Das sind die besten Alternativen zur Gasheizung

Als ich ein Kind war, kam in jedem Herbst ein großer Tankwagen zu uns und pumpte Heizöl in den Keller. Später wurde renoviert und wir bekamen eine praktische Gasheizung – so wie alle Nachbarn auch. Doch die Ära der Gasheizung geht nun mit großen Schritten dem Ende zu.

Aktuell haben Versorgungsengpässe bei der Gaslieferung, das Streben nach Unabhängigkeit von Staaten wie Russland, sowie der Wunsch nach mehr Nachhaltigkeit in allen Lebensbereichen, zu einem Umdenken bei der Energieversorgung geführt. Zudem finden sich neuere gesetzliche Regelungen in Sachen Heizung, sowohl für Neubauten als auch für ältere Häuser und Wohnungen. Auch wenn die Bundesregierung das „Aus“ für Gasheizungen ab dem Jahr 2024 erst einmal gekippt hat, setzen viele Verbraucher auf andere Methoden, um die eigenen vier Wände auch im Winter schön warm zu haben.

Es gibt mittlerweile zahlreiche interessante Alternativen zu einer Heizung mit Gas und Öl. Viele dieser Innovationen lassen sich auch in älteren Häusern nachrüsten. Allerdings ist es gar nicht so leicht, bei dem großen Angebot den Überblick zu behalten. Wir haben nach interessanten Alternativen zur Gasheizung gesucht und die neuen Trends einmal unter die Lupe genommen. Wichtig waren uns dabei neben den Kosten für die Anschaffung und beim Verbrauch auch die Umweltfreundlichkeit der verschiedenen Konzepte. Denkst du über eine neue Heizung nach? Dann findest du hier sicherlich einige Anregungen, die dich bei deiner Entscheidung weiterbringen.

Inhaltsverzeichnis

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Darum solltest du über eine neue Heizung nachdenken

Explodierende Gas- und Ölpreise sind nur ein Argument für die neue Heizung. Es gibt nämlich auch Technologien, die in Sachen Nachhaltigkeit punkten können und dabei den Geldbeutel zusätzlich entlasten. Die Bundesregierung hat ein Klimapaket geschnürt, um den Ausstoß von klimaschädlichen CO2-Gasen deutlich zu reduzieren. Fossile Brennstoffe werden daher mit einer CO2-Steuer belegt, so dass Haushalte mit Öl- und Gasheizungen deutlich mehr zur Kasse gebeten werden. Möchtest du genauer wissen, welche Kostensteigerungen mit deiner alten Heizung auf dich zukommen, kannst du dir die Beispielrechnungen der Verbraucherzentrale ansehen und den praktischen Kostenrechner nutzen, der dir individuelle Angaben präsentiert

Einen finanziellen Ausgleich sollen sinkende Strompreise schaffen. Es lohnt sich also, über neue Wege beim Heizen der eigenen vier Wände nachzudenken. Weitere Anreize bieten Zuschüsse des Bundes für energetische Sanierungen, sowie die Möglichkeit der steuerlichen Abschreibung. Während bei Neubauten bereits die Pflicht zur Nutzung von erneuerbaren Energien besteht, haben ältere Häuser teilweise noch eine kleine Schonfrist. Ein Austausch von alten Öl- und Gaskesseln muss in einigen Fällen aber zeitnah vorgenommen werden. Dabei geht es beispielsweise um Ölheizungen, die vor 1992 eingebaut wurden und ob du das entsprechende Gebäude nach dem Stichtag 1. Februar 2002 erworben hast. Genauere Informationen über die zahlreichen Ausnahmen und Sonderregelungen findest du hier.

Aber nicht nur Gesetze und die steigenden Preise sind überzeugende Argumente für eine neue Heizung. Nachhaltigkeit und ein bewusster Umgang mit unseren Ressourcen sind ein Thema, das glücklicherweise immer mehr an Relevanz gewinnt. Der ökologische Fußabdruck lässt sich durch die Wahl der optimalen alternativen Heizmethode deutlich verbessern. Damit du einen Überblick bekommst, welche alternativen Heizmethoden für dich in Frage kommen, haben wir die wichtigsten Argumente für Elektroheizungen, Erdwärme, Holzpellets und Co. einmal für dich zusammengefasst.

Heizen mit Strom

Die stark steigenden Gaspreise haben das Heizen mit Strom wieder mehr in den Fokus gerückt. Besonders interessant sind für den Verbraucher die Systeme, bei denen der Strom aus erneuerbaren Energien gewonnen wird. Wird die Stromheizung beispielsweise durch eine eigene Photovoltaikanlage oder Solarzellen betrieben, steigt deine Stromrechnung nicht explosionsartig an. Allerdings kommen auf den Nutzer höhere Kosten bei der Anschaffung der Anlage zu.

Ansonsten punkten die strombetriebenen Heizkörper, mit einem vergleichsweise niedrigen Anschaffungspreis und minimalen Installationskosten. In der Regel wird ein strombetriebener Heizkörper nämlich am Wunschort aufgestellt und mit einer Steckdose verbunden. Damit sind diese Heizelemente sehr flexibel und lassen sich bei Bedarf in unterschiedlichen Räumen einsetzen.

Ist die Entscheidung für eine strombetriebene Heizung gefallen, kannst du noch zwischen zahlreichen Optionen wählen. Folgende Systeme kommen dann für dich in Frage:

  • Elektroheizkörper
  • Nachtspeicheröfen
  • Elektrische Flächenheizungen
  • Infrarotheizungen
  • Heizlüfter
  • Heizstäbe/Heizpatronen

Diese Systeme unterscheiden sich in Sachen Anschaffungskosten und Flexibilität ganz enorm. Möchtest du mehr über die einzelnen Optionen erfahren, empfehlen wir dir unseren ausführlichen Artikel „Heizen mit Strom“.

Sonne, Wind und Erde – natürliche Energiequellen nutzen

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Die Nutzung erneuerbarer Energien beim Heizen ist ein Thema, das rasant an Bedeutung gewinnt. Unter ökologischen Aspekten führt nämlich kein Weg an diesen Methoden zur Wärmegewinnung vorbei. Auf der Website des Bundesumweltamtes findest du die genauen Zahlen zum Thema Emissionsvermeidung durch erneuerbare Energieträger[i].

Doch welche natürlichen Energiequellen eignen sich, um es in deinem Eigenheim auch im Winter gemütlich und warm zu haben? Im Gegensatz zu einer Elektroheizung verursachen die Heizmethoden mit erneuerbaren Energien hohe Kosten bei der Anschaffung. Stehen bei dir die Kosten bei der Suche nach einer neuen Heizung im Fokus, solltest du den Preis und den Aufwand für die Installation von

  • Solarthermie
  • Wärmepumpe (z.B. Erdwärme)

bei der Planung berücksichtigen. Finanziell lohnt sich die Installation einer solchen Anlage nämlich häufig erst nach vielen Jahren. Auf der anderen Seite gibt es nach wie vor Fördertöpfe, die den Einbau von Heizsystemen mit erneuerbaren Energieträgern finanziell unterstützen.

Während bei der Solarthermie das Sonnenlicht eingefangen und im besten Fall in für den späteren Verbrauch gespeichert wird, wird mit einer Wärmepumpe die Umgebungswärme als Wärmequelle genutzt. Die wichtigsten Energiequellen sind dabei das Erdreich, das Grundwasser und die Luft.

Damit diese Elemente in Wärme für die Heizung umgewandelt werden können, benötigst du zusätzliche Geräte, die dann beispielsweise mit Strom betrieben werden müssen. Auch dieser Aspekt ist bei der Kostenrechnung zu berücksichtigen.

Möchtest du mehr über das Heizen mit Sonne, Erde, Wasser und Luft erfahren, empfehlen wir dir unseren Artikel „Sonne, Wind und Erde – natürliche Energiequellen nutzen“. Hier erfährst du mehr über die verschiedenen Heizsysteme sowie deren Vor- und Nachteile.

Back to the Roots – Ofen, Kamin oder Pellets und Hackschnitzel

Die Energiekrise und die Klimadiskussion haben nicht nur die Elemente Sonne, Wasser, Erde und Luft zu interessanten Alternativen zu den weit verbreiteten Gas- und Ölheizungen gemacht. Immer mehr Verbraucher gehen zurück zur Wärmegewinnung durch einen Ofen oder einen Kamin. Dabei wird z.B. mit einfachem Brennholz geheizt.

Es gibt aber auch Öfen, die mit Pellets oder Hackschnitzeln betrieben werden. Bei den Pellets handelt es sich um Abfallprodukte der holzverarbeitenden Industrie, die in eine bestimmte Form gepresst werden. Durch die starke Kompression benötigen die Pellets deutlich weniger Lagerraum als die sogenannten Hackschnitzel. Hier wird das Hackgut aus qualitativ schlechterem Holz (z.B. Ast- und Kronstücke) hergestellt. Da keine Kompression stattfindet, benötigen die Hackschnitzel deutlich mehr Lagerfläche als die Pellets.

Ganz egal für welches Produkt du dich hier entscheidest – du benötigst relativ viel Lagerraum und musst dich um die Anlieferung der verwendeten Rohstoffe kümmern. Wir haben die Vor- und Nachteile der Heizmethoden mit Holz und Holznebenprodukten einmal genauer für dich unter die Lupe genommen. Möchtest du dich zu diesem Thema intensiver informieren, findest du interessante Details im Artikel „Back tot he Roots – Ofen, Kamin oder Pellets und Hackschnitzel.

Und wie finde ich die passende Heizung für mich?

Die vielen modernen Alternativen zur Öl- und Gasheizung machen eine Entscheidung für die neue Heizung nicht leicht. Bevor du dir eine neue Anlage anschaffst, solltest du ganz in Ruhe die folgenden Fragen beantworten:

  • Ist die Heizung für einen Neubau oder wird ein Altbau saniert?
  • Wieviel Geld kann ich für die neue Heizung maximal investieren?
  • Wie wichtig sind mir erneuerbare Energien bei meiner Heizung?
  • Wie flexibel muss das Heizsystem sein?
  • Gibt es Fördergelder für die gewünschte Heizmethode?
  • Habe ich genug Platz zur Unterbringung der Anlage bzw. zur Lagerung von Materialien?
  • Wie lange dauert es, bis sich die Anschaffungskosten für die neue, teure Heizungsoption amortisiert hat?
  • Passt diese Heizung zu mir und meiner Lebenssituation? (z.B. Anlieferung und Lagerung von Holz und Co.)
  • Ist die gewünschte Heizung tatsächlich sinnvoll? (z.B. Ausrichtung der Dachflächen bei Solarthermie)

Erst wenn du diese Fragen individuell beantwortet hast, geht es an die Umsetzung des Projektes. Dann nimmst du Kontakt zu den entsprechenden Fachleuten auf. Kontaktiere Unternehmen, die sich auf die gewünschte Technologie spezialisiert haben. Prüfe auch umgehend, ob du bestimmte Fristen und Anforderungen einhalten musst, um Fördergelder zu erhalten oder von Steuereinsparungen zu profitieren.

Achte bei jedem Schritt unbedingt auf Kostentransparenz und verliere auch die Folgekosten nicht aus den Augen. So vermeidest du böse Überraschungen bei deiner neuen Heizung.

Was ist die Summe aus 7 und 3?

Quellen & Hinweise

https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/energie/heizen-und-warmwasser/klimapaket-was-bedeutet-es-fuer-mieter-und-hausbesitzer-43806
https://www.bmwsb.bund.de/Webs/BMWSB/DE/themen/bauen/energieeffizientes-bauen-sanieren/gebaeudeenergiegesetz/gebaeudeenergiegesetz-artikel.html
https://www.mein-eigenheim.de/heizen/austauschpflicht-fuer-oelheizungen.html
https://www.umweltbundesamt.de/themen/klima-energie/erneuerbare-energien/emissionsvermeidung-durch-erneuerbare#Emissionsbilanz

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