Mähroboter
Mähroboter sehen aus wie Miniaturautos. Sie werden dazu verwendet, den Rasen ohne menschliche Hilfe zu mähen. Hohe Selbstständigkeit zeichnet die Geräte aus, die in der Lage sind, selbstständig zu erkennen, wo sie mähen müssen. Es gibt unterschiedliche Modelle in allen möglichen Preisklassen. Allerdings muss ein Mähroboter im Gegensatz zu einem normalen Rasenmäher erst installiert werden. Bei den meisten Modellen wird dazu ein sogenanntes Orientierungskabel eingesetzt, das im Rasen vergraben wird, und dem Mähroboter somit anzeigt, bis wohin er das Gras mähen soll. Erfahre im Folgenden mehr zum Mähroboter, dem brillanten Helfer bei der Garten- und Grünflächenpflege!
Inhaltsverzeichnis
Für wen ist die Anschaffung eines Mähroboters sinnvoll?
Mähroboter, auch Rasenroboter genannt, eignen sich vor allem für große Gärten. Ebenso sind solche Geräte im hohen Alter durchaus sinnvoll, wenn sogar die Pflege kleiner Grünflächen schwerfällt. Menschen, die weniger mobil sind als in jüngeren Jahren, wird auf diesem Wege Last abgenommen.
Für die Anschaffung gilt: Je größer der Garten und je unebener das Terrain ist, umso teurer sind die Geräte in der Anschaffung. Dennoch vereinen sie Vorteile, für die sich sogar höhere Investitionen lohnen:
- Selbstständiges Mähen
- Geringerer Geräuschpegel als beim herkömmlichen Rasenmäher
- Hindernisse werden – je nach Modell und Art der Hindernisse – automatisch erkannt
- Selbstständiges Wiederaufladen
- Integrierter Diebstahlschutz
Da Mähroboter transportable Geräte sind, besteht auch immer die Gefahr, dass diese geklaut werden. Die meisten Geräte können daher zum Schutz nur in der eigenen Ladestation verwendet werden, sodass der Dieb die kompletten Begrenzungskabel ausgraben müsste, um die Station abzubauen. Teurere Modelle benutzen den eingebauten GPS-Sensor auch als Standorttracker, sodass der Besitzer immer sieht, wo sich das Gerät gerade befindet. Zusätzlich gibt es einen PIN-Code-Schutz (wie an einem Telefon) ohne die Änderungen an den Einstellungen des Geräts verboten werden.
Wie wird ein Mähroboter installiert?
Zuerst wird der passende Standort für die Ladestation gewählt, der in der Nähe einer Steckdose liegen und über ausreichend Freiraum verfügen muss. Es ist anzuraten, dass der Mähroboter weder in der Sonne steht noch dem Regen ausgesetzt wird.
Im nächsten Schritt wird das gesamte Begrenzungskabel im Rasen verlegt, wo gemäht werden soll. Das Kabel hat unterhalb der Rasenfläche zu liegen, damit Menschen oder Tiere nicht darüber stolpern und sich verfangen können. Dies ist grundsätzlich kein Problem, da nach einigen Wochen das Kabel zuwächst. Es kann durchaus vorkommen, dass – wenn der Garten sehr groß ist – das mitgelieferte Kabel nicht reicht. In diesem Fall müssen Erweiterung-Sets vom Hersteller bezogen werden. Dies ist auch der Fall, wenn der Garten sehr verwinkelt ist oder es viele Gegenstände gibt, um die Schleifen gelegt werden müssen.
Optimale Voraussetzungen für Mähroboter
Die besten Voraussetzungen zum Einsatz eines Mähroboters sind ebene freie Rasenflächen, die nicht mit Hindernissen zugestellt sind. In diesem Falle ist die Installation relativ einfach: Das mitgelieferte Begrenzungskabel wird entlang des Randes des Rasens mit den beigelegten Heringen in die Erde gesteckt. Dadurch weiß der Mähroboter, bis wohin er zu mähen hat. Es gibt ebenso teurere Modelle, die mit GPS funktionieren. Diese kosten meistens Tausende von Euros und sind für den Privatgebrauch nur bei sehr großen Flächen, die von der Größe her denen eines Sportplatzes gleichen, zu empfehlen. Grundsätzlich richten sich die meisten Modelle an Besitzer von Flächen bis zu 1.000 m². Profigeräte sind für 1.000, 2.000 und mehr Quadratmeter ausgelegt.
Hanglage – ein missverständlicher Begriff
Eine Hanglage besteht laut Fachmann schon dann, wenn mehr als 2 % Gefälle vorhanden sind. Dies bedeutet: Bei 10 Meter Rasen müsste eine Gefälle von 20 cm bestehen. Solltest du also in den Alpen wohnen, wäre es besser, direkt ein teureres Modell zu nehmen. Diese sind dafür ausgelegt, sogar bis zu 50 % Steigung zu bewältigen. Für alle anderen gilt: Steigungen bis 15 % sind ohne Probleme für die Geräte machbar. Das Gros der Geräte schafft zwischen 25 und 35 %. Dies lässt sich relativ einfach ausmessen, indem du einen Zollstock bzw. ein Maßband oder ein Smartphone mit Wasserwaagen-App nimmst.
Wie funktionieren die Begrenzungs- und Orientierungskabel?
Begrenzungskabel sind dazu da, dem Mähroboter zu zeigen, bis wohin er mähen darf. Gute Modelle haben auch ein Programm für Kanten. Dieses sorgt dafür, dass der Mähroboter an den Rasenkanten gründlich arbeitet, sodass du keinen zusätzlichen Trimmer mehr benötigst. Die angesprochenen alternativen Modelle mit GPS Sensor arbeiten ohne das Kabel. Der Vorteil ist dabei, dass der Mähroboter sich auf anderen Grundstücken oder Flächen zum Einsatz eignet, sodass zum Beispiel eine Nachbarschaftsgemeinschaft sich gemeinsam einen Mähroboter anschaffen kann. Der Nachteil bei GPS-Modellen wiederum ist, dass der Akku manuell aufgeladen werden muss.
Mähroboter im Einsatz
Der Rasen wird vom Mähroboter kontinuierlich gemäht. Dadurch ergibt sich ein einheitliches Rasenbild, das stets gepflegt aussieht. Wichtige Faktoren sind die maximale Fläche, für die der Mähroboter ausgelegt ist, sowie der verbaute Antrieb. Es ist eine schlechte Idee, einen Mähroboter einzusetzen, der für die entsprechende Rasenfläche zu klein ist. Es ist dann nicht möglich, den Rasen in den entsprechenden Zyklen zu mähen. Außerdem nutzt sich dann das Getriebe und der Mähroboter im Allgemeinen schneller ab. Die meisten Modelle besitzen Einstellungen, die es dem Nutzer erlauben, bestimmte Tage oder bestimmte Tageszeiten zu definieren, an denen der Rasen gemäht wird.
Wie werden getrennte Rasenflächen gemäht
Wenn der Rasen aus mehreren Rasenflächen besteht, ist unbedingt ein Verbindungsdraht oder Suchdraht notwendig, der zwischen den einzelnen Flächen verlegt wird. Der Mähroboter findet den Weg zur nächsten Fläche anhand des Drahtes. Diese Einstellung nennt sich Multizonen-Einstellung.
Welche Bewegungsmuster gibt es?
Die häufigsten Bewegungsmuster sind:
- Parallele Bahnen
- Spiralfahrt
- Freie Bewegungsmuster
Bei der Fahrt in parallelen Bahnen wird der Rasen so gemäht, wie es ein Gartenbesitzer üblicherweise tut: In die eine Richtung hin, dann parallel neben der geschaffenen Bahn wieder zurück und so weiter… Das Mähen dauert etwas länger, als wenn der Mähroboter querfeldein fahren würde und der Rasen sieht weniger gepflegt aus, weil Ränder zu sehen sind.
Bei der Spiralfahrt zieht der Mähroboter einen immer größeren Kreis um seinen Ausgangspunkt bis irgendwann alle Flächen abgefahren wurden. In Tests hat sich entgegen den Erwartungen die freie (zufällige) Fahrt der Mähroboter als am geeignetsten erwiesen. Hier war das Schnittmuster am ordentlichsten und es gab eine Zeitersparnis.
Sind Mähroboter sicher?
In der Theorie sind Mähroboter sicher. Denn sie sind mit einer Vielzahl von Sensoren ausgestattet, die erkennen lassen, ob sich auf dem Rasen Gegenstände befinden:
- Hebesensor: Erkennt ein Anheben des Geräts und stoppt die Schneidmesser
- Neigesensor: Bei Umkippen oder zu starker Neigung werden die Messer gestoppt
- Steigungssensor: Erkennt, ob die Hangneigung die Fähigkeit des Mähroboters übersteigt und ändert in diesem Fall die Fahrtrichtung
- Stoßsensor/Kollisionssensor: Kollidiert der Roboter mit einem Gegenstand, setzt er zurück und ändert die Richtung
- Hindernissensor: Bevorstehende Hindernisse werden frühzeitig erkannt, sodass der Mähroboter die Fahrtrichtung ändert
- Regensensor: Auftretender Regen wird erkannt und der Mähroboter fährt entweder zurück zur Ladestation und verbleibt dort oder handelt nach Vorgabe (nicht alle Roboter unterstützen das Mähen bei Regen)
Den Sensoren zum Trotz, gab es in der Vergangenheit vereinzelt Unfälle. Daher soll – unabhängig von Hersteller-Versprechen – ausdrücklich gewarnt werden:
Lasse NIE Kinder oder Kleintiere sowie niedrige Gegenstände auf dem Rasen zurück, wenn ein Mähroboter in der Nähe ist!
Verknüpfung zu Smart Home
Namhafte Hersteller bieten Apps für Smartphones an, mit denen sich der Mähroboter per Sprache steuern lässt. Auch Google und Amazon bieten Unterstützung an, indem die Befehle über einen intelligenten Lautsprecher übermittelt werden. Es gibt durchaus Hersteller, die sogar ganze Gartensysteme abdecken, wie z.B. Rasensprenger, Bewegungsmelder, automatische Bewässerungsanlagen. Hier fallen Verknüpfungen noch leichter.
Mähroboter FAQ: Fragen und Antworten zum fleißigen Gartenhelfer
Wie wird ein Mähroboter gewartet?
Der Mähroboter wird von Zeit zu Zeit gereinigt und von unten mit Wasser abgespritzt. Sobald die Messer stumpf werden, sind diese auszutauschen. Ein Austausch der Messer allerdings zeitaufwendig und kostspielig. Daher verweisen die Hersteller darauf, dass die Messer grundsätzlich mit der Zeit weniger schnell abnutzen, wenn kein allzu hohes Gras mehr vorhanden ist.
Wie laut ist ein Mähroboter?
Ein Mähroboter macht weniger Lärm als seine großen Verwandten, die klassischen Rasenmäher. Größtenteils liegt der Lärmpegel unter 70 Dezibel. Zum Vergleich: Ein normaler Rasenmäher verursacht ca. 80 Dezibel Lärmimmissionen. Da 10 Dezibel mehr eine Verdoppelung der Lautstärke bedeuten, heißt dies im Umkehrschluss, dass ein Mähroboter halb so laut wie ein normaler Rasenmäher ist.
Was passiert mit dem gemähten Rasen?
Der gemähte Rasen bleibt an Ort und Stelle als Mulch auf der Rasenfläche zurück. Dies hat den Vorteil, dass der Rasen auf natürliche Weise gedüngt wird.
Ist es ratsam, den Rasen auch bei Regen zu mähen?
Nein. Egal, was die Hersteller auf ihren Webseiten oder in ihren Prospekten versprechen: Von Rasenmähen bei Regen ist abzuraten. Der Grund dafür ist, dass die Schneidemesser bedeutend schneller abnutzen. Obendrein verfängt sich nasser Rasen im Getriebe und Reinigungen fallen öfter an. Die meisten Modelle stellen bei Regen ihre Arbeit ein und fahren selbst nicht zur Ladestation zurück.
Ist es erlaubt, Mähroboter mehr auch nachts oder am Wochenende einzusetzen?
Wie die Rasenmäher, fallen die Mähroboter unter die „Geräte- und Maschinenlärmschutzverordnung“. Dies bedeutet, dass Mähroboter nur tagsüber verwendet werden dürfen, solltest du in dicht besiedelten Wohngebieten wohnen.
Welcher Hersteller ist zu empfehlen?
Bei der Recherche für den Artikel ist ein Hersteller mit vermehrt positiven Erwähnungen aufgefallen, nämlich iMow. Dessen Mähroboter schneidet sehr sorgfältig und ist robust, kommt mit Unebenheiten gut zurecht und ist leise. Er ist allerdings mit ca. 1.800 € (Stand 23.10.2019) eine Investition, die wohl überlegt sein sollte. Der Vorteil dabei ist, dass sogar große Flächen abgearbeitet werden können, wobei von einer Größenordnung wie bei Fußballfeldern die Rede ist.
Ist es notwendig, für den Mähroboter eine extra Versicherung abzuschließen?
Meistens ist der Mähroboter schon über die Hausratversicherung mitversichert. Im Zweifel ist es angeraten, sich an den Versicherungsvertreter seiner Wahl zu wenden oder an die Versicherung, bei der man sich versichert hat.
Welcher Akku-Typ wird bei Mährobotern eingesetzt?
Bei den meisten Mährobotern setzen die Hersteller auf einen Lithium-Ionen-Akku. Ein solcher Akku hält mindestens fünf Jahre. Ein Blei-Säure-Akku ist zwar billiger, erlaubt aber zehnmal weniger Ladezyklen. Dementsprechend ist von Blei-Säure-Akkus abzuraten. Es existieren zudem Mähroboter, bei denen die Ladestation mit Solarzellen angetrieben wird. Somit hat man einen klimaneutralen und umweltfreundlichen Rasenmäher. Bastelfreudige Hobbyheimwerker können dies auch selbst bewerkstelligen.
Fazit
Der Einsatz von Mährobotern ist allen zu empfehlen, die einen großen Garten haben. Auf Kinder und Kleintiere ist Acht zu geben, damit diese vorsichtshalber Abstand zum Gerät halten. Richtig konfiguriert, ist ein Mähroboter eine große Hilfe im Alltag der Garten- und Grünflächenpflege. Er ist leiser und umweltfreundlicher als ein normaler Rasenmäher. Durch die optional verfügbare Verknüpfung mit Smart Home, ist es möglich, den Mähroboter von überall aus zu bewachen.
Kommentar von Susanne M. |
Meine Eltern hatten hinter ihrem Haus eine große Rasenfläche, da wäre so ein Mähroboter hilfreich gewesen. Ist der neue Gartenhelfer erst mal installiert ggf. und das Orientierungskabel verlegt, brauchst du nicht ständig jemanden zu bitten, deinen Rasen zu mähen.
Das Verlegen des Kabels scheint jedoch recht aufwendig zu sein und sollte nur von einem Fachhändler oder Landschaftsgärtner durchgeführt werden. Auch bei der Positionierung der Ladestation sind bestimmte Regeln zu beachten.
Eine Alternative zu den gängigen Mährobotern sind Geräte ohne Begrenzungskabel. Diese orientieren sich mithilfe von GPS, Kameras oder Funksystemen. Sie haben jedoch den Nachteil, dass sie schon mal an Stellen mähen, die sie eigentlich umfahren sollten.
Quellen:
https://www.echorobotics.de/de/blog/werkstatt/wie-wird-das-kabel-eines-maehroboters-verlegt/
https://dein-maehroboter.de/maehroboter-ohne-begrenzungskabel/
Kommentar von Heinz |
Ich habe einen großen Garten. Leider ist der Untergrund sehr uneben. Auch stehen dort 17 Obstbäume drauf. Eignet sich da ein Mähroboter? Kann er da immer um die Bäume herumfahren? Kann er auch mit heruntergefallenen Zweigen und Früchten umgehen? Es hilft mir nämlich nicht, wenn sich der kleine Helfer ständig festfährt und dann nicht weiterkommt. Für welche Rasenflächen sind diese Geräte ausgelegt. Bei mir wären es etwa 1000 qm. Nicht, dass der dann tagein, tagaus in Aktion ist.