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Ist ein Wasserbett was für mich?

Das Wasserbett polarisiert: Während langjährige Nutzer vom schwerelosen Liegegefühl schwärmen und Verkäufer einen besseren Schlaf versprechen, hegen Skeptiker die Befürchtung, durch schaukelnde Wasserbewegungen seekrank zu werden oder prophezeien Überschwemmungen im Schlafzimmer. Zwar kann mit einigen Mythen aufgeräumt werden, doch ehe du ein Wasserbett kaufst, solltest du über die Vor- und Nachteile genau Bescheid wissen.

Inhaltsverzeichnis

Der Aufbau eines Wasserbetts

Das Wasserbett besteht aus einer Unterkonstruktion, die eine bequeme Ein- und Ausstiegshöhe ermöglicht und das Gewicht der Wassermatratze trägt. Dabei handelt es sich um einen mit Wasser befüllten, hochwertigen Vinyl-Sack. Zwischen Bodenplatte und Wasserkern befindet sich ein Heizungssystem, welches dem Nutzer das Einstellen der Wassertemperatur ermöglicht. Darüber kommt eine Sicherheitswanne (Sicherheitsfolie), die den Bettrahmen und die Heizung vor eventuell austretendem Wasser schützt. Dort wird die Wassermatratze eingelegt und mit einem Textilbezug überzogen. In der Wassermatratze befindet sich ein spezielles Vlies, welches die Wellenbewegungen des Wassers reguliert. Dadurch werden verschiedene Beruhigungsstufen erreicht (die Nachschwingdauer reduziert sich). Der Händler passt diese an den jeweiligen Nutzer an.

Beim Doppelbett gibt es Solo- und Dualsysteme. Während beim Solosystem eine durchgehende Wassermatratze im Bettgestell liegt, besitzt ein duales System zwei in sich geschlossene Wasserkerne. Dadurch spürst du die Bewegungen deiner Partnerin oder deines Partners nicht. Ein Solosystem sollte nur gewählt werden, wenn sich das Körpergewicht der Nutzer um nicht mehr als 20 kg unterscheidet und das Bett so häufig wie möglich gemeinsam genutzt wird. Denn die Füllmenge für die Wassermatratze in diesem System wird nach dem Gesamtgewicht beider Nutzer (geteilt durch zwei) berechnet.

Vorteile eines Wasserbetts

Aufgrund der natürlichen Wasserverdrängung findet der Köper in einem gut eingestellten Wasserbett ganz von selbst eine angenehme Schlafposition. Der geringe Auflagedruck wird vor allem an den Schultern und an der Hüfte als angenehm empfunden und kommt auch Menschen mit Gelenk- und Rückenschmerzen zugute. Das Schwebegefühl kann ein schnelleres Einschlafen begünstigen. Die kontinuierliche Wärme des Heizsystems wirkt zudem muskelentspannend und verhindert Frösteln in den Wintermonaten. Da Hausstaubmilben auf der dichten Vinylschicht keinen Nährboden finden, ist das Wasserbett auch für Allergiker ideal. Die Wasserkernoberfläche lässt sich jederzeit nass reinigen. In Ergänzung mit einem Allergiker-Bettüberzug haben Milben kaum eine Chance. Weiteres Plus: Das Wasserbett kann nicht durchgelegen werden.

Nachteile eines Wasserbetts

Umdrehen und Aufstehen erfordern in einem Wasserbett einen höheren Kraftaufwand als bei normalen Matratzen. Das kann bei bewegungseingeschränkten Menschen und Senioren zum Problem werden. Auch der Kostenfaktor sollte bei der Kaufentscheidung berücksichtigt werden. Der Anschaffungspreis wird neben dem Modell vor allem von der Größe des Bettes bestimmt und bewegt sich im vierstelligen Bereich. Daneben gibt es laufende Kosten für Strom, Reinigung und Pflege. Damit das Vinyl des Wasserbetts geschmeidig und elastisch bleibt, solltest du den äußeren Wasserkern und die Sicherheitswanne regelmäßig mit einem Vinylreiniger von Schmutz befreien. Er schützt zugleich das Material. Gegen Algen- und Bakterienentwicklung wird dem Wasser in den Wassermatratzen alle paar Monate ein Conditioner zugegeben. Gegen Blasenbildung und Blubbern im Wasserkern hilft ein spezielles Bindemittel.

Fünf Mythen rund um das Wasserbett

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1. Kann ich im Wasserbett seekrank werden?

Seekrankheit auf dem offenen Meer wird durch Schaukelbewegungen und den dadurch entstehenden Orientierungsverlust verursacht. Da die Schwingungen im Wasserbett jedoch vom Körper selbst ausgelöst werden, kann sich kein Gefühl der Seekrankheit einstellen. Zudem werden in den Wasserkern spezielle Vlieseinlagen eingebracht, welche sich vollsaugen und die Wellenbewegungen dämpfen (sogenannte Beruhigungsstufen). Je mehr Vlieseinlagen eingelegt werden, desto höher ist die Stützwirkung und die Flüssigkeit schwingt weniger. Seekrank wirst du also in der Regel nicht. Mit einer Eingewöhnungsphase von mehreren Wochen ist jedoch zu rechnen.

2. Ist es möglich, dass ein Wasserbett durch die Decke bricht?

Theoretisch schon, vor allem in Altbauten empfiehlt es sich, vor der Anschaffung eines Wasserbetts einen Blick auf den Statikplan des Hauses zu werfen. In der Praxis, vor allem in neueren Gebäuden, ist es jedoch fast unmöglich, dass ein Wasserbett durch die Decke kracht. Gemäß DIN-Verordnung müssen Decken in Wohnräumen die Last von mindestens 200 kg pro Quadratmeter tragen können. Ein voll befülltes Wasserbett bringt es zwar durchschnittlich auf 300 – 900 kg, jedoch verteilt sich das Gewicht auf mehrere Quadratmeter (je nach Größe des Bettes). Das verringert die punktuelle Belastung.

3. Kann der Wasserkern platzen und eine Überschwemmung verursachen?

Die Vinylschicht des Wasserkerns ist sehr robust. Sogar Haustiere können mit ihren Krallen kaum einen Schaden verursachen. Falls es trotzdem zu einer Beschädigung kommt, wird das Wasserbett aber nicht platzen. Sollte sich eine undichte Stelle bilden und es tritt Wasser aus, geschieht das auch nicht schwallartig. Die Tropfen sammeln sich in der Sicherheitswanne, welche den Wasserkern umgibt. Zumindest solange, bis das Leck abgedichtet wurde.

4. Erzeugt das Heizungssystem schädlichen Elektrosmog?

Wasserbetten besitzen eine elektrische Heizung, die natürlich auch Elektrosmog erzeugt. Dieser liegt jedoch weit unter dem zulässigen Grenzwert.

5. Gluckert das Wasserbett und stört meinen Schlaf?

Gluckergeräusche entstehen, wenn die Wassermatratze nach dem Füllvorgang unzureichend entlüftet wurde. Gerade in den ersten Wochen nach dem Aufbau kann eine mehrmalige Entlüftung erforderlich sein. Übrigens: Wenn zu viel Luft im Wasserbett ist, verändert sich auch die Schlafposition und es kann zu Rückenschmerzen kommen (weil du dann auf Luft anstatt auf Wasser liegst).

Fazit

Was gibt es Schöneres, als sich am Abend auf ein bequemes, wohltemperiertes Bett und einen entspannten Schlaf zu freuen… Auch wenn das Liegegefühl anfangs vielleicht gewöhnungsbedürftig ist: Wer sich einmal ein Wasserbett angeschafft hat, möchte es meistens nicht mehr missen! Dennoch ist die Wahl der richtigen Schlafunterlage eine Frage des persönlichen Empfindens und nicht zuletzt des Geldbeutels.

Beim Softside-Wasserbett befindet sich der Wasserkern in einer Schaumstoffwanne, welche in beinahe jedes herkömmliche Bett integriert werden kann. Bei der Hartside-Variante wird die Wassermatratze von einem eigens dafür vorgesehenen, festen Rahmen gehalten. Beim Masterpiece-Wasserbett liegt der Wasserkern in einem gepolsterten Bettrahmen.

Dabei handelt es sich um einen ungedämpften Wasserkern ohne Beruhigungsstufen.

Die Lebensdauer einer Wassermatratze (nicht des Gestells) beträgt im Durchschnitt 10 bis 15 Jahre, wobei die Haltbarkeit auch von einer guten Vinylpflege abhängt. Nach dieser Zeit steigt das Risiko der Rissbildung. Einige Hersteller geben sogar eine Lebensdauer von bis zu 20 Jahren an.

Der Kauf eines Wasserbetts ist weniger sinnvoll, wenn du bewegungseingeschränkt bist. Allerdings lässt sich durch den Einsatz von Schaumzylindern im Wasserkern eine gewisse Erleichterung des Ein- und Ausstiegs erreichen. Auch wenn du regelmäßig umziehst, ist das Wasserbett eher ungeeignet. Denn vor jedem Transport musst du das Wasserbett vollständig entleeren und anschließend wieder auffüllen.

Schäden, die durch ein auslaufendes Wasserbett entstehen, sind normalerweise durch die Hausratversicherung (teilweise auch über die Wohngebäudeversicherung) abgedeckt. Allerdings ist es ratsam, einen Blick in die Versicherungsunterlagen zu werfen und seine Versicherung über die Anschaffung in Kenntnis zu setzen.

Quellen

https://www.din.de/de
https://www.esslinger-zeitung.de/inhalt.tipps-und-trends-schlafen-im-wasserbett-erholsam-gesund-und-komfortabel.ab4962f0-22f3-4127-9ff0-735489377ce5.html
https://www.betten.de/magazin/worauf-beim-kauf-von-wasserbetten-achten-alles-wissenswerte.html#inside-wasserbetten
https://www.aachener-zeitung.de/ratgeber/gesundheit/schaukelig-oder-gesund-am-wasserbett-scheiden-sich-die-geister_aid-27051975

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