Die Freibadsaison kann beginnen

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Die Frei- und Unfreibäder in den einzelnen Bundesländern gehen eigene Wege

Worüber sich vor drei Monaten niemand hätte Gedanken machen wollen und woran vor drei Wochen niemand zu denken gewagt hätte, wagen jetzt ausgewählte Betreiber, die seit sechs Monaten modernden Schwimmbäder wieder zu öffnen. Natürlich mit den gebotenen neu erlernten ‚Regeln‘ dürfen ausgewählte Besucher, die zuvor Gesichtskontrolle, Gesundheits- und Impfzeugnisüberprüfung sowie zwei Wochen zuvor abgegebene Urin- und Stuhlproben (zur späteren Identifizierung) nach dreistündiger Quarantäne auf dem Parkplatz im eigenen PKW oder mit Maske in einem ausrangierten Bus zur Vermeidung von Warteschlangen einchecken.
Der Betrieb, wenn der Besucher es erst einmal geschafft hat, ist ganz normal; je nach Bundesland natürlich. Aber in ein anderes Bundesland zu reisen, um ins Schwimmbad zu gehen, wird allgemein in den Vorschriften nicht angenommen. Einzig die 150 Seiten lange Benutzungsanleitung schränkt die Rechte von Analphabeten und nicht schulpflichtigen Kindern ein, aber die sollen ja eh’ zuhause bleiben und vom Fenster aus den verwaisten Spielplatz beobachten. In den Milliardenhilfen ist ein Vorleser oder Pädagoge, der etwas erklären könnte, nicht vorgesehen.
Neben der allgemein bekannten neuen Realität bestehen 97% der Betreiber darauf, die Mund-Nasenbedeckung während des Schwimmens nicht abzunehmen. Zuwiderhandlungen werden mit Beckenverweis und einer Geldstrafe geahndet. Im Wiederholungsfall drohen Haftstrafen nicht unter 5 Jahren.

Unsere Meinung

Wer erinnert sich nicht an den letzten Sommer, als man Angst haben musste, in den Wald zu gehen, weil dort Eichenprozessionsspinner so quer über alle Wege prozessierten, dass es Barrikaden glich, die ohne technische Hilfsmittel unüberwindlich waren und man keinesfalls einen Laubbaum anfassen durfte, weil man danach in jedem Fall ins Gesicht fasste und sofort die feinen Härchen der Raupen in die Schleimhäute von Mund, Nase und Augen bekam.
Hmm, komisch, erinnert mich irgendwie an etwas, das im März Einzug in unser Leben gehalten hat. Warum wurde damals das Land nicht abgeriegelt? Ach so, ja, da ging es ja eher um die Gefährdung von Kindern.

Besteht Wasser nicht aus Tröpfchen?

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Mit der richtigen Maske ist alles kein Problem

Dem Spaß am Planschen, Schwimmen und Sonnenbaden tut das freilich keinen Abbruch. Nach zwei Monaten Vermummungspflicht und Stimmungshoch in jedem Supermarkt ist jeder, der sich online eine Eintrittskarte mit kaum 300% Preiserhöhung und Angabe aller persönlichen Daten bei der Buchung (zur späteren Identifizierung) leistet, für alle Überraschungen gewappnet.
Natürlich muss niemand darüber nachdenken, was zuvor gesagt wurde, dass Luft physikalisch betrachtet eine Flüssigkeit ist und die Verbreitung eines neuartig gefährlichen Virus über Tröpfcheninfektion der Aerosole geschieht sowie Wasser ja eine unheimlich massive Ansammlung von Tröpfchen ist.

Schließlich ist Schwimmbadwasser völlig unbedenklich

Statt Desinfektionsmittel oder Essigessenz zu trinken ist das versehentliche Schlucken von städtischem Poolwasser geradezu ein Gesundbrunnen für unsere erholungsflehenden Innereien. Von allen weltweiten Todesfällen wegen verunreinigten Wassers geht nur ein verschwindend geringer Prozentsatz nachweislich auf Besuche in Badeanstalten zurück.

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