Wie steht es um unser Wasser?

Aus dem Weltall betrachtet, fällt die blaue Farbe unser Planeten, aufgrund des hohen Wasservorkommens, genauer gesagt sind es etwa 1,42 Milliarden Kubikkilometer, auf. Daher wird er auch als „Blauer Planet“ bezeichnet. Auch wenn die Erde aus etwa einem dreiviertel aus Wasser besteht, ist nur ein kleiner Teil davon für uns Menschen genießbar (siehe Artikel W1).
In diesem Artikel erfährst du, woher Trinkwasser überhaupt kommt, wie es um die Ressource Wasser auf unserem Planeten aktuell bestellt ist, wie viel Wasser kostet und wie die Situation im Falle eines Blackouts aussieht.

Inhaltsverzeichnis

Woher kommt das Wasser, das wir trinken?

Stammt unser Wasser vielleicht von kleinen grünen Männchen? Na ja, das ist vielleicht doch etwas weit hergeholt. Wasser scheint jedoch ein außerirdisches Element zu sein. Das Wasser auf unserem Planeten stammt laut Wissenschaftlern vermutlich von Kometen aus Eis und Staub. Da die Erde zu Beginn glühte, schmolz das Eis zu Wasser und verdampfte. Dieser Dampf ergoss sich, als die Erde abkühlte, als Regen. Es wird angenommen, dass dieser Regen zehntausende von Jahren angehalten haben muss. So bildeten sich die Weltmeere.

Unser Trinkwasser, welches wir aus der Wasserleitung erhalten, besteht aus Quell- bzw. Grundwasser. Etwa 90 % der Haushalte beziehen ihr Wasser aus Wasserversorgungsanlagen, die übrigen 10 % versorgen sich selbst, z.B. über einen Hausbrunnen. Wenn du dein Wasser trinkst, hat es schon einige Jahre auf dem Buckel. Es sickert als Regenwasser in die Erde. Kommt es dabei durch eine Schicht nicht durch, sammelt es sich dort und bildet eine Quelle. Von dort aus wird es an die Oberfläche gepumpt und landet in der Wasserversorgungsanlage.
Grundwasser sammelt sich unterirdisch durch Niederschlag, Schneeschmelze und den Zufluss von Flüssen und Seen in Bodenhohlräumen. Das gesammelte Grundwasser tritt über natürliche Quellen oder nachgeholfen mit Pumpen über Brunnen an die Oberfläche, von wo aus es weitergeleitet und als Trinkwasser aufbereitet wird.

Trinkwasserqualität in Deutschland, Österreich und der Schweiz

In Wasserwerken wird die Qualität des Grundwassers überprüft, um die Sicherheit des Trinkwassers zu gewährleisten. Danach fließt es über unterirdische Leitungen ins Haus, wobei die Qualität z.B. in Österreich schon davor gut ist. Auch in Deutschland oder der Schweiz ist die Qualität ähnlich, sodass Wasser aus der Wasserleitung zur Flüssigkeitsversorgung des Körpers geeignet ist.

Niederschlagswasser, welches sich in Quellen sammelt, die beim Wandern in den Bergen gefunden werden, kann grundsätzlich getrunken werden. Warum? Weil das Wasser bereits „gefiltert“ ist. Regenwasser fließt durch mehrere Schichten aus Kies und Sand, welche das Wasser reinigen und auch, je nach eventueller Gesteinszusammensetzung, mit Mineralstoffen anreichern. In verschiedenen Wasserfilteranlagen wird unter anderem Sand oder auch Anthrazitkohle zum Filtern verwendet und beides kommt in der Natur vor. ABER! Das Wasser kann, auch wenn es verlockend aussieht, mit Viren, Mikroorganismen oder Bakterien kontaminiert sein oder das eine oder andere tote Tier beinhalten, welches vor sich hin rottet. Zudem könnte auch ein Mensch oder Tier in der Nähe sein Geschäft verrichtet haben. Somit ist es sicherer, auch auf Wanderschaft Wasser mitzunehmen. In diesem Artikel (W5) gehen wir tiefer auf das Thema Wasserqualität ein.

Wie sieht die Situation in anderen Ländern aus?

Nicht überall auf der Welt gibt es sauberes Trinkwasser. Laut Angaben der WHO und UNICEF haben über eine Milliarde Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Etwa in Nigeria müssen Menschen, deren Dorf nicht direkt an einem Fluss liegt, täglich viele Stunden Fußmarsch zurücklegen, um Wasser zu holen. Das kann, je nach Lage, sehr gefährlich sein, wenn unterwegs eine Schnellstraße überquert werden muss. Durch die Abwasserleitung in Flüsse ist das Wasser in diesen Gewässern zusätzlich verunreinigt. Teilweise so stark, dass es lebensbedrohlich sein kann. Auch in Nordafrika und Teilen Asiens ist Wasser knapp, was sich durch das Bevölkerungswachstum weiterhin verschärft.

Was kostet Wasser?

In Deutschland beläuft sich ein Liter Leitungswasser im Durchschnitt auf 0,2 Cent. Flaschenwasser, welches du im Supermarkt kaufst, kostet pro Liter zwischen 19 und 50 Cent. So bekommst du für einen Euro ca. 500 Liter Leitungswasser oder zwei bis fünf Flaschen abgepacktes Wasser. Im Vergleich zu den USA, wo sich ein Liter Leitungswasser auf 0,05 Cent beläuft, ist das hiesige Leitungswasser teuer.

Laut den Vereinten Nationen braucht eine vierköpfige Familie pro Tag etwa 230 Liter Wasser zum Trinken, Kochen, Waschen und Putzen. Andere Quellen gehen fast vom Doppelten aus. Die Bevölkerung wächst täglich, während frisches und sauberes Wasser knapper wird.

Das problematische Geschäft mit Flaschenwasser

Weltweit werden pro Jahr 455 Mrd. Flaschenwasser in unterschiedlichen Preiskategorien verkauft. So kommt eine Flasche Nordpolwasser auf rund 57 Euro, was ein Extrembeispiel ist und keinesfalls ein Durchschnittspreis.
Ein führender Flaschenwasseranbieter pumpt an einer Quelle 3000 Liter pro Minute aus dem Grundwasser, die in dieser Dokumentation1 beispielhaft erwähnt wird. Die Firma sorgt schrittweise für eine künstlicher Verknappung der Ressourcen, um das eigene Geschäft zu fördern. In armen Ländern können sich die Menschen nicht leisten, die Hälfte oder mehr ihres Lohnes für sauberes Trinkwasser auszugeben, welches ursprünglich eine jedermann frei zugängliche Ressource war. Die hohe Menge an Wasserverbrauch des Wasserflaschenanbieters führt zum Absinken des Grundwasserspiegels, wodurch in Folge nicht nur Menschenrechte verletzt werden, sondern auch Flüsse austrocknen, Fische sterben und Ökosysteme schwinden. All das wirkt sich über kurz oder lang auch auf uns Menschen aus. Zudem darf mittlerweile z.B. in den USA auch Leitungswasser als Quellwasser verkauft werden. Aufgrund der niedrigen Kosten, die dadurch entstehen, ist dies ein äußerst lukratives Geschäft.

[„Wusstest du schon“ Bei uns wird in Flaschen verkauftes Leitungswasser als Tafelwasser bezeichnet.]

 

Wie kann ich die Ressource Wasser schützen?

Durch Faktoren wie weltweit weiterhin ansteigendes Bevölkerungswachstum, künstliche Verknappung und Industrialisierung steigt der Wasserverbrauch. Zudem nimmt die Verunreinigung des Wassers durch wachsende Müllberge zu. Klimatische Einflüsse wie Stürme, Trockenheit tragen ebenfalls dazu bei.

[...“Wusstest du schon“, dass ein tropfender Wasserhahn 45 Liter Wasser am Tag verschwenden kann?]

Achtsamkeit im Umgang mit Wasser schont deinen Geldbeutel und ist gut für den Planeten, was wiederum gut für dich ist.

Das kannst du tun

Ein sparsamer Umgang nach dem Motto: „So viel wie nötig, so wenig wie möglich.“ ist ein grober Leitsatz. Um unsere Gewässer sauber zu halten, kannst du für unterwegs eine Tüte zur temporären Entsorgung deiner Abfälle mitnehmen und Leitungswasser gegenüber verpacktem Wasser den Vorzug geben. Wenn du dir hübsche Trinkflaschen anschaffen möchtest, bereitet das Wassertrinken auch unterwegs Freude und du du musst keine Flaschen kaufen.

Auch richtige Müllentsorgung schützt die Wasserqualität. Apotheken nehmen gerne abgelaufene Medikamente zurück, für Fette und Öle gibt es Altölbehälter und Stoffe wie Lack, Benzin oder Motoröl können ebenfalls über die Problemstoffsammelzelle entsorgt werden, anstatt über den Weg durch das Wasserklosett das Wasser zu verunreinigen. Die achtsame Verwendung oder, wo möglich, Vermeidung giftiger Stoffe im Alltag wie bei Putzmitteln oder Kosmetikartikeln schont die Umwelt und somit auch das Wasser. Die Produktion von 50 g Rinderhack verbraucht 2.350 Liter Wasser, während ein regional angebautes Sojalaibchen 158 Liter verbraucht. Somit kann auch die eine oder andere fleischlose Mahlzeit ein Beitrag sein.

Was mache ich bei einem Blackout?

Abhängig davon, wo du lebst, kann die Wasserversorgung in einer Notsituation variieren.

Öffentliche Versorgung

Bei einem großflächigen Stromausfall soll die Versorgung mit Trinkwasser laut Plan der Trinkwassernotversorgung für deutsche Haushalte für mindestens 72 Stunden gewährleistet sein. Problematischer ist die Situation im Bergland, da die Druckerhöhungsstation für den entsprechenden Wasserdruck, den es braucht, um das Wasser bergauf zu befördern, Energie benötigt. Sollten die Vorrichtungen nicht an ein Notstromaggregat angeschlossen sein, fehlt die Energie für die Druckerhöhung und das Leitungswasser gelangt nicht in bergige Regionen. Die Situation ist von Land zu Land oder auch von Stadt zu Stadt unterschiedlich. Wien beispielsweise wird aus höhergelegenen Regionen mit Wasser versorgt, sodass auch im Notfall keine Pumpe und somit auch kein Strom benötigt wird.
Für Notfälle sind auch Maßnahmen wie Fahrzeuge mit Trinkwassertanks und Notbrunnen geplant, deren Wasserqualität zumindest für Reinigungszwecke, ausreicht. Bei mobilen Verbindungsleitungen werden, wenn es in der jeweiligen Situation möglich ist, bis zu 15 Liter Wasser pro Person ausgegeben.1

So kannst du selbst vorsorgen

Du kannst dich erkundigen, wo sich die nächste Wasserentnahmestelle, z.B. in Form von Brunnen oder Wasserhydranten, in deiner Nähe befindet (bei Stromausfall helfen Internet und Telefon sobald der Akku leer ist auch nicht weiter) und einen absoluten Minimumbedarf von drei Liter Wasser pro Person und pro Tag im Notfall einkalkulieren.
Ganz unabhängig bist du, wenn du selbst für entsprechenden Wasservorrat sorgst. Die kostengünstigste Methode ist Leitungswasser. Dieses kannst du ganz einfach in große Kanister (sauber!, BPA frei und lebensmittelecht) füllen und mit Tropfen oder Tabletten zur Wasserreinigung versehen, um unerwünschter Keimbildung vorzubeugen.

Fazit

Wie du in diesem Artikel (W1) bereits gelesen hast, ist Wasser von großer Wichtigkeit für deine Gesundheit und dein Überleben. Die Verteilung ist nicht überall auf der Welt gleich. Künstliche Verknappung und Verschmutzung machen Wasser zu einer schützenswerten Ressource, wozu jeder etwas beitragen kann. Je nachdem, wo du wohnst, gibt es Pläne zur Wasserversorgung im Notfall. Du kannst jedoch auch selbst vorsorgen und dir eigene Vorräte zulegen.

Bitte rechnen Sie 2 plus 8.

Quellen & Hinweise

Krawczik, D.: Die Bedeutung von Wasser für das Lernen und unsere Gesundheit (Lernmaterial); GRÜNE LIGA Berlin e.V. https://www.grueneliga-berlin.de/wp-content/uploads/2017/01/Die-Bedeutung-des-Wassers-f%C3%BCr-unser-Lernen-und-unsere-Gesundheit.pdf

https://www.trinkwasser-wissen.net/service/faq/kosten-leistungswasser
https://www1.wdr.de/verbraucher/ernaehrung/trinkwasser/wasser-100.html
https://www.planet-schule.de/mm/die-erde/Barrierefrei/pages/Wie_kam_das_Wasser_auf_die_Erde.html
https://www.planet-schule.de/mm/die-erde/Barrierefrei/pages/Wie_kommt_das_Salz_ins_Meer.html
https://www.generationblue.at/wasserwissen.html
https://www.kompass.de/magazin/ratgeber/trinkwasser-in-den-bergen-wasseraufbereitung-auf-wanderungen/
https://www.indenbergen.de/weblog/54151-kann-man-wasser-aus-einem-bergsee-oder-bach-trinken/
https://www.weather.com/de-DE/wissen/umwelt/news/leitungswasser-verkauf-in-flaschen-geschaeft
https://www.t-online.de/heim-garten/haushaltstipps/id_100071408/blackout-so-steht-es-um-die-wasserversorgung.html
https://www.wien.gv.at/wienwasser/sichere-wasserversorgung.html
https://www.stromausfall.info/wasser-einlagern-fuer-den-blackout_de_n2736.html


Poster: „Die besten Wasserschutztipps“ (Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus)

Dokumentationsreihe „Verdorben“: Wasser in Gefahr (S02E03), 2019

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