Wer nämlic mit h schreibt …
Der letzte Buchstabe im lateinischen Alphabet ist z, aber der letzte Buchstabe des Wortes ‚nämlich‘ ist h - wer ist also dämlich? Leerer (oder in Einzelfällen vielleicht Lehrer) oder Schüler, die mit acht Jahren erkennen, dass der unterrictende Pädagoge mit diesen vermeintlic scherzaften Worten keinerlei Ansatz von Intelligenz oder Spracerzieung dokumentiert?
Man könnte ja schlicht die Wortherkunft erläutern, die auf ‚Namen‘ (die Kurzform von namentlich) zurückgeht, und nicht auf ‚nehmen‘; denn wer solche Sprüche bringt, sollte auch wissen, dass Kinder das bereits verstehen.
Es ist nicht belegt, ob das Gendern mit diesem unbedachten Merksatz begann, aber wo Wörter herkommen, erleichtert schon seit Generationen die Rechtschreibung. Da war zum Beispiel das kleine Wörtchen ‚man‘ (siehe auch zu Beginn dieses Absatzes), das als Verallgemeinerung für ‚Mensch‘ diente und von feministischen Scherzboldinnen oder infiltrierenden Scherzbolden herangezogen wurde, durch ‚frau‘ ersetzt zu werden. Schlaue Sache.
Bei der Anrede geht es weiter: es heißt zum Beispiel ‚sehr geehrte Damen und Herren‘, aber bei einzelnen Personen wird ‚Herr Heidelberg’ und ungerechterweise ‚Frau Würzburg‘ verwendet, das dann konsequent ‚Dame Würzburg‘ sein müsste. Dass die Anrede ‚Frau‘ vom Mittelhochdeutschen ‚Fron‘ stammt und ‚Herr‘ meint, wird dabei geflissentlich übersehen und darauf bestanden, dass dann auch ‚Mann Heidelberg‘ korrekt wäre.
In der englischen Sprache beklagt sich niemand darüber, dass ‚man’ sowohl Mensch als auch Mann bedeutet, immerhin ist einer der bedeutendsten Aussprüche vor knapp 52 Jahren in die Geschichte eingegangen, als der Trompetenmusiker und spätere Radprofi L. Armstrong den Mond betrat und mit seinen Worten genau den Mensch/Mann und die Mannhaftigkeit/Menschheit gegenüberstellte.
Die/Der Anglizismus ‚gendern‘ ist also bereits paradox, da er/sie im Angelsächsischen überhaupt nicht mit der Bedeutung existiert, die/der unsere germanische Nation spaltet. Einer der Urgermanen unter den literarischen Kabarettistinnen bzw. Kabarettisten Jürgen von Manger berichtete als Tegtmeier von seiner Reise in die USA, um der Bedienung des Restaurants ‚Der Wienerschnitzel‘ zu erklären, dass es nicht ‚the wienerschnitzel‘ heißen müsse, sondern ‚the wienerschnitzel‘ …
Das Problem besteht heute, dass mit der weiblichen Form die männliche ausgeschlossen ist, während die männliche, so sie die ursprüngliche ist, die weibliche einschließt. Es findet also in jedem Fall die Diskriminierung mindestens eines Geschlechtes statt, von der Vergewaltigung der Sprache an sich ganz zu schweigen. Jede Gästin und jeder Gast in einer Gesprächsrunde oder einem Gesprächsrund kann davon ein Lied singen - und der Autor/die Autorin ist froh, dass Lied ein sächlicher Begriff ist, den geschlechtsneutral zu gestalten schlicht nicht möglich ist, da er/sie/es schon ist.
Es wird gewiss nicht lange dauern, bis in Frage gestellt wird, ob die Gestirne (auch ein neutrales Wort, puh, Glück gehabt) nicht besser gegendert werden können. Nachdem die Idee einer Meteorologin in den 1950ern, Tiefdruckgebieten Frauennamen und Hochdruckgebieten Männernamen zu geben, endlich gekippt wurde, weil es eine ungeheure Beleidigung für jede Frau und für jeden Mann sein muss, dass man etwas anhand der Nämin/des Namens differenzieren kann, wird zukünftig unterschieden werden, ob der oder die Mond und vor allem der oder die Sonne gemeint ist - je nachdem, wer ihn/sie sich gerade ansieht und sich dabei politisch nicht korrekt behandelt fühlt.
Satire an sich ist auf jeden Fall/auf jede Fällin ein männliches Wort, wird also demnächst ‚der Satir‘ heißen - wenigstens ein Fortschritt/eine Fortschrittin.
Kommentare
Einen Kommentar schreiben