Was tun bei Haarausfall?
Mit fortschreitendem Alter verstärken sich Probleme mit dem Körper, die sich gefühlt unserer Kontrolle entziehen. Eines davon ist Haarausfall: Männer betrifft zunehmend Geheimratsecken, die sich bis hin zur Glatze ausweiten. Bei Frauen ist es schütter und dünner werdendes Haar sowie der sogenannte breite Scheitel. Wie sich die Arten des Haarausfalls darstellen, sind auch die Gründe dafür unterschiedlich.
Inhaltsverzeichnis
Die Liste der auftretenden Haarprobleme nimmt im Alter zu. Die Ursache vom biologischen Standpunkt aus liegt einfach daran, dass die Regenerationsfähigkeit der Haarfollikel bei Mann und Frau allmählich verloren geht. Bei Frauen kommt hinzu, dass während der Wechseljahre - also im Alter zwischen etwa 45 und 65 Jahren - der sich veränderte Hormonhaushalt, insbesondere Östrogenspiegel, dieses Problem auslöst oder verstärkt.
Haarausfall ist nicht gleich Haarausfall
Um Möglichkeiten für Maßnahmen zu der Problematik zu finden, sind die verschiedenen Arten von Haarausfall zu unterscheiden, da sie jeweils einer anderen Behandlung bedürfen:
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Erblich bedingter Haarausfall
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Haarausfall durch Eisenmangel
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Hormonell bedingter Haarausfall
Erblich bedingter Haarausfall
Handelt es sich um erblich bedingten Haarausfall, beginnt dieser bei Männern und Frauen an unterschiedlichen Stellen am Kopf. Bei Männern zeigt sich diese Art des Haarausfalls in Form von sogenannten Geheimratsecken, die von den Schläfen seitlich der Stirn in Richtung Oberkopf kahl werden, und lichtem Haar im Bereich der hinteren Schädeldecke. Bei Frauen zeigt sich erblich bedingter Haarausfalls vornehmlich an einer insgesamten Ausdünnung des Haars, das sich als sogenannter breiter Scheitel zeigt. Es handelt sich um eine erblich bedingte hormonelle Form des Haarausfalls. Das körpereigene Hormon DHT (Dihydrotestosteron), umgangsprachlich verkürzt nur Testosteron genannt, spielt dabei eine Hauptrolle. Die Wachstumsphase der Haare wird von dem Hormon DHT verursacht verkürzt. Das Haarfollikel baut das Haar vermindert auf, so dass immer dünner wird. Auch die Haardichte wird durch die Zunahme an inaktiven Follikeln merklich geringer.
Symptome bei Männern
Die Haare werden zunächst im oberen Schläfenbereich und an der Stirn weniger. Der Volksmund hat dazu den Begriff Geheimratsecken geprägt. Danach gehen die Haare am oberen Hinterkopf aus bzw. wachsen kaum mehr nach, bis es letztlich zur Glatzenbildung kommt.
Die Symptome bei Frauen
Hier fallen die Haare entlang des Mittelscheitels aus. Es entwickeln sich auch kahle Stellen, die Haare werden immer dünner, bis letztendlich die Kopfhaut zu sehen ist.
Kreisrunder Haarausfall
Mit kreisrundem Haarausfall ist nicht etwa der Haarkranz oder auch Tonsur gemeint, bei der sich die Bedeckung der Kopfhaut auf dem Oberkopf lichtet, sondern die mit dem biologischen Begriff Alopecia areata bezeichnete Art, für die charakteristisch ist, dass sich kahle, runde oder ovale Stellen auf der Kopfhaut bilden. Diese Stellen vergrößern sich, weiten sich auf weitere Areale aus und können zum kompletten Haarverlust führen. Auch andere Körperstellen können betroffen sein, wie zum Beispiel der Bart, die Wimpern, die Augenbrauen oder der Schambereich. Da bei Haarausfall viele Faktoren eine Rolle spielen, wird vermutet, dass es sich beim kreisrunden Haarausfall um eine Autoimmunreaktion des Körpers handelt. In diesem Fall ist der kreisrunde Haarausfall heilbar, da die Haarfollikel hierbei intakt bleiben.
Diffuser Haarausfall
Der diffuse Haarausfall (Alopezie) zeigt sich in Form von dünnem und lichter werdendem Haar. Dem geht einer Schädigung der Haarwurzel voraus, sodass nachwachsende Haare schwächer werden und langsamer wachsen. Die Ursachen und Auslöser bei diffusem Haarausfall sind vielfältig:
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Schilddrüsenfunktionsstörungen
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Infektionskrankheiten
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Krebserkrankungen / Strahlenbehandlungen
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Diabetes
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Hormonumstellung nach der Geburt oder in den Wechseljahren
Ebenso sind aber auch Essstörungen wie Magersucht oder Bulimie, chronisch entzündliche Darmerkrankungen, eine entzündliche Kopfhauterkrankung (Schuppenflechte) und vor allem übermäßiger Stress für diffusen Hausausfall verantwortlich. All dieser Punkte haben eine Gemeinsamkeit: ein starkes Ungleichgewicht an Nährstoffen im Organismus. Die Haarfollikel werden vom Körper nicht mehr unter anderem mit den notwendigen D-Vitaminen versorgt und können sich durch diesen Mangel nicht mehr entwickeln. Ein Ausgleich des Nährstoffmangels genügt häufig, dass die Symptome zurückgehen.
Haarausfall durch Eisenmangel
Haarausfall ist in einigen Fällen auch ein deutliches Signal für akuten Eisenmangel. Dieser zeigt sich lange vor dem Auftreten der bekannten Symptome wie Blutarmut, Konzentrationsstörungen und Müdigkeit. Haarausfall wegen Eisenmangel ist bei weitem weniger bekannt als alle anderen Ursachen für Haarausfall. Mit der Überprüfung der Mineralstoffversorgung (Blutentnahme und Laboruntersuchung beim Arzt) bei auftretendem Haarausfall und dem empfohlenen Ausgleich dieses Mangels endet auch der Haarausfall, wenn die Haarfollikel wieder ausreichend Nährstoffe erhalten.
Was tun gegen Haarausfall im Alter?
Wenn klar ist, dass sich um den altersbedingten Haarausfall handelt, gibt es die alternative Auswahl, sich damit abzufinden, das in der Regel dem männlichen Geschlecht wegen der allgemeinen gesellschaftlichen Akzeptanz weniger schwerfällt, oder sich dem altersbedingten Haarausfall entgegenzustellen, indem man den Zellstoffwechsel der Haarwurzel Tag für Tag stärkt. Selbst wenn die Haarfollikel aufgrund des voranschreitenden Alters mehr und mehr ihren Dienst einstellen, so ist es dennoch möglich, diese wieder zu reaktivieren. Haarausfall im Alter ist in gewisser Hinsicht vorprogrammiert, muss aber dennoch kein Schicksal sein, wenn die richtigen Wirkstoffe eingesetzt werden.
Um den Zellstoffwechsel der Haarwurzel wieder zu regenerieren, ist es zum einen wichtig, dem gesamten Körper ausreichend Nährstoffe und Flüssigkeit zuzuführen. Um eine dauerhafte Wirkung zu erzielen, ist auch eine dauerhafte Behandlung erforderlich. Ganzheitliche Mittel gegen Haarausfall bilden hier die Basis. Sie sorgen für die Lieferung der im Körper benötigten Nährstoffe, um wieder in ein harmonisches Gleichgewicht herzustellen. Die Hormone sind die Botenstoffe im Körper und regulieren auch das Immunsystem. Ist das im Gleichgewicht, vermindert sich Stress im Körper und gegebenenfalls direkt auf die Kopfhaut wirkende Mittel sind in der Lage, das Wachstum der Haare anzuregen, das in der Werbung so gern versprochen wird.
Fazit
Eine ausgewogene Ernährung, die Versorgung mit den wichtigsten Nährstoffen, dem Mangel an Eisen vorzubeugen und die Verwendung entsprechender Shampoos und Pflegemittel kann das Haarwachstum verbessern. Vorteilhaft ist es auch, die Haare nach dem Waschen nicht kräftig trocken zu rubbeln, sondern abzutupfen und in langsamen kreisenden Bewegungen, die nicht an der Kopfhaut reißen, mit dem Handtuch zu massieren. Der Verzicht auf Färbemittel und andere chemische Keulen und spezielle Shampoos sorgen dafür, dass dünnes Haar in Phasen der hormonellen Umstellung wieder mit Nährstoffen versorgt wird.
Dies gilt vor allem für die Zeit nach der Schwangerschaft oder in den Wechseljahren. Die in den Shampoos enthalten essentiellen Nährstoffe gewährleisten dementsprechend ein gesundes Haarwachstum. Wichtig ist aber, die Gesamtheit zu betrachten, gesundes Haar wächst auf der Haut eines gesunden Körpers: Neben der angemessenen Haarpflege ist dem gesamten Körper Aufmerksamkeit zu widmen, die Berücksichtigung der Ernährung und anderer in diesem Artikel genannter Faktoren.