Einzug der LGBTQIA*++ auf dem Wiener Opernball

Der Höhepunkt der Ballsaison in Österreich ist traditionell Anfang des Jahres. Und der Debütantinnenball im Rahmen des Wiener Opernballs ist der Höhepunkt dieses Höhepunktes, der konsequenterweise zu Beginn stattfindet; danach ist schließlich nicht mehr Tanzen, sondern die Anwesenheit der Kern der Veranstaltung, für die Stehplätze hinter den Stiegen um 350 Euro zu haben sind.

Erstmalig haben sich zwei junge Frauen aus Baden-Württemberg um die Teilnahme als Paar beworben und wurden angenommen. Die strengen Vorgaben waren das Alter zwischen 17 und 24 Jahre, Beherrschung des Linkswalzers mit Vortanzen im Oktober letzten Jahres, und die Zusicherung, dass der Herr im Frack und die Dame in schneeweißem mindestens knöchellangem Kleid einläuft. Tiara nach Anweisung für die Dame, Lackschuhe in Schwarz, keine Gummisohlen und keine Krawatte für den Herren … und viele andere Kleinigkeiten. Der penible Beobachter wird jedoch bei der Durchsicht der Regularien feststellen, dass weder Spezies oder Geschlecht benannt sind, noch ob ein Paar aus einem Herren und einer Dame bestehen soll. 

‚Die Richtlinien bleiben bestehen’

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©Bild von Alexandr Ivanov/Pixabay auf Alterix

So vermeldete es die Wiener Pressestelle auf Anfrage der dpa am Wochenende. Die Frage nach gleichgeschlechtlichen Paaren wurde nicht beantwortet, ebensowenig, ob zwei Kleid- oder zwei Frackträger zusammen tanzen könnten. Nachdem Österreich bei ähnlich bedeutsamen Fragen der Kultur Mut bewiesen hat, obwohl die Menschen in der Alpenrepublik eher kurz bis sehr Kurz regiert werden, zeugen die Teilnahme beim Europäischen Liederwettbewerb mit einem Mitglied der Unentschlossenencommunity (die anglikanische Abkürzung LGBTQIA steht für Lesbian, Gay, Bisexual, Trans(gender), Queer/Questioning, Intersexual, Arising, sowie das Sternchen und Plus-Zeichen für nicht berücksichtigte Ausrichtungen wie heterosexuell, das dort ebensowenig zu suchen hat wie androgyne, metro-, pansexuelle oder heteroflexible Personen; Bezeichnungen, die es früher halt nicht gab, da entschied jeder, ob er auf das eine oder andere Geschlecht stand, und heute gibt es mehr Geschlechter und Ausrichtungen als Kaffeesorten beim Franchisecafé) und das kürzlich etablierte Wahlrecht für Frauen von Moderne und Weitsicht.

Viele frühere Versuche sind gescheitert

Weiterhin wird vom Veranstalter daran festgehalten, dass sich bislang nur junge Frauen und junge Männer als Paar beworben haben, doch sind Fällte dokumentiert, dass im Jahre 1984 ein Mann mit seiner dressierten Dobermannhündin eingelaufen war (er hatte sich mit seiner Freundin beworben, die sich jedoch kurz nach dem Vortanzen von ihm getrennt und mit dem Tier zurückgelassen hatte); zuletzt wollte im Jahre 2002 eine Frau mit einem Rappen teilnehmen. Der Versuch flog auf, als die verantwortliche Tanzschule bemerkte, dass das Paar sechs Beine hatte. Der Sohn eines berühmten Primatenforschers wollte mit seiner rasierten Orang-Utan-Dame Peggie teilnehmen, doch war sie zum Zeitpunkt der Bewerbung erst 15 Jahre alt, ansonsten hätte nichts gegen die sympathische Waldbewohnerin gesprochen.

Die Zukunft wird zeigen, ob der Wiener Opernball mit seinem Auftakthöhepunkt, der vor 100 Jahren noch die Einführung der jungen Damen in die Gesellschaft bedeutete, mehr und mehr zum politischen Spielball werden wird. Und falls nicht, gibt es immer noch genug peinliche Momente von einzelnen Personen, die im Verlauf des Abends auf sich aufmerksam machen, dass über sie berichtet werden kann.

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Kommentare

Kommentar von Angela Richter |

Warum müssen unbedingt alle Traditionen eingerissen, bekämpft oder vernichtet werden? Darf es nicht auf eine Randgruppe der Normalos geben, der heterosexuellen, fleischessenden und gerne Auto fahrenden Menschen? Ich finde es obliegt dem Veranstalter, wenn es dort wie tanzen lässt. Ich finde es anmaßend von der angeblich so toleranten LGBTQ Community überall neue Regeln aufdoktrinieren zu wollen. Am besten gibt es demnächst noch Klos für Diverse aus Steuergeldern finanziert in jedem Bahnhof, oder wie?

Antwort von Content Manager

Das mit den drei verschiedenen Toiletteneingängen (mindestens) für den öffentlichen Raum ist mal wirklich eine gute Idee. Obwohl die Buchstabensuppencommunity (LGBTQIADPXVCHW) dann vermutlich für jeden Vokalkonsonantenumlaut ein eigenes Töpchen haben will ... und nicht vergessen, es ist Satire.

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