Dauercamping

Ein Platz im Grünen, ein Rückzugsort, um dem Großstadttrubel entfliehen zu können: Wer wünscht sich das nicht? Dauercamping heißt das Zauberwort! Ein Wohnwagen oder Wohnmobil wird langfristig auf einem Campingplatz abgestellt und bietet eine günstige Alternative zum Ferienhaus. Das Leben findet meist vor der Tür statt, der Wohnwagen bietet jedoch jederzeit Behaglichkeit und Privatsphäre. Je nach Lage des Campingplatzes kann sogar der Hauptwohnsitz dort angemeldet werden.

Inhaltsverzeichnis

Möglichkeiten des Dauercampens

Dauercamping bezeichnet die Nutzung eines größeren Wohnwagens oder – seltener – eines Wohnmobils wie ein Ferienhaus. Der Dauercamper mietet auf einem Campingplatz einen Standplatz und die zugehörigen Dienstleistungen für einen längeren Zeitraum an [1]. Dauercamping kann in verschiedenen Arten praktiziert werden: Der mobile Dauercamper mietet sich einige Monate in den Bergen, dann wieder an der See seinen Stellplatz, der andere bevorzugt ganzjährig oder sogar über mehrere Jahre den gleichen Platz. Manch einer verlegt sogar seinen Hauptwohnsitz auf den Campingplatz.

Mobiler Dauercamper

Ein mobiler Dauercamper? Den gibt es! Je nach Jahreszeit verlegt der mobile Dauercamper sein Ferienhaus an die unterschiedlichsten Orte. Im Winter steht der Wohnwagen im verschneiten Harz, im Sommer an der Ostsee. Am Wochenende oder wann immer der mobile Dauercamper Zeit und Lust hat, tauscht er seine Stadtwohnung gegen seinen Wohnwagen. Die Mobilität des Wohnwagens bietet die Möglichkeit, den privaten Rückzugsort im Laufe des Jahres je nach gewünschter Umgebung zu verlegen.

Der Wohnwagen als Ferienhaus

Häufiger jedoch wird der Wohnwagen für mehrere Jahre an einem Platz abgestellt. Feste An- oder Vorbauten und Holzfußböden vergrößern die Wohnfläche, die Parzelle wird eingezäunt und der Garten hergerichtet. Gartenzwerge zieren das Grundstück und Sprüche wie „Opa Heinz seine Laube“ oder „Klaus und Heidis Paradies“ klären die Besitzverhältnisse. Die Nachbarn kennen sich und führen gerne ein Schwätzchen über den Gartenzaun. Die Bereiche für Dauercamper sind auf vielen Campingplätzen örtlich von den Tagescampern getrennt. Sie erinnern mehr an eine Kleingarten-Siedlung, und darauf sind die Dauercamper stolz. Die Parzelle ist ihr liebstes Feriendomizil und sie verbringen dort so viel Zeit wie möglich.

Weitere Informationen zur Nutzung des Wohnwagens als Ferienhaus findest du hier.

Der Hauptwohnsitz auf dem Campingplatz

Mit dem Eintritt ins Rentenalter kommt bei manchem der Wunsch, dauerhaft auf dem Campingplatz zu leben. Das Leben auf dem Campingplatz hat viele Vorteile: Du bist direkt in der freien Natur, du hast immer nette Leute um dich, du hast das Freiheitsgefühl eines ewig währenden Urlaubs. Auch finanziell lohnt es sich: Das Leben auf dem Campingplatz ist in den meisten Fällen deutlich günstiger als in einer Stadtwohnung. Aber dauerhaftes Leben auf dem Campingplatz ist nicht überall erlaubt. Bauplanungs- und bauordnungsrechtliche Vorschriften bestimmen, ob du dauerhaft auf einen Campingplatz leben und dort deinen Hauptwohnsitz anmelden darfst, und diese unterscheiden sich von Bundesland zu Bundesland. Auch die Unterkunft muss den jeweils geltenden Vorschriften des Bauordnungsrechts und der Camping- bzw. Wochenendplatzverordnung entsprechen. Doch auch wenn dein bevorzugter Platz in einem Gebiet liegt, in dem dauerhaftes Wohnen nach der Baunutzungsordnung nicht zugelassen ist, gibt es noch Hoffnung: seit 2019 haben die Kommunen die Möglichkeit, in den bisher als Erholungssondergebiete festgesetzten Bereichen eine Wohnnutzung zuzulassen. Und viele Kommunen dulden stillschweigend das illegale Dauerwohnen auf dem Campingplatz.

Weitere Informationen zum Campingplatz als Hauptwohnsitz findest du hier.

Auswahl des Campingplatzes

Wenn du mit dem Gedanken spielst, einen Wohnwagen oder ein Wohnmobil dauerhaft an einem Platz abzustellen, solltest du vorher deine persönlichen Anforderungen an den Platz klären:

  • Suchst du einen Platz am Wasser, in den Bergen oder in Stadtnähe?
  • Brauchst du eine besondere Umgebung, um deinem Hobby (Angeln, Fahrradfahren, Wandern …) nachzugehen?
  • Brauchst du einen größeren Supermarkt oder andere Einkaufsmöglichkeiten in der Nähe?
  • Ist dir ein Restaurant auf dem Campingplatz wichtig?
  • Wie viel Komfort brauchst du?
  • Hast du einen Hund?
  • Legst du viel Wert auf Ruhe?

Mit der so erstellten Wunschliste und deinen finanziellen Möglichkeiten findest du im Internet, zum Beispiel auf der Seite des ADAC, eine Anzahl interessanter Plätze, von denen du dir die priorisierten Plätze vor Ort ansehen solltest. Jeder Platz hat seine eigene Atmosphäre und wenn der Funke nicht direkt überspringt, schaue dir lieber noch weitere Plätze an. Schließlich möchtest du dich auf deinem Campingplatz wirklich wohlfühlen und keine Kompromisse eingehen. Wenn du planst, den Haupt- oder Zweitwohnsitz auf den Campingplatz zu verlegen, solltest du das vorher mit dem Platzwart abklären und dir die Zusage vor Vertragsabschluss schriftlich geben lassen.

Preise

Ähnlich wie bei der Auswahl eines Hotels variieren die Preise der Dauercampingplätze mit deinen Ansprüchen und der gewünschten Lage. Für eine Parzelle auf einem 5-Sterne-Campingplatz an der Ostsee zahlst du natürlich deutlich mehr als auf einem 3-Sterne-Platz in der von weniger Infrastruktur geprägten Uckermark.

Viele Campingplätze sind ganzjährig geöffnet und bieten Stellplätze für Dauercamper als Jahresplatz oder Saisonplatz an. Nicht ganzjährig geöffnete Plätze bieten zudem die Möglichkeit, den Wohnwagen über Winter dort stehenzulassen.

Der Preis setzt sich zusammen aus der Grundpacht, einem Betrag pro Person, Stromgrundgebühr und Abrechnung nach Verbrauch, Wasser- und Abwasseranschluss und einer Duschpauschale bzw. Einzelabrechnung. Für einfache Plätze in ruhiger Umgebung beginnen die Jahreskosten deutlich unter 1000 €, für 5-Sterne-Plätze in touristischer Umgebung solltest du bis 2000 € einplanen.

Versicherung

Wenn du mit deinem Wohnwagen unterwegs bist, decken die Kfz-Haftpflicht- und Kaskoversicherung sowie eventuell eine Wohnwagenversicherung alle Schäden ab. Wenn du als Dauercamper allerdings dein Fahrzeug abmeldest, ist eine Dauercamping-Versicherung empfehlenswert. Sie schützt den Wohnwagen, wenn er für einen längeren Zeitraum fest auf einem Campingplatz steht. Bei den meisten Versicherern ist nur das abgemeldete Fahrzeug versichert. Der Wohnwagen ist dann zum Beispiel gegen Diebstahl, Brand, Vandalismus, Glasbruch, grob fahrlässige Handlungen und Elementarschäden versichert. Häufig umfasst der Schutz auch Schäden an winterfesten Vorzelten, festen Vor- oder Anbauten, Fußböden, Satelliten-, Fotovoltaik- oder Solar-Anlagen. Das Wohnwageninventar kann bei einigen Anbietern zusätzlich versichert werden. Die Beitragshöhe richtet sich nach dem Wert des Wohnwagens und den gewünschten Leistungen.

Fazit

Beim Dauercamping steht der Wohnwagen für einen längeren Zeitraum auf einem Campingplatz und wird wie ein Ferienhaus genutzt. Der mobile Dauercamper wechselt alle paar Monate den Standort, andere ziehen es vor, ganzjährig oder mehrjährig auf dem selben Platz zu stehen und richten sich ihre Parzelle entsprechend wohnlich ein. Unter Einhaltung bauplanungs- und bauordnungsrechtlicher Vorschriften darf der Wohnwagen auf dem Campingplatz als Hauptwohnsitz genutzt werden. Die Kosten für einen Jahresstellplatz beginnen bei deutlich unter 1000 Euro. Ein abgemeldeter Wohnwagen kann mit einer Dauercamping-Versicherung abgesichert werden. .

Quellen

[1] http://www.camping-plattform.de/dauercamping.html
https://www.arag.de/service/infos-und-news/rechtstipps-und-gerichtsurteile/heim-und-garten/07541/
https://dauercamper.info/was-kostet-ein-dauercampingplatz/
https://www.vivema.de/dauercamping-versicherung/#dc-details
https://www.deutsche-versicherungsboerse.de/pressespiegel/BdV-Abgemeldeten-Wohnwagen-auf-dem-Dauerstellplatz-richtig-versichern-ps_10483.html
https://www.allianz.de/auto/dauercamping-versicherung/#sinnvoll
https://paulcamper.de/magazin/wohnen-auf-dem-campingplatz/

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