David gegen Goliath

Kleinere Geschäfte dürfen öffnen. Ist das eine gute Nachricht? Der Sturm der Entrüstung der größeren Geschäfte ist erstaunlich. Wo bleibt die sozialdistanzierte Solidarität mit den kleinen Gewerbetreibenden, die nicht in ihren Mietverträgen stehen haben, dass ihnen Umsatz aufgrund des Standorts garantiert wird? Adidas wussten schon, was sie tun.

Einem normal denkenden Menschen würde doch einfallen, dass in einem größeren Raum mehr Abstand zu halten ist als in einem kleineren, aber von diesem physikalischen Unfug (Merkel ist diplomierte Physikerin) mal abgesehen, wo ist das Gesetz, dass Ladenöffnung nach Größe und nicht nach Gewerbe erlaubt? Haben wir einen Aspekt im Infektionsschutzgesetz übersehen, das in den vergangenen Monaten mehr Änderungen erfahren hat als der genetische Code von Primaten in den vergangenen 2 Milliarden (Milli-Arden; also: zwei Tausendstel Arden, eine kleine Einheit, vergleichbar mit dem ‚Quantensprung’ - siehe Artikel) Jahren?

LADE ...
Saul wusste schon, warum er dem Jungen David vom Kampf gegen den Philister abraten wollte

Keineswegs, der Begriff existiert überhaupt nicht, da Gewerbefreiheit ein Konstrukt der ‚Fantasie der Behörden‘ und nicht im Grund- oder sonstigem Gesetz verankert ist. Das wäre ja so, als würden Personen in der Straßenverkehrsordnung vorkommen; Infektionsschutz, das Ordnungs- und/oder Gewerbeamt erkoren haben, sich darauf zu berufen, die Konzessionen und die Weisungsbefugnis auf eine neue Stufe zu heben. Nicht mehr Menschenverstand, sondern einzig die persönlichen Erfahrungen des Neffen der Nachbarin ihrer Schulfreundin der dritten Reihe in der Oberschule gelten bei der Einschätzung einer Ansteckungsgefahr für die Bürger, die die Unverschämtheit besitzen, konsumieren zu wollen; nicht etwa, um ein würdevolles Leben zu führen oder Freiheit zu verspüren, sondern einzig, um den Entscheidungsgremien Schwierigkeiten zu bereiten, wie es zu begründen ist. Wobei der Ansatz, einen Grund zu finden statt einfach zu bestimmen ohnehin in Kürze aus der Mode kommt. Wo kämen wir denn hin, wenn jeder plötzlich fragen wollte, warum er in die Armbeuge husten, eine Maske zur Vermummung tragen oder einen Einkaufswagen benutzen sollte, um einen Pfandbon einzulösen?

Unsere Meinung

Wenn Sie im Supermarkt gegen die Rationierung von Hygieneartikeln protestieren, indem Sie sich auf das Kassenband legen, darf Sie niemand anfassen, da Sie mit Tröpfchen oder Schmier infiziert werden könnten, das zumindest gegenüber Personal des öffentlichen Dienstes eine Straftat darstellt.

Ist die freiheitlich demokratische Grundordnung nun in Gefahr?

Da muss man bei der Überschrift ja schon lachen. Wer hat sich diese Worte bloß ausgedacht? Es impliziert, dass wir frei sind und es eine Grundlage gibt. Kompletter Unfug. Solange das Grundgesetz noch Bedeutung hatte mit Schlagworten wie ‚Würde’, ‚Unantastbarkeit‘ und ‚Freiheit‘ (für Versammlung, Meinung, Gewerbe, … und viele andere unbedeutenden Dinge, die es von heute auf morgen nicht mehr gab), wäre ja noch eine Verbindung zu knüpfen gewesen zwischen den Menschen und ihrer Selbstbestimmung sowie der griechischen Idee, dass die Macht von dieser kleinsten Zelle des Staates ausgeht. Viel wichtiger ist doch, dass die ursprünglich mal gewählte Regierung ‚Regeln‘ aufstellt (wohlgemerkt, keine Gesetze oder Verordnungen, das dauert zu lange, es juristisch abzusichern), diese nicht erklärt und vor allem nicht plausibel in Bezug auf soziale Grundgedanken macht oder auf eine zeitliche Fixierung bezieht. Dann braucht es ein Organ, das diese Regeln hierarchisch durchsetzt, vorzugsweise arbeitslose Schornsteinfeger, die mit Handyapp überwachen, wie viele Personen sich im Laden befinden, bis zum unmündigen Konsumenten, der stündlich mit neuen Informationen gefüttert wird. Und wenn die Zahlen und die Sorge runtergehen, werden neue Szenarien kreiert, um bloß nicht die Macht zu verlieren über die Verunsicherung und Desinformation.

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