Kopfhautprobleme natürlich behandeln
Eine gesunde Kopfhaut bildet die Grundlage für gesundes und schönes Haar. Was viele unterschätzen: Genau wie die restliche Haut am Körper ist auch sie äußeren und inneren Störfaktoren ausgesetzt. Ohne die richtige Pflege gerät sie schnell aus dem Gleichgewicht. Bei der Bekämpfung von Kopfhautproblemen setzen immer mehr Menschen auf Natürlichkeit. Also her mit den guten, alten Hausmitteln!
Inhaltsverzeichnis
Schluss mit trockener und juckender Kopfhaut
Auf unserem Kopf befinden sich Drüsen, die Talg produzieren. Die fetthaltige Substanz sorgt dafür, dass Haare und Kopfhaut geschmeidig bleiben und nicht austrocknen. Außerdem unterstützt der Talg die Haut bei der Abwehr von Krankheitserregern. Trockener Kopfhaut mangelt es an dieser natürlichen Talgschicht. Irritationen und unangenehmer Juckreiz können die Folge sein, vor allem in der kalten Jahreszeit. Falsche Pflege- und Stylingprodukte, warme Heizungsluft, Nährstoffmangel, hormonelle Schwankungen oder Hauterkrankungen können die Austrocknung der Kopfhaut zusätzlich begünstigen. Damit sich die natürliche Schutzschicht der Kopfhaut wieder aufbauen kann, muss sie mit Fett und Feuchtigkeit versorgt werden.
Natürliche Öle wie Nachtkerzen-, Klettenwurzel-, Oliven- oder Jojobaöl können die Kopfhaut effektiv beruhigen. Das Öl wird dafür direkt auf die Kopfhaut auftragen und sanft einmassiert. Weil die Haare nach der Anwendung fettig aussehen, trägst du es am besten abends auf und lässt es über Nacht einwirken. Eine Badekappe oder eine Friseurhaube schützen das Kopfkissen vor Flecken. Legst du zusätzlich ein Handtuch über das Kissen, bist du auf der sicheren Seite. Am nächsten Morgen wäschst du die Haare mit einem milden Shampoo. Übrigens: Hitze mag trockene Kopfhaut gar nicht. Bei empfindlicher Haut ist es daher am besten, wenn du die Haare nach dem Waschen an der Luft trocknen lässt. Kommt der Fön zum Einsatz, solltest du die Temperatur und die Gebläsestufe möglichst niedrig halten.
Zur Bekämpfung von trockener und juckender Kopfhaut ist auch eine Spülung aus Kamillen-, Rosmarin-, Brennnessel- oder Pfefferminztee empfehlenswert. Einfach nach Packungsanleitung zubereiten, abkühlen lassen, auf dem Kopf verteilen und fünf Minuten einwirken lassen. Ebenso kann eine Kur aus Honig, Olivenöl und Quark helfen, die Kopfhaut mit Feuchtigkeit zu versorgen und Juckreiz zu lindern. Besonders gut wirkt die Mischung auf feuchter Kopfhaut (nach dem Haare waschen). Verrühre zwei Esslöffel Quark mit zwei Esslöffeln Honig und zwei Teelöffeln Olivenöl und massiere die Paste vorsichtig in die Kopfhaut ein. Nach zehn Minuten Einwirkzeit ausspülen. Wichtig: Vermeide es, dich am Kopf zu kratzen. Das irritiert die Haut zusätzlich und begünstigt Infektionen.
Im Kampf gegen fettige Kopfhaut
Im Gegensatz zur trockenen Kopfhaut sind die Talgdrüsen bei fettiger Haut überaktiv. Es kommt zu einem Fettfilm auf der Kopfhaut und infolge dessen zu strähnigen Haaren. Das Haar verliert an Spannkraft und sieht ungepflegt aus. Das schnelle Nachfetten der Haare kann genetisch oder hormonell bedingt sein aber auch von ungeeigneten Haarpflegeprodukten beeinflusst werden.
Eine Kopfmassage bei der Haarwäsche kann helfen, das Talgsekret besser zu lösen und mit dem Shampoo abzuspülen. Vermeide jedoch häufiges Waschen, denn das entzieht der Kopfhaut zu viel Fett. Das wiederum kann Rötungen und Juckreiz begünstigen. Eine Reinigung zwei- bis dreimal wöchentlich ist optimal. Am besten morgens, da die Talgproduktion nachts am aktivsten ist. Dazwischen kannst du auf Trockenshampoo zurückgreifen. Das saugt überschüssigen Talg auf, ohne die Kopfhaut zu stimulieren. Gelegentlich kannst du fettige Kopfhaut mit einer Heilerde-Packung verwöhnen. Das freiverkäufliche Pulver wird mit kaltem Wasser angerührt. Die breiartige Paste massierst du ins feuchte Haar ein und lässt sie einige Minuten einwirken. Danach die Haare wie gewohnt waschen.
Wenn die Schuppen rieseln
Ein weit verbreitetes Kopfhautproblem sind Schuppen. Dabei wird zwischen fettigen und trockenen Schuppen unterschieden. Bei fettiger Kopfhaut bilden sich gelbliche Schuppen, die sich nur schwer ablösen lassen. Hier können schwarzer Tee oder der Saft einer ausgepressten Zitrone regulierend wirken. Mische den Zitronensaft mit Wasser, verteile ihn auf der Kopfhaut und spüle ihn nach 10 - 15 Minuten wieder aus. Frischekick gefällig? Pfefferminzöl kann mit dem darin enthaltenen Menthol die Kopfhaut ins Gleichgewicht bringen und gleichzeitig erfrischen.
Bei trockener und gereizter Kopfhaut kann es ebenfalls zu einer Schuppenbildung kommen. Wenn die kleinen Schüppchen in den Haarlängen hängen bleiben oder auf die Kleidung fallen, ist das vielen Menschen unangenehm und peinlich. Hier kann eine Öl-Kur Wunder wirken (Anleitung siehe oben). Gegen den Juckreiz hat sich eine Naturjoghurt-Maske bewährt: Auf die Kopfhaut streichen, einmassieren und nach 15 Minuten mit Wasser ausspülen. Anschließend empfiehlt sich das Waschen der Haare mit einem milden Shampoo. Beachte, dass Schuppen auch in Verbindung mit einer Hauterkrankung auftreten können, etwa Neurodermitis oder Psoriasis. Daher solltest du bei ausgeprägter Schuppenbildung einen Arzt zu Rate ziehen.
Hilfe, meine Kopfhaut müffelt!
Auf der Kopfhaut befinden sich Schweißdrüsen, Talgdrüsen und Bakterien. Bist du sportlich aktiv oder schwitzt viel, kann es durch die Zersetzung der Bakterien zu einer unangenehmen Geruchsbildung kommen. Zusammengebundene Haare und enge Mützen begünstigen die Entstehung zusätzlich. Trage deine Haare deshalb häufiger offen und eine luftundurchlässige Kopfbedeckungen nur dann, wenn es kalt oder windig ist. Wasche die Mütze zudem regelmäßig, damit sich der Geruch nicht darin festsetzt.
Ein natürliches Mittel gegen stinkende Kopfhaut ist Apfelessig. Weil Apfelessig säurehaltig ist, solltest du ihn jedoch nur verdünnt anwenden. Mische ihn im Verhältnis 1:1 mit Wasser und trage die Spülung auf die gewaschene, feuchte Kopfhaut auf (nicht auf die Haare). Anschließend leicht einmassieren. Nach einer halben Stunde ausspülen und die Haarlängen wie gewohnt pflegen. Der strenge Geruch des Essigs verfliegt beim Abwaschen. Vor der Anwendung solltest du jedoch Krankheiten wie Neurodermitis oder Ekzeme als Verursacher des Problems ausschließen. Denn der saure Apfelessig könnte die Kopfhaut sonst zusätzlich reizen.
Den Lebensstil unter die Lupe nehmen
Auch die persönliche Lebensweise hat Einfluss auf den Zustand unserer Kopfhaut. Faktoren wie Nikotin, wenig Schlaf und zu viel Alkohol können die Haut irritieren. Dazu kommen mechanische Belastungen wie Haare färben und Dauerwellen, straffe Frisuren, falsche Reinigungsprodukte, häufiges Duschen und heißes Föhnen. Auch bei einer unausgewogenen Ernährung wird die Kopfhaut nicht mit ausreichend Nährstoffen versorgt. Sie trocknet aus und wird anfällig für Störungen. Die gute Nachricht ist: Du kannst durch den Verzehr bestimmter Lebensmittel die Regeneration der Kopfhaut unterstützen. So enthält Lachs die Vitamin B6 und B12, welche zur Regulierung der Talgproduktion beitragen können. In Walnüssen stecken wichtige Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren, viele Vitamine und vor allem Biotin für starke Haarfollikel. Kürbiskerne sind reich an essenziellen Fettsäuren und Zink. Sie sollen das Zellwachstum fördern und die Kopfhaut vor Entzündungen schützen.
Fazit
Kopfhautprobleme wirken sich negativ auf unser Wohlbefinden aus und beeinträchtigen die Schönheit unserer Haare. Natürliche Hausmittel können dir helfen, diese in den Griff zu bekommen. Bei hartnäckigen und wiederkehrenden Problemen solltest du jedoch deine Haarpflegeroutine überprüfen und dich von einem Arzt untersuchen lassen, um einen Nährstoffmangel, Hormonschwankungen oder Hauterkrankungen auszuschließen.
Nacken- und Schulterverspannungen können bis in die Kopfhaut ausstrahlen. Meide in diesem Fall Stress und verzichte auf feste Frisuren. Gönne deiner Kopfhaut eine kleine Massage, das regt die Durchblutung an. Auch Akupunktur kann helfen. Wenn die Kopfhaut ständig schmerzt, kann das auf eine Haarwurzelentzündung oder eine allergische Reaktion auf ein Pflegeprodukt hinweisen.
Dabei handelt es sich um einen entzündlichen, gelb-schuppenden Hautauschlag aufgrund einer Überproduktion von Fetten in talgdrüsenreichen Hautregionen. Seborrhoe kann auch auf der Kopfhaut auftreten.
Neben After-Sun-Produkten kann Quark helfen, die Kopfhaut zu beruhigen. Streiche ihn auf die betroffene Stelle, lege ein Handtuch darauf, lasse es einige Zeit einwirken und spüle es anschließend vorsichtig ab. Vorsicht: Bei Kopfschmerzen, Übelkeit und Schwindel unbedingt einen Arzt aufsuchen. Es besteht Sonnenstich-Gefahr!
Psoriasis (Schuppenflechte) ist eine erblich bedingte Hautkrankheit, die sich durch eine Entzündung und Schuppung der Haut äußert.
Dieser medizinische Fachausdruck beschreibt Missempfindungen, Berührungsschmerzen, Brennen oder Stechen auf der Kopfhaut ohne eine zugrunde liegende Hauterkrankung.
Quellen
www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Trockene-oder-fettige-Kopfhaut-Was-hilft,kopfhaut100.htmlwww.plantura.garden/gruenes-leben/hausmittel-gegen-trockene-kopfhaut
www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Trockene-oder-fettige-Kopfhaut-Was-hilft,kopfhaut100.html
www.gesundheitsinformation.de/schuppenflechte-psoriasis.html