North Stream 2

Am 31. Oktober ist in Dänemark die Baugenehmigung für die Fortsetzung der zweiten Riesengasleitung am Ostseemeeresboden erteilt worden, damit im kommenden Jahr doppelt so viel russisches Gas in deutsche Haushalte fließen kann. Der Hintergrund dieses Projektes ist klar: da in Russland die Suche nach Erdöl nur Gas hervorgebracht hat, muss man das Zeug irgendwie verkaufen. Da kommt Gazprom mit seinem deutschen Ex-Kanzler-Funktionär die Bundesrepublik gerade recht. Da Fracking zur heimischen Gasgewinnung hierzulande so unbeliebt ist wie beleidigte Grünen-Politiker, warten die dafür errichteten Anlagen nahe Greifswald und der schon mehrmals aus seinem Ruhestand geholte Bauleiter auf den Anschluss an die russische Methanproduktion.

Die Verarbeitung des Gases an der Ostseeküste

Doch wozu dienen die landschaftsverschönernden sechsstöckigen Gebäude im Naturpark am Greifswalder Bodden; was geschieht mit dem Erdgas in diesen Anlagen? Denn natürlich braucht die Weiterleitung von Gas keine solchen millionenteuren Apparate. Und ein Gaszähler, wie er in den Wohnhäusern üblich ist, benötigt auch bei einer mehrere Meter dicken Leitung in Relation keine solchen Ausmaße. Vielmehr steckt ein ganz raffinierter Trick dahinter. Deutsches Erdgas besteht zu gut 91% aus Methan, russisches zu über 95%.
In diesen Türmen hocken Heerscharen von Kobolden und trennen mit winzigen Hämmern und Meißeln die Elemente. Deshalb hört man im Betrieb der bestehenden Northstream ständig ein schnelles Klopfen. Gas an sich macht solche Geräusche nicht.

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©Bild von ST-Picturedesign/Pixabay auf Alterix

Das Resultat dieser Arbeit: Gas für alle Lebenslagen

Von Propan für den Camper, der seine Grillwürstchen auch im nächsten Sommer ohne in Tschechien umweltschädlich hergestellte Holzkohle genießen möchte; über Erdwärme, die mit Verlusten von kaum 80% durch die Hunderte Kilometer nicht isolierter Leitungen in Seniorenheimen als Fußbodenheizung ankommt; bis zu den Ballon- und Zeppelinbetreibern, die so oft vergessen werden, obwohl sie eine Stütze der hiesigen Wirtschaft darstellen.
Nicht zu vergessen das beliebte Lachgas, mit dem - die älteren Leser mögen es noch wissen - Zahnärzte sich und ihren Patienten die Behandlung erleichtern.
Eine weitere Theorie für den Zweck der Gebäude lautet, dass tatsächlich gar kein Gas durch die Leitungen fließt, sondern Kühe durch die 1200 km lange Pipeline getrieben werden und ihre After dann, wenn sie in den Anlagen angekommen sind, an dünne Schläuche angeschlossen werden, die das Methan direkt aufnehmen. In den Silos wird entsprechend gar kein Gas zwischengelagert, sondern Nahrung für die Kühe bereitgehalten, damit die Tiere auch etwas zu verdauen haben.

Ohne Furz keine Energieversorgung

Die Spekulationen über den Sinn einer zweiten NorthStream-Pipeline können damit ein- für allemal beendet werden. Es gibt keine dubiosen Geschäfte zwischen den ehemals durch den eisernen Vorhang getrennten Systemen, die stinken, es sind die Verdauungsergebnisse russischer Kühe, denen auf anderem Wege die Einreise nicht erlaubt wäre. Man muss hoffen, dass den Schleusern aus Afrika nicht ein ebenso genialer Coup einfällt, Flüchtlinge so unter den Grenzen in die EU zu schmuggeln. Und die Technik für die Methangewinnung aus Rinderfürzen ist nun einmal eine deutsche Erfindung. Eine sogenannte Technologietransfervereinbarung für die Aufbereitung von Biogasen gibt es zwischen Russland und Deutschland nicht, daher müssen die Kühe nun mal unauffällig ins Land geschafft werden und hier an die Umschnallschläuche angeschlossen werden. Wenn die Zahnärzte wüssten, was sie den Patienten da verabreichen, würde ihnen das Lachen vergehen.

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