Stylingtipps für ergrautes Haar

Wenn es um die Haare geht, teilen wir alle das gleiche Schicksal: Sie werden grau. Da sich die meisten Männer und Frauen zu diesem Zeitpunkt noch viel zu jung dafür fühlen, färben sie sich jahrzehntelang mühsam die grauen Haare. Doch in den letzten Jahren entscheiden sich immer mehr Männer und Frauen ab 50 für einen natürlichen Grauhaarlook. Und das kann mit dem passenden Styling richtig toll aussehen!

Inhaltsverzeichnis

Stylen statt Färben

Graue Haare machen alt, heißt es. Stimmt nicht immer! Verschiedene Faktoren entscheiden darüber, ob uns graue Haare älter aussehen lassen oder nicht. Unter anderem auch das Haarstyling. Eine gepflegte Frisur, die zur Gesichtsform passt und authentisch ist, kann trotz grauer Haare jung und modern wirken. Der Dichter Gotthold Ephraim Lessing sagte einmal: „Alt macht nicht das Grau der Haare, alt macht nicht die Zahl der Jahre, alt ist, wer den Humor verliert und sich für nichts mehr interessiert“. Interessieren wir uns also für unsere Haare!

Basispflege für reifes Haar

Mit zunehmendem Alter stellt die Haarwurzel die Produktion des Pigments Melanin ein, wodurch sie ihre natürliche Farbe verlieren. Stattdessen werden Luftbläschen eingebaut. Durch die veränderte Haarstruktur sind reife Haare anfälliger für Schäden. Sie können Feuchtigkeit weniger halten und fühlen sich trocken an. Außerdem reflektiert die Struktur von grauen Haaren das Licht weniger gut. Sie verlieren an Glanz. Bei einigen Männern und Frauen wachsen durch die Hormonumstellung im Alter die Haare leider dünner nach und es kommt häufiger zu Haarausfall.

Trockene Haare sollten schonend und möglichst nur zwei- bis dreimal wöchentlich gewaschen werden. Spezielle Feuchtigkeitsshampoos nähren das Haar und Kuren mit Aloe Vera oder Arganöl wirken Spliss entgegen. Produkte mit Keratin füllen brüchige Stellen wieder auf. Auch pflegende Öle und Glanzsprays lassen müdes Haar wieder erstrahlen. Bei feinem und lichter werdendem Haar sorgt ein Volumenshampoo für mehr Fülle. Graue Haare bekommen übrigens leicht einen Gelbstich. Silbershampoos und Spülungen mit violetten Pigmenten helfen, diesen zu neutralisieren.

Tipp

Für einen schönen Glanz im Haar sorgt nach der Wäsche eine Apfelessig-Spülung. Dazu eine halbe Tasse Apfelessig mit einem halben Liter Wasser mischen und übers Haar geben. Nicht ausspülen, der Geruch verflüchtigt sich von selbst. Die Essigsäure hat eine desinfizierende Wirkung und reinigt verstopfte Poren auf der Kopfhaut.

Das Silberhaar der Männer

Männer gehen meist gelassener mit ihren grauen Haaren um als Frauen. Das liegt wohl daran, dass silberne Strähnen an den Schläfen und am Bart durchaus attraktiv aussehen und interessant machen können. Aber: Gepflegt sollte der Look schon sein, eine wilde Mähne wirkt eher abschreckend. Mit einer typgerechten Frisur können Männer ihre Vorzüge betonen und ihrem ergrauten Äußeren einen stilvollen Look verleihen. Männer mit ovalem Gesicht können fast jede Frisur tragen. Aber auch wer nicht damit gesegnet ist, kann mit dem richtigen Schnitt das Gesicht schmaler oder breiter schummeln. 

Ein rundes Gesicht wirkt schlanker, wenn die Seiten kurz rasiert und das Deckhaar länger ist. So können die Haare mit Gel, Haarspray oder Wachs nach oben gestylt werden. Die Stirn wird dadurch sichtbar, was optisch streckt. Männer mit länglichem Gesicht dagegen sollten die Seiten etwas länger tragen. Außerdem ist es vorteilhaft, wenn die Haare anstatt nach oben eher seitlich gestylt werden. Das gleicht die schmale Gesichtsform aus. Wer eckige und harte Konturen hat, profitiert von einer weich geschnittenen Frisur, die fransig und locker ins Gesicht fällt. Auch eine hohe Stirn kann so kaschiert werden.

Der perfekte Frauenhaarschnitt

Egal welches Alter: Der Haarschnitt sollte immer zur Gesichtsform passen. Denn unsere Haare bilden den Rahmen für das Gesicht. Nicht jede Frisur ist für jeden Typ geeignet. Wenn wir älter werden, verlieren wir Fettgewebe im Gesicht. Dadurch werden Kanten und Linien stärker betont. Zu akkurate Frisuren und strenge Styles lassen das Gesicht hart und älter wirken. Die Frisur spielt also eine umso wichtigere Rolle.

Reife Haare sind feiner und verlieren an Form. Bei Frauen hängen sie gerne schlapp am Kopf herunter. Ein klassischer Bob lässt feine Haare kompakter wirken und steht fast jeder Gesichtsform. Eine leichte Stufung um das Gesicht herum sorgt für Lebendigkeit. Doch Vorsicht: Zu viele Stufen machen den Volumen-Effekt zunichte. Das Deckhaar sollte unbedingt seine Standhaftigkeit behalten. Wenn der Friseur in den unteren Haarschichten ein paar Strähnen kürzt, können diese das Deckhaar stützen. Ein Bob sollte regelmäßig nachgeschnitten werden, denn ein herausgewachsener Schnitt wirkt schnell ungepflegt.

Wer längere Haare trägt, sollte diese auf eine Länge schneiden lassen. Das wirkt voluminöser. Auch die Verwendung einer Rundbürste beim Föhnen und etwas Schaumfestiger oder Haarspray verhelfen der Frisur zu mehr Fülle. Auf Gel und Wachs besser verzichten, sie beschweren das Haar. Bei einem platten Ansatz kann es helfen, den Scheitel zu verlegen.

Bei runden Gesichtern ist ein Kurzhaarschnitt weniger schmeichelhaft. Eine tolle Wirkung erzielt der sogenannte Long Bob, welcher kurz oberhalb der Schultern endet. Er wirkt elegant und steht Frauen mittleren Alters besonders gut. Wer sich traut, kann es auch mit einem Pony versuchen. Er überdeckt zudem Stirnfältchen, die älter aussehen lassen. Ideal ist ein seitlicher Pony, der mindestens bis zum Augenwinkel reicht. Das macht die Gesichtszüge weicher.

Achte auch auf deinen Scheitel. Nicht alle stehen jeder Gesichtsform. Ein Mittelscheitel in Verbindung mit strengen Frisuren, etwa einem straffen Zopf, macht schnell älter. Ein Seitenscheitel dagegen lässt das Gesicht weicher wirken. Besonders vorteilhaft sieht er aus, wenn er leicht versetzt von der Kopfmitte gesetzt wird (nicht zu weit rechts oder links). Ein Zick-Zack-Scheitel lockert die Frisur auf und sorgt für schön fallendes Haar.

Wusstest du schon?

Der britische Haarexperte John Frieda hat eine Regel aufgestellt, mit dem Frauen ihr Gesicht auf Kurzhaar-Tauglichkeit testen können. Demnach sei der Neigungswinkel des Kieferknochens ausschlaggebend. Um ihn zu ermitteln, wird ein Lineal senkrecht direkt unter das Ohr und ein Bleistift waagerecht unter das Kinn gehalten. Messe die Länge vom Ohrläppchen bis zum Bleistift. Wenn der Abstand zwischen Ohr und Kinn geringer als 5,7 Zentimeter ist, stehen dir Kurzhaarfrisuren. Bei einem größeren Abstand sind längere Haare besser geeignet.

Fünf häufige Pflege- und Stylingfehler

  1. Das falsche Shampoo wird verwendet. Graues Haar benötigt eine spezielle Pflege mit viel Feuchtigkeit und eventuell ein Silbershampoo gegen Gelbstich.
  2. Pflegeprodukte werden unvollständig ausgespült. Rückstände beschweren das Haar und lassen es strähnig aussehen.
  3. Die Haare werden trocken gerubbelt. Nasses Haar ist empfindlich, weil die Schuppenschicht aufquillt. Deshalb  nach der Haarwäsche nur behutsam trocken drücken und beim Kämmen einen grobzinkigen Kamm wählen. Das schont auch die Kopfhaut.
  4. Zu heiß und zu lange föhnen. Das trocknet reife Haare zusätzlich aus und kann sie nachhaltig schädigen. Besser ist es, sie mit einem Abstand von etwa 20 cm kurz anzuföhnen und anschließend an der Luft trocknen zu lassen. Vor dem Föhnen einen Hitzeschutz auftragen und immer in Wuchsrichtung föhnen!
  5. Das Haarspray wird falsch auftragen. Zu nah aufgesprühtes Haarspray sieht verklebt und ungepflegt aus. Deshalb unbedingt einen Abstand von etwa 25 cm einhalten, damit sich ein feiner Nebel entfalten kann. Außerdem nicht zu viel auftragen, um die Leichtigkeit zu erhalten.

Für Farbtupfer sorgen

Der Vorteil von grauem Haar ist, dass es neutral ist und zu allen Farben passt. Setze neben deinem Haarstyling auch Wert auf ein passendes Make-up und typgerechte Kleidung. Die Farben dürfen dabei gerne kräftig sein. Das lässt reife Frauen modern und vital wirken. Auch auffallende Brillen und Accessoires wie Armbänder, Gürtel oder Halsketten sorgen für mehr Farbe im Gesamtlook.

Fazit

Verschiedene Haarstylings auszuprobieren, kann eine bereichernde Erfahrung sein. Es muss ja keine radikale Typveränderung sein. Mit einer angepassten Pflege, einem typgerechten Schnitt und ein paar ausgewählten Stylingprodukten kannst du deine grauen Haare toll in Szene setzen. Grundsätzlich gilt: Strenge Frisuren machen älter, verspielte und lockere Frisuren verjüngen optisch.

Quellen

https://www.menshealth.de/haare/tipps-fuer-maenner-mit-grauen-haaren/
https://www.menshealth.de/haare/frisur-zur-gesichtsform/
https://gutezitate.com/zitat/249983
https://www.seniorenportal.de/community/lebensbereiche/haarpflege-im-alter-wie-sie-ihren-haaren-neues-leben-verleihen/180831
https://www.liebenswert-magazin.de/steht-mir-eine-kurzhaarfrisur-dieser-test-verraet-es-1511.html

Kommentar von Samira |

Früher oder später trifft es jeden: Die Haare werden grau. Während einige junge Frauen bereits in ihren Zwanzigern das erste graue Haar entdecken, treten bei anderen erst jenseits der 50 allmählich graue Strähnen auf. Das gilt sowohl fürs weibliche als auch fürs männliche Geschlecht. Um zu verstehen, warum die Haare ergrauen, muss man die Hintergründe der Haarfarbenentstehung verstehen.

Sind die Haare durch Krankheit, Schock oder ungesunde Ernährung ergraut, kann die Mähne nach einer Weile wieder in der ursprünglichen Haarfarbe nachwachsen. Vor allem eine basische, pflanzenbasierte Ernährung versorgt Ihren Körper mit wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen. Testen Sie, ob ein Kupfermangel vorliegt – denn der kann zu vorzeitigem Ergrauen führen. Außerdem ist es ratsam, den Körper mit Antioxidantien zu versorgen (stecken u.a. in Heidelbeeren, Rotwein und Schokolade). Denn sie können dabei helfen, Wasserstoffperoxid zu neutralisieren.

Haar-Mythos: Das passiert, wenn Sie graue Haare auszupfen

Etwas problematischer ist das Thema Stress. Dass Haare durch Stress im Beruf oder Sorgen im Privatleben grau werden, ist ein Mythos. Doch wenn sich Abbauprodukte von Stresshormonen im Körper ansammeln, kann dies durchaus zu hormonell bedingtem Haarausfall führen. Dunkle Haare sind im Vergleich zu weißen weniger fest in der Haarwurzel verankert. Dementsprechend fallen die dunklen Haare schneller aus und die Weißen bleiben zurück.

Kommentar von Sara |

Etwas problematischer ist das Thema Stress. Dass Haare durch Stress im Beruf oder Sorgen im Privatleben grau werden, ist ein Mythos. Doch wenn sich Abbauprodukte von Stresshormonen im Körper ansammeln, kann dies durchaus zu hormonell bedingtem Haarausfall führen. Dunkle Haare sind im Vergleich zu weißen weniger fest in der Haarwurzel verankert. Dementsprechend fallen die dunklen Haare schneller aus und die Weißen bleiben zurück.

Wann wir ergrauen, ist genetisch bedingt. Doch frühzeitiges Ergrauen kann auch mit einem ungesunden Lebensstil oder anderen externen Faktoren zusammenhängen, wie zum Beispiel:

Chronischer Stress,Ungesunde Ernährung,Starker Alkohol- und Nikotingenuss,Medikamente/Chemotherapie,Krankheit,Ein kürzlich erlebter Schock (Posttraumatische Belastungsstörung)

Trotzdem nehmen nur wenige den natürlichen Prozess hin. Laut Studie greifen rund 40 Prozent der Männer und etwa 70 Prozent der Frauen zur Coloration oder Tönung, sobald sie erste graue Haare entdecken

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