfristig weitere Schäden einstellen.

Inhaltsverzeichnis

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Morbus Parkinson und mögliche geistig-seelische Begleiterscheinungen

Knapp 60 neurodegenerative Erkrankungen sind bekannt. Am Beispiel von Morbus Parkinson ist festzustellen, dass sich neben den typischen körperlichen Bewegungseinschränkungen, dem Zittern (Tremor) und der versteiften Muskulatur bei etwa 40 Prozent der Erkrankten psychische Schwierigkeiten hinzugesellen, etwa:

  • Schlafstörungen
  • Depressionen
  • Demenz
  • Störungen der Impulskontrolle
  • Angst
  • psychotische Halluzinationen

Depressionen sind hier führend und können schon in einer frühen Phase auftreten. Zügige antidepressive Maßnahmen sind wichtig, damit sich die Lebensqualität nicht unnötig verschlechtert.

Wusstest du schon?

Als körperliche Ursache der Parkinson-Krankheit gilt die Degeneration von Nervenverbindungen. Es gibt unterschiedliche Formen der Krankheit. Glücklicherweise leiden nur etwa 1 Prozent der über 60-Jährigen daran. Anhand von bildgebenden Verfahren wurde belegt, dass bei depressiven Parkinson-Kranken in drei Hirnarealen ein mangelnder Transport der Botenstoffe Dopamin und Noradrenalin vor sich geht: Im Locus coeruleus des Mittelhirns, in der Amygdala und in Teilen des Limbischen Systems fehlen die dazu notwendigen Proteine.

Gibt es bei Parkinson Lernaufgaben auf geistiger und seelischer Ebene?

Die körperlichen Ursachen von Morbus Parkinson sind nicht genügend geklärt. Pestizide, Schwermetalle, Vergiftungen und bestimmte Medikamente, die das Dopaminlevel beeinflussen, stehen aber im Verdacht, die Erkrankung sekundär auslösen zu können. Achte also darauf, mögliche, damit in Zusammenhang stehende Stoffe zu meiden. Dr. Rüdiger Dahlke, der Autor der Bücher „Krankheit als Sprache der Seele“ und „Krankheit als Weg“ [2] ist Pionier in Sachen Psychosomatik und betont immer wieder „wer Heilung will, muss auch mal schauen, was die Krankheit ihm mitteilen will“. Welche symbolische Sprache nutzt sie? Erkennen ist der erste Schritt zur Heilung und die notwendige Veränderung der zweite.

In diesem Sinne ist die folgende Tabelle zu betrachten:

Parkinson-Symptom symbolisch Aufforderung zur Veränderung
verlangsamte Bewegungen „verlangsamtes Voranschreiten“ In welchem Lebensbereich gehe ich nicht mehr voran? Wo verharre ich geistig immer auf demselben Standpunkt?
hängender Kopf nicht aufgerichtet, Verbindung nach oben nicht hergestellt Was ist mit deiner Haltung zur spirituellen Dimension des Lebens?
Zittern von Armen und Beinen Unruhe, hin und her gerissen Entscheide dich zwischen zwei Möglichkeiten, gehe einen Weg und finde Ruhe.
reduzierte Mimik erstarrte Kommunikation, nichts wird herausgelassen - nichts kann landen Sind meine Prinzipien erstarrt? Ist meine Gedankenwelt zu starr?

Diabetes - welche geistig-seelischen Erscheinungen können hier auftreten?

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©Bild von Myriam Zilles/Pixabay auf Alterix

Stoffwechselerkrankungen bringen ganz unterschiedliche Symptome und Verläufe hervor. Hier betrachten wir Wechselwirkungen auf Psyche und Geist anhand von Diabetes. Bei Diabetikern sehen wir etwa auch:

Depressionen:

Diabetiker erkranken etwa doppelt so oft an Depressionen wie Gesunde. Warum, ist noch unklar. Für Diabetiker mit Depressionen ist es jedoch schwieriger, ihren diabetischen Maßnahmen- und Diätplan einzuhalten, sich mehr zu bewegen und das Rauchen aufzugeben. Besonders für Senioren mit Diabetes ist daher die Gefahr von Blutzuckerentgleisungen und deren Folgeerscheinungen größer.

Angststörungen:

Auch hier gibt es Zusammenhänge. Und auch Ängste können die passende Blutzuckereinstellung erschweren. Die Ängste sind oft, aber nicht nur, auf die Diabetes-Erkrankung bezogen. Da ist etwa die Angst vor einer Unterzuckerung. Für den Diabetiker wird der Alltag schnell zu einem Dauerjob rund um die Auseinandersetzung mit der Krankheit und möglichen Folgen. Bei Diabetes gilt es ausdrücklich, ungesunde Gewohnheiten hinter sich zu lassen. Aber auch viel Neues wartet auf den Patienten. Auch das kann stressen und Angst machen. So sollst du als Diabetiker etwa auf die Ernährung achtgeben, viel Sport treiben, an die Medikamente denken, den Blutzucker messen und eventuell auch selbst Insulin spritzen. 

Alzheimer-Demenz:

Menschen mit Diabetes Typ 2 erkranken zum aktuellen Zeitpunkt doppelt so häufig an Demenz wie Nicht-Diabetiker, denn ein hoher Blutzuckerspiegel kann die Blutgefäße im Gehirn schädigen. Die mangelnde Durchblutung begünstigt wiederum Demenz. Besteht erst eine Demenz, wird es wiederum schwierig, sich regelmäßig Insulin zu spritzen. Die richtige Einstellung des Blutzuckers ist also enorm wichtig. Dazu muss er natürlich so früh wie möglich erkannt werden.

Mögliche Lernaufgaben bei Diabetes mellitus auf geistiger und seelischer Ebene

Psychosomatisch betrachtet spiegelt uns der Körper das wider, was die Seele noch nicht verstanden hat und über den Körper direkter und deutlicher erfahren kann. Wir müssen uns hier also genauer anschauen, warum der Diabetiker einerseits so viel Lust auf Süßes hat, es aber andererseits nicht mehr richtig verwerten kann. Die Süße steht im übertragenen Sinne für alles Liebevolle im Leben. Dich mit folgenden Fragen zu beschäftigen kann sich lohnen.

  • Erlaube ich mir, Liebe zu leben und mich geliebt zu wissen?
  • Verbiete ich mir meine Lust auf ein liebevolles Leben? Wovor habe ich Angst?
  • Glaube ich, dass das Leben mir nichts Süßes mehr bieten kann? Warum?
  • Wie könnte ich mehr von der Liebe zulassen, die mir entgegengebracht wird?
  • Warum habe ich Angst vor einem Mangel an Liebe und greife bedürftig nach allem, was ich kriegen kann?

Nimm dir eine Frage oder mehrere vor, die dich berühren. Stelle sie dir jeden Abend vor dem Einschlafen und lass nicht locker, bis du Antworten erhältst: am nächsten Morgen vieleicht schon oder im Traum oder erst Wochen später plötzlich unter der Dusche.

Fazit

In sich gehen und die Botschaft der Erkrankung entschlüsseln kann ein weiterer Schritt zur Heilung sein. Natürlich sollte das eine gegebenenfalls medizinisch notwendige Therapie nur begleiten, nicht ersetzen. Wenn neben der Grunderkrankung depressive Symptome auftauchen, wollen auch diese angeschaut und behandelt werden. Eventuell bestehende Ängste sollten Betroffene ehrlich ansprechen. Es gibt viele hilfreiche Methoden zur Überwindung von Ängsten, etwa die kognitive Verhaltenstherapie oder alternative Methoden, wie NLP und EFT zur Selbsthilfe. Früherkennen, in der Schulmedizin meist Vorsorge genannt, ist natürlich gut. Noch besser ist eine ganzheitliche Vorsorge, bestehend aus lebenslangem Praktizieren von: gesunder Ernährung, Bewegung und Sinn. Es ist nie zu spät, damit anzufangen.

Quellen

[1]. Buch von Michael J. Fox auf Amazon: https://www.amazon.de/Comeback-Parkinson-wird-nicht-siegen/dp/343103358X/ref=sr_1_1__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3%91&keywords=Comeback+michael+J.+Fox&qid=1582894877&sr=8-1
[2] Interview mit Rüdiger Dahlke auf youtube: https://www.youtube.com/watch?v=oIICv4ln44Q
https://www.aerztezeitung.de/Medizin/M-Parkinson-beeintraechtigt-die-Psyche-398687.html
https://www.zuckerkrank.de/diabetes-alltag/psyche

Kommentar von Samira |

Diabetes ist oft mit Stress verbunden, da er die Betroffenen täglich fordert. Menschen mit Diabetes müssen Regeln wie regelmäßiges Blutzuckermessen, achtsames Essen und ausreichend Bewegung im Alltag konsequent befolgen. Viele Betroffene leiden darunter, dass die Krankheit ihren Alltag bestimmt. Hinzu kommt die Angst vor Komplikationen. Ständige Anforderungen können zu einer dauerhaften emotionalen Belastung werden und so zu Dauerstress führen.Experten sprechen von „diabetischem Stress“. Unter Dauerstress produziert der Körper auch mehr Cortisol, ein Hormon. Cortisol erhöht auch den Blutzuckerspiegel, um dem Körper bei Bedarf schnell mehr Energie zu geben. Zusätzlich stimuliert ein hoher Stresspegel die Ausschüttung des Appetithormons Ghrelin. Dieses Appetithormon fördert Heißhunger auf Süßes und kohlenhydratreiche Speisen und damit die Wahrscheinlichkeit weiterer Blutzuckerspitzen durch erhöhte Nahrungsaufnahme.

Ist Diabetes eine psychische Krankheit?

Kommentar von Sara |

Menschen mit Diabetes haben ein höheres Risiko, an einer psychischen Erkrankung zu erkranken. Die meisten Fälle sind leichte depressive Störungen. Warum Menschen mit Diabetes anfälliger für solche Beschwerden sind, ist noch nicht abschließend geklärt. Eine Behandlung der Depression ist jedoch nicht nur notwendig, um den Erfolg der Diabetesbehandlung nicht zu gefährden. Verglichen mit der Allgemeinbevölkerung haben Menschen mit Diabetes ein drei- bis viermal höheres Risiko, eine schwere depressive Störung zu entwickeln.Dies wurde durch verschiedene wissenschaftliche Studien belegt. Studien belegen zudem, dass eine unbehandelte Depression die Lebensqualität der Betroffenen mindert: Depressive Erkrankungen gehen mit einer schlechteren Blutzuckereinstellung, höheren Diabeteskomplikationsraten und insgesamt höheren Gesundheitskosten einher.

Kommentar von Samira |

Wie äußert sich eine Angststörung?

Angstanfälle treten auf, wenn ansonsten harmlose körperliche Symptome als gefährlich oder bedrohlich eingestuft werden. So werden beispielsweise Herzrasen als Herzinfarkt und Schwindel als drohende Ohnmacht fehlinterpretiert. Dies führt zu erhöhter Anspannung, was wiederum zu einer Zunahme von Symptomen, Ängsten und ängstlichen Gedanken führt. Dadurch entsteht eine Art Teufelskreis, der immer wieder durch Situationen oder körperliche Symptome ausgelöst werden kann.Einerseits wird der Kreislauf der Angst immer weiter angeheizt.

Kommentar von Samira |

Ursachen: Wie äußert sich eine Angststörung?

Angstanfälle treten auf, wenn ansonsten harmlose körperliche Symptome als gefährlich oder bedrohlich eingestuft werden. So werden beispielsweise Herzrasen als Herzinfarkt und Schwindel als drohende Ohnmacht fehlinterpretiert. Dies führt zu erhöhter Anspannung, was wiederum zu einer Zunahme von Symptomen, Ängsten und ängstlichen Gedanken führt. Dadurch entsteht eine Art Teufelskreis, der immer wieder durch Situationen oder körperliche Symptome ausgelöst werden kann.Einerseits wird der Kreislauf der Angst immer weiter angeheizt.

Was ist die Summe aus 3 und 6?
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