… und dann verliert England im Elfmeterschießen

Es hätte so schön für die Three Lions-Mannschaft werden können. Wenn man mal davon absieht, dass sie schon gegen Dänemark nach Verlängerung zum Elfmeterschießen hätten antreten müssen, da der Schiedsrichter eine Berührung gesehen hat, wo keine war, und vergessen hatte, dass es einen sogenannten Videoschiedsrichter gibt, der vor einer spielentscheidenden Maßnahme hätte angerufen werden sollen.

War es die Schuld des Trainers?

Vor einer Ecke in der 119. Minute wechselte der englische Trainer gefühlt die halbe Mannschaft aus - vermeintlich gute Elfmeterschützen, denn um spielerische Qualitäten ging es während der vorangegangenen zwei Stunden schließlich auch nicht. Wie wäre sonst zu erklären, dass ein englischer Spieler mit schmerzverzerrtem Gesicht zu Boden fällt, nachdem er einem italienischen Spieler in den Rücken gelaufen ist und moniert, keinen Freistoß zu bekommen. Wohlgemerkt hatte keiner der Beiden den Ball.
Man bedenke: die Engländer sind die, die bei einem Taifun in Shorts auf dem Green stehen und sagen: wenn es anfängt zu regnen, können wir immer noch aufhören, Golf zu spielen.

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Die farbenfrohe Schönheit der Komplimentäre ist einzig zu bewundern, wenn weder Spieler*innen noch Zuschauer*innen die Sicht versperren

Als ihre Nationalmannschaft verloren hatte, schrieb die niederländische Presse: die haben so schlecht gespielt wie Wales, und das ist nicht mal ein richtiges Land. Stimmt schon, England und Wales sowie Schottland sind Provinzen der Apenninen, besser bekannt als Britische Inseln, und vergleichbar mit Holland, das gern mit dem eigentlichen Land an der Nordsee verwechselt wird.

Wenn unsere Nationalmannschaft - verglichen mit den orangefarbenen Fans für die verschiedenen niederländischen Provinzen, von denen zwei Holland heißen, und die drei gegeneinander spielenden Mannschaften des ‚Vereinten‘ Königreichs sollten Bayern und Preußen sowie Westfalen, Ostwestfalen, Ostfalen, Sachsen und NIedersachen sowie Sachsen-Anhalt ebenfalls in getrennten Mannschaften antreten; mit etwas Glück kommen sogar jeweils elf Mann dabei raus - nicht bei dem korrekten 2:0-Erfolg Englands den Geist der Europameisterschaft 2020 weitergegeben hätte, stünde England sowieso nicht im Finale.

Doch Moment …

Sind wir alle Zeitreisende? Warum heißt die Veranstaltung EURO 2020? Bedeutet das, dass in vier Jahren wieder eine Europameisterschaft unter dem Namen EURO 2024 stattfinden wird oder in drei Jahren unter richtigem Namen? Wenn sich Spieler und Funktionäre in so kurzer Zeit wie einem Jahr nicht auf einen der Jahreszahl entsprechenden Namen einstellen können, wie wird es dann innerhalb von vier Jahren aussehen?

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Ist das Kunst oder kann das weg? Reinigungskräfte wollten den Aufsteller letzten Herbst schon wegräumen

Apropos: Der Zeitraum von vier Jahren wird auch Olympiade genannt

Noch größer dürfte die Vorfreude und die Umstellung für die Beteiligten auf die ohne Zuschauer stattfindenden Olympischen Spiele in Japan werden, die den Namen ‚Großveranstaltung‘ nicht mehr tragen dürfen - im Gegensatz zum Namen Tokyo 2020. Denn das Verkehrschaos auf den Anfahrtswegen, das Gedränge im Einlass und die langen Schlangen vor sanitären Anlagen und anderen stoffwechselanregenden Einrichtungen wie Imbiss- und Sushibuden, fallen völlig weg, von dem Problem, spontan eine Eintrittskarte zu erhalten, ganz abgesehen. Es bleibt abzuwarten, ob das mediale Interesse das vorherrschende Thema aus den Schlagzeilen verdrängen kann, um wenigstens dem römischen Prinzip ‚Brot und Spiele‘ gerecht zu werden. Für die Sportler wird es aber ganz gewiss eine freudige Abwechslung, fünf (statt vier) Jahre lang trainiert zu haben, um dann vor leeren Rängen zu stehen, und für ihre Leistungen die Anerkennung zu erhalten, die sie nach Auffassung der Veranstalter wirklich verdienen.

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