Terrassenüberdachungen aus Holz, Aluminium und Stahl

Für viele Menschen ist das eigene Zuhause der wichtigste Ort der Welt. Mit einem individuell geplanten Terrassendach gewinnst du einen zusätzlichen Raum im Freien zum Arbeiten, Relaxen, Lesen, Freunde einladen, Sonnenuntergang genießen und vieles mehr. Und das beinahe unabhängig vom Wetter! Bevor es soweit ist, gibt es jedoch einige Punkte zu klären.

Inhaltsverzeichnis

Gut geplant ist halb gewonnen

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Eine Terrassenüberdachung sollte sowohl praktischen als auch ästhetischen Ansprüchen gerecht werden. Neben den baulichen Gegebenheiten vor Ort werden daher auch der Gebäudestil, das Budget und der spätere Pflegeaufwand in die Überlegungen mit einbezogen. Das Terrassendach kann fest an die Hauswand montiert werden, angelehnt oder freistehend sein. Auch die Form des Gestells ist flexibel, ganz egal, ob du dir ein kleines Dach für eine gemütliche Sitzecke wünschst oder eine große überdachte Fläche benötigst. Neben klassischen Varianten sind maßgeschneiderte Sonderausführungen, besondere Dachformen oder Über-Eck-Lösungen möglich. Auch beim Material und der Farbe ist für jeden Geschmack etwas dabei.

Wichtig: Ist die Entscheidung für ein Terrassendach gefallen, informiere dich vorab beim zuständigen Bauamt, ob das Vorhaben genehmigungspflichtig ist. Denn es handelt sich dabei um eine bauliche Veränderung an einem bestehenden Gebäude. Ob eine Genehmigungspflicht vorliegt, hängt von der Größe, Höhe und Art der Konstruktion ab. Manchmal muss auch ein Mindestabstand zum Nachbargrundstück eingehalten werden.

Das richtige Material für die Trägerkonstruktion

Die gängigsten Materialien für das Gestell sind Holz, Stahl und Aluminium. Holz ist ein nachwachsender Rohstoff, also ein nachhaltiges Material. Mit seinem natürlichen Flair fügt es sich optisch gut in den Garten ein. Zudem kann Holz einfach verarbeitet werden. Ideal für Hobbyhandwerker, die ihr Terrassendach selbst aufbauen möchten. Bei Fertigbausätzen sind Statik und Traglast bereits berücksichtigt. Ein Nachteil vom Holzdach ist der regelmäßige Pflegeaufwand. Damit es der Witterung standhält, muss es vor dem Aufbau und anschließend etwa alle zwei Jahre mit einem Holzpflege- und Holzschutzmittel behandelt werden.

Ein Gestell aus Aluminium ist leicht und trotzdem stabil. Es wird in der Regel mit einer Pulverbeschichtung veredelt, was ihm eine robuste, UV-beständige, kratzunempfindliche und pflegeleichte Oberfläche verleiht. Damit die Konstruktion starkem Wind standhält, ist eine ausreichende Bodenverankerung und Verschraubung notwendig. Bei einer fehlerhaft geplanten Konstruktion kann sich Aluminium unter Belastung verbiegen.

Eine Stahlkonstruktion ist sehr robust und praktisch wartungsfrei. Hohe Schneelasten im Winter können ihm nichts anhaben. Eine Schutzschicht aus Zink oder eine Aluminium-Zink-Beschichtung verhindern Rost und Korrosion. Leider hat Stahl ein hohes Gewicht, was den Aufbau erschwert. Damit der Gesamteindruck stimmt, kann die Farbe des Stahlgestells auf Haus und Garten abgestimmt werden. Dafür wird die Oberfläche mit RAL-Farben lackiert.

Welches Material für die Dacheindeckung?

Die Dacheindeckung kann entweder lichtdurchlässig oder lichtundurchlässig sein. Lichtdurchlässige Terrassenüberdachungen bestehen aus Acrylglas, Polycarbonat oder Glas. Sie lassen viel Licht auf die Terrasse und in die angrenzenden Innenräume. Glasdächer bestehen in der Regel aus Verbundsicherheitsglas (VSG). Das garantiert, dass die Überdachung im Winter eine bestimmte Schneelast tragen kann und vermindert die Bruchgefahr bei Sturm, Hagel oder herunterfallenden Ästen. Eine spezielle Oberflächenveredelung macht dieses Material sehr pflegeleicht. Schmutz bleibt weniger haften und Regenwasser perlt einfach ab.

Acrylglas (Plexiglas) und Stegplatten aus Polycarbonat sind kostengünstiger und leichter als Glas. Polycarbonat besitzt eine hohe Schlagfestigkeit und ist daher nahezu hagelsicher. Außerdem halten Terrassenüberdachungen aus Polycarbonat hohen Minus- und Plustemperaturen stand. Acrylglas ist sehr UV- und witterungsbeständig, aber kratzempfindlicher als Polycarbonat. Sowohl bei Glas als auch bei Kunststoffen gibt es milchig-weiße (blickdichte) oder glasklare (durchsichtige) Varianten.

Zu den lichtundurchlässigen Werkstoffen für das Terrassendach gehören Holz, Tonziegel, Schiefer, Bitumenschindeln, Aluminium, Titanzink, Kupfer und Betonziegel. Diese schützen zwar effizient vor der Sonne und heizen die Terrasse kaum auf, an kühleren Tagen kann jedoch genau das zum Problem werden. Außerdem schirmen sie viel Tageslicht von den Innenräumen ab.

Tipp

Eigene Stromquelle gefällig? Terrassenüberdachungen mit Solarmodulen erzeugen kostenfreien und umweltfreundlichen Solarstrom. Dieser kann direkt ins Haus weitergeleitet und verbraucht werden. Die Module sind zudem ideale Schattenspender, was eine zusätzliche Markise überflüssig macht

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Einen kühlen Kopf bewahren

Bei Terrassen mit Süd-West-Ausrichtung ist aufgrund der hohen Sonneneinstrahlung eine gute Beschattung wichtig. Gerade im Hochsommer kann sich die Hitze unter einer lichtdurchlässigen Überdachung stauen. Deshalb solltest du bei einem neuen Terrassendach auch gleich den passenden Sonnenschutz mit einplanen, etwa ein Sonnensegel, schienengeführte Beschattungsbahnen oder eine ausfahrbare Aufdach- oder Unterdachmarkise. Diese gibt es auch mit automatischer Steuerung über Sensoren.
Ergänzen kannst du das Ganze mit Senkrechtmarkisen. Sie bieten Sonnen-, Sicht- und Blendschutz zugleich. Damit ist die tiefstehende Sonne am späten Nachmittag kein Problem mehr und du kannst die warme Jahreszeit unbeschwert genießen!

Eine weitere Möglichkeit zur Regulierung der Sonneneinstrahlung ist das Alulamellendach. Es besteht aus einzelnen, waagerecht neben einander liegenden Aluminium-Elementen. Diese geschlossene Fläche schützt die Hausbewohner vor der Sonne. Ist mehr Licht oder Luftzirkulation erwünscht, können die Lamellen nach Bedarf gedreht (aufgestellt) werden. Bei einigen Systemen ist es auch möglich, die Lamellen zusätzlich zur Seite zu fahren, was den Lichteinfall auf der Terrasse nochmals deutlich erhöht. So kannst du flexibel entscheiden, ob die Sonne auf deine Terrasse scheinen darf oder keinen Zutritt hat. Die Steuerung erfolgt entweder mit einer Funkfernbedienung oder über WLAN per Smartphone, Tablet oder PC. Noch einfacher geht es mit Sensoren, die auf Regen oder Sonne reagieren und das Lamellendach automatisch steuern.

Die Terrassen-Saison verlängern

Dank der modularen Bauweise vieler Terrassendächer sind umfangreiche Erweiterungen realisierbar. So bleibt es mit seitlichen Panorama- oder Festverglasungen oder Faltschiebeanlagen an Sommerabenden länger warm auf der Terrasse und du kannst die Freiluftsaison bis in den Herbst hinein verlängern. Aber auch in den Frühlingsmonaten kannst du auf diese Weise die ersten Sonnenstrahlen des Jahres intensiv nutzen. Auch ein Ausbau zum Kaltwintergarten ist möglich. Im Gegensatz zu einem Wintergarten ist dieser nicht wärmegedämmt und beheizt, schützt aber bei schlechter Witterung vor Regen oder Wind. Gerahmte Schiebeelemente sorgen dafür, dass du bei gutem Wetter trotzdem die Sonne genießen und auch mal für Durchzug sorgen kannst.

In kühleren Abendstunden bringt eine Terrassenüberdachung mit integrierter Heizung wohlige Wärme ins Gartenzimmer. Das Heizelement mit kurzwelliger Infrarotstrahlung wird auf beiden Seiten unterhalb des Dachs installiert. Wenn du beim Entspannen gerne deine Lieblingsmusik hörst, solltest du auch über ein eingebautes Soundsystem mit integrierten Einbaulautsprechern nachdenken. Viele dieser Musikanlagen sind mit Streaming-Anbietern kompatibel und lassen sich bequem mit dem Smartphone steuern. Unsichtbar und ohne störende Verkabelung erlebst du damit höchsten Musikgenuss.

Und was tun, wenn es dunkel wird? Dann kommt die optionale Terrassenbeleuchtung ins Spiel. Du kannst Dachträger oder Pfosten mit integrierten Leuchtspots oder farbigen LED-Bändern versehen lassen und damit deine Terrasse in stimmungsvolles Licht tauchen. Auch eine Farbwechsel- oder Dimmfunktion ist möglich. Romantisch veranlagt? Mit der LED-Lichttechnik von „powerglass®“ kannst du dein Terrassendach in einen Sternenhimmel verwandeln. Der Effekt entsteht durch ins Verbundglas eingearbeitete Leuchtdioden und ist mit einer App oder Fernbedienung schaltbar. Die Technik wurde sogar mit dem Red-Dot-Award ausgezeichnet.

Ein gemütliches Plätzchen im Freien - auch bei Regenwetter

Dunkle Wolken ziehen am Himmel auf? Wen kümmert es! Eine Terrassenüberdachung lässt weder dich noch deine Gartenmöbel im Regen stehen. Eiliges Abräumen von Dekoration oder Geschirr und die Flucht ins Haus gehören damit der Vergangenheit an. Allerdings solltest du bereits bei der Planung des Daches beachten, dass das Regenwasser gut vom Terrassendach ablaufen kann und sich nicht staut. Moosbewuchs könnte ansonsten die Folge sein. Eine Dachneigung zwischen 5° und 15° Grad oder ein gewölbtes Terrassendach kann das verhindern. Bei modernen Pultdächern ist das Gefälle bereits in die Rahmenkonstruktion integriert und damit nicht von außen sichtbar. Mit einer verdeckten Dachentwässerung gibt es auch keine störenden Fallrohre mehr.

Fazit

Eine Terrassenüberdachung bietet dir die Möglichkeit, den Wohnraum zu erweitern und deine Lebensqualität ein kleines Stück zu steigern. Im Gegensatz zu einer Markise kann ein Terrassendach auch bei windigem oder regnerischem Wetter genutzt werden. Bevor du dich für eine Variante entscheidest, solltest du dich gut informieren und beraten lassen. Die meisten Verkäufer besitzen auch eine Ausstellungsfläche. Hier kannst du dir Inspirationen holen und die verschiedenen Terrassendächer genauer unter die Lupe nehmen.

Verbundsicherheitsglas besteht aus zwei einzelnen Glasscheiben, die mit einer Folie verklebt sind. Sollte die Terrassenüberdachung zu Bruch gehen, bleiben die meisten Scherben und Splitter an der Verbundfolie kleben. Die Verletzungsgefahr wird dadurch gemindert.

Empfehlenswert ist eine Reinigung einmal im Frühjahr und einmal im Herbst, um Laub, Pollen und Schmutz zu entfernen. Dabei auch an Wasserabflüsse und Regenrinnen denken! Punktuelle Verschmutzungen (zum Beispiel Vogelkot) nach Möglichkeit sofort entfernen, damit sich diese im Sommer nicht einbrennen.

Das Material kann einfach mit Wasser und einem sanften Spülmittel gereinigt werden. Scheuernde Putzmittel sind nicht zu empfehlen. Diese könnten die Beschichtung oder das Material angreifen.

Oft genügt es, die Überdachung bei der Wohngebäude- oder Hausratversicherung anzumelden. Einfach beim Versicherungsunternehmen nachfragen!

Dabei handelt es sich um normierte und weltweit eingesetzte Farben, die von der RAL gGmbH erstellt und verwaltet werden. Jeder Farbe ist eine Nummer zugeordnet, wodurch sich beispielsweise Anstriche und Lacke eindeutig feststellen und kommunizieren lassen.

Quellen

www.gartenhaus-gmbh.de/ratgeber/terrassenueberdachung
www.red-dot.org/de/project/powerglassr-roof-46574
www.alulamellendach.de
https://baufux24.com/heiz-und-soundsystem-fuer-die-terrassenueberdachung-schafft-atmosphaere/
https://praxistipps.focus.de/terrassenueberdachung-genehmigung-in-diesen-faellen-ist-sie-noetig_98693
www.ral-farben.de/alle-ral-farben

Kommentar von Susanne M. |

Die Terrasse meines Elternhauses war tatsächlich wie ein zweites Wohnzimmer. Als fester Bestandteil des Hauses mit eingeplant, wirkte sie von Anfang an wie ein zusätzlicher Raum, bei dem lediglich zwei Wände fehlten. Später wurde auf der Windseite eine Wand aus Glasbausteinen hochgezogen, sodass sie nur noch zum Garten hin offen war.
Diese Methode, die Terrasse von Anfang an fest ins Haus zu integrieren, ist wohl eher selten. Meist hast du als Hauseigentümer tatsächlich die Qual der Wahl, welches Material das beste für die Dacheindeckung ist. Mir gefällt die Idee mit dem Alu-Dach aus verschiebbaren Lamellen am besten.

Quellen:
https://www.aroundhome.de/terrassenueberdachung/material/
https://www.aroundhome.de/terrassenueberdachung/

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