Energie und Kosten sparen mit Smart Home Technologie

Steigende Preise für Strom, Gas und Wasser sowie der Wunsch nach mehr Nachhaltigkeit zum Schutz unserer Umwelt sind überzeugende Argumente für einen Einstieg in die Welt der Smart Home Systeme. Schon mit kleinen und preiswerten Veränderungen wie einem Smart Home Heizkörperthermostat oder einem Zwischenstecker lässt sich der Energieverbrauch effektiv reduzieren. Wir zeigen dir, wie du dein Zuhause sinnvoll umrüsten kannst, damit du Ressourcen und Kosten sparst.

Inhaltsverzeichnis

Mit Smart Home Heizungssteuerung erfolgreich den Energieverbrauch reduzieren

Wie das Statistische Bundesamt ermittelte, verbrauchen privaten Haushalten den mit Abstand größte Teil der Energie für das Heizen der Räume. Fast 71 % des Gesamtverbrauchs fiel im Jahr 2019 auf diesen Bereich. i

Da liegt es auf der Hand beim Smart Home Energiemanagement den ersten Blick auf das Einsparpotential bei den Heizkosten zu werfen. Ziel ist es dabei, jederzeit eine optimale Raumtemperatur zu haben. Das bedeutet nicht, dass du ab jetzt frieren musst, sondern ganz im Gegenteil. Du entscheidest dich für deine individuelle Wohlfühltemperatur in den Wohnräumen. Erreicht werden muss diese Temperatur allerdings nur, wenn du oder deine Familie sich gerade in diesen Räumen befinden. Ist niemand zuhause, muss die Wohnung nicht komplett aufgeheizt sein. Diesen Effekt erreichst du mit verschiedenen Smart Home Produkten – angefangen vom einfachen Thermostat bis hin zu einer kompletten Smart Home Heizungssteuerung.

Für Mehrwert sorgen dabei noch Sensoren für Fenster und Türen, damit die Heizung ihre Leistung beim Öffnen anpassen kann, sowie Feuchtigkeitsmesser, die vor Schimmelbildung bei zu niedrigen Temperaturen warnen. Auch eine Smart Home Rollladensteuerung kann den Heizkostenverbrauch senken. Damit du einen besseren Überblick erhältst, stellen wir die einzelnen Produkte einmal genauer vor:

Smart Home Heizkörperthermostat: Schon mit diesem kleinen Gadget, das rund 10 € kostet, kannst du deine Heizkosten reduzieren. Das Gerät wird einfach auf dem Ventil des Heizkörpers montiert und über ein Digital-Display direkt am Thermostat oder über eine App am Smartphone gesteuert. Handelt es sich dabei um eine Bluetooth-App muss sich der Nutzer im gleichen Raum bzw. ganz in der Nähe befinden. Eine Fernsteuerung von unterwegs funktioniert nicht.

Smart Home Raumthermostat: Haben deine Wohnräume mehrere Heizkörper, ist es sinnvoll alle Thermostate miteinander zu vernetzen. Dabei stellt eine Smart Home Zentrale (auch Bridge, Hub oder Gateway genannt) eine Verbindung zwischen den Thermostaten und der App auf deinem Tablet oder Smartphone her. Das hat den Vorteil, dass du die Thermostate auch fernsteuern kannst. Möglich ist auch die Programmierung einer festgelegten Routine. Dann springt die Heizung beispielsweise jeden Morgen um 6 Uhr an und bringt Badezimmer und Küche auf eine angenehme Raumtemperatur. Wenn du das Haus um 7:30 Uhr verlässt, wird die Temperatur bis zu deinem Feierabend automatisch wieder heruntergefahren

Smart Home Temperatursensor: Möchtest du die Raumtemperatur nicht nach deinem eigenen Gefühl anpassen, sondern auf Temperaturschwankungen durch Außeneinflüsse automatisch reagieren? Dann bieten sich Sensoren an. Diese Geräte messen die Innen- und Außentemperaturen, und senden die Informationen an die Smart Home Steuerung. Hier werden die Daten ausgewertet. Bei einer Abweichung von deiner Voreinstellung, werden deine Heizkörper oder die Einstellung vom Smart Home für Fußbodenheizung angepasst.

Eine sinnvolle Ergänzung zu diesen Temperatursensoren sind Luftfeuchtigkeitsmesser, die ebenfalls mit der Smart Home Heizungssteuerung verbunden sind. Messen die Sensoren eine zu hohe Luftfeuchtigkeit in den Innenräumen, wird durch die Vernetzung aller Sensoren und Geräte automatisch ein passendes Raumklima geschaffen.

Smart Home Tür- und Fenstersensor: Stoßlüften ist wichtig. Aber findest du es auch so lästig, alle Heizkörper herunterzudrehen, bevor du Fenster und Türen weit aufreißt? Mit vernetzten Sensoren an den Fenstern und Türen, lässt sich die Heizung automatisch anpassen. Öffnest du ein Fenster, wird diese Information an die Heizungssteuerung weitergegeben und die Heizkörper werden fahren herunter. Ist der Lüftungsvorgang abgeschlossen, nehmen die Heizkörper ihre Arbeit wieder auf, bis die gewünschte Raumtemperatur erreicht ist.

Damit die Heizung nicht sofort reagiert, wenn du mal kurz den Hund in den Garten lässt oder du die Haustür öffnest, um nach der Post zu sehen, musst du die Heizungssteuerung entsprechend programmieren. Dabei stellst du ein, dass die Heizung erst mit einer Verzögerung reagiert, also z.B. wenn Tür oder Fenster länger als eine Minute geöffnet sind.

Geofencing: Der Begriff Geofencing fällt immer häufiger im Zusammenhang mit Smart Home. Damit ist ein geografischer Zaun gemeint. Bekannt ist dieses System beim Auto als Keyless Go. Die Autotür öffnet sich, wenn du dich mit deinem Schlüssel näherst. Entfernst du dich wieder von deinem PKW, verschließt sich die Autotür. Dieses Geofencing lässt sich auch in dein Connected Home einbauen. Die Haustüre öffnet sich, sobald sich dein Smartphone mit der entsprechenden App in das Netzwerk einwählt.
Diese Funktion lässt sich sogar noch weiter ausbauen. Näherst du dich deinem Zuhause, springt die Heizung an und das Smart Home Licht wird in ausgewählten Räumen eingeschaltet, wenn es bei deiner Heimkehr schon dunkel ist. Verlässt du das Haus wieder, gehen die Heizung und das Licht wieder aus. Damit sparst du Strom und Gas. Ein Nachteil ist, dass alle Personen das Haus dann nur mit ihrem Smartphone verlassen sollten, damit die Funktion des Systems gewährleistet ist.

Kann ich eine Smart Home Heizungssteuerung nachrüsten?

Möchtest du in einem älteren Haus die Energiekosten durch eine intelligente Heizung senken, dann benötigst du keine aufwändigen Umbaumaßnahmen. Mit Heizkörper- oder Raumthermostaten sowie der Vernetzung mit einem Smart Home System steuerst du die Temperatur in deinen Innenräumen optimal. Leitungen müssen dafür nicht verlegt werden, da du einen Funkstandard wie WLAN, ZigBee, Z-Wave, oder EnOcean verwenden kannst. Sogar für Fußbodenheizungen lassen sich unkomplizierte Nachrüstlösungen mit smarten Thermostaten finden.

Stromfresser aufspüren und eliminieren mit Smart Metering

Auch wenn das Heizen der Wohnräume den größten Teil aller Energiekosten in privaten Haushalten einnimmt, solltest du das Einsparpotential an anderen Stellen nicht außer Acht lassen. Intelligente Messsysteme helfen dir dabei, Energiefresser aufzuspüren. Smart Metering nennt sich das Verfahren. Dabei ermittelst und überwachst du beispielsweise den Energieverbrauch einzelner Geräte. Anschließend überprüfst du, ob es effektiver ist, ein Gerät mit zu hohem Strombedarf auszutauschen oder – wenn möglich – weniger zu nutzen. Diese Messinstrumente helfen dir auch dabei, deinen eigenen Strom, z.B. aus Solarzellen besser zu verwalten und zu nutzen. Für die Bundesregierung ist Smart Metering übrigens ein wichtiger Bestandteil für die Digitalisierung der Energiewende. ii

Intelligentes Stromsparen leicht gemacht

Eine alte Gefriertruhe oder die Glühbirne, die seit 20 Jahren im Keller hängt, lassen sich schnell als Stromfresser identifizieren und austauschen. Doch was ist mit den Geräten, auf die du nicht verzichten möchtest? Smart Home Systeme bieten Lösungen, die sich leicht und teilweise preiswert umsetzen lassen.

Den Tipp, alle Geräte, die sich im Standby-Modus befinden, auszuschalten, hast du bestimmt schon häufiger gehört. Das klingt logisch, ist aber nicht leicht umzusetzen. Wer mag schon jeden Abend hinter den Fernseher kriechen, um den Stecker zu ziehen oder jede Stehlampe ausstöpseln, bevor man den Raum verlässt. Mit den richtigen Smart Home Gadgets musst du keine unnötigen Verrenkungen mehr machen, sondern nur noch einen Schalter betätigen oder eine Routine programmieren. So lassen sich Lampen, Multimediageräte oder die Kaffeemaschine unkompliziert vom Netz trennen.

Gehörst du zu den Menschen, die abends nicht in ein dunkles Haus kommen möchten? Dann schaltest du möglicherweise schon ein paar Lampen ein, wenn du morgens das Haus verlässt. Diese Lampen leuchten den ganzen Tag, obwohl das Haus leer ist. Diese Situation ist ein klassischer Fall für das Projekt Strom sparen mit Smart Home Technologie. Denn deine Lampen lassen sich durch eine smarte Zeitschaltuhr, eine programmierte Routine oder eine Fernsteuerung per Smartphone App von unterwegs oder durch Lichtsensoren steuern.

Mit diesen Hilfsmitteln machst du dir das Stromsparen leicht:

Smart Home Steckdosen: Der Einstieg ins Smart Home ist einfach und preiswert. Mit intelligenten Steckdosen bekommst du für ein paar Euro einen Adapter für deine Elektrogeräte und Lampen, die noch nicht über smarte Features verfügen. Deine Geräte werden damit indirekt per App auf dem Smartphone oder mit einem Sprachbefehl vom Sofa aus gesteuert. Du dimmst das Licht für einen gemütlichen Fernsehabend oder bringst den Fernseher in den Standby-Modus ohne das Kabel wieder in die Steckdose stecken zu müssen. Dank einer Zeitsteuerung kannst du dich morgens auch mit frischgebrühtem Kaffee oder den Morgennachrichten wecken lassen.

Ein zusätzliches Feature ist die Messfunktion, mit der du den Stromverbrauch des genutzten Gerätes feststellen kannst. Auf Grundlage dieser Information entscheidest du, ob du das Gerät lieber gegen ein Modell mit einer besseren Energieeffizienz austauschen solltest.

Smart Home Zwischenstecker: Eine weitere preiswerte Option bei der Umstellung auf die Smart Home Technologie in deinem Zuhause ist ein Zwischenstecker. Du nutzt weiterhin deine alten Geräte sowie die alten Steckdosen. Der Zwischenstecker übernimmt die smarten Funktionen. Damit werden die einzelnen Komponenten vernetzt und können durch die App oder eine Sprachsteuerung genutzt werden. Möglich ist dabei auch eine Fernsteuerung von unterwegs.

Smart Home Lichtsensoren: Sobald es dunkel wird, möchtest du Licht in deinem Zuhause haben, auch wenn du gar nicht da bist? Ein Lichtsensor misst die Lichtstärke und übermittelt bei Einbruch der Dämmerung ein Signal an die Smart Home Steuerung. Jetzt werden die Lampen eingeschaltet, die du vorher ausgewählt hast. Der Vorteil gegenüber einer Zeitschaltuhr oder einer Fernsteuerung ist der direkte Bezug zu den tatsächlichen Lichtverhältnissen. Das Haus wirkt bewohnt. Diese Lichtsensoren können auch für die Steuerung der Rollläden eingesetzt werden. Wird es dunkel oder strahlt zu viel Sonne in die Räume, schließen sich die Jalousien automatisch.

Weniger Wasser verbrauchen bei gleichbleibendem Komfort durch Smart Home

Wasser ist eine weitere Ressource, die durch den Einsatz von Smart Home Systemen gespart werden kann. Möchtest du bei der täglichen Dusche weniger Wasser verbrauchen? Ein smarter Duschsensor ermittelt den Abstand zwischen dir und dem Duschkopf. Drehst du dich beispielsweise weg, um dich einzuseifen oder Shampoo im Haar zu verteilen, wird der Wasserdruck reduziert. Verringerst du den Abstand zum Duschkopf wieder, strömt das Wasser mit voller Kraft. Oder du baust einen Smart Home Wassersensor mit LED-Licht ein, das in einer Signalfarbe leuchtet, wenn du zu lange duschst.

Der größte Anteil der Energiekosten fällt in privaten Haushalten auf die Heizung der Räume, daher lässt sich hier schon mit einfachen Mitteln der größte Effekt erzielen.

„Intelligente“ Thermostate für die Heizung oder smarte Steckdosen, die sich in ein Connected Living System integrieren lassen, sind die optimalen Geräte für den Einstieg in Smart Home.

Da du beim Smart Home für die Übertragung der Daten an die Steuerzentrale Funk benutzen kannst, musst du keine Leitungen verlegen. Die Technologie lässt sich damit problemlos und ohne Aufwand in älteren Häusern nutzen.

Das intelligente Messsystem ermittelt den Stromverbrauch und hilft dir dabei, Energiefresser im Haushalt zu finden. Gleichzeitig bekommst du einen besseren Überblick, wenn du mit Solarzellen auf dem Dach dein eigener Energieproduzent bist.

Geräte, die im Standby-Modus sind, verbrauchen Strom, obwohl sie in dem Moment gar keine Funktion erfüllen. Diese unnötigen Kosten und Verschwendung von Ressourcen vermeidest du durch Smarte Steckdosen oder Zwischenschalter.

Quellen

i https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2021/08/PD21_383_85.html
ii https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Textsammlungen/Energie/smart-meter.html

Kommentar von Susanne M. |

Elektronische Heizkörperthermostate sind vor allem für Berufstätige und aktive Senioren sehr praktisch. Nachts oder während du außer Haus bist, braucht die Wohnung nicht geheizt zu werden. Doch nach dem Aufstehen bzw. wenn du heimkommst, magst du nicht frieren. Also stellst du beispielsweise das Thermostat so ein, dass sich die Heizung 30 Minuten vorher einschaltet. Auch die preiswerten Heizkörperthermostate haben Sensoren, die geöffnete Fenster erkennen und dann die Heizung herunterregeln.
Laut Herstellerangaben sparst du mit diesen Thermostaten bis zu 30 Prozent der Heizkosten, was bei den derzeitigen Energiepreisen mehr wert ist denn je.

Kommentar von Susanne M. |

Da ich nur noch selten fernsehe, braucht mein TV nicht mehr 247 auf Standby zu stehen. Daher habe ich mir eine Einzelsteckdose mit Schalter besorgt, die nur dann eingeschaltet wird, wenn ich den Fernseher nutzen will. Gekostet hat sie gerade mal 5 Euro, ein Betrag, der sich nach ca. fünf Wochen bezahlt gemacht hat.
Zum Thema Stromverbrauch im Standby-Modus habe ich eine interessante Übersicht gefunden. Dieser beträgt zwischen 10 und 20 Prozent des jährlichen Gesamtstromverbrauchs. Hättet ihr das gedacht?

Quelle:
https://www.verivox.de/strom/ratgeber/standby-modus-wie-hoch-ist-der-stromverbrauch-1001003/

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