Kleine Sofalogie

Das Sofa: In wohl jedem Haushalt gibt es mindestens ein Exemplar. Meist steht es im Wohnzimmer. Aber auch im Arbeits- oder Gästezimmer ist es anzutreffen. An Feierabenden, am Wochenende oder wenn wir krank sind, verbringen wir viel Zeit auf dem Sofa. Es gibt sie für drinnen und draußen, es gibt kompakte Sofas für Zwei und XXL-Sofas für die ganze Familie. Und selbst Sofas für Haustiere sind zu haben. Das Sofa begleitet uns durch unser Leben und unseren Alltag. Es ist das kommunikative Zentrum im privaten Zuhause und auch in Talksendungen. Das ist Grund genug, diesem besonderen Möbelstück einmal etwas mehr Aufmerksamkeit zu schenken.

Inhaltsverzeichnis

Sofa – vom gepolsterten Kamelsattel bis zum Luxus-Polstermöbel

Das Polstermöbel, auf dem wir uns alle nach Feierabend so gerne niederlassen, nennen die meisten von uns „Sofa“ oder „Couch“. Doch woher diese Bezeichnungen stammen, das wissen wohl die wenigsten. Der Begriff Sofa stammt aus dem Arabischen und heißt so viel wie „gepolsterte Ruhebank“. Die Vorläufer unserer gemütlichen Polstermöbel, die heutzutage zum Teil sogar mit einem Federkern ausgestattet sind, waren weit weniger gemütlich. Denn die ersten „Sofas“ waren breite Lehmerhöhungen, auf die Decken oder Teppichen gelegt wurden. Die Bezeichnung „Sofa“ gibt es im deutschen Sprachraum erst seit dem 17-ten Jahrhundert. Andere Bezeichnungen sind Couch oder Diwan. Der Begriff „Diwan“ stammt aus dem Persischen und bedeutet, streng übersetzte, „Gerichtshof, Kanzlei, Amt“. Denn Diwan war ursprünglich die Bezeichnung für Sitzmöbel, die in orientalischen Amtsstuben standen. (LINK zu Geschichte des Sofas)

Sofa und Couch im Sprachgebrauch

Sofa und Couch sind von so zentraler Bedeutung, dass sich Sprüche und Redewendungen um sie herum entwickelt haben. Zu den bekanntesten zählt sicher „Wie bei Hempels unterm Sofa“. Gemeint ist damit, dass es unordentlich, schmutzig und unaufgeräumt ist. Sicher hat sich schon jeder einmal gefragt, wer diese Familie Hempel ist. Allerdings scheint es so zu sein, dass es nie eine Familie eines solchen Namens gab. Vielmehr war „grober Hempel“ bereits im 15-ten Jahrhundert ein Synonym für einen unkultivierten, einfältigen Menschen.

Ein anderes Bekanntes Bonmot ist die Bezeichnung „Couch-Potato“. Die Bezeichnung stammt aus dem US-Amerikanischen, hat sich aber inzwischen auch im deutschen Sprachgebrauch durchgesetzt. Gemeint ist mit dem Begriff eine Person, die viel Zeit auf der Couch verbringt, sich dabei vom Fernsehprogramm berieseln lässt und große Mengen Fastfood verzehrt. Couch-Potatoes gelten als wenig gebildet, ungepflegt und übergewichtig. Zu den wohl bekanntesten Couch-Potatoes zählen Al Bundy und Homer Simpson.

Das Sofa als Gegenstand der Kunst

Wie groß die Bedeutung dieses gepolsterten Möbelstücks ist, zeigt sich auch darin, dass es in zahlreichen Gemälden und Büchern eine zentrale Rolle spielt. Toulouse-Lautrec`s Gemälde „Das Sofa“ ist nur eines von zahlreichen Porträts, auf denen ein Soda zu sehen ist. Auch Literaten wurden von dem Möbelstück inspiriert. So nannte Christine Brückner ihr Buch, in dem sie eine Art Rechenschaftsbericht über ihr bisheriges Leben abgibt „Mein schwarzes Sofa“. Auch der französische Autor Crébillon der Jüngere, der von Madame Pompadour protegiert wurde, schrieb ein Buch, das im Deutschen den Titel „Das Sofa“ trägt.

Zuhause und unterwegs

Zuhause findet sich das Sofa meist im Wohnzimmer als zentrales Möbelstück. Es gibt wohl nur wenige private Wohnungen oder Häuser, in denen im Wohnzimmer nicht mindestens ein Sofa steht. Zusätzlich wird es gerne im kombinierten Arbeits- und Gästezimmer genutzt. Denn moderne Sofas lassen sich oftmals in durchaus gemütliche Betten verwandeln. Und auch in Jugendzimmern ersetzt das Sofa oftmals das Bett: so kann das Möbelstück tagsüber als Chillout-Zone und nachts als Schlafstätte genutzt werden.

Zuhause ist das Sofa also oft ein Ort, der Familie und Freunden vorbehalten ist. Aber auch im öffentlichen Raum sind Sofas oft nicht fern: Große Unternehmen gestalten ihre Lobby gerne mit Sofas und passenden Sesseln. Wartebereiche und Aufenthaltsräume in Unternehmen und Schulen sind manchmal mit Sofas ausgestattet. Und auch in einigen Arztpraxen finden sie sich. Außerdem ist das Sofa der Star in vielen Fernsehsendungen: Zu den bekanntesten zählen sicher das „Rote Sofa“ der NDR-Sendung Das Abendstudio! Und das Gästesofa von „Wetten dass?“. Allen Sofas, ganz gleich in welchem Umfeld sie sich auch befinden, ist, dass sie als Ort der Kommunikation genutzt werden: Zuhause ist das Sofa der Ort, an dem man sich nur mit der Familie oder engen Freunden niederlässt. Im Unternehmen können Mitarbeiter sich in der Pause auf Sofas niederlassen, entspannen und sich austauschen. Wer sich beim Therapeuten auf die Couch begibt, der tut dies auch, um zu kommunizieren. Und das Sofa in Fernsehsendungen ist der Ort, an dem der Moderator mit seinen Gästen ins Gespräch kommt.

Mit dem Sofa um die Welt

Gleichzeitig zuhause und unterwegs ist man mit dem Couchsurfing: Menschen auf aller Welt, die kurzzeitig eine Couch – oder einen anderen Schlafplatz – zu vergeben haben, registrieren sich auf der kostenpflichtigen Internetplattform. Die Mitglieder bieten sich gegenseitig kostenlose Übernachtungsmöglichkeiten an. Es ist absolut verboten, Geld für die Übernachtung zu verlangen oder zu bezahlen. Wenn die Gastgeber ihren Couchsurfern zusätzliche Leistungen anbieten, wie Essen oder Wäschewaschen, dürfen hierfür Kosten berechnet werden.

Indoor aber auch Outdoor

In den letzten Jahren hat sich der Trend „Wohnzimmer im Gründen“ immer weiter durchgesetzt. Um den Außenbereich, ganz gleich ob Balkon oder Terrasse, wohnlich zu gestalten, werden diese (fast) wie die Indoor-Wohnzimmer eingerichtet. Dazu gehören auch optisch ansprechende und gemütliche Sitzmöbel. Neben den klassischen Gartentisch-Gruppen finden sich daher in immer mehr Gärten und auf Balkonen Outdoor-Sofas, die gemütlich und wetterbeständig sind. (LINK zu gesondertem Artikel)

Kein Sofa gleicht dem anderen

Mit den ursprünglichen Sofas, nämlich den Lehmerhöhungen mit Decken oder Teppichen darauf, haben moderne Sofas nur wenig gemeinsam. Wohl alle modernen Sofas sind komfortabler, als diese ersten Sitzgelegenheiten, die diesen Namen trugen. Allerdings gibt es bei Sofas große Qualitätsunterschiede, so dass für jedes Budget und jeden Anspruch an Sitzkomfort das passende zu finden ist.

Einsteigersofas sind ideal für junge Leute, die ihre erste Wohnung einrichten. Sie sind komfortabel gepolstert und begeistern meist durch ein stylisches Design. Wer mehr Wert auf Sitzkomfort legt, wählt ein Sofa mit Wellenunterfederung oder Federkernausstattung. Noch komfortabler sind Sofas, die über Verstellfunktionen verfügen. Hier lassen sich die Armlehnen und Kopfstützen verstellen. Teilweise kann sogar die ganze Sitzeinheit bis in die Ruheposition verstellt werden.

Andere Sofas sind Bett und Sitzmöbel in einem. Mit unterschiedlichen Mechanismen lassen sich diese Sofas schnell vom Sitzmöbel in ein Bett verwandeln. Vielfach sind diese Kombi-Polstermöbel zudem mit einem Bettkasten ausgestattet. Hier kann tagsüber das Bettzeug verstaut werden, so dass nicht zu erkennen ist, dass das Sofa in der Nacht als Schlafmöbel dient.

Ruheplatz für Hunde und Katzen

Der Komfort eines eigenen Sofas ist schon längst nicht mehr uns Zweibeinern vorbehalten. Inzwischen gibt es auch spezielle Sofas für Hunde und Katzen. Diese sind speziell auf die Bedürfnisse der Vierbeiner zugeschnitten. Daher gibt es Tiersofas in unterschiedlichen Größen, Höhen und Formen. Die Bezüge werden so ausgewählt, dass sie sich leicht säubern lassen. Nur so können Tierhaare entfernt und Verunreinigungen beseitigt werden. Zu viel Luxus für die Vierbeiner? Das kann sein. Aber ein stilvolles Tiersofa sieht sicher schicker aus, als ein Hunde- oder Katzenkörbchen. Denn sie fügen sich nahtlos in das Einrichtungskonzept zuhause.

Besondere Sofas

Die meisten Menschen suchen sich ihr Sofa anhand von Kriterien wie Budget, Komfort und Design aus. Doch es geht auch ganz anders: Bastler aus Australien bauten ein Renn-Sofa, das es auf Spitzengeschwindigkeiten von mehr als 200 Stundenkilometer bringt. Damit hat sich diese Couch einen Platz im Guinness-Buch der Rekorde gesichert.

Das Sofa zählt sicher zu den größeren Anschaffungen, wenn es um die Einrichtung der Wohnung geht. Damit Komfort und Design überzeugen, zahlen viele von uns auch gerne mal eine größere Summe. Aber sicher nicht ganz so viel, wie das teuerste Sofa der Welt kostet: dieses stammt vom Architekten Ron Arad und kostete umgerechnet 231.000 Euro. Und gemütlich ist es wohl eher auch nicht: es besteht aus rostfreiem Edelstahl.

Wer schon einmal ein Sofa bei einem Umzug getragen hat, weiß: Sofas sind unhandlich und schwer. Aber mit Sicherheit nicht so groß oder schwer wie die folgenden Rekordhalter: Das mutmaßlich schwerste Sofa der Welt ist aus Legosteinen gebaut und wiegt 1,4 Tonnen. Das längste Sofa der Welt bietet mit seinen 51,4 Metern 104 Gästen einen Sitzplatz. Damit ist es das ideale Möbelstück für alle, die eine echte Großfamilie haben.

Kommentar von Susanne M. |

Ein Wohnzimmer ohne Sofa, das wäre für mich gar nicht vorstellbar. Dabei lege ich auf den Sitzkomfort mindestens ebenso viel Wert wie auf das Aussehen. Was nützt einem das schönste Sofa, wenn man davon Rückenschmerzen bekommt? Verstellbare Arm- und Kopfstützen müssen nicht sein. Hauptsache, es ist eine ausreichend hohe Rückenlehne vorhanden.
Eine Couch, in deren Polstern man buchstäblich versinkt und Mühe hat, wieder aufzustehen, ist für mich ein absolutes No-Go. Das gilt auch für Sofas mit Sitzflächen, die so tief sind, dass man beim Sitzen kaum die Rückenlehne erreicht. Ein sogenanntes Big Sofa wäre also absolut nichts für mich.

Quelle:
https://homecompany-moebel.com/blog/hc/die-richtige-sitztiefe-eines-sofas/

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