Smart oder nicht smart – Nützlich aber auf jeden Fall!

Über alltagstaugliche Assistenzlösungen für Senioren

In diesem Artikel geht es um alltagstaugliche Assistenzlösungen für ältere Menschen. Diese sind nicht nur praktisch, sondern können auch im Ernstfall unverzichtbar werden und sogar Leben retten. In unserer technisierten Welt fällt es gerade älteren Menschen schwer, mit moderner Technik umzugehen, dabei sind insbesondere sie es, die vom Technikeinsatz am meisten profitieren. Dabei gibt es zwei Arten nützlicher Geräte, die du in diesem Artikel kennenlernen wirst.

Inhaltsverzeichnis

"Smarte" Geräte

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©Bild von Pixabay auf Alterix

Grundsätzlich kann man alles als „smart“ bezeichnen, was über das Internet eine automatisierte Steuerung ermöglicht. Entsprechende Geräte werden meist über ein zentrales Steuerungsgerät (oft vom Hersteller schon mit dem Gerät dabei) oder über den Internetrouter an das Internet oder an eine zentrale Steuerungszentrale im hausinternen Netz angebunden.

Welche Gerätearten gibt es?

Vielleicht hast du schon von intelligenten Lampen oder einer programmierbaren Heizung gehört? Dies sind beispielsweise smarte Geräte. Es gibt aber auch exotische Anwendungsmöglichkeiten, wie zum Beispiel einen Kleiderschrank, der über verschiedene Lichter anzeigt, wo sich welche Kleidungsstücke befinden. Auf eine erlesene Auswahl der Geräte wird im Folgenden etwas näher eingegangen und es werden erste einführende Informationen gegeben.

Die programmierbare Heizung

Wer kennt das nicht? Man muss morgens zur Arbeit, steht auf, und das erste was passiert, ist, dass man sich in einen Eiszapfen verwandelt, weil die Heizung noch nicht an ist. Programmierbare Heizungsregler haben Fühler. Diese melden die jeweilige Raumtemperatur an die Steuerungsanlage am Thermostat. Sollte die Temperatur nicht dem entsprechen, was festgelegt wurde (zum Beispiel in der Nacht 18°C im Schlafzimmer), wird das Ventil geöffnet, als wenn man die Heizung „per Hand“ hochgedreht hätte. Sobald die entsprechende Temperatur erreicht ist, sperrt der Thermostat das Ventil wieder. Auf diese Weise lässt sich Energie einsparen. Auch im Alter ist dies nützlich, da ältere Menschen dazu neigen, ihre bis dahin alltäglichen Routinen zu vergessen. Die programmierbare Heizung vermeidet unerwünschte Zustände, wie nachts um vier Uhr in der Küche noch 23°C zu haben.

Die intelligente Glühlampe

Im Gegensatz zu früher werden die meisten Menschen keine althergebrachten Glühbirnen mehr besitzen, sondern schon mit Energiesparlampen oder LED-Leuchten (die noch sparsamer und vielfältiger sind) ihr Heim beleuchten. Durch den technischen Fortschritt bei alltagstauglichen Assistenzlösungen gibt es inzwischen die Möglichkeit, die Lampen über eine Funkstation der Uhrzeit nach, an- oder auszuschalten. Heutzutage sind die LED-Lampen sogar in der Lage, die Farbtemperatur von echtem und gewohnten Glühlampenlicht zu imitieren. Dies ist für den menschlichen Körper sehr wichtig, weil grelles Neonlicht zwar bei konzentriertem Arbeiten hilfreich, aber abends zum Entspannen kontraproduktiv wirkt. Auch hier ist der Nutzen für ältere Menschen enorm. Es werden nicht mehr unnötig Lampen brennen gelassen, sollte vergessen werden, diese auszuschalten. Ebenso sind Verletzungen vermeidbar, wenn sich nachts die Lampe im Schlafzimmer automatisch anschaltet, denn so werden Stolperfallen vermieden.

Der intelligente Sensorboden

Eine eher exotische Art alltagstauglicher Assistenzlösungen stellt der intelligente Sensorboden dar. Über Gewichtssensoren erfasst er zum Beispiel, ob ein Benutzer gerade einen Fuß aufsetzt, steht, geht, oder aber zum Beispiel gestürzt ist. Dies kann im Ernstfall sogar Leben retten. Ein mögliches Szenario sähe so aus:

Der Boden registriert, dass eine Person hingefallen ist, nicht mehr aufsteht und auch keine anderen Bereiche mehr berührt. Nach einer bestimmten Zeit wird über das (ebenfalls) gekoppelte Haustelefon oder das Notfallmeldesystem die nächste Ambulanz zur Hilfe gerufen oder es werden Angehörige, Nachbarn oder Bekannte verständigt.

Sollte man als älterer Mensch allein wohnen und sich nicht regelmäßig jemand über das Befinden des Nutzers kundig machen, ist dies oft die einzige Möglichkeit, schnell Hilfe herbei zu rufen.

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©Bild von Gerd Altmann/Pixabay

Der schlaue Herd

Ein potenzieller Lebensretter – auch für jüngere Semester – ist der intelligente Herd. Was passiert wenn der Herd angeschaltet und vergessen wird? Im besten Fall gibt es nur etwas Rauch und einen beißenden Gestank in der Küche, im schlimmsten Fall fängt es an zu brennen. Ein schlauer Herd hingegen bemerkt durch Abwesenheit des Nutzers, dass er nicht mehr benötigt wird und stellt sich ab oder gibt ein akustisches Signal aus, dass er noch eingeschaltet ist.

Die intelligente Waschmaschine und der intelligente Trockner

Neue Waschmaschinen und Trockner sind eine große Hilfe beim Geldsparen. Sollte der Nutzer – wie heutzutage oft der Fall ist – einen Stromtarif benutzen, der nachts weniger kostet, kann die Waschmaschine oder der Trockner auf das Signal vom intelligenten Stromzähler warten, dass der Strompreis unter ein bestimmtes Limit gefallen ist und die Reinigung beginnen. Für ältere Menschen praktisch ist die Funktion, dass sich ebenfalls Erinnerungen auf das Telefon oder per E-Mail verschicken lassen, dass die Wäsche fertig ist.

Der intelligente Kühlschrank

Es ist schon praktisch, immer zu wissen, was sich im Kühlschrank befindet. Was in Amerika schon jahrelang Alltag ist, setzt sich bei uns nun zunehmend ebenso durch. Sobald der Kühlschrank merkt, dass ein bestimmtes Produkt zur Neige geht (anhand von Gewichtssensoren oder intelligenten Verpackungen) kauft er selbstständig über die Kontoverbindung oder die Kreditkarte des Nutzers „Nachschub“, der dann im Laden abgeholt oder nach Hause gebracht wird. Für ältere Menschen, die außerstande sind, die Einkäufe allein zu oder für Vielbeschäftigte, die zahlreiche private und berufliche Termine koordinieren müssen, ist dies hilfreich.

Bewegungs- und Kontaktmelder

Eine der ältesten Arten von intelligenten Geräten ist der Bewegungsmelder. Man kam schon relativ früh auf den Gedanken, diese an das Internet oder an die Hausanlagen zu koppeln, um im Ernstfall reagieren zu können. Dies kann das reine Einschalten einer Glühbirne sein, wenn man sich dem Gartentor nähert, aber auch das automatische Anwählen des Polizeinotrufes, wenn sich im Gartenhaus nachts etwas tun sollte. Für alleinstehende ältere Menschen erweist sich dies als komfortabel, außerdem erhöht es das Sicherheitsgefühl. Kontaktmelder an Türen und Fenstern sind auch für Heizanlagen (s. oben) sehr praktisch. Denn sobald eine Tür zu einem Außenbereich oder ein Fenster geöffnet (der Kontakt zwischen Fenster und Wand also unterbrochen) wird, bekommt der Thermostat in der Heizung ein Signal, solange nicht zu heizen, bis wieder alle Fenster und Türen geschlossen sind.

Der intelligente Lautsprecher/Mediaplayer

Hierbei handelt es sich um weitverbreitete Geräte. Sie erlauben die Steuerung der anderen Geräte im Haus über eingebaute Mikrofone und antworten auf Fragen. Dies für an Demenz erkrankte Personen eine große Hilfe – ein Lautsprecher wird die Frage, wo denn der Ehemann sei, immer und immer wieder beantworten, ohne verärgert zu sein. Ebenso können Radiosendungen, Podcasts oder Titel aus der Musiksammlung von der Festplatte abgespielt werden. Das morgendliche Wecken mit angenehmer Musik ist um einiges erfreulicher, als der alte Aufziehwecker, der einen aus dem Schlaf reißt. Hier muss allerdings auf den Aspekt des Datenschutzes hingewiesen werden. Auch im „ausgeschalteten“ Zustand (wenn noch am Strom) reagiert das Mikrofon auf alle Eingaben und diese können von Strafverfolgungsbehörden mitgeschnitten werden. Jeder möge sich überlegen, ob er im Kinderzimmer oder im privaten Schlafzimmer wirklich immer belauscht werden will.

Der intelligente Fernseher

Dieser erstellt anhand der Vorlieben des Nutzers Empfehlungen für interessante Serien oder Kinofilme. Er zeichnet verpasste Sendungen auf und lässt diese über einen externen Bildschirm irgendwo anders im Hause abspielen. Oft wird er zur Verwaltung als Zentraleinheit von anderen intelligenten Geräten verwendet, weil die meisten Benutzer mit dem Umgang vom Fernseher am besten geübt sind und dieser genug Informationen darstellt. Ich für meinen Teil möchte nicht versuchen, auf der Waschmaschine meine E-Mail-Adresse einzugeben…

Welche Geräte sind empfehlenswert und was ist

Jeder Nutzer muss für sich selbst entscheiden, ob er bereit ist, hohe Anfangsinvestitionen in Kauf zu nehmen und sie dem Nutzen, den er davon hat, entgegenzustellen. Ein intelligenter Herd z.B. kostet um einiges mehr als sein „altmodischer“ Bruder. Man muss nicht die letzte Glühbirne auf dem Dachboden, die sowieso nur zu Weihnachten angemacht wird, um die Weihnachtsdeko zu holen, digitalisieren. Die am häufigsten anzutreffenden alltagstauglichen Assistenzlösungen sind alles in allem intelligente:

  • Heizungen
  • Bewegungsmelder
  • Leuchtmittel
  • Waschmaschinen
  • Trockner
  • Alarmanlagen

Gibt es Nachteile bei smarten Geräten?

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©Bild von Gerd Altmann/Pixabay auf Alterix

Die Technik hat ihre Nachteile. Denn je komplexer etwas ist, desto unangenehmer sind die Konsequenzen, wenn einmal etwas nicht so funktioniert, wie vorhergesehen. Wenn aus Unachtsamkeit dem Kühlschrank gesagt wird, dass er nicht immer 10 Eier vorrätig haben soll, sondern 100, wird es wohl in der nächsten Zeit sehr viele Omeletts geben…

Auch die Server der Firmen sind ein möglicher Schwachpunkt, sollte nicht beim Nutzer im Hause selbst die Steuerung erfolgen. Beispielsweise hat ein Hersteller einer smarten Klingel Bankrott angemeldet. Nun ist abzusehen, dass sich für die Käufer ihre 150 € teuren smarten Klingeln von einem Tag auf den anderen zu Haustürdekorationen verwandeln.

Ebenso ist smarte Technik durch das Internet wie der Heim-PC von außen durch Viren angreifbar und die Antivirenprogramm-Hersteller haben erst damit angefangen, auf derlei Bedrohungen angemessen zu reagieren.

Des Weiteren lässt sich nicht zuverlässig sicherstellen, dass alle Geräte von allen Herstellern zueinander kompatibel sind. Daher ist angeraten, sich vorher kundig zu machen, ob alle Geräte zueinander passen.

Der angesprochene Aspekt des Datenschutzes ist eine heutzutage bedeutsame Problematik: Möchte ich, dass mein Internetprovider weiß, welche Filme ich mir angeschaut habe? Möchte ich, dass Online-Händler genau wissen, was ich wann wo gekauft habe? Diese Daten, die wir alle freiwillig von uns preisgeben, sind das Geschäftsmodell für die Internetriesen unserer Zeit. Auch hier ist also abzuwägen zwischen Komfort und dem Recht auf informationelle Selbstbestimmung (Das Recht darauf, kontrollieren zu können, wer was mit meinen persönlichen Daten – meinem Eigentum – anstellt oder nicht anstellt).

Nicht smart, aber trotzdem nützlich!

Es sind aber nicht alle Geräte, die technische Hilfestellung oder Erleichterung verschaffen, smart. Ein Treppenlift zum Beispiel, der rein mechanisch durch Knopfdruck oder Fernbedienung bedient wird, ist kein smartes Gerät, da die Kopplung zu anderen Geräten fehlt. Anders sähe es aus, wenn besagter Treppenlift eine programmierbare Schnittstelle besäße, die mit Sensoren gekoppelt wäre, die den Treppenlift automatisch riefen, sollte sich ein Mensch nähern. Es geht also immer um die Anbindung an das lokale Hausnetz oder das Internet, ein Gerät an sich ist nicht automatisch „smart“. Zu vergleichen ist dies mit dem menschlichen Gehirn: So nützlich und notwendig es zum Leben auch ist, ohne die Sinne, die uns sagen, was passiert oder die Organe, die arbeiten, ist es nutzlos. Lampen kann man schon seit Jahrzehnten per Schaltuhr an der Steckerleiste an- und ausschalten. Dennoch sind sie nicht „smart“, weil die Funktion nicht eigenständig ermöglicht wird, sondern das Betriebsmittel (der Strom) der Lampe entzogen wird, obwohl der eingeschaltete Schalter dafür sorgt, dass sie ohne Uhr dauerhaft brennen müsste.

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©Bild von cloudlynx/Pixabay auf Alterix

Welche Arten von Geräten gibt es?

Auch hier gibt es eine Fülle von Geräten. Darunter fallen mehrere, die besonders für ältere Menschen hilfreich sind. Auf diese wird im Folgenden eingegangen:

  • Saugroboter
  • Mähroboter
  • Höhenverstellbare Toiletten

Der Saugroboter

Für Menschen, die sich im Alter nicht mehr mühelos bewegen können, ist der Saugroboter eine Hilfe. Er saugt Staub wie ein Mensch, erkennt Hindernisse und umfährt diese selbstständig. Die gängigsten Modelle ähneln überdimensionierten Waffeleisen. Saugroboter erkennen, wo sie schon gesaugt haben und wo nicht. Da sie oft flach sind, kommen sie an Stellen, die handelsübliche Staubsauger nicht erreichen, wie beispielsweise unter Sofas oder Betten und Schränke.

Der Mähroboter

Für den Garten eine immense Hilfe: Denn wird das Rasenmähen im geliebten Garten für den Senior oder die Seniorin zur körperlichen Mammutherausforderung, kommt der Mähroboter ins Spiel. Er fährt autonom auf dem Rasen hin- und her und schneidet das Gras wie ein normaler Rasenmäher. Der Unterschied dabei ist, dass er wie der Saugroboter Hindernisse erkennt, ihnen selbstständig ausweicht und sogar den Rasen auf einem ihm zugewiesenen Platz entleert.

Höhenverstellbare Toiletten

Für Menschen, die Probleme mit den Gelenken haben, ist es des Öfteren schmerzhaft, sich auf einen Toilettensitz zu setzen. Eine höhenverstellbare Toilette hilft dabei, das Aufstehen und Hinsetzen einfacher zu gestalten – insbesondere, wenn Nutzer auf Rollstuhl oder Gehhilfen angewiesen sind!

Fazit

Durch ihr Zusammenspiel untereinander entfalten Smart-Home-Geräte für den Menschen ein großes Potential. Es gibt viele nützliche Helfer für Menschen allen Alters, aber für Senioren sind alltagstaugliche Assistenzsysteme nahezu unverzichtbar. Wichtig sind vor allem Aspekte der Datensicherheit, der leichten Bedienbarkeit und der Kompatibilität (also ob die Geräte zusammenpassen) – wie alle technischen Errungenschaften sollte man sie nicht ohne Überlegung einsetzen.

Kommentar von Susanne M. |

Meine Favoriten unter den aufgezählten smarten Geräten sind die programmierbare Heizung, die intelligente Glühlampe, der Sensorboden mit Sturzerkennung und der schlaue Herd.

In der heutigen Zeit, wo die Energiepreise förmlich explodieren, sind Geräte, die beim Heiz- oder Stromkosten sparen helfen, wertvoller denn je.

Ein Fußboden, der einen Notruf absetzt, wenn jemand gestürzt ist und ein Herd, der sich von selbst ausschaltet, können wahrlich Leben retten bzw. das Hab und Gut eines Menschen schützen. Natürlich ist auch ein Herd, der ein akustisches Signal auslöst, nützlich. Das bringt jedoch nichts bei jemandem, dazu neigt, ihn eingeschaltet zu lassen, wenn er die Wohnung verlässt.

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