Mal was anderes - Namen der Kinder von bekannten Personen

Die aktuelle Krise führt uns vor Augen, dass Kinder unsere Zukunft sind und es vielleicht eine Möglichkeit gibt, dass sie später noch Luft zum Atmen haben, damit sie zumindest ihre Namen aussprechen können.
Und was sind das für klangvolle Namen! Gab es früher noch Regeln, die Standesämter ansinnen ließen, ihre Zustimmung zu den Ideen der eintragenden Elternperson zu verweigern, sind der Fantasie heute kaum noch Grenzen gesetzt. Ein Grund war früher tatsächlich die Wehrpflicht, dass am Namen das Geschlecht erkennbar sein musste, ob das Kind 18 Jahre später eingezogen werden sollte, doch da es heute weder Wehrpflicht noch Geschlechterunterschiede gibt - naja, eigentlich schon, aber sie werden nicht mehr in dem Sinne unterschieden, nur bei Gehältern, sportlichen Leistungen und Krankheitsanfälligkeit - sind diese Barrieren gefallen.

LADE ...
Man sollte sich nicht von niedlichen Vorstellungen täuschen lassen; Namen bleiben auch später noch

Der im vergangenen Monat geborene Sohn des gern auf unterschiedliche Arten in den Medien vertretenen Industriellen Elon Musk, dessen Firma SpaceX zum Beispiel erst vor wenigen Tagen einen hoffentlich in einem Stück zurückkehrenden Orbiter an die ISS andocken ließ, oder ein e-Automobilwerk in einem Waldstück in Brandenburg errichtet (wir berichteten), sollte ursprünglich X Æ A-12 heißen, wird aufgrund des Umstandes, dass sogar in Kalifornien (USA) arabische Zahlen für Namen unzulässig sind, X Æ A-XII heißen. Die Mutter bemerkte, dass das auch viel besser aussieht. Als hätte sich irgendjemand Gedanken gemacht, dass es ein Unterschied zwischen Namen und Bezeichnungen gibt.

Da war es bei Matti Della und John Lewis Nelson noch etwas ganz anderes. Als ihr Sohn Prince Rogers 1958 geboren wurde, dachten sie sicher nicht daran, wie man ein Symbol aussprechen sollte, in das sich ihr Sohn 1992 freimütig umbenannte. Das Bedürfnis, jemanden mit Namen ansprechen zu können, wehrte ‚the artist formally known as Prince‘ mit den Worten ab: ‚nenn mich einfach Freund‘. Und TAFKAP (der Künstler, der früher unter dem Namen Prince bekannt war) hat die Diskussion nicht das letzte Mal entfacht, was der Sinn zwischen Schrift und Sprache ist. War das später als ‚Love Symbol #2‘ bezeichnete venusspiegelähnliche Gebilde mit einer verbogenen Tröte noch kein Anlass, Gesetze zu ändern, steht heute die Frage im Raum: was schadet den Neugeborenen mehr: ihr Name oder dass man ihn nicht aussprechen kann?

Androiden wie Data hatten ja noch einen fast anständigen Namen, da kamen Droiden (keine mystischen Kelten aus Asterix, sondern die wenig kürzere Koseform von Androiden) wie R2-D2, C3-PO oder BB-8 schon schlechter weg. Doch wie erwähnt sind das Bezeichnungen, keine Namen; aber wenigstens konnte man sie aussprechen, auch wenn sie erst in ferner Zukunft erfunden werden.
Wie hält man nun bei den Musks/Bouchers zuhause den kleinen X Æ A-XII zurück, wenn er in ein Regal klettern will, mit quitschenden Pfeiflauten? Eine Theorie besagt, dass der erste Buchstabe das griechische ‚chi‘ sein könnte, also nicht ‚X‘, sondern ‚K‘ ausgesprochen wird; das ‚Æ‘ kann ‚ai‘ (für artificial intelligence oder elbisch für Liebe) gesprochen werden und A-12 als ‚Lieblingsflugzeug‘ des glücklichen Elternpaares kurz ‚L‘ - macht: Kail, oder englisch Kyle … wie gut, dass es für alles eine Lösung gibt. Nur schade, dass sich der Milliardär und die Sängerin das sicher nicht vorher überlegt haben.

Nachdem der Klang in die Namen zurückgekehrt ist, wenden wir uns doch den Erwägungen anderer Eltern zu. Auf die Idee, sein Kind ‚Bielefeld‘ zu nennen, ist vor allem deswegen noch niemand gekommen, da in Deutschland Fantasienamen verboten sind; erst wenn ein Hotelbesitzer seine Tochter in Paris gezeugt hat, dürfen auch Menschen ohne 10 Stellen vor dem Komma ihres Bankkontos ihre Nachkommen so nennen; wie auch Brooklyn (Tochter von Victoria und David Beckham), Egypt (Ägypten, Sohn von Alicia Keys) Lourdes (in Frankreich, Tochter von Madonna) oder Bronx von Ashlee Simpson; Verona und Franjo Pooth erinnern sich mit ihrem Sohn an San Diego, etwas ländlicher ist da Reese Witherspoon mit ihrem Sohn Tennessee, hingegen Irina Shayk und Bradley Cooper fließen bei Lea de Seine dahin.

Etwas einfallslos wirken da Apple Blythe Alison von Gwyneth Paltrow und Chris Martin oder Ace Knute von Jessica Simpson und Eric Johnson. Wie es Satchel Ronan Farrow (Sohn von Mia Farrow und Woody Allen) mit dem Namen ‚Schulranzen‘ geht, fällt wie späte Filmwerke seines Vaters eher in die Kategorie seelische Grausamkeit. Jedenfalls ging es Zowie Bowie auch nicht besser, als er sich Joey nannte; der Regisseur ließ den Künstlernamen seines berühmten Vaters David weg sowie Zowie Haywood aus dem Pass streichen, übrig blieb Duncan Jones.
Daran ist auch wieder das Geschlecht erkennbar, und nicht so etwas wie Sam als Kurzform von Samantha. Da haben es Blake Lively und Ryan Reynolds doch richtig gemacht und ihre Tochter James genannt, wie auch Mila Kunis und Ashton Kutcher, deren Tochter ganz in Westerntradition Wyatt heißt. Jetzt warten wir nur noch auf den warmen Sommerregen … Summer Rain ist der Name der Tochter von Christina Aguilera und Matthew Rutler.

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Kommentare

Kommentar von Edgar |

Na bitte, es geht doch auch mal anders - aber ein Seitenhieb auf die Zerstörung der Erde musste trotzdem sein ...

Kommentar von Susanne M. |

Man könnte meinen, unter den Prominenten gäbe es einen Wettbewerb, wer seinen Kindern die verrücktesten Namen gibt. Doch dieser Trend ist nicht neu. So wurde der 1970 geborene und leider schon sehr früh verstorbene US-Schauspieler River Jude Phoenix nach dem "Fluss des Lebens" und einem Beatles-Song genannt. Eine im gleichen Jahr geborene amerikanische Schauspielerin trägt schlicht und einfach den Vornamen Mädchen. Das jüngste Kind des Tesla-Chefs Elon Musk heißt übrigens Exa Dark Sideræl. Eltern, die ihren Kindern solche Fantasienamen geben, sie nach Himmelsrichtungen, Städten oder Lebensmitteln benennen, wissen nicht, was sie ihnen damit antun.

Quelle:
https://web.de/magazine/ratgeber/kind-familie/babyname-lebensmittel-essbare-vornamen-maedchen-jungen-trend-37336040

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