Zucchini - das Sommergemüse und seine variantenreichen Rezepte
Sommer und Zucchini gehören einfach zusammen!
Ich habe dieses Jahr 6 Zucchinipflanzen, drei grüne und drei gelbe. Mein Mann fragt mich zwar, ob ich einen Gemüsehandel eröffnen will oder ich ein Abkommen zur Verpflegung unserer Nachbarn habe, aber ich liebe Zucchini und nein, ich gebe keine davon her!
Zucchini gehören zu meinen Sommergerichten, wie auch Tomaten, Gurken, Auberginen und meine diversen Salate! Und da ich jedes Jahr, quasi zu viele Zucchini anpflanze, habe ich mir auch unterschiedliche Rezepte gesucht, selbst überlegt oder neu interpretiert. Damit du verstehst, was ich meine und warum ich so begeistert von diesem vielseitigen Gemüse bin, werde ich dir heute meine liebsten Rezepte damit verraten.
Zuerst ein bisschen Ernährungslehre!
Als wasserreiches Sommergemüse ist die Zucchini oder auch Sqash und alle anderen Unterarten und Züchtungen daraus, ideal die heißeren Temperaturen auszugleichen. Gerade im Sommer solltest du nämlich auf deinen Wasserhaushalt achten und die Zucchini hilft dir dabei!
Mit gerade einmal 2 Gramm Kohlehydraten pro 100 g Zucchini kannst du diese Gartenfrucht reichlich genießen und gerne auch die Mengenangaben und Portionsgrößen überschreiten.
Nennenswerte Mengen an Inhaltsstoffen finden sich bei Vitamin C und Kalium. Vitamin C ist wichtig für dein Immunsystem, soweit so bekannt. Kalium sorgt dafür, dass deine Zellen funktionieren und das Säure-Basen-Verhältnis ausgeglichen bleibt.
Carotinoide, bekannt als Antioxydantien, finden sich vermehrt in den gelben Vertretern dieser Gemüseart. Vor allem Diabetiker und Patienten diverser Herz-Kreislauf-Erkrankungen können von ihrem sommerlichen Genuss profitieren.
Einfach roh zu einem Salat raspeln, mit etwas Salz und Knoblauch abschmecken und mit Sauerrahm oder Creme fraiche angereichert, finden sich noch viele Zubereitungsarten für diesen sommerlichen Wohltäter.
Zucchini Pizza Boden
Ja du hast richtig gelesen, die Zucchini kommt nicht auf die Pizza als Belag, sie dient als Pizzaboden und ich kann dir sagen, das kommt auch bei Kindern perfekt an! Du jubelst deinen Kleinen oder auch deinen Enkelkindern hiermit Gemüse unter, welches sie sonst nur nach mehrmaliger Aufforderung essen würden. Ich hab es bei meinen, eigentlich ja den Enkelkindern meines Mannes und der hat insgesamt 14 Stück davon, selbst probiert!
Zutatenliste: | |
400 g | geraspelte Zucchini, das ist etwa 1 große oder 2 kleine Zucchino |
50 g | geriebener oder fein gehackter Mozzarella |
50 g | geriebener Parmesan (vorzugsweise frisch) |
1 | mittelgroßes Ei |
1 TL | Salz |
Pfeffer und weitere Gewürze nach Geschmack |
Rasple deine Zucchini so fein wie möglich und gib sie in ein, mit einem Küchentuch ausgeschlagenes, Sieb. Salze mit dem Teelöffel Salz und mische dieses ordentlich unter. Fange den nun auftretenden Saft in einer Rührschüssel oder Salatschüssel auf, den kannst du als Aperitif trinken!
Gib der Zucchini etwa 10 bis 15 Minuten Zeit, damit auch wirklich das Wasser austreten kann und presse den Rest des Saftes dann gut mit dem Küchentuch aus.
In dieser Zeit kannst du den Mozzarella klein hacken und den Parmesan, gerne auch einen anderen Hartkäse nach Geschmack und Verfügbarkeit, frisch fein reiben. Dein Backrohr kannst du auf 150 Grad Umluft vorheizen und dein Blech mit einer Lage Backpapier auslegen.
Mische nun in einer großen Schüssel die ausgepressten Zucchiniraspel mit den zwei Käsesorten, dem Ei und eventuell noch weiteren Gewürzen gut zu einem klebrigen Teig!
Drücke diesen Teig nun gleichmäßig flach auf dein Backblech. Künstlerisch begabte können durchaus eine runde Pizza kreieren. Ich drücke den Teig einfach bis in die Ecken, je nach der Menge, welche ich backe!
Schiebe deinen Pizzaboden nun für gut 20 Minuten, zum Vorbacken, in den Ofen.
Inzwischen kannst du deinen Belag, ganz nach deinen Wünschen oder den Vorlieben deiner Kinder vorbereiten. Solltest du Tomatenmark oder Sauerrahm aufstreichen wollen, bevor Salami, Schinken, Oliven oder was auch immer auf der Pizza zu liegen kommen, dann nimm nur die Hälfte der Menge, die du von einer klassischen Pizza mit Getreideteig gewohnt bist.
Schiebe die belegte Pizza dann noch einmal für 15 bis 20 Minuten in dein Backrohr – je nachdem wie lange dein gewählter Käse benötigt, um schön zu schmelzen!
Was du alles mit frischen Gemüsesäften oder austretendem Gemüsewasser anstellen kannst, verrate ich dir in meinem Text zu Low Carb Getränken und zu den Getränken aus der Low Carb Grillserie.
Zucchini klassisch oder kreativ gefüllt aus dem Ofen
Das ist mein Sommer-Schlechtwetter-Rezept. Leider herrscht auch oder gerade bei uns hier in Schweden nicht täglich Sonnenschein mit über 20 Grad, so dass manche Tage und vor allem Abende, einfach nicht zum Grillen geeignet sind. Zucchinis lassen sich einfach mit allem befüllen, was du gerade im Kühlschrank oder Vorratsschrank hast, zur Not auch vegetarisch, also mit Hirse oder Reis, wenn es nicht Low Carb sein muss, aber Gemüseküche auf dem Programm steht.
Ich will dir hier also gar keine große Zutatenliste andienen, sondern eher Tipps und Tricks verraten, wie sich die grünen oder gelben Früchte einfach und mit wenigen Handgriffen in ein schmackhaftes Essen verwandeln lassen.
Ich habe Zucchini sogar schon mit Würstchen gefüllt. Was willst du denn sonst damit machen, wenn sie vom Grillen mit den Kids übrigbleiben? Schinken oder Bratenreste finden ebenso Verwendung wie extra dafür frisch gekauftes Hack. Zwiebeln und Knoblauch habe ich immer zuhause, Creme fraiche ebenfalls. Wie gehe ich also vor?
Ich belege mein Backblech mit Backpapier und heize meinen Ofen auf etwa 180 Grad Ober- und Unterhitze vor. Inzwischen kann ich die Zucchini kurz waschen, der Länge nach halbieren und aushöhlen.
Meine Pfanne wohnt quasi auch immer auf ihrer angestammten Herdplatte, also alle Zutaten lustig mit etwas Chilibutter oder Kokosöl anbraten. Die Zucchinis schiebe ich so lange in den Backofen, um sie vorzubacken. Geht dann hinterher viel schneller.
Käsereste, jede Menge Käsereste werden in die Füllung entweder untergemischt oder abschließend darüber gehobelt. Rechne bei einer Zucchini von etwa 300 g damit, dass du sie mit etwa 250 g befüllen kannst, wenn du ein kleines Gebirge aufbaust. Dies gelingt dir aber nur mit einer eher trocken gehaltenen Füllung. Hast du zu viel Creme fraiche untergemischt oder kommst du auf die Idee, so wie ich, einfach mit dem Chili con Carne vom Vortag zu füllen, dann musst du entweder auf die Sauce verzichten oder die Zucchini eben befüllen. Wärme dann die Chilisauce extra an und schütte diese gegebenenfalls über die fertig gebackenen Zucchini.
Hast du deine Zucchinis etwa 20 Minuten lang vorgegart, dann benötigen sie mit einer Füllung aus der Pfanne nur mehr rund 10 Minuten oder so lange bis deine Käsedecke geschmolzen oder schön gebräunt ist. Arbeitest du mit einer Füllung aus kalten Zutaten, dann schiebe sie nach dem Vorgaren noch einmal für gut 20 bis 25 Minuten in den Ofen. Erscheint dir dies für dein Käsegratin zu lange, dann reibe den Käse nach 10 Minuten darüber und backe weiter!
Zucchini Cordon Bleu
Zugegeben, für dieses Rezept ist ein bisschen Fingerspitzengefühl und Verständnis für das Herausbacken in heißem Öl erforderlich, aber gerade, wenn es dir darum geht Gemüse den Kindern unterzujubeln, ohne dass sie es sofort bemerken, solltest du dir die Mühe machen!
Schneide dafür die Zucchini in Scheiben, es liegt ganz bei dir, ob du deine „gefüllten Schnitzel“ lang oder rund haben willst. Salze sie auf keinen Fall, dann werden sie weich.
Belege nun die Hälfte der Scheiben mit Schinken und Käse deiner Wahl. Auch Speckstreifen machen sich gut als Füllung. Decke dann mit einer weiteren Scheibe ab, versuche die Scheiben passend in der Größe zusammenzulegen.
Paniere deine Cordon Bleu nun wie von einem Schnitzel gewohnt. Allerdings damit sie Low Carb sind in Mandelmehl oder selbst fein gemahlenen Mandeln. Also Ei verquirlt, Mandelmehl und gegebenenfalls diesen Vorgang wiederholen!
Nun in heißem Kokosöl oder Butterschmalz goldbraun herausbacken.
Du erkennst die perfekte Brathitze deines gewählten Fettes daran, dass es brutzelt, wenn du den Stil eines Kochlöffels, vorzugsweise aus Holz, in das Bratenfett tauchst. Etwa 2 bis 3 Minuten pro Seite sollten für deine Zucchini Cordon Bleu ausreichend sein. Es kommt ein wenig darauf an, wie dick du deine Scheiben gestaltest. Mindestens 8 mm bis 1 cm dürfen sie ruhig haben.
Ich serviere die gefüllten Schnitzel mit grünen oder bunt gemischten Blattsalaten.
Zu dem vorgenannten und den nun noch folgenden Rezepten habe ich aktuell keine Bilder parat - ab und an beim Kochen denke ich einfach nicht daran Fotos zu schießen, da bin ich ganz in meiner Kochblase gefangen und erst nach der Verkostung fällt mir ein .... da war ja noch was! Sorry!
Die Bilder sind also alle von einem Zucchini Pizza Back-Event mit Freunden!
Zucchini Antipasti
Bereite dir eine große Schüssel mit Öl vor und füge Aroma nach Geschmack dazu. Das kann frisch gehackter Chili oder Knoblauch sein, Kräuter aus deinem Garten nach Verfügbarkeit oder einfach Salz und Pfeffer, reichlich!
Schneide deine Zucchini (funktioniert auch mit Auberginen oder Paprikastreifen) in etwa ½ cm dicke Scheiben. Brate diese entweder in einer Pfanne, am schönsten in einer Grillpfanne mit geriffeltem Boden, oder mit der Restglut auf deinem Grill beidseitig leicht braun.
Lege sie in das Öl ein und stelle die Schüssel über Nacht an einen kühlen Ort, notfalls in den Kühlschrank. Antipasti halten sich mit gutem Öl über mehrere Wochen, so dass du sie auch in gut verschließbare Gläser füllen kannst, wenn du gerade viele Gartenfrüchte zu ernten hast.
Zucchini Burger
Burger funktionieren genauso wie die „Schnitzel“ oder Antipasti!
Zucchini einfach in Scheiben schneiden, je nach deiner gewünschten Stärke und grillen. Burger Patties ebenfalls grillen und dann alles zum Selbst Zusammenbauen auf den Tisch stellen. Die restlichen Burgerzutaten wie Salat, in Scheiben geschnittene Tomaten, Antipasti, Mayonnaisen und Käse bleiben gleich zu den klassischen Burgern!
Kommentare
Kommentar von Susanne M. |
Zucchini als Pizzaboden, das muss ich unbedingt mal ausprobieren, ebenso wie die Zucchini Burger. Bisher habe ich sie schon auf verschiedene Art und Weise verwendet: als Gemüse, Zoodles, mit Hackfleisch und Käse gefüllt, als Backzutat im Zucchini-Schoko-Kuchen und in einer Low Carb-Variante von Strammer Max.
Übrigens sind selbstgezogene Zucchini gerade in der heißen Jahreszeit mit Vorsicht zu genießen. Vor der Zubereitung solltest du sie sicherheitshalber kosten und wenn du feststellst, dass sie bitter schmecken, lieber nicht verzehren. Der unangenehme Geschmack wird nämlich durch den Bitterstoff Cucurbitacin hervorgerufen, der für Menschen giftig ist.
Quelle:
https://www.plantura.garden/gemuese/zucchini/ist-zucchini-giftig
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