Trickbetrüger mit immer neuen Ideen: Wie sich Senioren davor schützen können

Die Tricks der Betrüger sind vielfältig. Schockanrufe, Liebesbetrug, Internetbetrügereien, falsche Gewinnspiele oder der klassische Enkeltrick: an der Haustür oder am Telefon, Kriminelle sind schlau, wenn es darum geht, älteren Menschen das Geld aus der Tasche zu ziehen. Die Polizei warnt regelmäßig vor einem neuen Trickbetrug. Denn die Betrüger gehen kreativ vor. Aktuell liegen Schockanrufe im Trend. Bei dieser Masche wird  Senioren am Telefon mitgeteilt, dass ein Angehöriger, meistens eines der Kinder oder der Enkel, einen schweren Unfall verursacht habe und ihm jetzt eine Gefängnisstrafe, eine hohe Autoreparatur oder eine teure medizinische Behandlung drohe. Um das Gefängnis abzuwenden oder die Reparatur/Behandlung zu bezahlen, könne eine hohe Geldsumme gezahlt werden. Die meisten älteren Menschen durchschauen den Schwindel und gehen nicht auf die Forderungen ein. Aber es gibt auch Senioren, die den Betrug nicht rechtzeitig entdecken und in die Falle tappen. Damit sie in Zukunft den Trickbetrügern auf die Schliche kommen, sollten Angehörige oder nahestehende Personen mit ihnen über die Methoden der Betrüger sprechen. Denn Trickbetrüger schrecken durchaus nicht davor zurück, sich als Polizisten, Ärzte, Bankmitarbeiter Gesundheitsbeamte, Vollstreckungsbeamte oder Anwälte auszugeben. Da kann es schwierig werden, den Betrug sofort zu erkennen.

Psychischen Druck auslösen und mehrmals anrufen

In der Regel bleibt es nicht bei einem Anruf oder Besuch. Wenn der Trickbetrüger beim ersten Mal nicht erfolgreich ist, klingelt er gegebenenfalls erneut an der Tür, oder ruft nochmals an und erhöht den psychischen Druck. Das kann stundenlang so gehen. Oft  gibt sich dieser als jemand aus, der er nicht ist, täuscht einen finanziellen Engpass vor, bittet um Bargeldbeträge aufgrund einer Notlage und appelliert mit dramatischen Sätzen wie: „Bitte hilf mir!“. Zudem versucht er Vertrauen aufzubauen und bittet um absolute Verschwiegenheit gegenüber Familie und den Freunden. Wenn es um die Abholung des Geldes geht, wird gern ein Bote geschickt und ein Kennwort ausgemacht.

So können sich Senioren bei einem Trickbetrug verhalten

Die Polizei rät:

  • Bei versuchten Geschäftsanbahnungen am Telefon nicht auf das Gespräch eingehen und auflegen. Danach sollte direkt die Polizei unter 110 verständigt werden.
  • Nicht auf jemand eingehen, der telefonisch um Geld bittet.
  • Sofort auflegen, wenn jemand am Telefon versucht zu schocken, zu drohen oder Mitleid zu erwecken.
  • Bestehen Zweifel, ob es sich um den Enkel bzw. einen Verwandten handelt, sollte mit Fangfragen die Identität geklärt werden. Auch kann es hilfreich sein, nach dem Namen und der Telefonnummer zu fragen, und zurückzurufen.
  • Egal, welcher Vorwand auch verwendet wird, es sollte niemals Bargeld an eine unbekannte Person übergeben werden.
  • Wer einem Trickbetrüger zum Opfer gefallen ist, sollte unbedingt Anzeige erstatten.
  • Fremde Menschen, die an der Tür klingeln, niemals hereinlassen. Egal, wie vertrauenswürdig diese auch wirken mögen.
  • „Ich möchte meine Tochter, Nachbarin, meinen Enkel hinzuziehen”. Wer diesen Satz zu einem vermeintlichen Trickbetrüger sagt, wird auf Gegenwehr stoßen. Hier gilt es stark zu bleiben und sich nicht unter Druck setzen zu lassen.

Prävention und Aufklärung sind wichtig

Die Polizei setzt im Kampf gegen Trickbetrug auf Prävention. Das bedeutet, dass sie neben regelmäßigen aktuellen Warnmeldungen viel Aufklärungsarbeit betreibt und auf Veranstaltungen und Merkblättern Rat zu typischen Betrugssituationen erteilt. Des Weiteren sind die Angehörigen, Freunde und Nachbarn gefragt. Sie sollten Senioren die verschiedenen Maschen der Trickbetrüger vor Augen führen, sie für das Thema sensibilisieren und sich als Vertrauensperson anbieten. So können die Betroffenen, wenn sie ein schlechtes Bauchgefühl haben, sich an jemanden wenden. Denn viele ältere Menschen leben alleine und wollen niemanden belästigen.

Senioren sind zwar alt, aber nicht dumm. Wenn sie wissen, worauf sie achten müssen, können sie sich vor Trickbetrug leichter schützen!

Trickbetrüger haben viel Fantasie

Trickbetrüger haben eine große Menschenkenntnis, besitzen viel Fantasie und sind wahre Kommunikationstalente. Sie scheuen vor nichts zurück und geben auch nicht einfach so auf. Problemlos finden sie Alter und Gewohnheiten des Opfers heraus, um ihre Masche flexibel anpassen zu können. Um sich besser vor den fiesen Tricks der Betrüger schützen zu können, empfiehlt es sich, die Broschüre „Im Alter sicher leben” von der Polizei herunterzuladen.  Auf der Homepage der Polizeiberatung gibt es zudem weitere Tipps zum Thema Trickbetrug.

Quellen

https://www.zeit.de/news/2021-01/25/trickbetrueger-erbeuten-2020-rund-11-millionen-euro
https://www.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/Trickbetrueger-erbeuten-so-viel-Geld-in-MV-wie-noch-nie,betrug390.html
https://polizei.nrw/artikel/trickbetrueger-zocken-immer-mehr-aeltere-menschen-ab
https://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/betrug/betrug-durch-falsche-polizisten/
https://www.senioren-ratgeber.de/Soziales/Achtung-Trickbetrug-in-der-Corona-Krise-557619.html

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