Haarausfall im Alter - Unvermeidbare Laune des Schicksals?

Das Phänomen, das mit zunehmendem Alter die Haare grauer und auch weniger werden, kennt jeder von uns. Folglich taucht bei den meisten die Frage auf: Warum ist das eigentlich so? In dieser Kategorie klärt Alterix dich über den Haarausfall, dessen Hintergründe, die Gegenmittel und vieles mehr auf.

Zahlreiche Prozesse im Körper verlangsamen sich mit zunehmendem Alter. Dies liegt daran, dass die Produktion der körpereigenen Wachstumshormone schwächer wird. Häufig spiegelt sich dieser Effekt zunächst bei unserer Haut wieder: Die Hautzellen regenerieren langsamer, wodurch die Haut langsam an Elastizität und Spannkraft verliert. Gleiches gilt auch für unsere Haare. Tatsächlich handelt es sich hier nicht vorrangig um Haarausfall (Alopezie). Stattdessen ist das Problem, dass die Haare mehr Zeit beim Nachwachsen benötigen. Gleichzeitig verlierst du jedoch täglich die gleiche Anzahl an Haaren wie bereits in den Jahren zuvor. Hierdurch entsteht ein Ungleichgewicht: Du verlierst die übliche Menge an Haaren, nur wachsen die Haare nun deutlich langsamer nach.

Inhaltsverzeichnis

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©Bild von ustalij_pony/Pixabay auf Alterix

Was sind die Ursachen des Phänomens Haarausfall?

Zum einen spielt die verlangsamte Regeneration eine erhebliche Rolle, zum anderen tragen die männlichen Hormone bei beiden Geschlechtern eine tragende Rolle beim Haarausfall im Alter.

Bei Männern handelt es sich beinahe um eine unwiderrufliche Tatsache, dass sie im Laufe der Jahre mehr und mehr Haare verlieren. Im Grunde ist es so, dass Männer, die wenige bis gar keine Haare haben, umso männlicher sind. Denn sie produzieren große Mengen männlicher Hormone.

Doch neben Männern verfügen auch Frauen über einen bestimmten, wenn auch deutlich geringen Anteil männlicher Hormone in ihrem Blut. Mit dem Beginn der Wechseljahre erhöht sich dieser Anteil allerdings erheblich. Ursache hierfür sind die Eierstöcke, die die Produktion des haarwuchsfördernden Östrogenens deutlich verringern. Der Wegfall - oder besser die deutliche Reduzierung des Östrogens - und das damit verbundene Ungleichgewicht zwischen weiblichen und männlichen Hormonen führt im weiblichen Körper dann entsprechend zum Haarausfall bzw. zur deutlichen Verlangsamung des Haarwachstums.

Ab wann beginnt Haarausfall?

Zwar tickt die biologische Uhr eines jeden Menschen etwas anderes, aber über den groben Daumen gepeilt beginnt der altersbedingte Hausausfall mit ungefähr 40 Jahren. Insgesamt gibt es nur wenige Menschen, die von diesem Problem verschont bleiben. Bei der Mehrzahl zeigt sich hingegen, dass die Kraft der Kopfhaut und der Haarwurzel nachlässt. Vor allem das männliche Hormon Testosteron, das nun vermehrt ausgeschüttet wird, greift die Haarwurzel an und raubt ihr die Energie. Männer und Frauen sind hier gleichermaßen betroffen.

Eine weitere Folge ist neben dem Volumenverlust außerdem der Farbverlust der Haare. Entweder verfärben sich die Haare nun grau oder weiß. Dies lässt die Haare noch dünner erscheinen, denn graue Haare haben oftmals weniger Volumen als Haare, die dunkle Pigmente in sich tragen.

Du kannst vieles beeinflussen!

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©Bild von marijana1/Pixabay auf Alterix

Zwar kannst du den Lauf der Dinge, oder in diesem Fall den Haarausfall im Alter, nicht gänzlich verhindern. Allerdings hast du durchaus die Möglichkeit, einiges zu tun, um diesen Prozess deutlich zu verlangsamen.

Sei zunächst im Klaren darüber, dass du weniger Regenerationskraft als früher hast und du sowie dein Körper nun insgesamt mehr Aufmerksamkeit und Pflege verdienen. Dies klingt vielleicht etwas merkwürdig, aber erinnere dich kurz einmal daran, wie es früher war, als du feiern gegangen bist: Vielleicht war Alkohol im Spiel und vor allem wenig Schlaf. Der Tag danach war anstrengend- ohne Frage. Doch nach wenigen Stunden hattest du die Sünden der Nacht längst vergessen. Wenn du heute auf die gleiche Weise feiern gehst, dann brauchst du inzwischen sicherlich einen ganzen Tag, um dich von den Strapazen rund ums Feiern zu erholen. Genauso geht es jeder Zelle in deinem Körper. Früher musstest du keine unterstützenden Maßnahmen ergreifen, damit es dir schnell wieder gut geht; heute aber mit Sicherheit! Genauso solltest du nun auch mit deinem Körper verfahren: Hilf ihm bei der Regeneration.

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©Bild von DisobeyArt/shutterstock_539221189 auf Alterix

So hilfst du dir selbst!

Zuallererst gilt es nun, viel Wert auf eine gesunde Ernährung zu legen. Insbesondere bei Frauen werden nach der Menopause Gifte und Säuren nicht mehr durch die Monatsblutung ausgeschieden. Jetzt müssen sie permanent verstoffwechselt werden. Durch diese Stoffwechselvorgänge verliert der Körper Mineralstoffe, die die Basis für ein gesundes Haarwachstum bilden.

Deswegen steht idealerweise eine fettarme und mineralstoffreiche Ernährung im Fokus. Hierbei sind folgende Lebensmittel besonders empfehlenswert:

  • Mageres Fleisch
  • Geflügel
  • Fisch & Meeresfrüchte
  • Milch
  • Obst & Gemüse

Zudem gibt dir dein Hausarzt Auskunft darüber, ob die Zufuhr von Zink und Eisen mittels Nahrungsergänzungsmittel in deinem Fall ebenfalls hilfreich ist.

Das Wellness-Programm für deine Haare

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©Bild von Lovefood Art/Pexels auf Alterix

Aber auch äußerlich kannst du einiges tun, um dem Haarausfall im Alter entgegen zu wirken. Unabhängig davon, für welche Behandlungsmethode du dich entscheidest: Eines haben alle gemeinsam... Sie zielen darauf ab, deine Haarwurzel wieder zu aktivieren und die Kopfhaut zu durchbluten!

Koffeinhaltige Produkte

Ob als Shampoo oder Haarwasser: Koffein sorgt für die Durchblutung der Kopfhaut und aktiviert die Haarwurzel. Natürlich musst du die Präparate regelmäßig anwenden, damit die geschwächten Haarwurzeln werden gestärkt und die Durchblutung der Kopfhaut wieder angeregt wird. Als besonders beliebt in der Anwendung erweisen sich Coffein-Shampoos wie z.B. Alpecin.

Es gibt auch Haarwuchsmittel, die das Koffein mit anderen Substanzen kombinieren. Diese dämmen gleichzeitig den negativen Einfluss des Testosterons ein. Dazu eignen sich vor allem natürliche Pflanzenwirkstoffe (Phytoflavone). Weitläufige Meinungen zeigen, dass diese Kombipräparate sich sehr gut bei der Anregung des Haarwuchses bewähren.

Diese Pflanzen helfen dir im Kampf gegen den Haarausfall

Falls du auf chemische Stoffe empfindlich reagierst, könnte dir das Klettenwurzelhaaröl gut weiterhelfen. Genau wie bei der Klette selbst, sorgt das Öl dafür, dass sich deine Haarwurzeln quasi in der Kopfhaut verhaken.

Ein anderes Hausmittel ist das Rizinusöl. Hierzu ein kleines Rezept:

  • 1:1 mit abgekochtem & warmem Wasser vermischen
  • Nun in die Kopfhaut einmassieren
  • Über Nacht unter einer schützenden Kopfbedeckung einwirken lassen
  • Am Morgen danach die Haare wie gewohnt waschen

Bei diesem Verfahren ist ein weiterer Effekt außer dem schnelleren Wachstum, dass deine Haare deutlich mehr Glanz erhalten und zudem auch noch eine festere Struktur bekommen.

Auch ein Basilikum-Extrakt (wie z.B. Rezilin) steigert die Durchblutung der Kopfhaut und sorgt somit ebenso für eine bessere Nährstoffversorgung der Haarwurzel. Das Präparat enthält Wirkstoffe auf Basis von Basilikum sowie wertvolle pflanzliche Öle und Vitamine als Zusatz. Diese kräftigen und versorgen das Haar mit intensiver Feuchtigkeit. Dadurch wirkt es deutlich geschmeidiger und glänzender.

Kommentar von Susanne M. |

Während für Männer dünner werdendes Haar oder ein weitgehender Haarverlust "normal" ist, sieht dies bei Frauen ganz anders aus. In einer Gesellschaft, in der es immer noch üblich ist, sich bis ins hohe Alter hinein die Haare zu färben, kommt das fast schon einer Katastrophe gleich.
Um so besser ist es zu wissen, dass frau dem zumindest ein Stück weit durch eine gesunde Lebensweise entgegenwirken kann. Abgesehen von einer ausgewogenen Ernährung solltest du darauf achten, dass du ausreichend schläfst. Auch Dauerstress und die Einnahme bestimmter Medikamente können zu Haarausfall führen.

Quellen:
https://www.aok.de/pk/magazin/wohlbefinden/stress/haarausfall-was-sie-wissen-sollten/
https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2019/daz-17-2019/nebenwirkung-haarausfall

Kommentar von Samira |

Bei mir (w 27) bildete sich vor einem Jahr eine hohe Stirn und Geheimratsecken. Wollte mir schon Regain holen, aber die Nebenwirkungen schreckten mich ab. Habe schon so genug Hauptprobleme und wollte dieses Chemiecoktail nicht an meine Haut lassen.

Habe Blutbild erstellen lassen, bei mir war leichter Eisenmangel und Vitamin D. Bei der Ernährung achte ich da jetzt drauf, Bierhefe nehme ich zusätzlich.

Das allein hat nicht viel geholfen, zusätzlich verwende ich seit einem Jahr PH neutrales Shampoo von SebaMed (4€) und schmiere regelmäßig Aloe Vera Gel (10€) in den Haaransatz. 

Schon nach einigen Tagen konnte ich erste Häärchen ertasten, der Ansatz erschien dichter. Allerdings auch etwas vermehrt Haarausfall am Anfang, scheint aber normal, wird auch bei Regain beschrieben.

Jetzt knapp 1 Jahr später ist mein Haaransatz wieder ein guter Zentimeter weiter vorne, viel dichter und es wächst weiter.

Besser und billiger als teuere Haarwuchsmittel.

Wie geht man mit Haarausfall im jungen Alter um?

Kommentar von Susanne M. |

Von Haarausfall spricht man überhaupt erst, wenn über einen Zeitraum von mehreren Wochen täglich mehr als 100 Haare ausgehen oder wenn kahle Stellen am Kopf entstehen. Die Ursachen dafür sind vielfältig. Neben den genannten können auch Medikamente (bei jüngeren Frauen beispielsweise eine Antibabypille mit hohem Gestagen-Anteil), ein Kopfhautekzem, tägliches Haarstyling mit Föhn oder Lockenstab oder das ständige Tragen eines straffen Zopfes dahinterstecken.

@Samira
Hast du dich denn schon gynäkologisch auf das PCO-Syndrom hin untersuchen lassen? Tatsächlich sind Haarausfall und Hautprobleme Symptome dafür.

Quellen:
https://biohairclinic.com/haarausfall-bei-jungen-frauen/
https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Haarausfall-bei-Frauen-Welche-Behandlung-hilft,haarausfall146.html
https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/PCO-Syndrom-Wie-Medikamente-und-Ernaehrung-helfen,pcosyndrom100.html

Kommentar von Samira |

Hallo Susanne.
Danke für den Tipp, werde ich aufjedenfall machen.
Die Haare auf dem Kopf fallen aus, dafür wachsen sie an unliebsamen Stellen, der Körper wird männlicher, Akne kommt hinzu, der Kinderwunsch bleibt unerfüllt: Das Polyzystische Ovarialsyndrom, kurz: PCO-Syndrom, ist eine der häufigsten Ursachen von Unfruchtbarkeit. Und nicht nur deshalb ist es für Betroffene eine psychische Belastung.

Man geht von einer Million betroffenen Frauen in Deutschland aus - zwischen fünf und zehn Prozent aller Frauen im gebärfähigen Alter leiden an dieser Hormonerkrankung. Die namensgebenden "Zysten" in den Eierstöcken (Ovarien) sind eigentlich gar keine. Bei den kleinen Bläschen, die im Ultraschall zu sehen sind, handelt es sich um unreife Eizellen. Und nur 70 Prozent der betroffenen Frauen haben überhaupt dieses Symptom. Beim PCO-Syndrom handelt es sich um eine Störung im hormonellen Regelkreis von Frauen. Männliche Hormone werden überproduziert, weshalb das PCO-Syndrom für viele Betroffene mit männlicher Körperbehaarung und einer männlichen Statur einhergeht.

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