Hund oder Katze – was eignet sich für wen?

Ansprüche eines Hundes

Bevor du eine Entscheidung triffst, überlege, wie sich die Anschaffung des Tieres auf dein Leben auswirken wird. Ein Hund braucht täglich mindestens drei Spaziergänge. Das heißt für dich, egal ob es stürmt oder schneit, du musst aus dem Haus und der Witterung trotzen. Je nach Rasse reichen drei kurze Spaziergänge von jeweils 30 Minuten, wenn du dich für eine bewegungsfreudige Rasse entscheidest, sollte einer der Spaziergang mindesten eineinhalb Stunden dauern.

Egal ob du einen Welpen oder einen ausgewachsenen Hund bei dir aufnimmst, du wirst ihn erziehen müssen. Hunde, die keine Grenzen kennen, entwickeln sich zu Tyrannen, manche werden sogar aggressiv. Ein Hund braucht daher viel Aufmerksamkeit und große Konsequenz.

Die Haltung eines Hundes wird sich auch auf deine Urlaubsplanung auswirken. Idealerweise unternimmst du Reisen, auf denen dich der Hund begleiten kann. Sofern er mit dir unterwegs ist, kannst du so oft reisen, wie du willst. Du musst dich aber erkundigen, ob ein Hund im geplanten Quartier erlaubt ist. In der Regel findest du immer Hotels, Pensionen, Ferienhäuser oder -wohnungen, in denen Hundehaltung erlaubt ist. Auch einige Campingplätze dulden einen Hund, dieser darf sich aber auf dem Platz selten frei bewegen.

Kreuzfahrten sind mit Hund meist nicht möglich. Einige Reedereien erlauben zwar, einen Hund mitzunehmen, aber die Reise dürfte dem Tier nicht gefallen. Meist muss es in der Kabine oder in einer speziellen Box bleiben. Ein Gassigang ist nur möglich, wenn das Schiff an einen Anleger liegt. Ein Wassernapf und Leckerli, die hundefreundliche Veranstalter in der Kabine stellen, sind wenig tröstlich, wenn die Blase drückt.

Reisen ans Meer oder einen See in der Hauptsaison gestalten sich für Hunde meist nicht angenehm. Nur wenige Orte bieten einen Hundestrand. Meist dürfen Hunde nirgendwo ans Wasser. In der Nebensaison, wenn Menschen nicht mehr am Strand liegen, sieht es oft anders aus. Dein Hund ist auch nicht erfreut, wenn du Städtetouren mit Besichtigungen unternimmst. Er darf meist weder in Museen noch in Kirchen oder Schlösser.

Da Hunde sehr an ihren Haltern hängen, leiden Sie unter einer Trennung. Aus diesem Grund ist eine Unterbringung in einer Tierpension kaum ratsam. Ein sehr auf dich bezogener Hund wird sogar Trennungsschmerz empfinden, wenn du ihn bei guten Freunden, die er kennt, zurücklässt.

Inhaltsverzeichnis

Ansprüche einer Katze

Die Haltung einer Katze ist einfacher, denn sie erwartet nicht, dass du mit ihr Gassi gehst. Das ist besonders dann vorteilhaft, wenn du aus gesundheitlichen Gründen keine längeren Spaziergänge schaffst.

Natürlich musst du auch eine Katze erziehen, aber Inkonsequenz wirkt sich weniger aus. Die Tiere haben ohnehin einen eigenen Kopf. Dafür sind in der Regel größere Veränderungen in der Wohnung erforderlich. Die Katze braucht einen Kratzbaum, du musst Katzentoiletten aufstellen und gelegentlich räumt das Tier etwas um. Manches lieb gewordene Erinnerungsstück wird zum Spielzeug und geht dabei kaputt.

Der tägliche Aufwand beschränkt sich auf das Reinigen der Katzenklos, Füttern, Schmusen und Spielen mit dem Tier. Die Haltung einer Katze nimmt grundsätzlich weniger Zeit in Anspruch als die eines Hundes. Hinzukommt, dass eine Katze deine Abwesenheit nicht derartig übel nimmt wie ein Hund. Nur wenige Katzenhalter nehmen sie daher mit in Urlaub. Dies ist ohnehin nur in einigen Ferienhäuser oder -wohnungen möglich. Nur wenn die Katze an der Leine geht, kannst du sie auch beim Urlaub im Wohnmobil mitnehmen.

Idealerweise kümmert sich eine Person um die Katze, die diese kennt. Bei einer kürzeren Reise reicht es, wenn diese einmal am Tag zum Füttern und reinigen der Toilette vorbeikommt. Wenn du länger als eine Woche abwesend bist, sollte sich dreimal täglich jemand intensiv um das Tier kümmern. Da die Katze bei dir zu Hause versorgt wird, kannst du die Reise ganz nach deinen Wünschen gestalten. Auch Kreuzfahrten, Badeurlaub in der Hochsaison, Flugreisen und Städtetouren sind möglich. Aber öfter als zweimal im Jahr solltest du die Katze nicht längere Zeit alleine lassen.

Welches Tier eignet sich für mich?

Überlege dir, was das Haustier braucht und ob du ihm das bieten kannst.

Ein Hund ist für dich eine gute Wahl, wenn du

  • gut zu Fuß bist und mit ihm täglich längere Zeit spazieren gehen kannst,
  • bereit bist, ihn konsequent und liebevoll zu erziehen,
  • ihn auf Urlaubsreisen mitnehmen möchtest
  • du Urlaub in der Nebensaison am Meer oder an Seen verbringen magst
  • du gerne Wanderurlaub in der Natur machst,
  • auf Städtereisen, Flugreisen oder Kreuzfahrten verzichten kannst.

Eine Katze ist für dich eine gute Wahl, wenn du

  • keine langen Spaziergänge machen kannst,
  • bereit bist, die Wohnung katzengerecht umzugestalten,
  • dir das Reinigen einer Katzentoilette nichts ausmacht,
  • dich auf maximal zwei Reisen von circa drei Wochen im Jahr beschränken kannst.

Natürlich bedeutet die Haltung eines Haustieres generell Verantwortung. Auch wirst du dich mit Haaren auf Möbeln und Teppichen anfreunden müssen sowie generell Unordnung und etwas Schmutz in Kauf nehmen müssen. Unter dem Strich ist ein Haustier aber immer ein Gewinn an Lebensfreude.

Wer alleine lebt und einen Hund halten möchte, sollte sich im Bekanntenkreis nach Menschen umsehen, die mit dem Hund spazieren gehen wollen. Wenn sich dort niemand finden, helfen Tierheime weiter. Diese haben meist „Gassigeher“, die mit den Hunden des Heims unterwegs sind. Diese nehmen meist gerne auch einen weiteren Hund mit.

Das ist bei einer menschenbezogenen Katze möglich, die es gelernt hat, an der Leine zu gehen. Aber ein Spaziergang mit einer Katze gestaltet sich anders als mit einem Hund. Sie geht eher schrittweise vorwärts und untersucht jeden Stein.

Sofern die Kinder sich dem Hund gegenüber respektvoll verhalten, freunden sie sich meist schnell mit Kindern an. Aber es kommt auf den Einzelfall an. Ein Hund, der schlechte Erfahrungen gemacht hat, hält sich Kinder eher auf Distanz.

Die meisten Katzen neigen dazu, Kinder zunächst zu ignorieren. Das ändert sich meist, wenn die Kleinen mit etwas spielen, dass sie interessiert. Die Tiere machen dann gerne mit.

Im Hinblick auf Füttern, Spielen und Schmusen verursachen Hunde und Katzen etwa den gleichen Zeitaufwand. Hunde brauchen täglich einen längeren Spaziergang, während das Reinigen des Katzenklos schnell erledigt ist.

Quellen

https://www.tierschutzbund.de/fileadmin/user_upload/Downloads/Broschueren/Die_Haltung_von_Hunden.pdf
https://www.hundefreundliche-campingplaetze.de
https://www.hundeurlaub.de
https://www.dreamlines.de/blog/service-tips/mit-dem-hund-aufs-schiff/
https://www.tierschutzbund.de/fileadmin/user_upload/Downloads/Broschueren/Die_Haltung_von_Katzen.pdf
https://www.erna-graff-stiftung.de/wir-machen-urlaub-und-unsere-katze-bleibt-zu-hause/

Kommentar von Susanne M. |

Ob Hund oder Katze, ist das nicht eher Frage der Neigung als das Ergebnis vernünftiger Überlegungen? Der eine tendiert halt mehr zur Samtpfote, der andere mehr zum vierbeinigen Gefährten.

Die Schwiegereltern meines Chefs, beide in den Siebzigern, haben sich vor einigen Monaten einen lebhaften Hund angeschafft. Mit der Erziehung tun sie sich schwer. Sie schaffen es beispielsweise nicht, den Hund schrittweise ans Alleinsein zu gewöhnen, sodass sie nicht mal einkaufen oder zum Arzt gehen können, ohne dass er die ganze Zeit jault. Längere Urlaubsreisen unternehmen sie nicht mehr, und weil sie sind nicht mehr so gut zu Fuß sind, lassen sie das neue Familienmitglied meist nur in den Garten. Glücklicherweise hat auch mein Chef einen Hund, und die beiden verstehen sich so gut, dass es eine Freude ist, den beiden beim Toben zuzusehen.

Doch was tun, wenn man altersbedingt nicht mehr so gut laufen kann, es keinen Spielgefährten in der unmittelbaren Nachbarschaft gibt und auch kein Tierheim in der Nähe? Dann bist du auf andere Menschen angewiesen, die bereit sind, regelmäßig mit dem Hund Gassi zu gehen oder ihn beim Spaziergang mit dem eigenen Vierbeiner mitzunehmen. Und das kann sehr frustrierend sein.

Kommentar von VJ |

Da ich ein logischer Mensch bin, habe ich am Anfang ähnlich gedacht wie die Person in dem Artikel und die Vor- und Nachteile der beiden Tierarten aufgestellt. Logischerweise hätte ich da zu einer Katze tendiert, da man diese eher alleine lassen kann. Denn ich bin ein unternehmungslustiger Mensch, auch wenn ich schon 65 bin. Aber nun haben meine Enkel mir einen Hund geschenkt und ich möchte die Gesellschaft nicht mehr missen. Auch wenn er einschränkt, und ich nicht mehr so oft ins Kino oder Theater gehen kann wie früher, ist die Freude doch eine ganz besondere, wenn ich heimkomme. Und neulich hat er mich sogar vor einem Einbrecher beschützt. Etwas, was eine Katze wahrscheinlich nicht getan hätte. Oder?

Was ist die Summe aus 3 und 1?
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