Neurodermitis – mehr als raue trockene Haut

Deine Haut juckt und brennt und ist chronisch entzündet. Eigentlich möchtest du dich nur noch kratzen und findest kaum noch Schlaf? Dann leidest du wahrscheinlich unter einer Neurodermitis bzw. einer atopischen Dermatitis. Diese chronische, entzündliche Hauterkrankung tritt in Schüben auf und ist leider nicht heilbar. Doch glücklicherweise gibt es einige Therapiemöglichkeiten und Präventivmaßnahmen, die dir das Leben mit den unangenehmen Symptomen erleichtern. Wir zeigen dir, welche Ursachen eine Neurodermitis haben kann und wie du mit der entzündeten Haut umgehst.

Inhaltsverzeichnis

Das sind die typischen Symptome der Neurodermitis

Die Hauterkrankung zeigt sich auf verschiedene Art und Weise und äußert sich mit ganz unterschiedlichen Verläufen. In der Regel treten einige der folgenden Symptome schubweise auf und wechseln sich mit beschwerdefreien Phasen ab:

  •  juckende raue Hautstellen
  • gerötete oder entzündete Hautstellen
  • flächiger Ausschlag, manchmal nässend (Ekzem)
  • sehr starker Juckreiz, der zum Kratzen animiert
  • chronischer Verlauf

Die zum Teil sehr ausgeprägten Symptome verursachen bei den Betroffenen einen hohen Leidensdruck. Sie schämen sich für die aufgekratzten, nässenden Ekzeme und blutigen, schuppigen Hautstellen. Der starke Juckreiz bestimmt in einigen Fällen den ganzen Tagesablauf und kann sogar zu massiven Schlafstörungen führen.

Die Symptome zeigen sich über den ganzen Körper verteilt. Dabei lassen sich – je nach Alter der betroffenen Person – bestimmte Schwerpunkte feststellen. Ein Baby hat raue Haut im Gesicht, während man den Ausschlag bei Kleinkindern eher in den Arm- und Kniebeugen findet. Gesicht, Hände sowie der Genitalbereich sind bei Erwachsenen häufig betroffen.

Wer bekommt eine Neurodermitis bzw. eine atopische Dermatitis

Für die meisten Betroffenen beginnt der Leidensweg schon im Kindesalter. Extrem raue Hautstellen beim Baby sind die ersten Anzeichen. Aus einer jüngst veröffentlichten Analyse der Krankenkasse Barmer geht hervor, dass Ärzte und Ärztinnen bei 12,3 % der ein- bis fünfjährigen Mädchen und sogar 14,22 % der gleichaltrigen Jungen eine Neurodermitis diagnostizierten. Ungefähr ab dem 10. Lebensjahr bis hin zum 85. Lebensjahr ändert sich das Verhältnis und es sind deutlich mehr Frauen von einer atopischen Dermatitis betroffen. Mit einem Unterschied von fast 80 % sind die Frauen in der Altersklasse zwischen 40- und 45 Jahren deutlich häufiger als ihre männlichen Altersgenossen von der Hauterkrankung betroffen. Einfluss auf diese Werte soll, Dermatologen zufolge, der Hormonhaushalt haben. Insgesamt stellten die Mediziner im Jahr 2018 bei über 3,6 Millionen Menschen in Deutschland eine Neurodermitis fest. [1]

Aber ganz unabhängig vom Geschlecht und Alter sind raue rissige Hände, juckende Hautstellen am ganzen Körper und blutige, aufgekratzte Ekzeme eine Qual für alle Betroffenen. Die Neurodermitis-Patienten leiden unter einer Fehlleistung des Immunsystems, bei der die Schutzfunktion der Haut gestört ist. Der Kontakt mit Keimen oder eigentlich ganz harmlosen Stoffen wie Pollen, Tierhaaren, Hausstaub oder speziellen Lebensmitteln kann bereits zu Entzündungen führen.

Hinweis

Was ist Neurodermitis?

Der Begriff Neurodermitis (aus dem Griechischen: Neuron = Nerv, Derma = Haut und -itis als Endung für eine Entzündung) entstand im 19. Jahrhundert. Damals hielt man eine Entzündung der Nerven für die Ursache der entzündlichen Hautveränderungen. Mittlerweile weiß man, dass diese Interpretation nicht richtig ist. Mediziner verwenden daher die Bezeichnung atopisches Ekzem (aus dem Griechischen: Atopia = Ortlosigkeit und Ekzeme = Aufgegangenes) oder atopische Dermatitis.

Die nicht ansteckende Krankheit verläuft typischerweise in Schüben. Dabei kommt es zu extrem trockener Haut mit entzündeten, geröteten Stellen, die häufig sehr stark jucken und daher von den Betroffenen aufgekratzt werden. Diese offenen und teilweise nässenden Ekzeme sind dann ein Einfallstor für Bakterien, Viren und Pilze.

Die Diagnose, ob es sich tatsächlich um ein atopisches Ekzem handelt, sollte von einem Arzt gestellt werden. Die Betroffenen leiden häufig auch unter Allergien wie Heuschnupfen oder Asthma. Indikatoren für eine Atopie sind neben einer trockenen Haut zum Beispiel eine doppelte Lidfalte unter den Augen, eine Neigung zu Einrissen in den Mundwinkeln und an den Ohrläppchen, ausgeprägte Linien an den Handinnenflächen.

Wie behandle ich raue Haut?

Eine Neurodermitis bzw. eine atopische Dermatitis gilt aber als eine sehr komplexe Erkrankung, bei der neben der genetischen Veranlagung auch weitere Faktoren die Haut aus dem Gleichgewicht bringen. Dazu gehören z.B.:

  • Klimatische Faktoren, wie Kälte, Trockenheit oder schwüle Luft
  • Allergieauslöser wie Pollen, Haare von Tieren, Hausstaubmilben
  • Bestimmte Nahrungsmittel und Rauchen
  • Hormonschwankungen durch Schwangerschaft, Menstruation oder Wechseljahre
  • Falsche Hautreinigung und -pflege
  • Stressphasen wie Überlastung im Beruf und Privatleben, Beziehungskrisen, Trauer oder andere psychische Belastungen

Was sind die Ursachen für ein atopisches Ekzem bzw. eine Neurodermitis?

Vollständig bekannt sind die Auslöser dieser Hauterkrankung noch nicht. Es gibt aber Hinweise auf eine genetische Veranlagung. So liegt die Wahrscheinlichkeit, dass ein Kind an einer atopischen Erkrankung leiden wird, bei rund 30 %, wenn ein Elternteil betroffen ist. Die Risikoquote steigt auf 60 %, wenn beide Eltern betroffen sind. Wissenschaftler konnten Gene identifizieren, die dafür verantwortlich sind, dass das Immunsystem aus dem Tritt kommt und die Haut die Barrierefunktion nicht wie gewünscht wahrnimmt. Neue Erkenntnisse weisen darauf hin, dass das Filaggrin-Gen verantwortlich sein könnte. Beim Filaggrin handelt es sich um ein Schlüsseleiweiß der Hautbarriere. Liegt hier ein genetisch bedingter Mangel vor, besteht ein erhöhtes Risiko an Neurodermitis zu erkranken.[2]

Was hilft gegen Neurodermitis?

Auf die genetische Veranlagung zu einer Neurodermitis lässt sich keinen Einfluss nehmen. Auch das Kratzen gegen den starken Juckreiz ist keine geeignete Lösung, um das atopische Ekzem in den Griff zu bekommen. Doch was hilft in einer aktuten Phase? Der Dermatologe verschreibt in der Regel eine kortisonhaltige Salbe oder Creme gegen Entzündungen. Der Wirkstoff lindert Rötungen und Entzündungen sowie den starken Juckreiz. Allerdings dürfen die sogenannten Kortikosteroide ausschließlich zeitlich begrenzt und auf ärztliche Anordnung eingesetzt werden. Wird die Lokaltherapie mit der kortisonhaltigen Salbe oder Creme zu lange durchgeführt, kann es zu unerwünschten Nebenwirkungen kommen und die Haut dünner und noch empfindlicher werden.

Damit es gar nicht erst zu einem neuen Schub der Hauterkrankung kommt, solltest du daher präventiv tätig werden. Setze bei der täglichen Basispflege doch einfach eine sanfte, feuchtigkeitsspendende Creme ein, die deine trockene Haut mit wertvollen Wirkstoffen versorgt. Mit der Tag- und Nachtcreme von Skinanim (Link einfügen) verwöhnst du deine gestresste Haut mit Urea, Aloe Vera und vielen weiteren Inhaltsstoffen, die wichtig für eine Stabilisierung der gestörten Hautbarriere sind. So behandelst du trockene Haut an Ellenbogen, Händen, am Rücken oder im Gesicht und linderst juckende gerötete Stellen ohne Kortison.

Aber nicht nur mit einem täglichen Pflegeritual mit Skinanim sorgst du für eine entsprechende Therapie. Wir haben noch weitere Ideen für dich, damit du dich in deiner Haut rundum wohlfühlen kannst:

  • Vermeide synthetische Kleidung und wähle lieber Produkte aus reiner Baumwolle.
  • Lass vom Arzt einen Allergietest durchführen, damit du alle Reizauslöser findest.
  • Achte auf deine Ernährung und vermeide Nahrungsmittel, die bei dir zu Allergien führen. (Link zu Artikel Neurodermitis 2, liegt noch nicht vor)
  • Verwende Pflegeprodukte wie Duschgel oder Seife nur sehr sparsam.
  • Vermeide Hautkontakt mit Reinigungsmitteln

Und sorge auch für dein psychisches Gleichgewicht. Die Haut wird nicht ohne Grund häufig als „Spiegel der Seele“ bezeichnet. Gehe achtsam mit dir und deinem Körper um. Sorge mit viel Bewegung an der frischen Luft, autogenem Training oder Yoga dafür, dass es dir rundum gut geht.

Quellen

[1] https://www.barmer.de/presse/presseinformationen/pressemitteilungen/barmer-analyse---vor-allem-kinder-und-frauen-leiden-unter-neurodermitis-257016
[2] Prof. Dr. Erika von Mutius, vom Haunerschen Kinderspital

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