Mehr Sicherheit mit Smart Home
In den eigenen vier Wänden möchte sich jeder Mensch wohl und sicher fühlen. Ein Einbruch ist ein drastischer Eingriff in die Privatsphäre und richtet nicht nur finanziellen Schaden an. Da ist es kein Wunder, dass das Thema Sicherheit und Einbruchschutz eine Menge Beachtung findet. Mit der richtigen Technologie sorgst du für zusätzlichen Schutz gegen unerwünschte Gäste im Haus. Smart Home ist hier das Schlagwort. In einem „intelligenten Zuhause“ schaffst du dir ein Sicherheitssystem durch Vernetzung von Sensoren, Überwachungskameras, Alarmanlagen und anderen elektronischen Geräten mit deinem Smartphone oder Tablet.
Auch beim Brandschutz oder beim frühzeitigen Aufspüren von Wasserschäden ist Smart Home hilfreich. Besonders gefragt sind Rauchmelder sowie smarte Sicherheitskameras. Auf Platz 3 folgen schon die smarten Türschlösser. Insgesamt hat sich der Anteil der Nutzer dieser Technologien von 2017 bis 2021 bereits verdreifacht. Tendenz steigend.i
Wir zeigen dir, was du beachten solltest, bevor du dein Zuhause zum Smart Home umrüstest und wie du in den Genuss staatlicher Förderung kommen kannst.
Inhaltsverzeichnis
Einbruchschutz mit Smart Home Technologie
Laut britischem Markt- und Meinungsforschungsinstitut YouGov ist der Schutz vor Einbrechern das wichtigste Kaufargument, wenn es um Smart Home geht. Rund 75 % der Befragten erklärten, dass sie sich vorstellen könnten, ihr Zuhause mit Smart Home auszurüsten.ii (Was Smart Home sonst noch kann, findest du hier). Doch wie funktioniert der technisch unterstützte Einbruchschutz?
Da gibt es zwei große Themenbereiche – die Anwesenheitssimulation und das Informationssystem. Beide Funktionen verstärken den Schutz vor unerwünschten Besuchern deutlich. Allerdings sind sie kein Ersatz für herkömmliche Sicherheitssysteme. Das sind qualitativ hochwertige Schlösser, einbruchsichere Fenster oder Alarmanlagen sowie die nötige Vorsicht, also keine gekippten Fenster, wenn du das Haus verlässt.
Einbrecher abschrecken mit Abwesenheitssimulation
Stellen dir einmal vor, du verbringst wunderschöne Urlaubstage am Meer und dein Haus ist dabei unbeaufsichtigt. Einmal am Tag kommt die Nachbarin, gießt die Blumen und holt die Post rein, für den Rest der Zeit steht dein Zuhause leer. Dieser Zustand fällt jedem Menschen auf, der das Haus beobachtet. Und hier kommt der intelligente Einbruchschutz ins Spiel, der die Illusion erweckt, dass das Haus bewohnt ist.
Zu unterschiedlichen Zeiten gehen Lampen im Wohnzimmer oder der Küche an und wieder aus, die Rollläden schließen sich jeden Abend, sobald es dunkel wird und der Fernseher geht rechtzeitig zur Tagesschau an. Diese Vorgänge kannst du bequem vom Liegestuhl aus über dein Smartphone oder ein Tablet steuern. Natürlich unter der Voraussetzung, dass du auch am Urlaubsort WLAN oder genügend mobiles Datenvolumen hast. Eine andere Möglichkeit ist es, diese Abläufe zur Abwesenheitssimulation im Vorfeld zu programmieren.
Welche Geräte du zur Steuerung einer Hausautomation benötigst, findest du hier. Ganz egal, welche Methode du wählst: Das Haus sieht trotz deiner Abwesenheit bewohnt aus. Potenzielle Einbrecher scheuen daher möglicherweise das Risiko, bei ihrem Beutezug entdeckt zu werden.
Wissen, was passiert durch smarte Informationssysteme
Doch was passiert, wenn der Abschreckmechanismus nicht funktioniert und der Wunsch des Einbrechers nach schneller Beute größer als die Angst vor der Entdeckung ist? Darauf kannst du dein Zuhause mit einem smarten Informationssystem vorbereiten. Dabei sind Fenster und Türen mit Sensoren gesichert, die bei Berührungen einen Alarm auslösen und/oder eine Überwachungskamera anschalten.
Überwachungskameras gehören nämlich ebenfalls ins Smart Home-Konzept für den Schutz vor Einbrechern. Wird dieser Alarm ausgelöst, erhältst du eine Push-Nachricht auf dein Smartphone. Jetzt kannst du anhand der Kamerabilder überprüfen, ob tatsächlich eine Bedrohung für dein Zuhause vorliegt und bei Bedarf die Polizei informieren. Einige Systeme alarmieren auch direkt einen Sicherheitsdienst, der sich dann um die Situation kümmert. Allerdings sind diese Dienstleistungen mit zusätzlichen Kosten verbunden.
Mit diesen smarten Produkten erhöhst du den Einbruchschutz in deinem Heim
- Überwachungskameras: Moderne Sicherheitskameras sind mittlerweile häufig mit Bewegungssensoren und einem 360 Grad-Rundumblick ausgestattet bzw. verbunden. Dabei filmen diese Kameras ständig. Gespeichert werden die Bilder nur, wenn das System ausgelöst wird. Du erhältst automatisch eine Push-Nachricht auf dein Smartphone und kannst die Bilder analysieren. Macht sich tatsächlich ein Einbrecher an der Kellertüre zu schaffen oder ist nur eine Katze vorbeigelaufen? Bei Bedarf informierst du die Polizei.
- Alarmanlage: Beim Smart Home sind Alarmanlagen mit den Überwachungskameras und Sensoren vernetzt. Wird ein Signal ausgelöst, dient die Alarmanlage der akustischen Abschreckung von Eindringlingen und informiert Nachbarn, einen Sicherheitsdienst oder die Polizei.
- Steuerung für Rollläden und Jalousien, Licht und Multi-Media: Mit ferngesteuerten Programmen für die Rollläden und Jalousien, die Lampen in allen Zimmern und deinem Fernseher oder der Stereoanlage erweckst du den Anschein, dass du Zuhause bist, obwohl du vielleicht gerade gemütlich in der Pizzeria um die Ecke sitzt.
- Sensoren für Fenster und Türen: Auch wenn du Fenster und Türen mit einem mechanischem Einbruchschutz versehen hast, sind Sensoren an diesen Stellen sinnvoll. Diese Kontakte erkennen sofort, wenn das Fenster oder die Türe geöffnet oder geschlossen wird. Je nach Programmierung erhältst du eine Nachricht oder eine Anwesenheitssimulation läuft ab. So werden dann möglicherweise Lampen angeschaltet und Musik oder Hundegebell ertönt.
- Steckdosen: Eine ganz einfache und preiswerte Option auf dem Weg zum intelligenten Zuhause sind smarte Steckdosen. Damit lassen sich viele Geräte, wie der Fernseher oder Lampen, ganz unkompliziert Smart Home tauglich machen.
Die Entwicklung im Sicherheitstechnik im Smart Home geht unaufhörlich weiter. Der Haustürschlüssel wird durch einen Chip-Zugang oder den Fingerabdruck ersetzt. Diese Features können sogar zeitgesteuert sein, damit beispielsweise eine Reinigungskraft das Haus zum vereinbarten Termin problemlos betreten kann.
Was muss ich unbedingt beachten, damit mein Smart Home sicher ist
- Der Einbruchschutz via Smart Home ist nur eine Unterstützung. Sicherheitsvorkehrungen wie hochwertige Schlösser und einbruchhemmende Fenster und Türen bleiben nach wie vor wichtig.
- Achte darauf, dass das Sicherheitssystem auch eine Batteriefunktion besitzt. Damit führen zufällige oder beabsichtigt herbeigeführte Stromausfälle nicht automatisch zu einem Ausfall des Einbruchschutzes.
- Da die technischen Geräte bei Smart Home über ein digitales Netzwerk miteinander verbunden sind, besteht die Gefahr, dass das System gehackt wird. Schützen dich davor z.B. mit sicheren Passwörtern.
Feuer im Haus – wie hilft Smart Home?
Seit 2021 sind Rauchmelder in allen Bundesländern Pflicht. Diese Geräte haben Sensoren und schlagen ab einer bestimmten Menge an Rauchpartikeln in der Luft Alarm. Damit sie diese Funktion immer, also auch bei Stromausfall, erfüllen können, haben die Geräte eine Batterie oder mittlerweile auch wiederaufladbare Akkus. Sind diese Energiequellen fast leer, wird ein Alarm ausgelöst.
Im Smart Home lassen sich diese Rauchmelder vernetzen und mit einer App auf dem Smartphone überprüfen. So weißt du im Vorfeld, wann die Batterie getauscht bzw. der Akku aufgeladen werden muss. Ein smarter Rauchmelder kann aber noch viel mehr. Einige Geräte messen beispielsweise die Luftqualität im Raum. Diese Werte lassen sich dann in der App ablesen.
Ganz besonders wichtig sind in unseren Augen aber die Vernetzung aller Feuermelder im Haus sowie die Benachrichtigungsfunktion. Bricht im Keller ein Feuer aus, während du tief und fest schläfst, leiten die verbundenen Rauchmelder den Alarm weiter. Hast du auch in den Schlafräumen einen Rauchmelder, wirst du hier von dem Signalton geweckt. Bist du gar nicht zuhause, bekommst du eine Nachricht auf dein Smartphone. Du kannst dann umgehend deine Nachbarn informieren oder direkt die Feuerwehr rufen. Hast du in deinem Smart Home auch Kameras installiert, lässt sich die Situation auch aus der Ferne beurteilen und du stellst fest, ob es sich um einen Fehlalarm handelt.
Mit Smart Home Wasserschäden frühzeitig entdecken
Wer einmal eine ausgelaufene Waschmaschine erlebt hat oder einen Keller nach einem heftigen Regenguss wieder trockenlegen musste, weiß ,was Wasser anrichten kann. Die Smart Home Technologie verhindert diese Katastrophen nicht, hilft aber dabei, das Wasser frühzeitig zu entdecken.
Smarte Wassermelder spüren die unerwünschte Feuchtigkeit durch Sensoren auf. Push-Nachrichten auf dem Smartphone informieren dich umgehend, so dass du sofort reagieren kannst.
Kann ich mir Smart Home Sicherheitstechnik leisten?
Es gibt viele unterschiedliche Produkte und Konzepte auf dem Markt und jeder Nutzer entscheidet individuell, welche Anwendungsmöglichkeiten wichtig sind. Einfache Sensoren gibt es schon für wenige Euro, Starter-Pakete liegen bei rund 150 €, schöpfen aber bei weitem noch nicht alle Möglichkeiten aus. Eine Ausstattung mit Sicherheitskameras, Alarmanlagen usw. kann dagegen schon im 5stelligen Bereich liegen.
Vergleiche vor dem Kauf unbedingt, ob ein Gesamtpaket von einem Hersteller günstiger ist oder ob du die einzelnen Komponenten besser bei unterschiedlichen Anbietern kaufst. Wichtig ist dabei, dass die Geräte kompatibel sind und den gleichen Funkstandard verwenden. Nur so lassen sich alle Produkte zu einem Smart Home verbinden.
Neben den Anschaffungskosten fallen manchmal auch monatliche Kosten an. Häufig passiert das bei Überwachungskameras, denn hier werden die Bilder in einer Cloud gespeichert. Lassen sich diese Kosten nicht umgehen, solltest du lieber auf ein Komplett-Angebot setzen. Eine Abrechnung pro Kamera ist in der Regel deutlich teurer.
Staatliche Förderung für dein Smart Home
Damit du das Projekt auch umsetzen kannst, unterstützt dich die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) möglicherweise mit einem zinsgünstigen Kredit oder sogar mit einem Zuschuss, den du nicht zurückzahlen musst. Unterstützung gibt es z.B. bei:
- Fenster- und Türsensoren
- Lichtsteuerung
- Smarte Heizung
- Intelligente Rollladensteuerung
- Türkommunikations-System
- Wassermelder
- Überwachungskameras
- Notruf- und Unterstützungssysteme iii
Gerade in Sachen Sicherheitstechnik und Einbruchschutz hat Smart Home eine Menge zu bieten. Viele Features lassen sich leicht einbauen bzw. nachträglich installieren. Wir halten diese Investition für sinnvoll, damit dein Zuhause bestmöglich geschützt ist. Die Zahl der Wohnungseinbrüche ist im letzten Jahr zurückgegangen. Jörg Asmussen, der Hauptgeschäftsführer der GdV (Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft) führt dies neben der Corona-Pandemie auch auf die bessere Sicherheitstechnik zurück, in die viele Haus- und Wohnungsbesitzer investieren.iv
Bevor du dich für ein Smart Home System entscheidest, solltest du unbedingt gründlich überlegen, welche Funktionen für dich wichtig sind bzw. was du tatsächlich benötigst. Erst dann lassen sich sinnvoll Angebote einholen und vergleichen.
Smart Home Technologie ergänzt mechanischen Einbruchschutz durch eine Vernetzung von Sensoren, Alarmanlagen und Überwachungskameras. Du kannst auch bei Abwesenheit prüfen, ob es Hinweise auf einen Einbruch in deinem Zuhause gibt.
Falls jemand dein Haus beobachtet und möglicherweise einen Einbruch plant, vermittelt die Abwesenheitssimulation den Eindruck, dass du Zuhause bist. Dazu werden Lampen, Rollläden, Fernseher und Musikanlage zeit- oder ferngesteuert bedient.
Damit du immer und überall erfährst, ob ein Alarm ausgelöst wurde, ist der Smart Home Einbruchschutz in der Regel mit deinem Smartphone verbunden. So erhältst du umgehend Pusch-Nachrichten oder Signaltöne als Warnung. Mit dem Tablet oder dem Smartphone lassen sich die Anwendungen auch steuern, ganz egal wo du gerade bist. Du benötigst nur WLAN oder mobile Daten.
Smart Home kann dafür sorgen, dass Schäden vermieden werden. Ein weiterer Vorteil liegt in der frühen Entdeckung von Schäden. Dafür sorgen u.a. Sensoren für Fenster, Türen, Waschmaschinen oder in Feuermeldern. Zudem gibt es Steuerelemente für Rollläden und Licht sowie Überwachungskameras und Alarmanlagen. Aber auch smarte Steckdosen unterstützen beispielsweise bei der Anwesenheitssimulation.
Bevor du dich für ein Smart Home System entscheidest, solltest du prüfen, ob ein Anspruch auf Unterstützung durch die KfW besteht. Für einige Features gibt es hier einen Zuschuss, der nicht zurückgezahlt werden muss oder einen zinsgünstigen Kredit.
Quellen
i https://de.statista.com/outlook/dmo/smart-home/gebaeudesicherheit/deutschland#smart-homes
ii https://www.sparkasse.de/themen/sanierung-modernisierung-renovierung/einbruchschutz-mit-smart-home.html
iii https://www.kfw.de/inlandsfoerderung/Privatpersonen/Bestandsimmobilie/Smart-Home/
iv https://www.gdv.de/de/medien/aktuell/zahl-der-wohnungseinbrueche-sinkt-corona-bedingt-auf-historisches-tief--67062
Kommentar von Bekky kanzler |
Für meine Eltern war es eine riesen Erleichterung so wurde vom Haus die jallusien im haus geschlossen die Türen sind verschlossen und das alleine erspart einen riesen Aufwand wenn man bedenkt das sogar ein notruf möglich ist den die eltern absetzen können ect .seitdem können meine Geschwister und ich viel ruhiger einschlafen zudem können wir mit den smartphons nach dem rechten sehen .
Kommentar von Susanne M. |
Dass der Einbruchsschutz ein wichtiges Argument für die Smart Home Technologie ist, kann ich sehr gut nachvollziehen.
Mein Ex-Mann und ich wurden einmal Opfer eines Einbruchs. Die Einbrecher hatten sich an einem frühen Novemberabend durch ein nach hinten liegendes Fenster Zugang in unsere Wohnung verschafft. Die Verletzung unserer Privatsphäre traf uns dabei weit mehr als die gestohlene Münzsammlung. Mit einer Anwesenheitssimulation oder einer Steuerung für Rollläden, Licht und Multimedia wäre das wohl nicht passiert.
Übrigens enthält Alexa ab Generation 3 mit der Funktion "Guard" eine Anwesenheitssimulation und ist mit verschiedenen Smart-Home-Produkten kompatibel.
Quellen:
https://blog.deinhandy.de/alexa-guard-alexa-als-alarmanlage-nutzen-so-funktionierts
https://blog.deinhandy.de/alexa-geraete-uebersicht-aller-amazon-echo-modelle