April, April, der macht, was er will

Um nicht in den Verdacht zu geraten, Fake-News zu verbreiten, verzichten wir an dieser Stelle auf einen verspäteten in der Medienwelt üblichen Aprilscherz. Die aktuelle Situation in der ganzen Welt, außer den USA, deren Präsident nach eigener Aussage besser hätte Arzt werden sollen, gestattet nicht, Fakenews in die Welt zu setzen wie ein Heilmittel gegen Kopfschmerzen oder die Senkung des Ölpreises. Es ist rein logisch, dieses Risiko nicht einzugehen, sonst blieben die Leute aus Trotz womöglich noch zu Hause, statt den vorgeschriebenen Konsumterror zu veranstalten und Toilettenpapier zu kaufen.

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Fast in jedem Jahr hat der April 30 Tage, auch in Polen, nur die Wochentage sind anders

Meteorologisch betrachtet ist der April ein Desaster. Die kalten Luftmassen über Skandinavien und die warmen aus Südwesten kommenden Golfstromtemperaturen streiten sich ausgerechnet über Mitteleuropa über die Vorherrschaft; ganz so wie kühle Klimaschützerinnen mit Zöpfen und die lauwarme Automobilindustrie, nur dass diese nicht von Wind getragen über den Atlantik kommt, sondern aus Wolfsburg.
Aber historisch gesehen bietet der im fränkischen Reich Karls des Großen Ostarmanoth genannte April ganz andere Highlights. Feiertage wie der internationale Tag der essbaren Bücher am 1., der nationale Erdnussbutter-und-Marmelade-Tag in den USA (2.), der ‚Zeichne-einen-Vogel‘-Tag in Großbritannien (8.), internationaler Tag der Sicherheitsnadel (10.), deutschlandweiter Lakritztag (12.), der nationale amerikanische Tag des Radiergummis (15.), Weltamateurfunktag und Tag der Tierkekse in den USA (18.) sowie der internationale Tag des Nasebohrens (23.) fallen noch in die Zeit des deutschen Hausarrests. Wenn am UNESCO-Welttag des Tanzes (29.) zur verfrühten Einstimmung auf den Tanz in den Mai, den man besser am 30. begehen sollte, keine Lockerungen in Sicht sind, haben die Initiatoren bereits angekündigt, die Ostermärsche im Hinblick auf die ebenfalls verschobenen Sport- und Musikveranstaltungen nachzuholen. Bleibt zu hoffen, dass nicht auch noch der erste Mai verschoben werden muss.

Folgen der Kalenderreform von Papst Gregor XIII.

Im Grunde ist ja der Wichtigtuer des 16. Jahrhundert schlechthin Schuld an allem, was heute passiert. Denn vor der letzten großen Kalenderreform, die 350 Jahre brauchte, bis sie zumindest im Großteil der Welt angekommen war, begann das Jahr im Frühling - daher schicken einige Unverbesserliche diejenigen, die immer noch an den julianischen Kalender aus Ägypten glauben, regelmäßig am ersten Tag des Monats die Leute in den April - also Januar.
Dabei kann jede Person mit kleinem Latinum und sogar einige Theologen und Mediziner, die versehentlich Latein im Studium hatten, damit sie die lustigen Medikamentennamen zuordnen können, die Zählweise der alten Römer heranziehen: 1. Martius, 2. Aprilis, 3. Maius, 4. Junius, 5. Quinitilis (Julius), 6. Sextilis (Augustus), 7. September, 8. Oktober, 9. November, 10. December, 11. Januarius, 12. Februarius, und alle vier Jahre der Schaltmonat Mensis intercaiaris. Die ganze Sache mit dem ersten April als Neujahrsscherz ist also Quatsch.

Leider geht das Wörterbuch der Brüder Grimm in seiner Erwähnung des Aprilsnarren nicht darauf ein, woher der Begriff stammt, es gab 1854 noch keine Vorschrift, etymologische Besonderheiten zu erklären und Google war für die Recherche auch nicht heranzuziehen, die Geschwister mussten Altavista oder primitive Crawler für ihre Suche verwenden, da kann man verstehen, dass das echt schlechte Ergebnisse lieferte und sie keinen Nerv hatten, sich Märchen auszudenken.

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