Weltraum - Glück für die deutsche Sprache

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Im Gegensatz zu blue origin gestattet space x die freie Bildveröffentlichung seiner Orbiter

Extraterrestrische Nachrichten überschwemmen die Presse

Nach werbewirksamer wochenlanger Präsentation ist ein Kleinunternehmer mit Glatze (nein, nicht der mit den Hohe-Stirn-Implantaten) seinem Ziel, jeden DMM (Dollar-Millionärs-Menschen) einmal um die Erde kreisen zu lassen, näher gekommen: Käptn Kirk ist der derzeit älteste Mensch, der die Erdgravitation nicht unmittelbar spürte. Bei der letzten Riesenzäpfchen-Exkursion hatten testweise noch ein junger Mann und eine alte Frau Geschichte geschrieben als jeweils jüngster und älteste Teilnehmende, an deren Namen sich niemand mehr erinnert, weil sie auch nicht veröffentlicht wurden. Doch wen interessiert es, wenn die Rekordzahlen - also, vor allem die Umsatzzahlen - nur so purzeln.

90 Jahre sind nun zu überbieten

Hatte William Shatner vor 55 Jahren noch heroisch seinen Bauch in jeder Folge der vorzeitig abgesetzten TV-Serie eingezogen, so füllte er den blauen Overall vor allem in seiner Körpermitte prächtig aus. Neben dem Beinahe-Schauspieler war der Chef selbst auch schon in dem Megabonbon unterwegs. Über die Gründe, warum er nicht bei dem ersten Ausflug zur Kármán-Linie an Bord war, mag spekuliert werden. Als sein sichtlich bewegter prominenter Gast wieder festen Boden unter den Füßen hatte, köpfte er eine Champagnerflasche, damit Shatner seine Rede nicht beenden konnte - Womöglich hätte er sonst etwas weniger Positives über die Aussicht auf den Amazonas gesagt.

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Für einen Weltraumspaziergang war die Zeit zu knapp - nach 11 Minuten war es vorbei

Kurz zuvor war eine andere bedeutende Person aus dem öffentlichen Leben, deren Name mir gerade entfallen ist, bei ihrer Rede nicht unterbrochen worden. Ob man es glaubt oder nicht, selbst in der heutigen Welt gibt es zumindest außerhalb deutschsprachiger TV-Sendungen mit vornehmlich politischen Gästen noch Leute, die andere ausreden lassen.
In einem Fußgängerinterview (eine website mit dem englischsprachigen Namen pedestrian) wurde sie zu ihrer Dokumentationsserie über die Wahrheit von UFO-Phänomenen befragt. Dabei hatte die nichtbinäre Person mit dem Familiennamen Lovato gesagt - ohne unterbrochen zu werden -, dass sie es als rassistisch und beleidigend empfinde, wenn außerirdische Lebewesen ‚Aliens‘ genannt werden.

Was sind Aliens?

Da sind wir mit unserer abwechslungs- und wortreichen Sprache doch weit vorn. Nicht nur, dass wir einen Anglizismus verwenden, um jeden denkbaren Begriff geschlechtserweiternd zur Unaussprechlichkeit zu verformen (gemeint ist ‚gendern‘), das es im englischen Original gar nicht gibt, weder bei Substantiven noch Präpositionen. Sondern auch, weil von jeher Außerirdische Außerirdische genannt wurden und nicht Aliens.

Bereits Sting wusste es

Leider war Demi Lovato (29) vor 34 Jahren noch nicht geboren, als Gordon Sumner CBE (Commander of the Order of the British Empire) im Oktober 1987 schon die Situation besang: I’m an alien, I’m a legal alien, I’m an englishman in New York.

Sonst hätte sie vielleicht wissen können, dass ‚alien‘ nichts als ‚Fremder‘ bedeutet, das bei der Synchronisation von englischsprachigen Fantasiefilmen zum Dilemma wird. Denn befindet man sich als hier Geborener auf einem anderen Planeten, so ist man für die dortigen Bewohner ‚alien‘ und nicht ‚Außerirdischer‘ - es sei denn, die Außerirdischen nennen ihre Planeten auch Erde und kommunizieren überhaupt in englischer Sprache. Da wissen wir allerdings von StarTrek, dass sich die Grün-, Blau- oder Violettgeschminkten an ihrer Sonne orientieren und die Planeten zählen, die keine eigenen Namen haben, wie beispielsweise Riegel-7. Im Franchise um Gene Roddenberrys Erbe gibt es Lösungen: da ‚Mensch‘ oder ‚Humanoid‘ ja auf jeden Schauspieler in Kostüm und Maske zutrifft, werden wir von denen gern ‚Terraner‘ oder ‚Bewohner von Sol-3‘ genannt.

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Diese stark verkleinerte Ansicht zeigt nicht die tatsächliche Größe und Stellung des Mondes zur Erde, denn beide Körper sind in Wahrheit Scheiben

Deutsche Sprache, schwere Sprache

Und dann ist da noch die Sache mit dem ‚All‘. Wenn wir ‚Weltall’ sagen, ist alles in Ordnung. Niemand von diesem Planeten war jemals im All, sondern höchsten im Welt-Raum. Denn nicht nur die Oberfläche und die Atmosphäre, auch der Mond umkreist die Erde, gehört also zur ‚Welt‘ um unseren Planeten. Was Käptn Kirk und Jeff Bezos erfahren haben, war keine Schwerelosigkeit, sondern so wie unter Wasser die Auswirkungen der Gravitation durch die Reibung der Flüssigkeit gemindert werden, wirkt die Fliehkraft der Erdanziehung, die auch den Mond in seiner Umlaufbahn hält (naja, fast, der Mond entfernt sich allmählich, weil er in kosmischen Dimensionen ‚weggeschleudert‘ wird). Der Parabelflug zur Simulation von Schwerelosigkeit als Beispiel: Das Flugzeug sinkt nach einem Steigflug mit der gleichen Beschleunigung wie der ‚freie Fall‘ ab. Die Insassen empfinden das als ‚schwerelos‘ - und so fällt die Raumkapsel an der Erde in der gleichen Geschwindigkeit vorbei wie sie angezogen wird.

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Satire & Sarkasmus
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