Lebenserwartung mit Sport steigern: So bleiben Senioren fit

Senioren, die sich sportlich betätigen, tun sich und ihrer Gesundheit viel Gutes. Die Wirkung auf Körper und Geist ist enorm. Langzeitstudien mit über 50.000 Senioren zeigen, dass Sport im Alter die Lebenserwartung um vier Jahre und mehr steigern kann. Die Analyse wurde im Apothekenmagazin „Senioren Ratgeber” veröffentlicht. Es spielt auch keine Rolle, ob mit dem Sport erst spät im Alter begonnen wird. Jeder ältere Mensch profitiert von regelmäßiger Bewegung. Wer mit 70 oder 80 Jahren vom Bewegungsmuffel zum Sportler mutiert, gewinnt mehrere Lebensjahre dazu. Voraussetzung sind allerdings mindestens zweieinhalb Stunden Training wöchentlich. 

Sportliche Bewegung im Alter hat viele Vorzüge

Wer sich im Alter regelmäßig sportlich betätigt, welche Vorzüge genießt er dann? Unter anderem hat das Forscherteam herausgefunden, dass Sport Senioren vor geistigem Abbau schützt. Selbst ältere Menschen, die schon Gedächtnisprobleme haben, können weitere Gedächtniseinbußen durch Sport vorbeugen. Bei einigen Senioren nimmt die Gedächtnisleistung durch regelmäßige Bewegung sogar wieder zu. Körperlich aktiv zu sein, hat aber noch weitere Vorteile: Es schützt vor Schlaganfall und Herzinfarkt und stärkt Muskeln und Knochen. Auch zeigen die Studien, dass sportlich aktive Senioren besser schlafen und besser drauf sind. Kein Medikament der Welt kann dies so umfassend bewirken. Die positiven Effekte stellen sich natürlich nicht unmittelbar ein, sobald mit dem Training begonnen wird. Doch nach einer gewissen Zeit lassen sich die Wirkungen auf Körper und Geist nicht mehr leugnen. 

Welcher Sport es ist, spielt keine Rolle. Hauptsache man kommt ins Schwitzen. Was tun, wenn der Körper in der Bewegung eingeschränkt ist? Auch da gibt es Abhilfe. Denn die Ausdauer lässt sich auf viele Arten trainieren. Alles andere sind Ausreden. Am besten einfach einmal vom Hausarzt durchchecken lassen und es dann langsam angehen lassen. Doch es gilt: Couch-Potato ade! 

Senioren haben mehr Kraft & Ausdauer als sie glauben

Wer im Alter in den Spiegel schaut, der wird nicht immer glücklich sein, über das, was er sieht. So ging es auch Klaus Bauer: „Mit 85 Jahren steckte ich in der Krise. Ich sah mich im Spiegel an und sah einen übergewichtigen, schlaffen alten Mann mit einer schrecklichen Haltung.” Herr Bauer entschied sich, dem körperlichen Verfall entgegenzusteuern. Warum sollte er sich auch mit seinem Schicksal abfinden? Der 85-Jährige wurde Mitglied in einem Fitnessstudio und startete dort mit einem altersgerechten Kraft- und Ausdauertraining. Heute ist sein Körper wohlproportioniert und er fühlt sich fit. Und er könnte noch mehr erreichen, wenn er wollte. Denn die Ausdauer von Senioren ist höher, als viele denken. 

Studien belegen, dass das Leistungsniveau eines Senioren durch gezieltes Training das Niveau eines 30-Jährigen erreichen kann. In der PACE-Studie wurde die Laufzeit von älteren Marathonläufern ausgewertet. Das erstaunliche Ergebnis war: Rund ein Viertel der Läufer ab 65 Jahren war schneller als die jüngeren Konkurrenten. Noch beeindruckender: Viele der älteren Marathonläufer starteten ihr Lauftraining erst ein paar Jahre zuvor. Das zeigt: Für Sport ist es nie zu spät. Untersuchungen an der Kölner Sporthochschule zeigten, dass Senioren bis zu 150 % steigern können. Inaktive Menschen bauen im höheren Lebensalter dagegen ihre Leistung immer weiter ab. 

Zu teuer, Rente reicht nicht für den Sportkurs? Kein Problem

Wer sich den Sportkurs nicht leisten kann, sollte mit dem Hausarzt oder der Krankenkasse sprechen. Denn Bewegung kann auf Rezept verordnet werden. In der Regel gilt die Verordnung mehrere Monate und erlaubt zwischen einer und drei Stunden Sport pro Woche. Die Krankenkasse kann ebenfalls die Kosten übernehmen oder zumindest eine ­Be­zuschussung genehmigen. 

Rente aufbessern durch das Ehrenamt

Obwohl das Ehrenamt eine Tätigkeit ist, die freiwillig und ohne Entlohnung ausgeübt wird, werden dennoch oft Aufwandsentschädigungen gezahlt. Der 69-jährige Fußballtrainer Hans bekommt vom Fußballverein für seine Tätigkeit eine monatliche Aufwandsentschädigung von 200 Euro. Zudem ist er als Vereinskassierer tätig. Dafür erhält er eine Ehrenamtspauschale von 500 Euro jährlich. Beide Verdienste kann er steuer- und sozialversicherungsfrei in Anspruch nehmen. Das Ehrenamt stellt somit eine unkomplizierte Möglichkeit da, die Rente ein klein wenig aufzubessern. Und zwar ohne komplizierte steuer- und sozialversicherungsrechtliche Vorschriften. Aktuell liegt der Freibetrag der Ehrenamtspauschale bei 840 Euro jährlich. Wer eine ehrenamtliche Tätigkeit im pädagogischen Bereich ausübt und wie im Fall von Hans ein Trainer, Ausbilder oder Leiter einer Gruppe ist (auch z.B. Chorleiter), gilt als “Übungsleiter”. In diesem Fall dürfen sogar bis zu 2.400 Euro steuer- und sozialversicherungsfrei pro Jahr verdient werden. Gleiches gilt für das Ehrenamt im Bereich der Pflege.

Sport für eine gesunde Zukunft im Alter

Wer sich im Alter nicht sportlich betätigt, der muss das Altern wohl oder übel hinnehmen. Bis zum 70. Lebensjahr verlieren Menschen ohne Sport bis zu 40 Prozent ihrer Muskelmasse. Die Ausdauerleistung nimmt zudem alle 10 Jahre um weitere 15 Prozent ab. Es sei denn, es wird dem etwas mit sportlicher Betätigung entgegengesetzt. Als Senior ist Zeit und Muße für Sport vorhanden. Und wie wichtig körperliche Aktivität im Alter ist, dürfte jetzt klar sein. Für Ausreden ist beim Start in eine gesunde Zukunft jedenfalls kein Platz.

Quellen:

www.dgpr.de
www.osd-ev.org
www.lungensport.org
www.rheuma-liga.de
www.senioren-ratgeber.de

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