Wohnungshaltung von Katzen

Gute Nachricht für Senioren in Großstädten, die gerne eine Katze halten möchten: eine reine Wohnungshaltung ohne Auslauf ist möglich.

Welche Katzen eignen sich für die Haltung in Wohnungen

Du hattest noch nie eine Katze? Vermutlich hast du seit frühster Jugend zumindest eine Vorstellung vom Wesen einer Katze. Vielleicht denkst du, dass sie durch Wiesen und Felder streifen muss, um glücklich zu sein. Hinzu kommt der Gedanke, dass sie sich nicht an Menschen bindet, sondern lediglich an der Umgebung hängt. Vielleicht kennst du auch Geschichten von Katzen, die sich einfach nicht an eine Wohnungshaltung gewöhnen konnten. Du fürchtest daher, ein großes Risiko einzugehen, wenn du eine Katze in deine Wohnung und in dein Herz lässt. Keine Sorge. Wenn du bei der Auswahl des Tieres einige Grundsätze beachtest, wirst du lange mit einer zufriedenen Katze zusammenleben können.

Die Kindheit der Kitten prägt sie für den Rest Ihres Lebens. Ein Kätzchen, das in dieser Zeit mit Katzenmama durch Felder streifte, wird sich nie daran gewöhnen, in einer Wohnung zu leben. Das gilt sogar für die armen, oft halb verhungerten Streuner, die fast in jeder Großstadt anzutreffen sind. Aber Katzen, die in menschlicher Obhut geboren wurden und keinen Freigang kennen, vermissen diesen nicht. Viele der Katzen verlassen das Haus selbst dann nicht, wenn sie jederzeit gehen könnten. Du brauchst also ein Tier, dass bisher keinen Freigang hatte.

Inhaltsverzeichnis

Tipps für die Auswahl der Katze

Rassekatzen sind sehr teuer. Aus diesem Grund gibt es kaum Züchter, die ihren kostbaren Tieren einen ungehinderten Auslauf erlauben. Sofern du bei einem anerkannten Züchter kaufst, bekommst du in der Regel eine Katze, die du in der Wohnung halten kannst. Aber Vorsicht: Es gibt unseriöse Verkäufer, die sich als Züchter ausgeben und Katzen unklarer Herkunft anbieten.

Wenn du dich für eine Rassekatze entscheidest, achte auf folgende Anzeichen für gute Haltung:

  • Der Verkäufer zeigt großes Interesse daran, wie das Tier bei dir Leben wird.
  • Er besteht auf bestimmten Haltungsbedingungen, etwa dass ein gesicherter Balkon vorhanden ist.
  • Du bekommst die Gelegenheit, die Katzen zu besuchen.
  • Kitten und Muttertiere leben in der Familie des Züchters.
  • Gute Züchter geben ausschließlich geimpfte und entwurmte Katzen ab.

Kauf auf keinen Fall bei einem Händler, der dir die Katze aus dem Kofferraum eines Autos verkauft oder sie, ohne die Haltungsbedingungen zu überprüfen bei dir abgibt.

Natürlich gibt es auch normale Hauskatzen, die sich für reine Wohnungshaltung eignen. Da eine Katze, die ausschließlich in der Wohnung lebt, selten einen Kater trifft, sind bei diesen natürlich keine Kitten zu erwarten. Nur Freigänger kommen trächtig nach Hause.

Wenn du eine normale Hauskatze möchtest, such bei Katzenhilfevereinen oder in Tierheimen, denn diese geben oft Nachwuchs von Streunern, die trächtig eingefangen wurden, ab. Die Katzenmütter bleiben meist etwa acht bis zehn Wochen nach der Geburt bei den Kitten, die ihrerseits keinen Freigang kennen. Manchmal geben Heime auch behinderte, ältere oder kranke Katzen, die noch ein langes, glückliches Leben vor sich haben, ausschließlich in eine reine Wohnungshaltung ab.

Eine oder zwei Katzen

Viele Katzen leiden, weil die Halter davon ausgehen, das Katzen grundsätzlich Einzelgänger ist. Natürlich jagen Katzen nicht wie Hunde im Rudel, aber sie agieren in vielfältiger Weise miteinander. Wer sich die Katzenpopulation auf einem Bauernhof ansieht, erkennt dies sofort. Einige der Katzen kuscheln sich im Schlaf aneinander, gegenseitige Körperpflege ist angesagt und es kommt sogar vor, dass Katzenmütter die Jungtiere zusammen versorgen.

Hinweis

Wenn du deine Katze ausschließlich in der Wohnung halten willst,

  • solltest du am besten zwei Tiere anschaffen.Oder du suchst gezielt in Tierheimen nach Katzen, die sich aufgrund von Krankheit, Behinderung oder starke Eifersucht ausschließlich für eine Einzelhaltung eignen.

Ansprüche an die Wohnung

Kläre zunächst, ob es erlaubt ist, in der Wohnung Katzen zu halten. Wenn im Mietvertrag individuell vereinbart wurde, dass dies verboten ist, darfst du keine Katze halten. In der Regel musst du die Erlaubnis des Vermieters einholen, die dieser nur verweigern darf, wenn er einen nachvollziehbaren Grund hat, die Haltung zu verbieten.

Im Übrigen beachte Folgendes:

  • Der Tierschutzbund empfiehlt, dass die Wohnung mindestens zwei Zimmer haben sollte.
  • Für eine Katze reichen 50 Quadratmeter aus, zwei Katzen brauchen mindestens 60 Quadratmeter Wohnfläche, die frei zugänglich sind.
  • Bringe an einer zentralen Stelle einen stabilen Kratzbaum an und ermögliche der Katze auch auf hohe Schränke zu gelangen.
  • Stelle genügend Katzentoiletten auf. Es sollte eine mehr vorhanden sind als Katzen bei dir leben.
  • Idealerweise gibt es einen nach allen Seiten mit Gittern oder Netzen gesicherten Balkon beziehungsweise eine entsprechend ausgerüstete Terrasse.
  • Stelle den Wassernapf weder zum Katzenklo noch zu den Futternäpfen.
  • Gestalte die Wohnung für Katzen spannend. Lass Kartons ein paar Tage stehen. Verteile zerknülltes Papier in der Wohnung.

Beschäftigung mit der Katze

Katzen fordern dich nicht in dem Maß wie ein Hund. Bringe trotzdem am Tag etwa 2 Stunden Zeit für deine Katzen auf. Einen Teil der Zeit beanspruchen das Reinigen der Katzenklos und das Füttern der Tiere. Ansonsten geht es um Spielen und Schmusen. Verteile die Spielzeit über den Tag. Ideal sind Angeln mit einem Federspiel oder eine Schnur, nach der du die Katze jagen lässt.

Wann die Katze gestreichelt werden will, bestimmt sie selbst. Rechne damit, dass die Tiere sich auf dich oder zu dir setzen, wenn du dich entspannt hinsetzt, um ein Buch zu lesen oder aufs Sofa legst, um fernzusehen. Diese Eigenständigkeit schätzen Katzenliebhaber besonders.

Langhaarige Katzen brauchen Unterstützung bei der Fellpflege. Diese musst du bürsten, da sie sonst zu viele Haare verschlucken. Das führt zu Verdauungsproblemen. Generell ist Bürsten ausgezeichnet geeignet, die Bindung zwischen deiner Katze und dir zu festigen.

Auch Katzen kann man dressieren – zum Beispiel mit einem Klicker

Im ersten Schritt sorgst du für eine Verknüpfung von Geräuschen mit positiven Erlebnissen. Du zeigst der Katze ein Leckerchen und drückst auf den Klicker. Meist reicht es, etwa für eine Woche zehnmal am Tag diese Übung zu machen. Die Katze verbindet den „Klick“ nun mit einer Belohnung. Bei der Dressur lässt du das Geräusch immer dann erklingen, wenn die Katze auf Kommando eine Verhaltensweise zeigt, die du verstärken möchtest.

Beispiel: Du hältst ein Leckerchen über den Kopf der Katze. Sie erhebt sich auf die Hinterpfoten, um es zu erreichen. Sage „Hoch“ und erzeuge das Geräusch. Gib der Katze gleichzeitig die Belohnung. Nach wenigen Tagen reicht es, wenn du die Hand über ihren Kopf hältst und "hoch" sagst. Die Katze hat gelernt, auf eine Geste und ein Wort wunschgemäß zu reagieren. Vergiss nicht einen „Click“ zur Belohnung zu erzeugen.

Denke dir weitere Übungen aus. Du kannst die Katze auf ähnliche Art animieren, über ein schmales Brett zu balancieren, durch einen Reifen zu springen oder dir das Pfötchen zu geben.

Du siehst, auch in einer Großstadtwohnung brauchst du nicht auf eine Tierhaltung zu verzichten. Sofern du dir eine Katze anschaffst, die keinen Freigang kannte, die Wohnung nach ihren Bedürfnissen gestaltest und dich mit dem Tier beschäftigst, werdet ihr sehr glücklich miteinander werden.

Eine angemessene Versorgung der Katze ist bei jeder Haltungsform wichtig. Wohnungshaltung bei guter Versorgung ist Quälerei, wenn die Wohnung weniger als 50 Quadratmeter hat oder die Katze nur einen kleinen Teil der Räume nutzen darf. Sie leidet auch, wenn sie täglich mehrere Stunden alleine sein muss.

Für die Wohnungshaltung eignen sich Rassen, die von Natur aus sehr häuslich sind und einen geringen Bewegungsdrang haben. Typische Rassen, die diese Voraussetzung erfüllen, sind Britisch Kurzhaar, Heilige Birma und Perser Katzen.

Eine Impfung gegen Tollwut und Katzenseuche ist sinnvoll, wenn die Katze Kontakt mit Hunden oder anderen Katzen hat. Außerdem kann eine geimpfte Katze im Notfall jederzeit in einem Tierheim oder einer Katzenpension untergebracht werden.

Das kleine Gerät erzeugt einen immer gleichbleibenden Ton, den die Katze leicht als Lob wiedererkennen kann. Die menschliche Stimme hat oft einen unterschiedlichen Klang, beispielsweise bei Stress oder einer Erkältung. Dies verwirrt die Katze.

In Wohnungen sind Katzen meist durch Gift gefährdet. Viele Tiere vergiften sich an Schokolade, Wasser, das in Blumenuntersetzern steht oder Alkohol. Letzteren nehmen Katzen in Süßigkeiten (Schnapspralinen) gerne zu sich, ansonsten meiden sie ihn.

Quellen

https://www.tierschutzbund.de/fileadmin/user_upload/Downloads/Broschueren/Die_Haltung_von_Katzen.pdf
https://herz-fuer-tiere.de/haustiere/katzen/gesundheit-und-vorsorge-bei-katzen/die-groessten-fehler-bei-reiner-wohnungshaltung-von-katzen
https://www.juraforum.de/ratgeber/mietrecht/katzenhaltung-in-der-wohnung-was-ist-gemaess-mietrecht-erlaubt
https://www.schlappohr.de/katzen/clickertraining-katze-das-musst-du-wissem-zu-hause/

Kommentar von Paul Jusek |

Gehen Katzen eigentlich auch an Grünzeug? Denn ich habe ganz viele Pflanzen und überlege, ob ich ein Kätzchen aus dem Nachwuchs der Katze einer Freundin nehmen soll. Nach dem Artikel allerdings werde ich fragen, ob ich zwei haben darf, damit die Geschwister nicht alleine sind und irgendwie vereinsamen. Aber wie verhält es sich bei Hauskatzen eigentlich mit dem Balkon. Dürfen sie da raus? Also wissen sie, dass sie da runterfallen können oder wie mache ich den Balkon am besten sicher für die beiden Fellnäschen? Würden sie eventuell einen möglichen Sturz aus dem ersten Stock überleben?

Kommentar von Susanne M. |

Katzen fressen Gras – genauso wie Hunde. Fehlt ihnen das, gehen sie schon mal an Grünzeug ran. Daher wäre es wahrscheinlich gut, ihnen Katzengras, das es übrigens fertig im Zoohandel, Gartencenter oder auch in einem größeren Supermarkt gibt, anzubieten.
Für Hauskatzen ist es sogar gut, wenn zumindest ein Balkon vorhanden ist. Allerdings sollte man den rundherum mit einem Katzennetz absichern. Das ist zwar ziemlich aufwendig, doch ich würde einen Sturz nicht riskieren wollen, auch wenn es "nur" aus dem 1. Stock wäre. Der kann sogar noch gefährlicher sein als ein Sturz aus größerer Höhe, weil die Katze dann nicht genug Zeit hat, sich in der Luft so zu drehen, dass sie auf den Pfoten landet.

https://www.stern.de/familie/leben/balkon-katzensicher-machen--schnelle-loesungen-fuer-katzen-30522174.html
https://herz-fuer-tiere.de/haustiere/katzen/gesundheit-und-vorsorge-bei-katzen/wenn-katzen-abstuerzen

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