Materialien für die Esstischplatte

Der Esstisch ist Dreh- und Angelpunkt der Wohnung. Kaum ein anderes Möbelstück wird so vielfältig genutzt. Hier wird gegessen, gelesen, gefeiert oder gearbeitet. Die Tischplatte muss dabei ganz schön viel aushalten! Deshalb ist es wichtig, ein Material zu finden, das in dein Zuhause und zu deinen Alltagsgewohnheiten passt.

Inhaltsverzeichnis

Die äußeren Werte zählen

Auf den Tisch fällt häufig der erste Blick, wenn das Esszimmer betreten wird. Daher liegt die Optik vielen Menschen besonders am Herzen. Ein repräsentatives Schmuckstück soll es sein, das sich optimal in den Wohnstil einfügt und die Atmosphäre bereichert. Damit der Tisch aber nicht nur schön aussieht, sondern auch zur jeweiligen Lebenssituation passt, solltest du dir vor dem Kauf einen Überblick über die verschiedenen Materialien und deren Unterschiede in Bezug auf Widerstandskraft, Langlebigkeit, Reinigung und Pflege verschaffen. Vor allem die Tischplatte wird im Alltag stark beansprucht. Gut, dass die Möbelhäuser ein großes Sortiment an unterschiedlichen Oberflächen bereithalten.

Esstischplatten aus Naturstein

Vorteile: Tischplatten aus Naturstein wie Marmor, Granit, Schiefer oder Travertin machen im Esszimmer einen hochwertigen und imposanten Eindruck. Dabei ist jeder Stein einzigartig in Muster und Farbspektrum. Vor allem Marmor und Granit weisen eine große Bandbreite an Strukturen und Farbnuancen auf. Die Oberfläche der Tischplatte kann entweder matt oder glänzend poliert sein. Bei Hochglanz-Tischen wird die Struktur des Steins besonders gut hervorgehoben. Naturstein ist hitzeunempfindlich, weitestgehend kratzfest und kann ein Leben lang halten.

Nachteile: Damit eine Tischplatte aus Naturstein den geforderten Belastungen standhält, braucht sie eine bestimmte Dicke. Dadurch wird der Esstisch sehr schwer und zum Verschieben ist ein größerer Kraftaufwand nötig, als bei anderen Tischen. Viele Natursteine besitzen eine offenporige, saugende Oberfläche, die regelmäßig imprägniert werden muss, damit keine Flüssigkeiten eindringen. Auf unbehandeltem Marmor kann bereits verschüttetes Mineralwasser dauerhafte Flecken hinterlassen! Auch Tischoberflächen aus Travertin, einem porösen Kalkgestein, sollten unbedingt eine schützende Versiegelung aufweisen.

Reinigung und Pflege: Natursteinplatten werden mit warmem Wasser und einem weichen Tuch gereinigt. Aggressive Reinigungsmittel und säurehaltige Hausmittel, wie Essig, sind nicht empfehlenswert. Damit der Stein lange schön bleibt, sollte er regelmäßig mit speziellen Steinreinigungs- und Steinpflegemitteln behandelt und gelegentlich nachimprägniert werden. Dadurch schließen sich die Poren und die Tischplatte wird unempfindlicher.

Tischplatten aus Glas

Vorteile: Eine transparente Glasplatte wirkt besonders luftig und eignet sich daher auch für kleinere Wohnräume. Ein Vorteil der glatten Oberfläche ist, dass es bei Schreib-, Mal- oder Zeichenarbeiten keine störenden Unebenheiten gibt. Wegen der geschlossenen Oberfläche ist Glas besonders leicht zu reinigen. Allerdings entscheiden sich viele Menschen aufgrund der sichtbaren Fingerspuren bei Klarglas lieber für eine satinierte Milchglas- oder Schmelzglasplatte. Bei Glasplatten mit Marmor-Optik wird das Glas mit einer speziellen Keramik-Beschichtung überzogen, die für den entsprechenden Effekt sorgt. Auch getöntes Glas (durchsichtig oder blickdicht) ist möglich.

Nachteile: Die Ecken sind die empfindlichsten Stellen des Glas-Esstisches. Hier kann es bei Gewalteinwirkung zu scharfen Abplatzungen kommen. Beim Abstellen von Geschirr und anderen Gegenständen kommt es außerdem zu einer gewissen Geräuschentwicklung. Außerdem solltest du keine heißen Gegenstände auf der Glasplatte abstellen, da diese bei hohen Temperaturen zersplittern kann.

Reinigung und Pflege: Eine Tischplatte aus Glas sieht zwar edel aus, ist aber sehr reinigungsintensiv. Fingerabdrücke, Fussel und Staub kommen sofort zum Vorschein (vor allem, wenn die Sonne darauf scheint). Trotzdem wird der Tisch wegen seiner glatten Struktur schnell wieder sauber. Glasplatten reinigst du am besten mit einem weichen Baumwoll- oder Mikrofasertuch, das du mit Wasser befeuchtest. Ins Wischwasser kannst du einen Spritzer Spülmittel oder Glasreiniger geben. Anschließend mit einem trockenen Baumwolltuch nachpolieren. Im Vergleich zu anderen Materialien ist bei einer Glastischplatte keine regelmäßige Pflege notwendig.

Esstischplatten aus Keramik

Vorteile: Keramik hat einen eleganten und mondänen Look. Es ist langlebig, wasserresistent und unempfindlich gegenüber säurehaltigen Flüssigkeiten, wie Salatdressing oder Haushaltsreiniger. Getränkeuntersetzer und Platzsets sind damit überflüssig. Keramik-Tischplatten sind außerdem kälte- und hitzeresistent sowie stoß- und kratzunempfindlich.

Nachteile: Tischplatten aus Keramik sind vergleichsweise teuer. Wenn du einen sehr schweren Gegenstand auf den Tisch fallen lässt, kann die Oberfläche zu Bruch gehen. Ähnlich wie bei Glas gibt es auch bei Keramik beim Abstellen von Gegenständen eine Geräuschentwicklung.

Reinigung und Pflege: Keramik-Tische erfordern keine aufwändige Pflege. Haushaltsübliche Flecken können mit einem Schwamm oder einem Tuch und etwas Spülmittel oder einem milden Reiniger entfernt werden.

Tischplatten aus massivem Holz

Vorteile: Holz ist ein natürliches Material, das mit seiner individuellen Maserung und warmen Ausstrahlung ein tolles Ambiente im Raum erzeugt. Außerdem ist massives Holz sehr belastbar und stabil. Die Tischplatte besitzt in der Regel eine lackierte, gewachste oder geölte Oberfläche, wodurch ein Abperleffekt erreicht wird.

Nachteile: Esstische aus Holz mögen keine Nässe. Bestimmte Flüssigkeiten oder Kerzenwachs können Spuren hinterlassen, die manchmal nur noch schwer entfernbar sind. Ebenfalls gefährlich sind spitze oder scharfe Gegenstände. Einmal einen kratzigen Metalluntersetzer über den Holztisch geschoben und schon können feine Schrammen zurückbleiben. Weiterhin ist Holz als natürlicher Rohstoff auf bestimmte Umgebungsbedingungen angewiesen.
Ideal ist eine Luftfeuchtigkeit zwischen 45 und 55 %. Bei dauerhaft niedrigeren Werten kann es zu Rissen oder Formveränderungen im Holz kommen.

Reinigung und Pflege: Für die tägliche Reinigung bei Holztischen reicht ein nebelfeuchtes Baumwolltuch. Frische Getränke-, Fett- oder Speiseölflecken solltest du sofort mit Küchentüchern aufsaugen und anschließend mit Wasser reinigen. Um die Holzporen der Tischplatte zu verschließen, ist es notwendig, sie alle paar Monate neu einzuölen oder anderweitig zu versiegeln. Vorhandene Kratzer oder Flecken bearbeitest du vorher vorsichtig mit feinem Schleifpapier.
Es ist auch möglich, geölte Tische ganz abzuschleifen, um sie anschließend in neuem Glanz erstrahlen zu lassen. Lackierte Holzplatten kannst du mit einer speziellen Möbelpflege für lackierte Oberflächen pflegen.

Wusstest du schon?

Eine Massivholz-Tischplatte darf nur als solche bezeichnet werden, wenn sie komplett aus massivem Holz gefertigt ist. Es kommen jedoch auch diverse andere Holzwerkstoffe bei der Tischherstellung zum Einsatz. Eine furnierte Tischplatte wird als teilmassiv bezeichnet. Dabei wird ein hochwertiges, dünnes Holzblatt vom Baumstamm auf ein weniger wertvolles Holz, wie Spanplatte oder mitteldichte Holzfaserplatte, geklebt. Durch dieses Deckblatt wird der Tisch äußerlich aufgewertet, die Kosten sind jedoch geringer als bei Massivholz.

Esstischplatten aus Laminat (HPL)

Vorteile: HPL steht für „High Pressure Laminate“ (Hochdruck-Schichtpressstoffplatte). Dabei werden mehrere Papierlagen oder ein Zellulosefaserstoff unter Hochdruck mit Bindemitteln auf Harzbasis verpresst. Bei der Optik von HPL-Tischplatten gibt es zahlreiche Variationsmöglichkeiten. Die Deckschicht ist in vielen verschiedenen Farbtönen und sogar mit Stein- oder Holzoptik erhältlich. Dabei ist das Material pflegeleicht, hygienisch, schwer entflammbar, feuchtigkeitsresistent, schlagfest und langlebig. Viele HPL-Platten sind recyclebar.

Nachteile: Wenn eine schwarze oder dunkle HPL-Platte direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist, kann sie unangenehm heiß werden. Bei oberflächlichen Rissen können die gepressten Papierschichten aufquellen.

Reinigung und Pflege: Die Oberfläche lässt sich bei normalen Verschmutzungen mit Wasser und bei Bedarf mit etwas Spülmittel reinigen. Reinigungsmittel mit Scheuer- oder Schleifmitteln können Kratzer oder Veränderungen der Dekorschicht zur Folge haben.

Fazit

Der Esstisch ist ein unverzichtbares Möbelstück. Damit jeder sein Lieblingsmodell findet, gibt es ihn zahlreichen Varianten und Designs zu kaufen. Bevor du dich für einen Tisch entscheidest, solltest du dich mit den verschiedenen Oberflächenmaterialien und ihren Vor- und Nachteilen auseinandersetzen. Denn wenn du deinen Esstisch sorgfältig auswählst, kann er dich über viele Jahre begleiten!

Bei einer Tischplatte aus Glaskeramik besteht die Trägerplatte aus Glas und die Beschichtung aus Keramik. Du genießt also die Vorteile einer Keramikoberfläche, bezahlst jedoch einen deutlich günstigeren Preis.

Dabei wird eine Glasplatte mit einem Materialgemisch aus pulverisiertem Naturstein und Melaminharz besprüht. Dadurch sieht die Tischplatte aus wie Naturstein und fühlt sich auch ähnlich an.

Tischplatten aus Naturstein, Keramik und HPL sind am kratzunempfindlichsten.

Für oberflächliche Kratzer im Holztisch eignet sich ein Holzpflege-Öl. Schleife bei Bedarf die Stelle vorsichtig mit einem Schleifpapier in Maserrichtung ab. Arbeite dann das Öl gut ins Holz ein und lass es einige Stunden einwirken. Tiefere Schrammen kannst du mit einem Wachskitt oder mit einem Retuschierstift im Farbton deiner Tischplatte ausbessern.

Melamin-Tischplatten bestehen im Kern aus einer Spanplatte, die mit einem Kunstharz, dem sogenannten Melaminharz, überzogen ist. Eine Melaminbeschichtung gibt es in vielen verschiedenen Farben und Dekoren.

Quellen

www.garten-und-freizeit.de/magazin
www.solebich.de/wohnmagazin
www.wohnen.de/magazin

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