PV Anlagen richtig schalten

Eine kleine Solaranlage kannst du leicht selber anschließen. Das ist einfach und du benötigst keinen Fachmann.

Inhaltsverzeichnis

Korrekter Anschluss von PV Anlagen

Je nach System oder Hersteller gibt es kleine Unterschiede beim Anschluss von PV Anlagen. Auch kommt es darauf an, ob du eine Photovoltaik Komplettanlage mit Speicher in Betrieb nimmst oder eine ohne.

Überblick über übliche Varianten

Der größte Unterschied besteht zwischen Inselanlagen und netzgekoppelten Systemen. Theoretisch kannst du jede Anlage auf beide Arten betreiben. Du musst aber einige Fachkenntnisse aufweisen und einen großen Aufwand in Kauf nehmen, wenn du eine PV Anlage anders als vom Hersteller vorgesehen einsetzen willst,

Im Inselbetrieb sind diese Optionen üblich:

  • Kleinanlage für Gleichstrom ohne Speicher
  • Kleine Solaranlage mit Speicher für Gleichstrom
  • Kleinanlage für Wechselstrom mit Speicher

Netzgekoppelte Anlagen gibt es üblicherweise in diesen Ausführungen:

  • Kleinanlage für Wechselstrom
  • Solaranlage auf dem Dach ohne Speicher
  • Solaranlage auf dem Dach mit Speicher
    • Speicherung erfolgt vor dem Wechselrichter
    • Speicherung erfolgt nach dem Wechselrichter

So betreibst du eine Kleinanlage für Gleichstrom ohne Speicher

Die Systeme sind extrem einfach aufgebaut. Sie bestehen meist lediglich aus PV Modulen, an denen sich verschiedene Stecker befinden. Daran schließt du Kleinverbraucher wie ein Handy oder ein Radio an.

Die Solaranlagen eignen sich, um beim Wandern, bei Radtouren oder beim Zelten immer über ausreichend Strom, um ein Handy oder Akkus aufzuladen, um beispielsweise das Zelt zu beleuchten.

Anschluss einer kleinen Solaranlage mit Speicher für Gleichstrom

Anlagen wie das Phaesun Solarmodul »Energy Generation Kit Solar Rise« (https://www.otto.de/p/phaesun-solarmodul-energy-generation-kit-solar-rise-270-w-set-270-w-1211486660/#variationId=1211486661) eignen sich ausgezeichnet, um Wohnfahrzeuge, Boote und Wochenendhäuser mit Gleichstrom zu versorgen. Sie bestehen aus einem oder mehreren PV Modulen, einem Laderegler und aufladbaren Batterien (Akkus).

Der Anschluss ist unproblematisch. Du verbindest zunächst die Ausgänge des Ladereglers mit den entsprechenden Polen der Batterie (+ an +; - an -). Dann schließt du die Pluspole der PV Module am Plus-Eingang des Ladereglers und die Minus-Pole der Module entsprechend an den Minuseingängen des Reglers an.

[„Hinweis“:

Schließe die 12-Volt- beziehungsweise 24-Volt-Verbraucher an den Ausgang des Lagereglers an, nicht an die Batterie. Nur so kann der Laderegler die Akkus vor einer Tiefentladung schützen.]

Eine Kleinanlage für Wechselstrom mit Speicher anschließen

Mit diesen Anlagen hast du in Wochenendhäusern, auf Booten oder in Fahrzeugen 220-Volt-Wechselstrom. Du musst für den Betrieb einer Anlage wie das Sunset Solarmodul »Stromset AS 180, 180 Watt, 230 V (https://www.otto.de/p/sunset-solarmodul-stromset-as-180-180-watt-230-v-180-w-monokristallin-set-fuer-gartenhaeuser-oder-reisemobil-1211491549/#variationId=1211491550) nicht unbedingt einen Solar Akku Speicher anschaffen. Da sich jede aufladbare Batterie als Stromspeicher eignet, reicht oft die Bordbatterie eines Fahrzeugs oder Bootes aus.

  • Verbinde jeweils den Plus- und den Minus-Ausgang des Ladereglers mit den entsprechenden Polen der Batterie.
  • Schieße nun die Plus-Pole der Solarmodule an den Eingängen des Ladereglers an.
  • Verfahre mit den Minus-Polen genauso.
  • Nun kannst du 12-V-Verbraucher an den Regler anschließen.
  • Die Pole des Wechselrichters verbindest du mit den jeweiligen Batteriepolen.
  • Der Wechselrichter hat eine Steckdose, um Geräte anzuschließen, die mit Lichtstrom betrieben werden.

[„Hinweis“:
Da du den Wechselrichter unter Umgehung des Ladereglers anschließt, ist eine Tiefentladung der Batterie möglich. Achte darauf, nur wenig Wechselstrom zu entnehmen und behalten den Ladezustand der Batterie im Auge.]

Kleinanlage für Wechselstrom ohne Speicher

Dies ist eine Sonderform der netzgekoppelte PV Anlagen, denn du schließt diese zwar an das Stromnetz an, der Strom wird aber in der Regel in deinem Haushalt verbraucht. Er fließt nur in Ausnahmefällen in das öffentliche Netz und du bekommst keine Vergütung für den eingespeisten Strom.

Du triffst für solche Solaranlagen oft auf Bezeichnungen wie Balkonkraftwerk oder Kleinkraftwerk. Sie haben eine Besonderheit, denn es fließt kein Strom, wenn sie nicht an das Stromnetz angeschossen sind oder die Sicherungen ausgeschaltet ist. Der Schutz verhindert Stromschläge bei Arbeiten an den Leitungen und stellt sicher, dass an diesen keine Spannung anliegt.

Der Anschluss ist einfach, verbinde die Kabel des Solarmoduls mit dem Wechselrichter und schließen das AC-Kabel am Wechselrichter an, bevor du den daran befindlichen Stecker in eine Steckdose einsteckst.

[„Hinweis“:

  • Sobald Licht auf die Photovoltaik-Module fällt, erzeugen diese Strom.
  • Ziehe bei einem Abbau zunächst den Netzstecker.
  • Verdunkele die PV Module.
  • Trenne es erst jetzt vom Wechselrichter.]

Solaranlage auf dem Dach ohne Speicher

Bei diesen Anlagen fließt der gesamte Strom, den du nicht zeitgleich mit dem Erzeugen verbrauchst, in das öffentliche Stromnetz. Der Anschluss erfolgt üblicherweise durch einen Fachbetrieb. Der von den PV Modulen erzeugte Strom fließt zum Wechselrichter. Er wandelt den Gleichstrom in Wechselstrom (AC) um, bevor er über Stromzähler und den Netzanschluss des Gebäudes in das örtliche Stromnetz strömt. In der Regel gibt es drei Zähler. Der PV-Zähler erfasst die Menge an erzeugtem Strom, der Einspeisezähler den Strom, den du in Netz leitest und vergütet bekommst. Der meistens bereits vorhandene Bezugszähler misst die vom Netzbetreiber bezogene Energie.

Solaranlage auf dem Dach mit Speicher

Mit einem Stromspeicher vergrößerst du den Eigenverbrauch erheblich, denn du kannst dank des Speichers Strom, den die Sonne am Tag erzeugt, in der Nacht verbrauchen. Den Speicher kannst du vor oder hinter dem Wechselrichter installieren.

Anschluss von Stromspeichern vor dem Wechselrichter

Der Solar Akku Speicher wird über Gleichstrom (DC Speicher) geladen und muss auf die PV Module abgestimmt sein. Der Wechselrichter wiederum muss zum Speicher passen. Das bedeutet in der Regel, dass du einen bereits vorhandenen Wechselrichter nicht mehr verwenden kannst. Daher bietet sich dieser Art der Stromspeicher eher an, wenn du eine Photovoltaik Komplettanlage mit Speicher neu installierst. Bei einer Solaranlage auf dem Dach, die bereits im Betrieb ist, entscheidest du die besser für einen Wechselstromspeicher.

Speicherung nach dem Wechselrichter

Wenn du einen Wechselstromspeicher integrierst, schließt der Fachbetrieb die PV Module direkt an den Wechselrichter an. Im Stromkreis fließt also 230-V-Wechselstrom, den der über den PV-Zähler erfasst, bevor er in den Stromkreis des Hauses geleitet wird. Von dort gelangt er über den Einspeisezähler auch in das öffentliche Stromnetz. Das Einspeisen in den Batteriespeicher erfolgt hinter dem PV Zähler. Je nach System beträgt die Batteriespannung 48 V bis fast 500 V. Ein Batteriewechsler mit Laderegler ist unter Umständen nicht erforderlich.

Nun weißt du, welche PV Anlagen du selbst anschießen kannst und was dabei grundsätzlich zu beachten ist. Bitte lies zusätzlich die Gebrauchsanweisungen des Herstellers und wende dich an einen Elektriker, wenn du etwas nicht verstehst.

Die Anlagen sind relativ günstig und erzeugen Strom, den du zu 100 % selbst verbrauchst. Daher sinkt der Verbrauch an Strom, den du von Stromanbieter beziehst. Das reduziert erheblich die Kosten für elektrische Energie.

Da die Anlagen Strom in das öffentliche Netz liefern, müssen sie genau auf dieses abgestimmt sein. In der Regel verlangt der Netzbetreiber einen Nachweis über die fachgerechte Installation, bevor er bereit ist, Strom von den PV Modulen einzuspeisen.

Da du den Wechselrichter an die Batterie anschießt, überwachst der Laderegler nicht die Entnahme. Daher kann es geschehen, dass du mit dem Verbraucher die Batterie zu tief entlädst.

Du kannst beispielsweise einen herkömmlichen Wechselrichter an einen geladenen Stromspeicher anschließen und den Strom aus dem Akku nutzen. Wechselrichter mit Notstromfunktion ermöglichen sogar den von den PV Modulen erzeugten Strom zu nutzen, obwohl es keinen Strom aus dem öffentlichen Netz gibt.

Die Anlagen sind perfekt für den Inselbetrieb, also für Orte, die nicht an das öffentliche Stromnetz angeschlossen sind. Sie liefern in der Regel auch bei einem Blackout Strom, mit dem du Kleinverbraucher betreiben kannst.

Was ist die Summe aus 7 und 7?

Quellen & Hinweise

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