Veränderungen im Alter - Unsere Sinneswahrnehmungen

„Auch mit sechzig kann man noch vierzig sein – aber nur noch eine halbe Stunde am Tag.“ Dieser Satz kommt von Anthony Quinn, einem ehemaligen Schauspieler. Es gibt viele solcher Sprüche, die das Altern auf eine lockere Art betrachten. Doch hinter diesen Sprüchen steckt etwas Beunruhigendes: Die Sprüche beschreiben die seelischen und körperlichen Krankheiten sowie geschwächte Sinneswahrnehmungen und ein rückläufiges Leistungsvermögen. Es wird nur in ein lustiges Licht gerückt. Wenn man nichts dran ändern kann, nimmt man es eben mit Humor. Nichts ändern? Doch! Glücklicherweise kannst du die Dinge ändern! Niemand muss das Altern fürchten, da es Wege und Mittel gibt, sich eine hohe Lebensqualität aufrechtzuerhalten. In dieser kleinen Reihe an Beiträgen „Veränderungen im Alter“ geht Alterix zunächst auf die Herausforderungen des Alterns ein. Dabei machen wir den Anfang bei unseren Sinneswahrnehmungen.

Inhaltsverzeichnis

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©Bild von wavebreakmedia/shutterstock_654442804 auf Alterix

Unsere Sinneswahrnehmungen im Kreuzfeuer des Alterns

Ob nun die schmerzenden Gelenke oder ein wahres Chaos unserer Sinne: Mögliche physiologische Probleme betreffen den ganzen Körper. Einfach in der Feststellung sind die Veränderungen rund um unsere Sinneswahrnehmungen:

  • Vermindertes Hörvermögen: Wie viele Leute mit Hörgeräten hast Du bereits gesehen?
  • Abnehmende Sehstärke: Gibt es nicht reichlich Personen, die auf Brillen angewiesen sind?
  • Schlechterer Geruchs- und Geschmackssinn: Hast du bereits eine ältere Person ihr Essen sehr stark salzen sehen?
  • Tastsinn: Schon mal erlebt, wie das Zuknöpfen zu einem großen Problem wurde?

Inwiefern genau verändern sich nun unsere Sinne, wenn wir altern?

Vermindertes Hörvermögen

Die Probleme beim Hörvermögen unterteilen sich in verschiedene Arten.

Art der Schwerhörigkeit Auswirkung
Schwerhörigkeit der Schallempfindung Man hört zwar alles in der gewöhnlichen Lautstärke, aber versteht es kaum.
Schwerhörigkeit der Schallleitung Hier ist die Sprache verständlich, allerdings wird sie als zu leise wahrgenommen.
Kombi aus Schallempfindungs- und Schallleitungsschwerhörigkeit Sowohl eine leisere als auch undeutlichere Wahrnehmung des Gesprochenen sind die Folge.
Auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörung Das Problem liegt bei der Verarbeitung des Gehörten im Gehirn. Lautstärke und Qualität sind allerdings normal.
Schwerhörigkeit im Alter Durch das Alter bedingt, beginnt das Hörvermögen nach und nach abzunehmen.
   

Die Altersschwerhörigkeit hört auch auf den Namen Presbyakusis. Im Gegensatz zu ihr können die anderen Arten von Hörstörungen durch einen ungesunden Lebenswandel entstehen und Einfluss auf die Veränderungen im Alter nehmen. Ein Beispiel gefällig? Einige Diabetiker leiden unter Schädigungen am Nervensystems. Diese sind dann wieder Auslöser einer auditiven Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörung. Was sind typische Gründe für vermindertes Hörvermögen im Alter ?

  • Folge von Krankheiten
  • Dauerhafte Lärmeinwirkung
  • Gefäßveränderungen
  • Einnahme verschiedener Medikamente
  • Schwächere Elastizität im Bindegewebe

Abnehmende Sehstärke

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©Bild von Thammanoon Khamchalee/shutterstock_705466576 auf Alterix

Die zentrale Stelle für ein perfektes Sehvermögen ist die Makula. Sie befindet sich in der Netzhaut und bündelt das einfallende Licht. Veränderungen im Alter bei der Sehstärke sind meistens durch eine Krankheit oder Störung der Makula verschuldet. Zu dieser Kategorie gehören außerdem noch der Graue und der Grüne Star.

Es wird dir einleuchten, dass die Ernährung einen wesentlichen Einfluss ausübt. Speziell auf die abnehmende Sehstärke bezogen, musst du bei folgenden Fehlern mit Krankheiten rechnen:

  • Hoher Zuckerkonsum
  • Mangel an Kalzium
  • Hoher Alkoholkonsum
  • Mangelernährung
  • Rauchen

Ergreifst du nun bei dir Maßnahmen und klärst die Menschen in deinem Umfeld auf, dann sieht die Lage bedeutend besser aus. Menschen, die sich ihre Adleraugen bis ins hohe Alter bewahren können, sind ein Beweis dafür. Man sagt immer, sie hätten nur Glück. Aber Glück allein reicht beim Körper nie, sondern nur harte und konsequente Arbeit für die eigene Gesundheit.

Schlechterer Geruchs- und Geschmackssinn

Sogar bei dem Geruchs- und dem Geschmacksempfinden ändern sich die Dinge. Hier ist der Rückgang ein sehr natürlicher Prozess, an dem sich wenig ändern lässt. Also wird hier, unabhängig vom Lebensstil und der Ernährung, früher oder später definitiv eine erhebliche Veränderung eintreten. Dies liegt daran, dass ein schlechterer Geruchs- und Geschmackssinn aus zahlreichen Dingen resultieren, die im Leben völlig normal sind: Virusinfektionen, Medikamente und schädigende Umwelteinflüsse sind nur einige der Beispiele. Natürlich kannst du etwas für dein Immunsystem machen. Aber der ein oder andere kleine Virus und erst recht die Umwelteinflüsse sind fester Bestandteil eines jeden Lebens. Um diese zu verhindern, müsstest du in einem hermetisch abgeriegelten Raum leben.

Somit bedeutet die Unausweichlichkeit schädigender Einflüsse für dich, dass es bei den Sinneswahrnehmungen rund um Geschmack und Geruch darum geht, wie man mit den Veränderungen lebt. Du musst dir die Frage stellen: Wie sorge ich dafür, dass das Altern in diesem Bereich nicht für eine Fehl- oder Mangelernährung sorgt?

Denn aus verschlechtertem Schmecken und Riechen ergeben sich folgende Gefahren (vgl. Tschepe-Neumann, 1990):

  • Appetitverlust:
    Weniger Geschmack hat zur Folge, dass man das Essen nicht mehr so wie früher genießen kann. Das wiederum bewirkt, dass der Appetit vergeht, man im Alter zu wenig isst und Mangelernährung entsteht.
  • Bluthochdruck und Zuckerkrankheiten:
    Da der Geschmack von Lebensmitteln weniger intensiv ausfällt, greifen Alternde oft zu Zucker oder Salz. Das ist schädlich im Hinblick auf den Bluthochdruck und den Blutzuckerspiegel.
  • Schluckstörungen:
    Einer der Gründe, weswegen wir Speisen gut verdauen und schlucken können, ist die Abgabe von Speichel. Doch dessen Abgabe ist dadurch veranlasst, dass wir Appetit entwickeln. Fehlt uns dieser Appetit – wie im ersten Stichpunkt beschrieben –, so bleibt die Speichelproduktion aus und es kommen Schluckstörungen auf.

Der mit den Veränderungen im Alter geschwächte Geruchs- und Geschmackssinn bildet somit das Ende einer langen Kette an Sinneswahrnehmungen, die beim Altern erheblich beeinflusst werden. Doch eine Komponente existiert noch…

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©Bild von Dragon Images/shutterstock_260091890 auf Alterix

Der Tastsinn nimmt ab

Was die wenigsten wissen, ist die folgende Tatsache: Auch der Tastsinn ist von den Veränderungen im Alter betroffen. Dies liegt neben Krankheiten zudem auch an Gehirnveränderungen. Der Masseverlust und das Verkümmern von Gehirnzellen spielen dabei eine zentrale Rolle. Vielleicht ist dir schon aufgefallen, dass möglicherweise die eine oder andere ältere Person in deinem Umfeld Probleme mit dem Greifen oder der Feinmotorik hat. Beispielsweise ist es möglich, dass bei Einschränkungen der Feinmotorik schon das Zuknüpfen eines Hemdes zu einem großen Problem wird.

Das besonders traurige für die Betroffenen ist, dass hier wirksame Ansätze fehlen, um zu helfen. Bei Sehstörungen gibt es Brillen und bei Hörproblemen schaffen Hörgeräte Abhilfe. Doch was hilft beim Tastsinn? Da hier die Lösungsansätze überschaubar sind, sind von Vornherein eine möglichst gesunde Ernährung, viele gehirnerhaltende Übungen und weitere Maßnahmen wichtig.

Seelische Beschwerden durch geschwächte Sinneswahrnehmungen

Seelische Auswirkungen der Sinneswahrnehmungen greifen tief. Sie beeinflussen die Aufnahme der Nahrung und somit das Wohlbefinden, die Lebenslust und das Knüpfen sozialer Kontakte. (vgl. Aerzteblatt) Wie mag sich wohl ein Mensch fühlen, der bei jedem Familienessen plötzlich nicht mehr den Geschmack des Essens komplett wahrnimmt und nicht darüber reden kann? Er ist gewissermaßen ausgegrenzt und dies nur allzu offensichtlich. Zudem ist eine Besserung der Lage unwahrscheinlich, stattdessen wird alles tendenziell noch schlechter. Deswegen müssen Änderungen stattfinden, die den Menschen wieder das Gefühl geben, voll drin zu sein in der Gesellschaft.

Fazit

Die Sinneswahrnehmungen sind mehr als nur eine Randnotiz. Der Kauf einer Brille oder eines Hörgeräts oder vergleichbares ist alles andere als der einfache Kauf eines Gegenstandes, den ältere Menschen brauchen. Es ist eine tiefgreifende Änderung des bisherigen Lebensqualität, die den ungesunden Lebensweisen der Menschen sowie Mechanismen des Alterns geschuldet ist. Diese Änderung verursacht körperlichen und seelischen Schaden, der allerdings durch eine gesunde Ernährung zumindest zum Teil oder gar komplett abgemildert oder verhindert werden kann.

Kommentar von Susanne M. |

Inwieweit das Altern sich auch auf die Sinneswahrnehmungen auswirkt, war mir bisher nie so wirklich bewusst, und ich finde dieses Phänomen erschreckend. Das gilt insbesondere für den partiellen Verlust des Tast- und des Geschmackssinns, der Sinne also, für die es keine Hilfsmittel zur Kompensation der altersbedingten Schwächung gibt.
Den zunehmenden Appetitverlust im Alter konnte ich bei meiner Mutter miterleben. Ihr, die seit dem 15. Lebensjahr geraucht hatte, war im Laufe der Zeit der Appetit nahezu komplett abhandengekommen. Zuletzt ernährte sie sich wohl überwiegend von Süßigkeiten, wenn sie denn überhaupt etwas aß. Dies hatte wiederum zu Folge, dass sie immer schwächer und hilfloser wurde. Insofern kann sich der geschwächte Geruchs- und Geschmackssinn auf die gesamte Lebensqualität eines Menschen auswirken.

Quelle:
http://www.medizinfo.de/geriatrie/veraenderungen/sinnesorgane.shtml
https://www.apotheken.de/krankheiten/hintergrundwissen/10299-sinnesorgane-und-koerperwahrnehmung-im-alter

Kommentar von Sara |

Mit 50 beginnen Geruchs- und Geschmackssinn nachzulassen. Die Nasenschleimhaut wird dünner und trockener, die Geruchsnerven verlieren ihre Empfindlichkeit. Ältere Patienten können starke Gerüche noch erkennen, aber feine Gerüche nicht mehr so ​​gut. Auch mit zunehmendem Alter nimmt die Anzahl der Geschmacksknospen ab und die verbleibenden sind weniger empfindlich. Diese Veränderungen trüben den Sinn für süße und salzige Aromen mehr als für saure und bittere Aromen.Dadurch beginnen viele Lebensmittel bitter zu schmecken. Da Geruch und Geschmack mit zunehmendem Alter nachlassen, schmecken viele Lebensmittel fad. Der Mund neigt häufiger zur Austrocknung, was die Riech-  und Geschmacksfähigkeit weiter beeinträchtigt.
Was kann den Geschmackssinn beeinflussen?

Kommentar von Samira |

Manchmal sehnt man sich wirklich nach etwas Süßem, und dann gibt es Zeiten, in denen es nicht schwer ist, das süße Zeug fließen zu lassen. Eine wichtige Rolle spielt dabei der Ernährungszustand, also ob ich gerade satt oder hungrig bin. Auch Hormone, die Hunger und Sättigung regulieren und die Sensibilität der Geschmacksknospen beeinflussen, sind beteiligt. Zum Beispiel erhöht Leptin, das Sättigungshormon, die Süße, wenn Sie hungrig sind, während es sie verringert, wenn Sie nach einer Mahlzeit satt sind. Wer den Konsum von Süßigkeiten einschränken möchte, sollte besser nicht hungrig einkaufen gehen.

Kommentar von Sara |

Der Mineralstoff Zink kann im Körper nicht gespeichert werden und muss daher regelmäßig mit der Nahrung aufgenommen werden. Es ist am Zellwachstum, der Wundheilung, dem Proteinstoffwechsel und dem Immunsystem beteiligt. Eine unzureichende Zinkzufuhr kann zu „gestörtem Längenwachstum, Hautekzemen, Durchfällen, Wundheilungsstörungen, Wahrnehmungs- und Gedächtnisstörungen und erhöhter Anfälligkeit für Infektionskrankheiten“ führen, berichtet die Deutsche Gesellschaft für Ernährung. Ein Mangel oder erhöhter Bedarf an Zink, der beispielsweise Schwangere, Stillende, Jugendliche und Leistungssportler betrifft, kann die Geschmackswahrnehmung beeinträchtigen. Bei Menschen mit niedrigem Zinkspiegel im Blut wurde ein verminderter „salziger“ und „saurer“ Geschmack beobachtet.Der bittere und süße Geschmack blieb jedoch unverändert. Die Ergänzung des Mangels verbesserte die Geschmacksschwelle.

Kommentar von Susanne M. |

Im Alter leidet oft nicht nur der Appetit. Auch der Durst nimmt bei vielen ab, was zu einem lebensbedrohlichen Flüssigkeitsmangel führen kann. Mögliche Ursachen dafür sind u. a. das geringere Durstgefühl, das ebenfalls eine Folge der alternden Sinneszellen ist, und die erhöhte Wasserausscheidung aufgrund der verringerten Leistungsfähigkeit der Nieren.
Symptome für einen Flüssigkeitsmangel sind Mattigkeit, Muskelschwäche und trockene Haut bzw. Schleimhäute. Auch ist der Urin meist dunkler und konzentrierter als bei Menschen, die ausreichend trinken.
Je weniger Appetit du hast und je weniger du isst, desto mehr solltest du trinken, um die fehlende Flüssigkeit, die du ansonsten mit der festen Nahrung zu dir nehmen würdest, auszugleichen.

Bitte rechnen Sie 6 plus 4.
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