Der Sonne ausgesetzt
Sommer, Sonne, Sonnenbrand? Lieber nicht!
Mit dem richtigen Schutz kannst du deine Haut vor Schäden bewahren und bekommst trotzdem einen gesunden Sommerteint. Doch wie funktioniert der Schutz vor schädlicher UV-Strahlung, wie unterscheiden sich die einzelnen Produkte und wie findest du für dich den besten Sonnenschutz?
Inhaltsverzeichnis
Wie funktioniert Sonnenschutz
Der Frühling ist da, du wendest dein Gesicht der Sonne entgegen und genießt die Wärme der ersten Sonnenstrahlen. Am Abend stellst du verwundert eine dezente Röte und ein unangenehmes Spannen der Haut fest: ein Sonnenbrand!
Gerade im Frühling kann sich die Haut noch nicht so gut selber vor der Sonne schützen, denn nach den dunklen Wintermonaten ist sie nur gering pigmentiert und dadurch besonders lichtempfindlich. Eine geeignete Sonnencreme schützt dich vor einem Sonnenbrand, doch wie funktioniert das eigentlich?
Sonnenschutzmittel enthalten UV-Filter, die verhindern, dass die UV-Strahlung die Haut schädigt. Der Filter kann chemischer oder mineralischer Art sein, häufig werden beide zusammen in einem Sonnenschutzmittel verwendet.
Chemische Filter
Die auch als organische Filter bezeichneten Substanzen reagieren mit der Haut und wandeln die UV-Strahlen in Wärme um. Die synthetisch hergestellten Filter, mit den schwer auszusprechenden und noch schwerer zu merkenden Namen wie Octocrylen, Oxybenzon - auch als Benzophenon-3 bezeichnet - oder auch Octinoxat verhindern zwar erfolgreich einen Sonnenbrand, können jedoch auch negative Auswirkungen auf den Menschen und seine Umwelt haben.
Mögliche Nebenwirkungen beim Menschen
Chemische UV-Filter können Hautreizungen wie die sogenannte Mallorca-Akne hervorrufen, wobei insbesondere die Substanz Octocrylen dafür verantwortlich gemacht wird. Außerdem wurde nachgewiesen, dass chemische UV-Filter nicht an der Hautoberfläche bleiben, sondern in den Körper eindringen. Die Filterstoffe werden in den Blutkreis aufgenommen, von den Nieren aus dem Blut gefiltert und mit dem Urin wieder ausgeschieden. Ob und in welchem Maße die Substanzen in dieser Zeit Schaden im menschlichen Körper anrichten, ist nicht nachgewiesen. Das Bundesinstitut für Risikobewertung BfR erwartet nach Stand 2019 keine gesundheitlichen Beeinträchtigungen durch Sonnenschutzmittel, da in der EU nur Produkte mit bewerteten UV-Filtern verkauft werden dürfen. Die Bewertungen werden durch das wissenschaftliche Expertengremium der EU-Kommission SCCS (Scientific Committee on Consumer Safety) vorgenommen.
Mögliche Auswirkungen auf die Umwelt
Der Sprung ins Meer nach dem Sonnenbad verschafft uns zwar eine erfrischende Abkühlung, kann für den Lebensraum im Meer jedoch unerwünschte Folgen haben. An verschiedenen in Aquarien durchgeführten Untersuchungen haben Forscher nachgewiesen, dass Korallenriffe vor allem auf die UV-Filter Octocrylen, Benzophenon-3 und Octinoxat empfindlich reagieren. Sie stehen unter Verdacht, die Korallenbleiche zu fördern und das Erbgut von Fischen und Korallen zu schädigen. Einige Staaten ziehen Konsequenzen und verbieten die Einfuhr von Sonnenschutzmitteln mit den UV-Filtern Octocrylen, Benzophenon-3 und Octinoxat.
Mineralische Filter
Mineralische Filter wie Titandioxid oder Zinkoxid arbeiten wie kleine Spiegel: Sie reflektieren das Sonnenlicht und halten so die UV-Strahlung von der Haut ab. Mineralische Sonnencreme hat eine festere Substanz und lässt sich schwerer auf der Haut verteilen, oft bleibt ein dicker, weißer Film auf der Haut zurück. Je höher der Lichtschutzfaktor, desto fester die Creme: Ein Lichtschutzfaktor größer 30 ist selten, da sich die weiße Paste kaum noch verteilen lässt.
Nanopartikel
Abhilfe schafft die Verkleinerung der Teilchen zu sogenannten Nanopartikeln: Sie sind kleiner als 100 Nanometer, also als ein Zehntausendstel Millimeter, machen die Paste wieder flüssiger und erlauben Lichtschutzfaktoren bis 50. Allerdings sind Nanoteilchen nicht unumstritten, da sich ihre chemischen und physikalischen Eigenschaften verändern und im Körper mit anderen Molekülen reagieren können.
Bisher ist jedoch nicht nachgewiesen, ob sie überhaupt die Haut durchdringen und im Körper Schaden anrichten. Nanopartikel müssen auf der Inhaltsstoffliste des Sonnenschutzmittels mit „nano“ gekennzeichnet werden. Sie stehen unter Verdacht, Pflanzen und Wasserorganismen zu schädigen.
Auch wenn ihre Wirkung auf die Umwelt noch nicht ausreichend erforscht ist, sollte die klassisch mikronisierte Form bevorzugt werden.
Der Lichtschutzfaktor, abgekürzt LSF, ist ein Maß für die Wirksamkeit von Sonnenschutzmitteln. Er gibt an, um welchen Faktor die Eigenschutzzeit der Haut verlängert wird, diese beträgt für einen hellhäutigen Europäer etwa 10 Minuten.
Verwendest du einen Sonnenschutz mit dem LSF 30, kannst du 30-mal länger in der Sonne bleiben, also 300 Minuten beziehungsweise 5 Stunden – theoretisch. Denn in der Praxis beträgt die tatsächliche Wirkung nur etwa 25 Prozent des angegebenen Lichtschutzfaktors.
Grund dafür ist die sparsame Verwendung: etwa 30 Gramm, also ungefähr 3 Esslöffel, sollte ein erwachsener Mensch zum Eincremen verwenden, und das nach jedem Schwimmen oder starkem Schwitzen.
Die tatsächlich verwendete Menge ist häufig kleiner als 1 Esslöffel.
Sonnenschutz für tätowierte Haut
Tätowierte Haut ist besonders empfindlich und anfällig für Sonnenbrand und allergische Reaktionen. Wenn du ein frisches Tattoo hast, solltest du es die ersten Wochen mit der Kleidung oder Tüchern vor der Sonne schützen, und anschließend für die nächsten Monate auf einen speziellen Sonnenschutz zurückgreifen. Tattoo-Sonnencreme eignet sich als täglicher Sonnenschutz, ist weniger fettend als normale Sonnencreme und schützt das Kunstwerk auf der Haut vor dem Verbleichen.
Die beste Sonnencreme?
Gibt es nicht. Denn die Wahl des geeigneten Sonnenschutzmittels hängt von deinem Hauttyp und deinen Vorlieben ab. Chemische oder mineralische Filter, oder vielleicht eine Kombination von beiden? Sonnenmilch, Sonnenöl, Sonnencreme für trockene oder fettige Haut? Ein hoher oder niedriger Lichtschutzfaktor? Mit Beantwortung der Fragen findest du die für dich beste Sonnencreme. Wer neben dem Sonnenschutz auf die Zusammensetzung wert legt, sollte mineralischen Sonnencremes in Betracht ziehen, die außerdem keine Nanopartikel enthalten.
Sonnenschutz für das Gesicht
Die Gesichtshaut wird fast täglich mit UV-Strahlung belastet, trotzdem schützen wir das Gesicht meist nur, wenn wir bewusst sonnenbaden. Leicht wird vergessen, dass übermäßige UV-Strahlung auch ohne Sonnenbrand eine vorzeitige Hautalterung bewirken kann. Dabei ist der tägliche Schutz so einfach: Viele Tagescremes und Make-up-Produkte haben einen LSF von 20 bis 50 und schützen die Gesichtshaut im Alltag und versorgen sie mit Feuchtigkeit. Und für das Sonnenbad gibt es spezielle Produkte, die den besonderen Bedürfnissen empfindlicher Gesichtshaut angepasst sind.
Die Gesichtshaut ist empfindlich und braucht besondere Pflege. Die Creme sollte frei von Parfüm, Alkohol und Konservierungsstoffen sein und keinen Fettfilm auf der Haut hinterlassen. Mineralische UV-Filter wie Titandioxid oder Zinkoxid schützen vor schädlicher UV-Strahlung. Viele Hersteller bieten unterschiedliche Produkte für die verschiedenen Hauttypen von trocken bis fettig und sehr hell bis dunkel an.
Korallenfreundliche Sonnencreme verzichtet auf bestimmte UV-Filter, die im Verdacht stehen, die Korallenbleiche zu fördern und das Erbgut von Fischen und Korallen zu schädigen. In der Diskussion stehen die UV-Filter Oxybenzon und Octinoxat, die negativen Auswirkungen auf die Korallenriffe sind wissenschaftlich jedoch noch nicht vollständig erwiesen.
Sonnenmilch enthält mehr Wasser als Fett und ist für fast alle Hauttypen geeignet. Sie lässt sich gut auf der Haut verteilen und zieht schnell ein. Sonnencreme enthält einen höheren Fettanteil und eignet sich gut für trockenere Haut. Sie versorgt die Haut mit reichhaltigen Fetten und schützt sie vor dem Austrocknen.
Sonnenschutzmittel enthalten chemische oder mineralische UV-Filter, die verhindern, dass die UV-Strahlung die Haut schädigt. Chemische Filter reagieren mit der Haut und wandeln die Strahlung in Wärme um. Mineralische Sonnencremes reflektieren das Sonnenlicht und halten so die Strahlung von der Haut ab.
Experten empfehlen 2 Milligramm Creme pro Quadratzentimeter Haut. Das sind bei einem erwachsenen Menschen etwa 30 Gramm, also ungefähr 3 Esslöffel. Nach dem Baden oder spätestens alle 3 Stunden sollte nachgecremt werden. Wer sich 3 Mal am Tag mit 30 Gramm eincremt, hat nach 2 Urlaubstagen schon fast eine gängige 200-Milliliter-Flasche Sonnencreme aufgebraucht.
Fazit
Sonnenschutzmittel enthalten chemische oder mineralische UV-Filter, die die Haut vor Schäden bewahren. Einerseits bieten sie einen sicheren Schutz, andererseits haben sie eventuell negative Auswirkungen auf unseren Körper und die Umwelt. Sonnenschutzmittel finden ihre Anwendung als Sonnenmilch, -creme oder -öl, jeweils mit unterschiedlichen Lichtschutzfaktoren. Empfindliche Hautpartien wie das Gesicht oder tätowierte Haut benötigen einen besonderen Sonnenschutz.
Quellen
https://mobil.bfr.bund.de/cm/343/sonnencreme-und-co-gibt-es-gesundheitliche-risiken.pdf
https://utopia.de/ratgeber/was-taugen-bio-sonnencremes-wirklich-mineralisch-uv-filter-nano-lichtschutzfaktor/
https://www.jolie.de/trends/sonnencreme
https://www.tattoo-piercing-versicherung.de/blog/taetowierungen-und-sonne-das-sollten-du-wissen-und-beachten/
https://www.apotheken-umschau.de/mein-koerper/haut-und-haare/sonnenschutz-wichtige-tipps-fuer-die-haut-715657.html
https://www.kinderarzt-gilching.de/blog/250-uv-filter-in-sonnencremes-welche-sind-wirklich-unbedenklich.html
Kommentar von Samira |
Viele Menschen greifen im Alltag zur Feuchtigkeitscreme mit UV-Ausstattung, die dank Lichtschutzfaktor Gesicht und Hals vor übermäßiger Strahlung schützen soll. Doch eine Tagescreme mit Lichtschutzfaktor ist kein gleichwertiger Ersatz für ein Sonnenschutzprodukt. Sie wird zum einen in der Regel nicht in ausreichender Menge aufgetragen. Zum anderen filtern Tagescremes oft nur UV-B-Strahlen. Doch auch UV-A-Strahlen schädigen die Haut – ihre destruktive Wirkung auf die Zellen wurden lange unterschätzt. Sie dringen tiefer in die Haut ein. Zudem hat die Wissenschaft schädliche Einflüsse von blauem Licht identifiziert: Es dringt noch tiefer als UV-A-Strahlen in die Haut und setzt dort ebenfalls freie Radikale frei.
Sobald Sie längere Zeit am Stück draußen verbringen, empfiehlt sich daher die Verwendung von Sonnencreme für das Gesicht, mit einem möglichst hohen Lichtschutzfaktor und möglichst breitem Lichtschutzspektrum. Das gilt auch, wenn die Sonne nicht scheint. Bei locker bewölktem Himmel kann die UV-Strahlung sogar höher ausfallen als bei klarem Wetter. Daher ist der beste Sonnenschutz: Gesicht täglich eincremen. Selbst wenn Sie sich im vermeintlich schützenden Schatten aufhalten, sollten Sie nicht auf Sonnencreme im Gesicht verzichten. 30 bis 90 Prozent der Strahlung kommen trotzdem auf der Haut an.
Kommentar von Sara |
Es gibt sehr viele Produkte für den Sonnenschutz der Haut auf dem Markt, die Vor- und Nachteile haben. Welche für Sie geeignet sind, hängt von Ihren Ansprüchen ab.
Sonnencreme: Diese lässt sich gut verteilen und auf die Haut auftragen. Allerdings benötigen Sie am Rücken meist Hilfe. Manche mögen auch die schmierige Konsistenz der Cremes nicht. Dennoch hält sie - einmal richtig aufgetragen - recht lange auf der Haut.Alternativ sind Sonnensprays erhältlich. Diese lassen sich besser auch an schlecht zugänglichen Stellen der Haut aufbringen. Vor allem Kinder mögen sie. Allerdings geht durch den Sprühvorgang viel Sonnenspray verloren. Im Endeffekt sind diese Sprays somit teurer, da nicht der ganze Inhalt verwendet wird.Sonnenlotion: Ähnlich wie eine Creme wird diese mit der Hand auf die Haut aufgetragen. Allerdings ist die Konsistenz eine andere. Lotions sind flüssiger und ergeben ein kühlenderes Gefühl auf der Haut. Allerdings halten sie auch weniger lange auf der Haut, dies sollte bei häufigen Wassergängen beachtet werden.
Kommentar von Sara |
Während die meisten Menschen beim Sonnenbaden immer noch Sonnencreme verwenden, tragen die wenigsten sie regelmäßig auf ihr Gesicht auf, selbst wenn sie im Freien ständig der Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind. Viele Menschen verwenden einfach eine Körpercreme fürs Gesicht, was aber meist die oben genannten Unverträglichkeiten und Pickel verursacht. Neben dem klassischen Sonnenschutz für den ganzen Körper sind Sonnencremes für das Gesicht die wichtigsten Pflegeprodukte des Sommers. Sie sind der Gesichtshaut angepasst und bieten langanhaltenden Schutz.